Ich hab da mal eine Frage, ich lese oft und bekomme es z.Zt. ja auch am eigenen Leib zu spüren, dass wenn in einer Beziehung jemand trocken wird oder anderweitig therpeutische Hilfe in Anspruch nimmt, die Beziehung/Ehe auseinander geht.
Es geht mir nicht um die Gründe, die kennen ich ja im Gründe sondern allg. wie es ist, wenn "man" ich einen neuen Partner findet.
Gerade auf die wundervollen Beziehungen bezogen, die hier auf dem Board geschlossen wurden stellt sich mir die Frage, ob es klappt mit einem Menschen irgendwann zusammen zu leben, der selber nie Probleme oder therapeutische Hilfe hatte und eben nicht ständig reflektiert, sich hinterfragt wie "was macht es mit mir".
Kann eine solche Beziehung Zukunft haben? Ich weiss nicht ob ich gerade rüber bringen kann, was ich meine und hoffe, dass ihr mich dennoch versteht.
wir/ich, mein freund und ich, haben uns letzten samstag verabschiedet- dafür brauchte ich keine therapeutische hilfe in dem sinn, eigentlich wußte ich daß es darauf hinauslaufen würde, es war der zeitpunkt da und ich hab es angenommen.
zur zeit mache ich mir wieder platz für mich alleine und das werde ich genießen..... ohne mich abgrenzen zu müssen,ohne defensive....
ich möchte erst mal für mich sein. ich denk je mehr ich mir selbst vertrauen kann und meinen weg weitergehe ohne wenn und aber kommt ein neuer lebensabschnitt mit partner....wie es grad so kommt,ohne plan und suchen... oder auch nicht kommt..
ich kann mir gedankenspielchen machen, z.b. wie es sein mag,sich zu öffnen ohne alk als kitt-und schmiermittel...für beide.. ................spannend!! ich glaub nicht daß ich voraussetzen muß,daß therapieerfahrung etc. vonnöten sind- diese frage-was macht es mit mir?- wünsche mir dies als selbstverständliche reflektion auf beiden seiten... auch zum thema,daß alkohol für mich nicht mehr in frage kommt. ich mag auch nicht unbedingt einschränkungen aussprechen,bevor ich nicht in einer realen situation bin- und wie die aussehen wird kann ich jetzt nicht wissen. ich bin mir selbst sicherer geworden. das zählt...und gibt mir die richtung.
.....sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
hallo claudia, du meisterin des kopfkinos. meinste nicht, du hast jetzt erstmal andere dinge, die überdacht gehörten? wenn du dich verliebst, ist es eh "zu spät" oder fragst du dann, ob er eine therapeutische aus- oder vorbildung hat, oder wie?
ja stimmt funkelsternchen, aber momentan sind mir noch so sehr die hände gebunden. kann doch noch nichts tun, da ich meinem mann dann im vorteil wäre. hm... geht mir nicht wirklich gut damit so in der warteposition
ansonsten mache ich mir schon gedanken über eine spätere neue beziehung. ich möchte nicht, wie biene so schön schrieb, vom regen in die traufe tappen irgendwie so...
nu mach mal langsam,claudia.... sei mal nun und jetzt... da gibts so viel zu regeln. und was heißt es schon,im vorteil zu sein? das ist doch schräg gedacht und ist verinnerlichtes beziehungsgefüge. du kannst dir herausnehmen,was du brauchst und willst!!! für dich...
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
nach aller Erfahrung ist es gut wenn in einer Beziehung auch der nicht betroffene Partner eine SHG besucht.
Bei Paaren die schon lange zusammen sind zeigt sich immer wieder, dass der betroffene Parten sich in der Abstinenz ganz anders entwickelt als es der nicht Betroffene gewohnt ist. Das führt häufig zu Spannungen und zu Trennungen. Durch die Teilnahme beider Partner an der SHG können diese Spannungen gemeinsam aufgearbeitet werden.
Aber auch bei Paaren die erst zusammenkommen ist das Alltagsleben nicht immer leicht. Ein nicht betroffener Partner kann sehr oft manche Verhalten nicht richtig verstehen. Z. B. das unbedingte Einhalten der Abstinenz seines neuen Partner/in. Da heißt es dann schnell mal: "Ein Gläschen kannst Du doch mittrinken. Auch da ist es sicher hilfreich wenn der Nichtbetroffen mit in die SHG geht. Dort wird er sicher erfahren warum sein betroffener Parten sich so oder so verhält.
Liebe Grüße Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
ich kann mir gedankenspielchen machen, z.b. wie es sein mag,sich zu öffnen ohne alk als kitt-und schmiermittel...für beide.. ................spannend!!
Meine jetzige Beziehung genieße ich von Beginn an bewusstund bei klarem Verstand - ohne Alkohol. Und ich kann Dir sagen, liebe "grüne" Sabine , spannend ist nur eines der Attribute, welches eine alkfreie Beziehung, bzw. die Entwicklung derselbigen, zu bieten hat.
