Guten Morgen@ Ich möchte da mal ne frage stellen. Ich bin jetzt so etwas über 3jahre trocken-habe einen suchthelfer lehrgang, Gehe regelmäßig in eine SHG ,leite dort auch eine gruppe. Nur etwas suche ich noch? DIE ZUFRIEDENE ABSTIENENS. Ich höre immer- ich bin zufrieden mit meiner trockenheit,mir geht es gut! Ein paar wochen später ,hört man dann ,sie waren zur entgifftung. Ich kann nicht sagen das ich zufrieden bin ,es kommt mir vor, als wenn ich ständig auf der suche bin.Nur nicht nach was .
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ich bin seit 23 Jahren abstinent und kann mir unter "zufriedener" Abstinenz immer noch nichts vorstellen. Es gibt einfach Lücken in meinem Leben, die nie gefüllt werden können, da diese Zeit unwiderruflich vorbei ist. Und auch die Brücken, die ich mir über diese Löcher gebaut habe, sind eben nur B(K)rücken.
Ich habe auch immer den Eindruck, dass man "Neulingen" eine Illusion verpasst, wenn man von DEM zufriednen Leben "danach" spricht. Meine Erfahrung ist einfach folgende: Die Probleme des Lebens kommen genauso - nur ich mache nicht zwei oder drei oder vier Probleme - wie das mit dem Alk eben recht schnell geht - daraus und ich bleibe handlungsfähig(er), der Preis dafür ist aber, dass ich keine Möglichkeit habe das Gehirnkarussell in Krisenzeiten abzustellen. Mir persönlich ist es diesen Preis allerdings definitv wert.
ja, das glaube ich auch. Allerdings, vielleicht ist diese Form der Selbstlüge auch manchmal wichtig, um trocken zu bleiben. Aber eben auch genauso gefährlich. Das ist eine ziemliche Gradwanderung. Sind wir doch mal ehrlich: Es schon verdammt schwer zu sagen: Ich saufe zwar nicht mehr, aber das Leben ist trotzdem Scheiße.
ich bin zufrieden abstinent. weil ich begriffen hab, dass das Leben nicht nur aus Höhen sondern auch aus Tiefen besteht. "Nicht schöne" (ich sag bewusst nicht negative) Gefühle kann ich mittlerweile genauso wie die schönen annehmen, ohne dass ich diese durch Alkohol oder sonstigem verdränge.
Genau zai-feh. Die Probleme des Lebens kommen genauso. Und weil ich damit umgehen kann, diese Problem nüchtern angehen kann, bin ich zufrieden.
Und nein fitti, ich belüg mich nicht. ich bin zufrieden abstinent, weil ich mich nicht mehr täglich entscheiden muss, das erste Glas stehen zu lassen. Alkohol ist mittlerweile keine Option mehr für mich.
Sind wir doch mal ehrlich: Es schon verdammt schwer zu sagen: Ich saufe zwar nicht mehr, aber das Leben ist trotzdem Scheiße.
Liebe Grüße Suse
Aber es wäre doch die Wahrheit,kannst du dir vorstellen was los wäre? wenn ich das in der SHG sagen würde. Das würde einem selbstmord gleich kommen. Nur werde ich es ansprechen Ich höre schon das geschreie.
Fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ständig auf der Suche und nicht wissen nach was.... Immer wieder die Frage nach dem was fehlt, was ich brauche, was mich hindert.....
Habe gerade selbst eine recht unzufriedene Phase und kann noch nicht so recht benennen, worum es da nun wirklich geht.
Habe aber auf meinem knapp 1 1/2-jährigen Trockenpfad die Erfahrung von ruhigen, zufriedenen Phasen machen dürfen, in denen ich mit mir und meiner Welt im Reinen war. Und das kannte ich vorher ja gar nicht und bin darüber so was von froh...
