Moin Moin Alle,
gestern hatte ich ein Erlebnis der ganz besonderen Art!
Mein bester "Freund" (65J), immer ein Freund "geistiger" Genüsse, seit 3 Jahren richtig fies krank, durch die Folgen des langen, kontinuierlichen saufens, ich zähl mal auf:
Schlaganfall,Cardiomyopathie (Herzvergrößerung d.Alk. plus Aussetzer des Herzens), Muskelatrophie der Beine (Muskelschwund).
Gestern ist er nun im heimischen Garten gestürzt (nüchtern),
nix gebrochen, nur ne Beule am Kopp, aber eine richtig fiese Zerrung seines bist dato noch kräftigsten, linken Beines.
Was ich nun sagen will, er hat die Situation völlig überschätzt, statt im Krankenhaus, hockte er gestern zu Hause herum und konnte keinen Schritt tun.(Lage verpeilt)
Da ich nun auch gelernter Krankenpfleger bin, durfte ich vergangene Nacht anrücken, mir 94 kg Mensch an den Hals hängen und in einer 3/4 stündigen Aktion in´s Bett manövrieren, weil eigenständiges gehen mom. nicht möglich ist. Seine Frau war völlig von der Rolle und hatte sich "vorsichtshalber" ein Fläschen Sekt genehmigt.
Heute geht der Freund ab in die Klinik!

Wieder zu Hause bei mir, nach diesem nächtlichen Spektakel, ging mir ein Licht nach dem anderen an! Ich war /bin froh, noch rechtzeitig dem Alk lebewohl gesagt zu haben, denn als ein so hilfloser Mensch, unheilbar krank und hinfällig, möchte ich mit eigenem Zutun nicht enden!

Ich bin bestimmt kein "Bekehrer", aber dieses Beispiel meines Freundes zeigt nur all zu deutlich, wohin der sorlose Umgang mit Alk führen kann.

Desshalb, ich bleibe dabei, kein Alk. mehr für mich und wer sich zugrunde richten will/muss, soll dies tun, sich aber der Folgen, wie oben beschrieben bewusst sein. Und es geht sogar noch schlimmer, das nur nebenbei.

Tschüß Abi..

Hallo, abimopectore,

das war und ist für mich auch ein Grund aufgehört zu haben rsp. nicht mehr zu trinken. Es sollte aber nicht der einzigste sein.

LG
Fv

Hallo abi,
ich bin auch immer erschüttert, wenn mir andere den Spiegel vorhalten und ich hineinschau. Genauso hätte es bei mir auch ausgehen können....genauso könnte ich jetzt auch aussehen....genau das wäre mit mir auch passiert, hätte ich weitergetrunken oder wurde ich wieder anfangen.

Eine Zeitlang konnte ich das nicht wirklich zulassen. Ich hatte immer das Gefühl, andere, die ich ja in dem Augenblick eher bedauerte, mit meinen Gefühlen zu erniedrigen. Das ist aber nicht so. Diese Gefühle sind wertfrei. Ich bin dann einfach immer nur froh und glücklich, trocken zu sein.... Göttin sei dank....
Ruby

Ich habe / hatte einige abschreckende Beispiele in meinem früheren Bekanntenkreis.

Einer, angehender Elektroingeniur, also eigentlich nicht zu blöd, um zu verstehen, was er tat, aber schon ziemlich drauf, stürzte im Suff übers Treppengeländer und schlug 4 Stockwerke tiefer wieder auf.

Da lag er nun mit leichter Hirnblutung und einigen Knochenbrüchen 8 Wochen im künstlichen Koma, damit sich das Hirn ausheilen kann und derweil waren die Knochen auch wieder einigermaßen zusammengewachsen.

Als er entlassen wurde, spielte ich den Fahrer, der ihn in bei Muttern in einer anderen Stadt abgeliefert hat, weil er in seiner eigenen Bude alleine noch nicht so konnte.
Klar, hat er mir erzählt, nie wieder saufen. War ja auch nicht das erste Mal, daß er deswegen Probleme hatte.

Eine oder zwei Wochen später, das erste Bier und dann die Aussage "was interessiert mich meine Gesundheit, saufen will ich".

Das letzte, was ich von ihm gehört habe war, daß er als Tagelöhner im Großmarkt Kisten aufräumt und nach zwei Stunden soweit ist, daß er den Verdienst erst mal in Alkohol umsetzen muss.

Edit: wahrscheinlich haben auch solche Bekannten mein Denken beflügelt, als ich so langsam die Kontrolle über meinen eigenen Konsum verlor. Die Vorstellung, genauso nicht mehr aus meiner Situation rauszukönnen, fand ich so ziemlich das fürchterlichste.



[ Editiert von minitiger2 am 24.10.07 16:52 ]

Hi @ll,

hier ein Beispiel aus meinem ehemaligen Freundeskreis:

mein bester Kumpel aus den heranwachsenden Flegeljahren, mit dem ich zusammen anfing Alkohol zu trinken und in weiterer Folge zu kiffen, sniefen, basen, "Blech zu rauchen" (Form des H-Konsumes),usw.
-nun, dieser besagte Kollege geht im Schnapsrausch in eine Gaststätte, mischt sich in eine Streitigkeit ein, kriegt die Hucke voll gehauen, u.a. den Arm gebrochen und zwar so unglücklich, daß es nicht mehr richtig zusammenheilt, dh. Beeinträchtigung auf Lebenszeit, eingeschränkt arbeitsfähig mit allen darausfolgenden Konsequenzen....
....sitzt seit Jahren zuhause rum, lebt auf Stütze und bedient seine Alk/Opiat-Abhängigkeit...

Bedauerlich find ich so eine Biographie vor allem weil ich den Menschen kannte, sein Potential, seinen Lebenshunger, seine Träume,seine Energie, all das....was mal war.

Tja