Das ist das erste Mal, dass sich meine Liebe völlig rauschfrei entwickeln konnte. Ganz klar, ohne überlegen zu müssen, ob das Gefühl auch echt ist oder nur vom Rausch hervorgerufen oder zumindest beeinflusst.
Dieses Gefühl ist absolut echt. Und es so, in dieser, seiner Echtheit empfinden zu können, ist allein schon überwältigend schön für mich.
Den Anderen kitt-und schmiermittelfrei wahr- und annehmen zu können, gibt der Beziehung schon eine ganz besondere Qualität.
Um auf Deine Frage zurückzukommen, Claudia, für mich ist das einzig Wichtige, dass mein Partner nicht trinkt. Unabhängig davon, dass er auch trockener Alkoholiker ist. Ich könnte mir - für mich - auch keine Beziehung mit einem Mann vorstellen, der nur hin und wieder mal etwas trinkt. Aber das muss ich ja auch nicht mehr.
Alles andere wird sich ergeben und eine Gefühlsgarantie gibt es ja bekanntlich nicht. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Du hast jetzt erstmal den Schritt in die Unabhängigkeit gemacht. Hast dem Alkohol und der von gegenseitiger Abhängigkeit bestimmten Ehe den Rücken gekehrt.
Du solltest Dich jetzt vorrangig Dir selbst zuwenden, um ein Bewusstsein von Dir als selbstbestimmter Frau zu entwickeln.
Also, mach Dich mal locker. Lass Dir Zeit und Raum zum Verarbeiten der aktuellen Geschehnisse. Alles im Leben hat seinen Ort und seine Zeit. Hab Geduld mit Dir und Deiner Genesung. Zur Zeit habe ich den Eindruck, dass Du in Überschallgeschwindigkeit Entwicklungen durchlaufen willst, für die manch einer Jahre braucht.
Sei ganz lieb gegrüßt,
Sabine
[ Editiert von Juma63 am 30.05.08 20:21 ]
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
meiner Meinung nach ist es viel wichtiger,dass, im Falle einer Trennung, erst einmal DU mit Dir zurecht kommst. Allein!!!
Ich habe mich ja im letzten Jahr kurzfristig von meinem Mann getrennt, der Auslöser war ja, ich hatte mich verliebt
Nicht einfach so, es war für mich etwas sehr, sehr großes, unbeschreibliche Gefühle, ich konnt sie fast sehen (hört sich richtig albern an, is aber so) kamen in mir hoch, die ich noch niemals erlebt habe.
Das aber dieser Mann, der gerade seine 2.Alkohol-Entzugs- Therapie beendete, nicht so für mich da war, wie ich es gebraucht hätte, war für mich unerträglich. Wenn die Kinder bei meinem Mann waren,saß ich ganz oft, ganz allein in meiner Wohnung....ich konnte mich dann gar nicht mehr aushalten.
Ich verglich "Alleinsein" z.B. mit der Zeit, als mein Mann seine Therapie machte, das war schön, ich konnte diesen Zustand wunderbar aushalten und auch geniessen, ich kam wunderbar mit allem allein zurecht !!!
Jedoch war das Alleinsein in meiner neuen, eigenen Wohnung für mich der absolute Horrortrip. Dann geschah das, was ich für mich immer absolut ausgeschlossen hatte...ich fing an, meinen ganzen Kummer wegzuspülen, einfach mal nichts mehr spüren, für einen Augenblick mal alles zu vergessen!!
Das das nicht die Lösung war, muss ich jetzt nicht betonen, das wissen wir.
Ich habe eine stationäre Psychotherapie gemacht, gehe immer noch wöchentlich zu meiner Therapeutin, habe mit meinem Mann einen Weg gefunden, hier wieder als Familie zusammen zu leben. Wir kommen gut miteinander aus !!
Ob das letztendlich die Optimallösung ist, keine Ahnung, mir geht es im Moment gut, und was für mich ganz wichtig ist, meinen Kindern geht es gut!!
Lg Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
Zitatjetzt bring doch wenigstens gedanklich erst mal die eine zu ende!!
ich hab da gefühl, als hätte ich es schon längst getan ich weiss nicht. ich/wir haben sehr viele jahre auf verstanden werden, nähe (nicht nur körperlich), sich mitteilen, so wirklich was ich denke, verzichtet/verzichten müssen. ich weiss auch nicht, ob es vielleicht nur eine ablenkung ist, oder eben wirklichkeit.
ich fühle mich gerade sehr einsam und habe mich gerade dabei erwischt, wie ich gedanklich schon alk geholt habe um mir den abend zu versüssen ist doch lächerlich, oder? bin am überlegen heute in eine gruppe zu gehen oder eine liebe saufnixe zu fragen, ob sie zeit hat. aber auch hier bin ich voller schuldgefühle meinen kindern gegenüber, dass ich doch nicht ständig auf achse sein kann. dabei fragen sie auch nicht, wenn sie gehen. weiss nicht was richtig ist.
wisst ihr, ich weiss nicht wie offen ich hier sein darf. ich mein, zwischendurch in meiner ehe habe ich mich ja auch getraut mal gedanklich abzuschweifen, wie es sein könnte wenn. ich weiss nicht was ich möchte, was mir gut tun würde.
