Guten Morgen liebes Forum

ich habe beim durchstöbern des www schon des öffteren den Begriff Notfallkoffer bei Saufdruck gelesen.

Was habt ihr bzw was macht ihr wenn der Saufdruck kam (kommt)?

Ich trinke unmengen an Wasser oder telefoniere mit einer Freundin(die auch viel getrunken hat)oder lese hier bei Sn.
Auch nach längerer Trockenheit habe ich in bestimmten Situationen manchmal noch Saufdruck.

LG Alex

Hallo Alex,

´bei mir kommt Saufdruck nicht mehr so oft. An den letzten kann ich mich auch gar nicht mehr erinnern bzw. weiß nicht wann der war.

Wenn ich aber Saufdruck habe trinke ich wie du viel Wasser, gehe Joggen, Duschen oder halte mir einen eiskalten Beutel auf das innere Handgelenk. Diesen Tipp hat mir meine Psychologin gegeben.

Moin Alex,

also, mein persönlicher "Notfallkoffer" beinhaltet mein LZT Tagebuch, Fotos von mir aus meiner Saufzeit, Briefe (mehr Appelle) die an mich geschrieben wurden (vorrangig von meiner Familie), ärztliche Untersuchungsergebnis vor Antritt meiner LZT.
Und das Wichtigste:Alle Telefonnummer derer, die mich zur Vorbeugung des "Griffes zur Flasche" unterstützen können (Arzt, Suchtberater, Klinik)

Ich habe diesen Koffer noch nie benutzen müssen, trotz heftigem, fast regelmäßigem Saufdruck in den ersten Jahren. Die Tatsache, dass er vorhanden ist, hat bis jetzt ausgereicht. Und der feste Wille, diesen Koffer auch zu benutzen, bevor die Flasche wieder in "Saufnähe" ist.

LG, Tina

Ach ja, und nicht zu vergessen: Ich habe mir während (und danach mit Hilfe meiner Therapeuten) meiner LZT die Situationen vor Augen geführt, die bei mir Suchtdruck auslösen könnten und mir Strategien erarbeitet, um dem etwas entgegen zu setzen.

Hallöchen....

zum Thema Notfall Liste möchte ich sagen, das selbst nach vielen Jahren meiner Abstinez, diese Liste mir wertvoll erscheint. Erinnert sie mich doch daran, dass ich damals als ich sie mir geschrieben habe mich für meine Abstinenz entschieden hatte...Gerade am Anfang meiner Nüchternheit waren die Höhen und Tiefen im Leben für mich oft Auslöser von Saufdruck...damals habe ich mir gesagt , dass ich neue Strategien entwerfen muss um trocken zu bleiben. Klar ich hätte sagen können "Nein kein Alkohol" aber statt dessen habe ich nach neuen Wegen gesucht , Situationen wo Saufdruck kam zu meistern. Beispiel: In meiner Selbsthilfegruppe habe ich eben nicht nur immer der Tolle sein müssen, der ,der es schafft, sondern ich konnte ehrlich und offen auch über die Dinge sprechen, die mich bedrückten, die mir Angst machten, sprechen in der Gruppe gerade dann wenn ich mich nicht gut fühlte. In Situationen wo ich an Alkohol dachte habe ich gleich reagiert und irgendjemand angerufen...darüber gesprochen! Heute sage ich mir...es gibt keinen Grund zum Saufen aber 1000 Gründe für mein nüchternes Leben...Dieses Forum ist doch auch eine super Sache...ja das Internet schafft auch hier neue Möglichkeiten. Vielleicht ist ja auch auf deiner Liste dieser Punkt drauf...wenn ich Druck bekomme schreibe ich lieber im Forum anstatt zur Flasche zu greifen....pass auf dich auf egal wie mit oder ohne Liste...

LG
Guido

Guten morgen RdTina,
hast du richtig so ein kleines köfferchen in der ecke stehen oder ist das mehr virtuell zu verstehen?(Zettel im portomonaie, fotos im album oder so) Gerade die rückfallproblematik beschäftigt mich sehr, deshalb die frage.

