ich hab ein Thema das auch in den thread Inventur passt. Sehr oft möchte ich alles, was ich so im Suff gemacht habe, jemandem erzählen, quasi beichten. Ich bin aber nicht gläubig. Ich glaube nicht, dass all meine Sünden mir vergeben werden nach 10 "Ave Maria"....
Es wäre so schön, aber so ist es wohl nicht. Nun, meine Frage: Habt Ihr das auch manchmal? Das Bedürfnis, alles was ihr so im Suff angestellt habt, jemandem zu erzählen? Und wem erzählt ihr es dann. Mir fällt partou keine reale Person ein. Ich will es zwar loswerden, aber an wen?
Grüsse von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
@ Das problehm mit dem erzählen ist das ich das meißte ,sowieso nicht mehr weiß. Und wem soll diese beichte was bringen? Ist nun mal mein leben gewesen,denen ich weh getan habe ,sind sowieso weg. Und für mich eine erleichterung ,glaube ich nicht ,es war so und damit basta.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
als erstes fallen mir da die Menschen ein, die ich verletzt habe. Wenn nicht dort, wo sonst? Aber ich denke es ist ebenso wichtig, dass DU DIR verzeihen kannst.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
meine vergangenheit belastet mich immer noch sehr. beichten käme jedoch für mich nicht in frage. egal bei wem. niemand könnte mir die form der vergebunng bescheren, die mich befriedigen würde, da ich am meisten mit meinen selbstvorwürfen zu kämpfen habe. ich muß mit meiner vergangenheit leben. diese ist für mich auch ständige mahnung.
Und ich habe dabei eine wunderbare Erfahrung gemacht. Gerade die Menschen, die mir am nähesten stehen ( Familie + Freunde ), und die ich am schlimmsten verletzt habe, wollten gar keine Beichten und Entschuldigungen von mir hören. Die freuen sich einfach, dass ich aufgehört habe! Das ist für sie offensichtlich die glaubwürdigste und beste Entschuldigung! Da ist viel Glück und Dankbarkeit, dass sie mich wieder so erleben, wie sie mich mögen, und nicht krank und kaputt. Niemand hat mir etwas nachgetragen....
Ansonsten trifft Deine Signatur das Thema für mich auch, Tina! "Alles im Leben hat seinen Sinn". Das heisst jetzt nicht, dass ich jedem Menschen die Erfahrung einer Suchtkarriere wünsche, aber was mich betrifft, versuche ich die "nasse Zeit" selbstbewusst in mein Leben zu integrieren, und die gemachten Erfahrungen für meinen weiteren Weg zu nutzen.
Das bringt mir persönlich mehr, als fortan im Büßerhemd durchs Land zu laufen, mich permanent selbst zu geißeln, und jedermann um Vergebung meiner Sünden anzuflehen...
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
in meinem Leben habe ich eine wichtige Erfahrung machen dürfen. In einer Gruppe von Menschen spürte ich nach einer gewissen Zeit, dass ich vertrauen kann und so habe ich mit Hilfe dieser Menschen einen Teil meiner Vergangenheit aufgearbeitet. Und so hat es funktioniert. Im Äußeren habe ich immer versucht die Bilder zu beschönigen und toll zu reden aber im Innern lag so ein Stück tiefe Wahrheit an die ich mich dann mit Hilfe dieser Menschen heran traute. Es war nicht einfach weil Gefühle hoch kamen die ich gut vergraben hatte. Aber ich spürte, dass diese Last auf meinen Schultern und meiner Seele leichter wurde. Nach und nach lernte ich offen und ehrlich zu werden. Natürlich habe ich diese Offenheit und Ehrlichkeit nur bei Menschen leben können denen ich vertraute. Heute sage ich immer wieder, dass was gegen unsere Krankheit wirklich hilft ist Ehrlichkeit und Offenheit mir selbst und anderen gegenüber. In der Gruppe praktiziere ich das, denn dort gehört es für den Anfang hin. Später lernte ich auch gegenüber Menschen in meiner Nähe des Alltages dieses zu leben (Partner, Familie,Freunde).Beim Chef habe ich es nicht gemacht denn der will belogen werden....grins. Wünsche dir den Mut und die Kraft darüber zu sprechen denn es wird dich befreien und du wirst sehen es ist ein Schritt in dein neues Leben.
LG Guido
Dein Leben kannst du nicht von vorn neu beginnen aber täglich einen neuen Tag...
... auch ein nicht unwichtiger Grund nicht mehr zu saufen für mich ...
ich stelle im Suff nix mehr an, wofür ich mich hinterher schämen muß ....[/b]
Hallo Beachen! Ich weiß, was du meinst!
Trinken tust du nicht mehr.
Liebe Grüße
Dann zum Thema:
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sehr befreiend ist, einem Mensch aus Fleisch und Blut besonders das zu erzählen, für das ich mich jahrelang geschämt habe, z.B. Missbrauch oder auch von den Untaten. Das kann auch eine Psychotherapeutin, eine Pfarrerin, eine Freundin usw. sein. Gleichgeschlechtlich war in meinem Fall besser gewesen. Warum, weiß ich auch nicht so genau.
tja, ich glaube ich werde mal alles aufschreiben. Mich belastet die Vergangenheit und sie kommt immer wieder, so impulsartig in einigen Situationen wieder hoch. Ich weiß zwar, dass es nicht gut ist sich zu schämen oder auch Schuldgefühle zu haben, aber ich kann nicht einfach so darüber hinweggehen nach dem Motto - was geschehen ist, ist geschehen. War ja schließlich ich. Wobei ich dazu sagen muß, ich hab meistens gar keine anderen Leute geschädigt, sonder eigentlich hauptsächlich mir diese Sachen angetan und mich selbst schlecht behandelt.
Mit dem Aufschreiben, das ist ein guter Tip. Dann muß ich es niemandem erzählen (fällt mir zu schwer und ich wüßte auch nicht wem) und es ist trotzdem irgendwie raus.
Grüsse
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
eine Frau aus meiner SHG macht das auch und ist davon sehr begeistert, zumindest erzählt sie pausenlos davon, die Quasselstrippe. Außerdem macht Schreiben ja auch Spaß und selbst wenn es niemand anderes ließt, schärft so etwas ganz ungemein und allgemein Deine Formulierungskünste. Lebensabschnittsweise habe ich auch schon ähnliches getrieben und kann von einer gewissen reinigenden Wirkung auf die Gedanken berichten - ist was ganz anderes, aus dem Fenster zu gucken und über die Welt nachzusinnen als es wirklich konkret ausformulieren zu müssen.
für mich ist dieses aufschreiben tatsächlich wie erzählen. und durch das formulieren beschäftigt man sich nochmal mit dem vergangenen und kann es dann aber auch abschließen. und wenn ich heute mein tagebuch lese, in das ich geschrieben hab, als ich noch nass war, schüttelts mich heute noch und es ist trotzdem spannend zu lesen. und manchmal kann ich nicht glauben, dass ich das war, die da ihre gedanken niedergeschrieben hat.