Eine Beziehung zwischen einem Betroffenem und einem Nicht-Alki ist manchmal schon recht anstrengend (für beide Seiten). In der Anfangszeit meiner Abstinenz ist meine Frau in eine SHG für Angehörige gegangen. Leider (aus meiner Sicht) nicht allzu lange. Irgendwie ist das bei ihr verblieben. Logischerweise habe ich mich in den drei Jahren in denen ich jetzt trocken bin sehr verändert. Ich denke mehr an mich. Wenn wir uns streiten, bekomme ich dann schon mal zu hören, wie egoistisch ich doch geworden bin. Wenn der Rauch sich dann wieder verzogen hat, tut es ihr leid, das gesagt zu haben. Ich für meinen Teil finde ihre "Denke" manchmal irgendwie oberflächlich. Weiss nicht...ist vielleicht falsch ausgedrückt...aber sie hinterfragt eben in der Regel nicht:Was macht diese oder jene Äusserung jetzt mit mir oder ihm? Ich muss mich dann teilweise selbst daran erinnern, dass sie eben nicht betroffen ist. Womit ich keineswegs sagen will, dass meine Frau eine oberflächliche Person ist. Sie hat halt eine ganz andere Denkweise. Es ist wie gesagt für beide teilweise alles andere als einfach und ein Lernprozess, der immer andauert. Ich meine als Betroffener muss ich auch das richtige Mass eines gesunden Egoismus finden. In diesem Masse lebe ich aber meinen Egoismus ohne wenn und aber. Was sie wiederum akzeptieren muss. Auch das gehört für beide zu diesem Lernprozess. Davon ab ziehe ich den Hut vor meiner Frau. Sie stand und steht absolut hinter mir. Bei allen Alkoholeskapaden, die ich gebracht habe. Sowas nennt man Liebe gelle.
Grüsse Thomas
Wirklich reich ist nur der, der das Herz eines geliebten Menschen besitzt :love3:
ZitatGepostet von Claudia73 Gerade auf die wundervollen Beziehungen bezogen, die hier auf dem Board geschlossen wurden stellt sich mir die Frage, ob es klappt mit einem Menschen irgendwann zusammen zu leben, der selber nie Probleme oder therapeutische Hilfe hatte und eben nicht ständig reflektiert, sich hinterfragt wie "was macht es mit mir".
Ich würde mal behaupten, von den Beziehungen, die hier an Board zu Stande gekommen sind, ist noch niemand über Anfangsphase hinausgekommen, in der die Verliebtheit noch wirkt. Normalerweise heisst das ja immer, der Honeymoon geht über die ersten drei bis vier Jahre und dann zeigt sichs erst, ob das auf Dauer weitergeht.
Insofern...was ich hier lese, ist alles noch hormongesteuert
Und ich persönlich kenne noch die Vorsichtsmassregel, daß sich zwei Alkis besser nicht zusammentun, denn das geht öfter auch mal schief, wenn dann in ner Krise einer wieder anfängt...was ja, der Boardidylle zum Trotz, immer noch eher die Regel als die Ausnahme ist.
Also ich würde das schlicht nicht überbewerten, was hier so abgeht.
Jetzt mach' ich mal ganz laut ECHO zu Funkelsternchens und Minitigers Beiträgen! Ist mir 'aus der Seele' geschrieben.
Trotzdem: Allen Beteiligten meine besten Wünsche.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Was mir da noch auffällt...die Lissy und ich kommen dieses Jahr auf 20 Jahre und wir mussten uns schon ein paarmal wieder zusammenraufen. In der langen Zeit finden ne Menge Entwicklungen statt, jeder für sich und auch zusammen, und ab und zu muss auch mal "der Müll rausgetragen werden", der sich da über die Zeiten so ansammelt.
Klar, wir haben uns in Krisen auch schon überlegt, wie das denn so ohne den/die Andere(n) wäre. Mir fällt da die berühmte Story ein, als es wegen meiner Sauferei nicht mehr mit mir auszuhalten war...und umgekehrt.
Da gibts dann aber so ein paar Punkte...
Manche Probleme treten in jeder Beziehung auf (wer putzt das Klo und trägt den Müll raus und es scheint auch nicht jeden Tag die Sonne etc.) ...
Manche Probleme treten in jeder Beziehung über kurz oder lang auf, weil halt jeder ein paar Charaktereigenschaften hat, die sich durch nen Partnerwechsel nicht erledigen...ich war ja auch schon 28 und kein ganz unbeschriebenes Blatt mehr, als wir zusammengegangen sind.
Und abgrenzen muss man sich in jeder Beziehung irgendwo, denke ich. Es sind nun mal zwei Individuen, und ich denke, das sollte ja auch so bleiben.
Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass beide Partner gelernt haben sich mit sich selber, und mit einer Beziehung auseinander zu setzen!
Das dies häufig nicht passiert , bzw. nicht zeitgleich passiert wenn ein Partner "trocknet", ist doch häufig genug genau der Grund, warum Ehen scheitern!
Ich für meinen Teil wollte keinen Partner mehr, für den Selbsanalyse bzw. Eigenreflektion Fremdwörter darstellen!
Wie diese Fähigkeiten erworben wurde, ob durch Therapie und/oder das Leben an sich, ist mir dabei völlig Schnuppe!
Ich habe in Jörg einen Partner gefunden, der fähig ist sich selber und auch mich zu hinterfragen und der nicht dessinterssiert neben mir herdackelt und sein Leben lebt! Und das empfinde ich als ungemein wohltuend und bereichernd!
Sicherlich wissen wir beide nicht, was in 5, 8 oder 10 Jahren ist. Das sollte, meiner Meinung nach, aber auch nicht das Ziel sein!
Mein Ziel ist, jeden Tag unserer Beziehung bewußt zu leben und jeden Tag neu zu lernen! Mit Jörg ist das für mich erstmals wirklich möglich und dafür bin ich unendlich dankbar!
ZitatGepostet von minitiger2 Also ich würde das schlicht nicht überbewerten, was hier so abgeht.
moin minitiger2,
ich wollte gestern auch schon was zu der von dir passend bezeichneten boardidylle schreiben. also zu den reaktionen einiger auf die beziehung von ingmarie und f10 2. wäre eher in die richtung telenovela gegangen und hatte schon überlegt, wie die so heißen. sowas wie stürmische zeiten oder rote rosen oder wie dieser kram so heißt. fand nämlich einige reaktionen doch schon ziemlich übertrieben und wollte schon taschentücher reichen, gegen die vielen herzergreifenden freudentränen *fg*. muß man sich ja schon fast rückfallsorgen um einige machen, falls da mal eine trennung ansteht - was ich nicht wünsche. glück wünsch ich den beiden auch für ihre beziehung.
hähä, nur Deine sonnigen Grüße solltest Du auch noch relativieren, denn als Du gestern grade von dem "sonnigen Start ins Wochenende" geschrieben hast, hats hier gehagelt.
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zum Trotz, immer noch eher die Regel als die Ausnahme ist.
PeWe
