meine Ma hatte gestern Geburtstag. Es war ein reiner "Frauenabend" zu dem sie ihre Turnkameradinnen eingeladen hatte. Ich bin seit 22 Tagen trocken, und meine Mutter kocht irgendein Putenröllchengedöns mit Weißweinsauce. Noch irgendwelche Fragen? Offengestanden war ich reichlich irritiert und auch ein Stück weit enttäuscht. Wie kann man so unüberlegt handeln??? Aber mich andererseits fragen ob es mir etwas ausmacht wenn sie ihrem Besuch Sekt anbietet.... Zu allem Überfluß sah sie sich dann noch genötigt mir in einer Sektschale Mineralwasser zu reichen, obwohl ich mein Wasserglas bereits in der Hand hatte. (War wohl nicht stilvoll genug:mauer Einerseits solch ein Getöse zu machen, und dann mit Alk zu kochen, passt für mich überhaupt nicht zusammen!
Das musste jetzt einfach raus! Liebe Grüße Bine
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
nimms deiner Mutter nicht allzu sehr übel. Sie muss (wenn sie möchte) auch viel lernen. Nicht-Alkoholkranke können sich vieles nicht vorstellen, z.B. dass auch kochem mit Alkohol für einen Süchtigen nicht mehr möglich ist. Sprich sie drauf an, erklär ihr, auch mehrmals falls nötig.
Hi Bine, war bei meiner Mutter genauso, hat damals Fisch mit einer Weißwein-Sauce gemacht, obwohl ich zum Essen geladen war. Das passierte aber nicht aus Ignoranz heraus oder gar bösem Willen, sondern schlicht weg aus der Unerfahrenheit und der noch nicht ausreichenden Aufklärung. Wir haben darüber gesprochen und seitdem ist es nicht mehr passiert....
Missi, die gestern aus Versehen eine Praline mit Alk zu sich genommen hat.
ich kann Deine Verärgerung verstehen. Allerdings kenne ich die Situation genauso wie offensichtlich einige hier. Auch meine Mutter brauchte eine Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass ich Essen mit Alkohol auch verweigere. Ihr Bewusstsein kann nur dem Deinen hinterher hinken. Aber im Normalfall zieht das recht schnell nach. So wurde bei uns zuhause ziemlich schnell aus dem leckeren Rotweinkuchen ein leckerer Kaffeekuchen.
Ach ja, meine Mutter geht zwar nach über 20 Jahren still schweigend davon aus, dass ich nie, nie und nie wieder Alkohol zu mir nehme, meint aber heute noch manchmal, ich wäre doch kein "richtiger" Alkoholiker Ich sach dazu gar nix mehr - mittlerweile stehe ich da drüber.
besser wasser aus weingläsern als weinbrand aus wassergläsern
sorry, ich kenn diese situation von zu hause sehr gut. obwohl meine mutter mir meinen alkoholkonsum immer wieder vorgehalten hat hat sie mir bei feiern oft immer wieder alkohol angeboten - solange, bis ich stinksauer wurde.
bei partys, wenn die leute gar nicht aufhören konnten, mich zum alk einzuladen habe ich dann klipp und klar gesagt, nein danke, ich bin alkoholikerin.
war spannend, ich meine die gesichter der leute und ihre reaktion danach.
für viele ist das aber auch wirklich nichts, worüber sie wirklich nachdenken, einfach, weil für sie alkohol kein problem darstellt (oder doch??:frage3
das ist bei deiner ma sicher ein lernprozeß und letztendlich liegt die verantwortung für dieses thema wirklich bei jedem von uns.
sauer (eher ängstlich gerade wenn man noch wackelig ist am anfang der trockenheit) würde es mich aber trotzdem machen.
bin auch noch wackelig, meide deshalb gerade bestimmte situationen bis ich über die erste heftige unsicherheit hinweg bin.
ich wünsch dir power für deinen weg. liebe grüße
coralle
"...nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen..." hermann hesse
Guten Morgen miteinander und danke für die Antworten. Es ist beruhigend zu lesen das ich mit diesen Erfahrungen nicht allein da stehe.
Was ich wirklich gemein an dieser Puten-Weißwein-Sache fand, war:Ich las das Rezept, sah das Wein angegeben wurde, fragte meine Ma danach, und sie STRITT es ab! Sie sagte, sie hätte es ohne Wein gemacht. Stimmte aber nicht. Die Flasche stand noch neben dem Herd und die Sauce roch nach Wein. DAS ist es, worüber ich mich so schrecklich geärgert habe. Sie wird nicht darüber nachgedacht haben, und es war ihr peinlich das zuzugeben. Was sie mit ihrer "Flunkerei" anrichten kann, darüber ist sie sich wohl noch nicht im klaren.
Gestern war die nächste Hürde zu nehmen. Meine beste Freundin feierte ihre Hochzeit. Nach dem 5. Wasser bin ich dann auf Tomatensaft umgestiegen und ich hatte wirkliche Probleme mich mit allen anderen zu unterhalten, jeder hatte Alk in der Hand, jeder hatte eine Fahne, ich fand es unangenehm. Seltsamer Weise hatte ich an beiden Abenden nicht einmal das Bedürfnis etwas zu saufen, oder das Gefühl das mir das fehlt. Mir geht es trocken einfach ZU GUT und ich bin im Augenblick noch zu dankbar nichts mehr trinken zu müssen.
(Hoffen wir mal das das so bleibt!!!)
Einen wunderschönen trockenen Sonntag wünscht euch allen Bine
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
Nimms's nicht so schwer. Irgendwann gewöhnt sie sich daran. Ich denke die Flunkerei ist eher auf die Scham Deiner Mutter zurück zu führen, dass sie nicht daran gedacht hat - UND, dass sie deswegen auch vergeblich zumindest für die Tochter gekocht hat. Ist irgendwie normal am Anfang.
ZitatGepostet von pünktchen ohne anton Was sie mit ihrer "Flunkerei" anrichten kann, darüber ist sie sich wohl noch nicht im klaren.
Hallo Pünktchen,
sehe ich genauso, sie ist sich noch! nicht im Klaren darüber. Wie sollte sie auch? Bist Du Dir schon bei allem was mit der Krankheit und dem Umgang mit ihr zusammenhängt klar? Gib ihr Zeit und, ganz wichtig glaub ich, redet miteinander. Vergiss bitte nicht, Du! bist im Umbruch. Dein Umfeld kann sich nur nach und nach mit Dir verändern.
Ich wünsche Dir, dass alle Beteiligten viel Geduld und Mitgefühl aufbringen.