Jetzt scheints drängelt wieder was vom Keller an die Oberfläche und meine Reaktion darauf ist: Unzufriedenheit, Ungeduld mit dem Störenfried und immer wieder verzweifeltes Graben in den Möglichkeiten, aber ich merke, daß ich so nicht weiterkomme und daß mich das runterzieht, also *Stop!*
Das Suchen ist destruktiv und ich stelle mal wieder fest, daß wohl schon alles „da“ ist, was ich suche. Ich „finde“ es nur nicht (oder „es“ mich nicht), weil ich es irgendwie nicht zulasse.
Ich lass mich dann nicht zu, so unzufrieden. Ich werd dann nervös, weil ich nicht gleich ´ne Lösung hab. Ich werd sauer auf Zufriedenheit bei anderen, usw., anstatt das zu leben, was mir die Hilfe und Bestätigung auf meinen ersten und vielen weiteren Trocken-Schritten war:
- mich annehmen, vorbehaltlos, mit allem, was da kommt - mir die beste Freundin sein und zu mir stehen, mir wichtig sein - und wenn die Welt zusammenbricht, ich bleib hier bei mir in meiner Trockenheit - und wenn ich nicht weiterkomme hole ich mir Hilfe
Ich glaube, Zufriedenheit ist ein Ausbauhaus in dem Mensch immer wieder feststellt, daß hier oder da was zu tun ist. Es ist wichtig, die Augen offen zu halten, zu schaun, wo die Farbe blättert, oder Wasser durchs Dach kommt. Nun kann ich mich ärgern, daß öfter mal was zu reparieren ist, oder über Nachbars Haus, das vielleicht viel pflegeleichter ist und derzeit in vollem Glanz strahlt. Oder ich kann mich auch freudig meinem Haus zuwenden, da ich mir sicher bin, daß es mir bei guter Pflege lange erhalten bleibt. Denn es ist mir ja sehr wichtig, mein Haus und ich leb inzwischen gern darin, auch wenn’s mal zieht oder quietscht....
Gibt halt immer was zu tun, ob selbstgemacht oder von Außen verursacht.
wenn die Definition "zufriedene Abstinenz" dass ich Probleme ohne Alkohol angehe, dann bin ich zufrieden.
Dies aber ist ganz klar nicht MEINE Definition. Ich habe die Fähigkeit meine Probs ohne Alk zu lösen. Mit Zufriedenheit hat das nichts für mich zu tun.
Nicht umsonst leiden viele Alkoholiker - und die trockenen spüren es halt - unter Depressionen. Dies wird leider oft nicht erklärt. Alkolismus wird häufig begleitet oder ist der Begleiter anderer psychischen Erkrankungen. Depressionen, andere nicht stoffliche Süchte, Borderline, Aspeger-Autismus um nur einige zu nennen. Diese Erkrankungen sind nicht weg alleine durch Trockenheit. Der Alkohl überdeckt diese Erkrankungen, so dass nasse Alkoholiker nicht mal wissen, dass eine weitere Erkrankung da ist. Und dann hören sie auf zu saufen und es ist halt nix mit Zufriedenheit.
Die zweite Gefahr der "Zufriedenheitspropaganda" ist für mich, dass es einfach Probleme gibt, die kaum alleine zu bewältigen sind. Ich selber war Anfang des Jahres sehr gefährdet, mehr als in den 22 1/2 Jahren zuvor rückfällig zu werden. Wenn Probleme übermächtig werden, dann gibt es keine "zufriedene Abstinenz"
Und die dritte Gefahr ist die allseits bekannte, dass in der "zufriedenen Abstinenz" sich der Schlendrian einschleicht. Und das Ergebnis ist ja allseits bekannt und beschrieben.
Natürlich ist es richtig, sich sein Leben ohne Alkohol einzurichten. Und wer ständig und immer und ohne Pause gegen den Saufdruck arbeiten muss, der wird es wohl nicht schaffen. Aber das hat für mich nichts mit Zufriedenheit zu tun.
Ich persönlich orientiere mich daran, wie es Nicht-Abhängigen geht. Die haben genauso Sorgen, sind krank, haben Schmerzen, irgendwer stirbt und pipapo. Sie haben Ärger im Job und sind schlecht drauf, wenns danach ist.
Sie haben natürlich auch ihre guten Tage, aber hier gehts ja um die fehlende zufriedene Trockenheit.
Zufriedene Trockenheit heisst für mich, daß ich froh bin, daß ich nicht mehr trinke, und daß mich das nicht drückt. Die anderen Schwierigkeiten haben für mich nicht viel mit dem Thema Trockenheit zu tun, sondern sind das ganz normale Leben.
Was hast Du denn für ne Erwartung ans Leben, fitti? Glaubst Du, der liebe Gott belohnt Dich mit dem großen Los, nur weil Du nicht mehr trinkst? Hast Du irgendnen besonderen Grund, warum Du glaubst, daß Dir das Leben leichter fallen sollte wie irgendwem, der noch nie getrunken hat?
Oder kämpfst Du damit, daß Du gerne wieder trinken würdest und es nur lässt, weil Du weißt was dabei rauskommt?
Du sprichst da was für mich sehr wichtiges an: meine Suchtstruktur war da, bevor ich die erste Zigarette und den ersten Schluck Wein getrunken habe. Alkohol war für meine psychischen und teilweise auch physischen Problemen das Mittel, das problemlos erreichbar war und - anfangs zumindest - auch geholfen hat.
Um aufs Thema zurückzukommen: Zufrieden trocken heißt für mich (ich wiederhole da meine VorschreiberInnen), Alkohol ist für mich kein Problemlösungsmittel mehr, d.h. konkret, ich kann mit klarem Kopf meine Grundprobleme angehen, bzw. eine Ebene finden, auf der ich mich mit ihnen arrangieren kann.
Das allerwichtigste für mich: ich kann mich inzwischen in all meiner Beschränktheit annehmen. Und was fast genauso wichtig ist: ich kann zunehmend auch zu meinen Stärken stehen, ohne mich abzuwerten.
Moin zusammen Es ist schön so verschiedene meinungen zu lesen . Minni@Oder kämpfst Du damit, daß Du gerne wieder trinken würdest und es nur lässt, weil Du weißt was dabei rauskommt?
Gute frage? Den lieben gott habe ich mir schon abgeschminkt,der scheint mich vergessen zu haben. Es gibt auch die schönen tage ,wenn ich aufstehe ,weiß ich was ich getan habe. Es stört mich irgendwie ,wenn behauptet wird,ich lebe eine zufriedene Abstinenz. Ich bin mit mir so unzufrieden die letzte zeit ,das ich mir einen therapeuten ,gesucht habe um mit ihm zu reden. Es kommt aber auch vieleicht daher, da ich niemanden zum reden habe. LG FITTI Suse@Nein da komme ich selbst durch
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Ich stelle fest, dass ich Zufriedenheit anders definiere als die meisten hier.
Für mich ist die Trockenheit ein Teil meines Lebens. Aber bei weitem nicht alles. Natürlich bin ich mit mir zufriedenER, wenn ich trocken bin (Und die Trockenheit ist natürlich ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens). Aber dadurch ist mein Leben nicht zufrieden. ich bin mit mir auch zufriedenER, wenn mein Haare frisch blondiert sind. Deswegen definiere ich mich dann trotzdem nicht als "Zufrieden blond". (Die Blondierung ist ein nicht ganz so wesentlicher Bestandteil meines Lebens )
Mir drängt sich immer ein wenig auf, dass wenn ich etwas besonders betonen muss, dass gerade da dann der Pferdefuß im System liegt. So geht es mir auch mit der Betonung auf "zufriedene Trockenheit".
Viktor Ich muß heute morgen zur AFK. Wenn ich mir vorstelle vor 3jahren ? Oha was habe ich mir den kopf verrückt gemacht.die ganze nacht nicht geschlafen. Nur habe ich mit so etwas heute keine problehme mehr. Das ist es auch nicht ,ich und das kann ich von mir behaupten ein selbstvertrauen gewonnen,worüber ich stolz bin.
So ich muß dann mal, ich werde heute noch antworten.
LG FITTI
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