Moin Klaus,

nee im Ernst, ich hab nen ganz kleinen Koffer und da sind diese Sachen drin. Er steht auch immer in Sichtweite, so das ich in gar nicht ignorieren kann. Von Zeit zu Zeit, auch ohne Suchtdruck, nehme ich ihn mir und erinnere mich. Das hält mich "wach"

LG, Tina

hallo,
bei mir reicht es aus, wenn ich in die bilder meiner letzten saufphasen heraufbeschwöre. kriege dann jedesmal einen kloß im magen.
hab zum glück nichts davon vergessen.

morgen zusammen!

was ich habe ist kein koffer und auch nicht für den notfall bestimmt, sondern um mir präsent zu halten, wie nahe ich am tod vorbeigeschrammt bin:

habe ein photo von mir, wie ich ein paar stunden nach der einlieferung total "verkabelt" auf der intenstivstation lag.

das ist in meinem geldbeutel und steht auch in meiner küche auf einem regal.

ein blick ab und zu drauf dient weniger der abschreckung, sondern wie schon bereits genannt, zum "wach-halten".


grüsse, ulli

Ich hab ne kleine Karteikarte mit positiven und negativen Stichpunkten und verschiedenen Tel.Nr. im Geldbeutel. Und meine "Brombeerdose" mit LZT Erinnerungsstücken im Schrank stehen. Da, da drin auch diversen Telefonnr. sind, wird die regelmäßig zur Hand genommen.
LG Petra

halli hallo alexia

mir hat bei saufdruck oft schon geholfen, wenn ich mir einfach etwas leckeres gekocht habe bzw. gegessen habe.
oder ein heißes bad nehmen bei schöner musik.
der seele etwas gutes tun - hilft bei mir immer....
(neuerdings auch mit meinem "neuen" hobby )

pass auf dich auf!!!
Grüße
P.

hallo alexis,
ich finde das thema "nofallkoffer "sehr wichtig und finde es auch gut,dass du es hier zum thema machst.
ich persönlich habe immer und überall eine flasche wasser oder apfelschorle für notfälle stehen.
ganz wichtig finde ich auch,dass es jemanden gibt,den man anrufen kann und der versteht,warum man ausgerechnet jetzt anruft.jemanden der ein offenes ohr für einen hat.
und dann noch der tipp,sofort die situation verlassen. d.h. wenn in einem geschäft die alkoholregale locken --- sofort raus aus dem geschäft,wenn auf einer party sekt,bier, wein usw locken--- die party verlassen usw.
es gibt soviele verführerische situationen,einfach diese situationen verlassen.
ich wünsche dir noch einen schönen tag und lasse dich nicht unterkriegen
lafee

Hey,
Mein Notfallkoffer beeinhaltet vor allem: Telefonnummern, Briefe die ich bekommen haben und mir Mut machen, Fotos und Tagebucheinträge aus meiner Saufzeit als Negativmotivation, und einige Skills wie z.B. scharfe, saure Bonbons, Ammoniak, Lieblingsparfüm, Handschmeichler, Massageball... Mir hilft es sehr mich durch die 5 Sinne zu Beruhigen bzw. abzulenken! Dazu gehört vor allem Wechselduschen, Barfuss laufen oder wie schon mal geschrieben wurde viel kaltes Wasser trinken.

LG
Emmily

Der Notfallkoffer-ich hab hier auch davon gelesen.
Für mich gesagt,ich habe ihn nicht,ich brauche keinen.Saufdruck ist mir erspart geblieben.
Heute habe ich wieder einmal erlebt,dass das dicke Fell auch schnell löchrig werden kann- es reicht ein Negativerlebnis.
Erste Reaktion war Wut,dann Heulen und dann das Telefon.
Also gibt es den doch- meinen Notfallkoffer-. Und er tut gut und hilft. Mein Notfallkoffer ist also meine Familie.

june66

Hallo zusammen...

... für mich ist mein Notfallkoffer überlebenswichtig.

Vor gut 2 Jahren hatte ich ihn am nötigsten gebraucht, hätte ich dort nicht mein Handy, die notwendige Nummer nicht gehabt - hätte ich trotz einer tollen Thera einen Rückfall bekommen.

Alleine dieses Erlebnis haben einige leicht-kritische Phasen während meiner Trockenheit - mit Hilfe meines Notfallkoffers - "überleben" lassen. Klingt dramatisch, ist es auch, wenn ich bedenke, wie ich mich bei einem RF verhalten würde.

Neben meinem Telefon gehören natürlich viele Erkenntnisse aus meiner Thera dazu, aber auch mein Forum und natürlich meine liebe Freundin.

Grüßies
Frank

[ Editiert von Administrator nuela am 16.10.08 21:34 ]