Lange Rede, kurzer Sinn -- du bist also gar keine Alkoholikerin. Selbstmedikation gehört übrigens apostrophiert, also "Selbstmedikation", sonst wär's ja wirklich Medikation. Aber das nehmen wir hier nicht so genau, gelle? Als ich das nämlich hier apostrophierte, wurden beim Zitieren die Apostrophe einfach weggelassen. Oder meinst du das wirklich unapostrophiert? Dann verstehe ich aber den "Missbrauch" nicht.[/b]
So habe ich das auch mal begrifflich auseinandergenommen, das war auch der Grund, warum ich mir immer mal wieder einen Vollrausch ("Urlaub vom Ich") genehmigte. Die Grenzen allerdings sind so fliessend, dass ich keinen Unterschied mehr mache. Dazu musste ich es aber selbst mal erleben, sonst hätte ich es *für mich* nicht geglaubt.
Die Medikation muss nicht in Apostrophen stehen, das ist korrekt so. "Drogen" (ich mach da keinen Unterschied zwischen Alk und anderen) waren für mich mein Bewältigungsmechanismus in schwierigen Zeiten, hatten also durchaus ihren Sinn. Vielleicht wäre ich sonst psychisch "abgedreht", diverse Symptome entwickelt, wer weiss (Systemtheorie).
Dann folgten 10-13 Jahre ganz ohne Stimulanzien, rein aus gesundheitlichen Gründen, war kein Problem, im Gegenteil, war ne produktive Zeit. Mit schwierigen Situationen hatte ich längst umgehen gelernt. Dann crashte mein Leben aufgrund einer schweren Erkrankung. Und ich griff - bewusst! - auf bewährtes zurück. Also Medikation stimmt schon.
Aber - wie lange hätte es wohl noch gedauert und aus Medikation wäre Selbstzweck geworden? Mittlerweile habe ich vor Alkohol mehr Respekt als vor allen anderen Drogen zusammen. Wie ich es dann nenne ist mir mittlerweile zweitrangig geworden. Zumal ich nicht damit hausieren gehe.
boah, was bin ich für ein Glückskind. Ich weiß, dass ich alkoholabhängig bin, ich wusste das jahrelang, hat mich beim Weitertrinken nicht im Geringsten behindert, dieses Wissen.
Ich hab auf Spiegel getrunken, Alkohol war in meinen Stoffwechsel integriert. Mein Leben hab ich, abgesehen von einer einzigen Ausnahme kurz vor der Kapitulation, gänzlich ohne Trinkpausen verbracht. Ich konnte den Spiegel ja variieren, für ein paar Stunden sogar auf 0,00 runterfahren, warum also aufhören? hab ich mir gedacht...., mit dem Bewußtsein, abhängig zu sein, konnte ich wunderbar leben und wenns allzu arg geworden ist mit dem Selbsthass und der Selbstverachtung, hab ich halt wieder nachgeschüttet.
Als ich dann aufgehört hatte, war mir die Frage, in welche Jellinekkategorie ich denn nun am besten passe, eh egal...
da war ich anderweitig beschäftigt mit dem Leben als solchem
boah, was bin ich für ein Glückskind. Ich weiß, dass ich alkoholabhängig bin, ich wusste das jahrelang, hat mich beim Weitertrinken nicht im Geringsten behindert, dieses Wissen.
Ich hab auf Spiegel getrunken, Alkohol war in meinen Stoffwechsel integriert. Mein Leben hab ich, abgesehen von einer einzigen Ausnahme kurz vor der Kapitulation, gänzlich ohne Trinkpausen verbracht. Ich konnte den Spiegel ja variieren, für ein paar Stunden sogar auf 0,00 runterfahren, warum also aufhören? hab ich mir gedacht...., mit dem Bewußtsein, abhängig zu sein, konnte ich wunderbar leben und wenns allzu arg geworden ist mit dem Selbsthass und der Selbstverachtung, hab ich halt wieder nachgeschüttet.
Als ich dann aufgehört hatte, war mir die Frage, in welche Jellinekkategorie ich denn nun am besten passe, eh egal...
da war ich anderweitig beschäftigt mit dem Leben als solchem
Du bist ich? Ganz ähnlich war ich auch...
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...