wisst ihr, ich bin nicht so brav und bider wie ich rüber komme. zumindest nicht in meinem kopf . was beziehungen betrifft, gerade auch körperlich, habe ich ja so gar keine vergleiche, weil -bis auf eben all den missbrauch in der kindheit- mein mann für mich mein erster war und bis heute blieb. -gelöscht-
dann weiss ich ja wie ich bin. ich kann sehr sehr naiv sein und erkenne meist zu spät das ich etwas nicht will. ach, ich lass das lieber mal, bis ich evtl. die richtigen worte finde.
zumindest ist da schon eine sehnsucht nach nähe und hab angst, diese zu schnell irgendwann falsch zu verstehen.
boah nein, ich erwarte jetzt nicht das ihr mich versteht ich tus selber nicht
Zitatda gibts so viel zu regeln. und was heißt es schon,im vorteil zu sein?
na sabine, ich kann doch nicht, was ich gern würde, schon ausschau nach einer wohnung halten, während mein männe in der klinik ist. ausserdem weiss ich ja eh noch nicht ob ich eine 3 oder 4 zimmer wohnung brauchen werde. nur bei einer 4 zimmer kann ich auch gleich hier bleiben, aber die kosten kann ich nicht alleine tragen. ich kann auch noch keine liste erstellen, mit dingen die ich gerne hätte. oder das auto verkaufen... irgendwie sind mir bis mein mann wieder da ist, die hände gebunden.
danke lieber werner, das war so die richtung die ich meinte
liebst juma, ich freue mich so sehr für dich und du sprühst das alles so aus und als ich dich dienstag gesehen habe, hast du so sehr gestrahlt es ist einfach nur so unglaublich fein, wie es dir/euch geht und wie ihr das alles nun angeht.
was die ganzen gefühle bei mir betrifft, so habe ich sie ja auch bis zu meinem 30igsten nüchtern erlebt. aber da bestanden unsere probleme schon sehr lange. erst dann fing ich ja an alkohol zu trinken. aber ob sie echt waren, weiss ich nicht, da ich mich ja nie getraut habe darüber nachzudenken.
ZitatDu solltest Dich jetzt vorrangig Dir selbst zuwenden, um ein Bewusstsein von Dir als selbstbestimmter Frau zu entwickeln.
das empfinde ich gerade als sehr schwer wie jedes wochenende. ich habe ja eigentlich keine kontakte ausser zu meiner gruppe. wobei ich nicht weiss, ob ich noch weiter in die betriebliche gruppe gehen werde, da ich dort, als einzigste frau, keinen leichten stand habe, wenn ich von mir erzähle... die dienstagsgruppe werde ich wahrscheinlich in meinen alltag integrieren und bin dir so dankbar süsse
ZitatLass Dir Zeit und Raum zum Verarbeiten der aktuellen Geschehnisse.
vorhin kam mal ein kleiner hauch von unbehagen hoch, aber ansonsten habe ich das gefühl, als müsste ich nichts verarbeiten und weiss nicht ob es so sein darf/kann und ich da irgendwie naiv/leichtsinnig an diese sache dran gehe.
bin ich zu hart, emotional so kühl, dass es mir momentan noch zu "gut" geht? funkelsternchen hat ja was ähnliches beschrieben. vielleicht mache ich mir auch gar nicht bewusst was es wirklich heisst diesen schritt gegangen zu sein. ich weiss es nicht.
ZitatIch verglich "Alleinsein" z.B. mit der Zeit, als mein Mann seine Therapie machte, das war schön, ich konnte diesen Zustand wunderbar aushalten und auch geniessen, ich kam wunderbar mit allem allein zurecht !!!
Jedoch war das Alleinsein in meiner neuen, eigenen Wohnung für mich der absolute Horrortrip.
genau DAS ist es annilein, das was du beschreibst. ich kann ja gerade auch nur vom jetztzustand ausgehen und komme einigermaßen klar. eben nur die wochenenden. aber was ist wirklich wenn ich in einer eigenen wohnung bin, ich kann mir im moment ja nicht vorstellen das es anders sein könnte wie jetzt hier. ohje...
ZitatOb das letztendlich die Optimallösung ist, keine Ahnung, mir geht es im Moment gut, und was für mich ganz wichtig ist, meinen Kindern geht es gut!!
ja liebe Anja, den Kindern geht es "scheinbar" gut, aber dir nehme ich das irgendwie nicht so ganz ab *lieb sag*. nicht bös gemeint und DANKE für deine offenheit.
Zitataber dir nehme ich das irgendwie nicht so ganz ab
Ich habe doch aber gar nicht mein Lieblingswort "eigentlich" benutzt.
Ich fühle mich im Moment gut, vielleicht nur oberflächlich??
werde gleich in meine SHG fahren, muß jetzt sage und schreibe 3 km mit dem Fahrrad zurücklegen, was ja nicht unbedingt schlimm ist, jedoch haben wir hier so einen Sch....Wind!! Ich hasse ihn !!
Lg Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2: