werde ich also das erste Glas stehen lassen. Angeregt durch das Forum, lese jetzt schon einige Wochen hier, bin ich heute den ersten Schritt gegangen. Habe mit meinem Hausarzt über meine Abhängigkeit gesprochen. Er hat mich erstmal 2 Wochen krankgeschrieben, hat Erfahrung in diesem Bereich und schätzt einen ambulanten Entzug als unbedenklich ein. Heute abend gehe ich zum ersten Mal in eine Selbsthilfegruppe und am Mittwoch habe ich einen Termin bei der Suchthilfe.
Soweit habe ich mich, wie ich glaube gut vorbereitet. Körperlich und seelisch gehts mir einigermaßen, habe aber einen Riesenschiss vor dem was da noch kommt. Bin jetzt 50 Jahre alt und habe Jahrzehntelang einen gesellschaftlich legitimierten und Akzeptierten Mißbrauch betrieben. In den letzten Jahren bin ich dann immer weiter abgestürzt, war bei 2 Flaschen Wein täglich angelangt, was schon morgens losging, an freien Tagen "schaffte" ich 3 Liter Bier, 2 Liter Wein und eine halbe Flasche Whisky, habe mich auch sozial sehr isoliert, immer alleine getrunken. Job, Wohnung und Führerschein sind mir gottseidank noch erhalten geblieben, Lebensgefährtin leider nicht. Hat sich wegen Alk. getrennt, haben aber noch eine enge freundschaftliche Beziehung.
Bin froh, daß ich das alles hier mal aufschreiben konnte, für mich ist es wichtig Verbündete zu haben. Ich habe in meinem Leben wohl schon viel zu viel mit mir alleine und der Flasche ausgetragen
ZitatGepostet von Phönix 57 Ich habe in meinem Leben wohl schon viel zu viel mit mir alleine und der Flasche ausgetragen
Kommt mir bekannt vor
Wenn du das alles so durchziehst, wie du's hier ankündigst, klingt das für mich ziemlich erfolgversprechend - wahrscheinlich, weil ich die Verbündetensuche und das 'Outing' an (zum damaligen Zeitpunkt) strategisch wichtigen Punkten recht ähnlich angegangen und seitdem trocken bin
Welcome aboard.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
die wichtigste Vorbereitung ist die, die im Kopf passiert. Die AA nennen das Kapitulation, oder dem Alkohol gegenüber machtlos zu sein. Ich sage heute: Ich konnte erst Trocken werden, als ich keine Bedingungen mehr stellte.
Ich wünsche Dir natürlich viel Erfolg auf den WEg in die Trockenheit und wenn Du neben Deinen eigenen auch die angezapften Ressourcen gut nutzt, sollte dies schon vom Vorteil sein.
Vielen Dank für eure nette Begrüßung, ja ich glaube schon, daß ich gut vorbereitet bin, habe aber trotzdem heute noch so einiges vor mir..so ohne Alk. einschlafen....aber wenns nicht klappt bleib ich eben wach und texte das Forum zu
Moin Phönix, herzlich an board und Gratulation für Deine Entscheidung.
Wie ich gelesen habe, hast Du für's Erste gut für dich gesorgt und ich wünsche Dir viel Erfolg. Die ersten Tage sind immer die schwierigsten - für mich war es damals sehr hilfreich, mich kreuz & quer durch's Forum zu lesen - vor allem nachts, wenn die Unruhe zunahm. Viele Beiträge wirkten ausgesprochen motivationsverstärkend - aber das dürftest Du ja schon wissen.
Alles Gute für Dich!
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Hallöchen Phönix, auch vom mir herzlich willkommen hier im Forum. Herzlichen Glückwunsch zu Deinen guten Vorsätzen fürs neue Jahr, ich (quatsch, wier alle hier) wünschen Dir, das du Deinen eingeschlagenen Weg gehst, ein Ende des Weges gibt es nicht, der Weg ist das Ziel!!! Lass immer wieder von Dir hören, in guten wie in schlechten Tagen. Gruß Freund
Bin ganz gerührt, so viel netter Zuspruch in so kurzer Zeit. Hat mir sehr geholfen den Nachmittag zu überstehen. Werde jetzt noch was essen und dann zur Selbsthilfegruppe aufbrechen.
ich möchte Dir Mut machen! Ich selbst habe vom 13. bis zum 36. Lebensjahr – davon die drei letzten exzessiv (zum Schluss war ich als Spiegeltrinkerin auf 3 Flaschen Schnaps) getrunken und bin jetzt seit 17 Jahren trocken, zufrieden trocken!!!
Ich gratuliere Dir zu Deinem Entschluss, mit dem Trinken aufzuhören und finde es super, dass Du eine Selbsthilfegruppe besuchen willst.
Ich hatte damals auch Glück bzw. einen guten Schutzengel: ich bin sozial nicht abgestiegen...
Hi; Phönix der aus der Asche steigt; Die Finger vom Alk zu lassen war für mich der Schritt in ein (neues) Leben.
Es gibt für uns Alkoholiker sehr viele Hilfsmittel; Therapie, SHG, Bücher, Foren. Ich habe gelernt das es jeder schaffen kann aufzuhören. Was früher der Alk gemacht hat das machen heute gefühlsmäßig die Selbsthilfegruppen(SHG), sie tragen mich ein Stück durchs Leben, wie vorher der Alkohol. Allerdings waren die Nebenwirkungen vom Saufen so enorm das es mich kaputtmachte.
Der Alkohol ist aber ein großer Manipulator, er redet uns ein das wir ihn brauchen, jetzt ein Schluck zur Erleichterung, vor Freude, aus Frust, egal. Mit ein bisschen Abstand wirst du recht bald feststelen wofür du den Alk gebraucht hast, und das man seine Gefühle nicht chemisch verändern muss. Speziell wenn du was für dich tust in der Trockenheit. Lieben Gruß, Boris P.S.: wie war es denn in deiner SHG? Bei mir war es heute abend super; habe mich total aufgehoben und verstanden gefühlt.
War eben in der Selbsthilfegruppe, hab mich dort wohlgefühlt. Sitze jetz hier mit einer Tasse Brühe und werde sogar von alleine müde, ohne Alk. in mich reinkippen zu müssen, mal gespannt, wie die Nacht so wird. In der Gruppe habe ich erfahren, was es bedeutet "zufrieden trocken" zu sein. Und die Zufriedenen, die ich da erlebt habe waren authentisch. Das macht mir Hoffnung.
Hallo Boris, da haben unsere Post`s sich wohl überschnitten. Hab mich in der Gruppe auch gut aufgehoben gefühlt, bin sehr froh heute abend dort gewesen zu sein.