Hallo Ihr Lieben. Ich habe mal eine Verständnisfrage.
Ein Bekannter wurde von der Polizei in eine Klinik eingeliefert. Ich kann nichts zur Höhe der Leberwerte sagen, allerdings sollen sie "Rekordverdächtig" gewesen sein. Augen und Haut waren gelb, gleichzeitig hatte er noch Wahnvorstellungen (weiße Mäuse). Daher die Einlieferung per Polizei. Nach nicht mal einer Woche war er wieder draussen, angeblich seien die Leberwerte wieder im Normalen Bereich.
Er trinkt seit mindestens 20 Jahren. Die letzten 5 Jahre täglich eine Flasche Wodka, oder auch mal mehr...
ZitatNach nicht mal einer Woche war er wieder draussen, angeblich seien die Leberwerte wieder im Normalen Bereich
NEIN...das kann nicht sein. Wenn seine Leberwerte sehr hoch waren/sind...dann bedarf es einer sehr langen Zeit bis sich die Leber wieder regeneriert - wenn überhaupt in diesem Fall(hört sich verdammt schlimm an).
Wenn er nach nicht mehr einer Woche schon wieder zu Hause war, dann hat er abgebrochen. denn ein kurzer Entzug ohne therapie im nachgang dauert meines Wissens nach mindestens 10 Tage.
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
Dass er nach einer Woche die Klinik wieder verlassen hat, ist gut möglich. Dann hat er nur den körperlichen Entzug durchgezogen - das habe ich während meiner dreiwöchigen qualifizierten Entgiftung auch einige MAle erlebt. Die Kandidaten kannten das Prozedere schon und wollten nur so schnell wie möglich wieder aus aus der Klinik.
Vermutlich um weiterzutrinken... Und das wird dann bei deinem Bekannten wohl auch der Fall sein! Seine Leberwerte hat er sicherlich nicht gleich erneut nehmen lassen und in Ordnung können die nach dem Trinkverhalten auch nicht sein.
Wenn er nun schon mit Delir (so hört es sich an) und Gelbfärbung eingeliefert wurde, dann ist es aber schon 5 vor 12, wenn nicht schon später...
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Ihr könntet Recht haben. Er ist nämlich raus und hat gleich weitergetrunken. Das es 5 vor 12 ist vermuten wir schon lange. Er hat in den letzten Wochen stark abgnommen, Wäscht sich nicht mehr, lässt sein Haus verkommen und und und. Seine Augen und seine Haut waren nicht nur an dem Tag gelb. Dies soll wohl schon öfters vorgekommen sein.
Mag auch sein das es an dem Tag ein Delir war. Umsonst wird man ja nicht von der Polizei zwangs-eingewiesen.
Im Winter hat er eine 3Monatige Therapie gemacht. Erfolg gleich null. Er ist raus und gleich in den nächsten Laden rein. Da haben ihm die Ärzte gesagt: wenn er so weitermacht hat er vielleicht noch ein halbes Jahr.
Auch wenn es hart klingt, aber das ist scheinbar ein Kandidat, der sich totsaufen 'will'. Hast Du mall "Trocken oder tot" gesehen? Es gibt leider solche Schicksale. Und Gelbfärbung deutet auf akuten Leberschaden hin, dann macht er's scheinbar kurz, wenn er wieder trinkt
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Zitat (...) Die letzten 5 Jahre täglich eine Flasche Wodka, oder auch mal mehr(...)]
Nach allgemeinen Erkenntnissen hat man dann zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit keine allzu lange Lebenserwartung mehr. Aber wer will's letztlich vorhersagen? Deinen Freund erwartet kein angenehmes Sterben, wenn er so weitermacht. An Leberzirrhose sterben heißt ganz elendig krepieren, oft bei vollem Bewusstsein. Leider gibt es Fälle, in denen nichts mehr zu machen ist, auch wenn man aufhört, dann ist es aber immer noch eine Frage, wie man stirbt. Ich denke, es lohnt sich immer, das Gift doch noch rauszulassen!
[ Editiert von TheWidth am 16.06.08 17:52 ]
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Trotzdem ist es für mich immer nicht richtg nachvollziehbar was diese Menschen bewegt, sich derart aufzugeben.
Sicherlich habe ich als ich noch getrunken habe auch ein Hang zur Selbstzerstörung gezeigt, aber dennoch habe ich es jetzt 11 Jahre geschafft trocken zu bleiben...weil ICH es so wollte.
Schon sehr traurig.....
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
ja klasse seid ihr,wenn es dann per ferndiagnose geht-
mir geht es genau wie june, eine prognose von auge zu auge zu bekommen ist so gut wie nicht möglich!! was die lebenserwartung angeht,spielen viele faktoren eine rolle. es scheint sich um einen jener menschen zu handeln,die sich ihre sterbehilfe auf raten in der entgiftung holen...um jeweils vom peak wieder herunterzukommen, um weitertrinken zu können und so schritt für schritt zu sterben. weil sie sich längst aufgegeben haben... das allein ist schon bitter genug!!
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
erst einmal Danke für Eure Antworten. Ich kann es auch nicht verstehen wie ein Mensch ich mit 45 Jahren so aufgeben kann. Vor allem, er hat alles gehabt. Eine intakte Familie, einen sicheren Job, ein Haus, eine gute Bildung..... Irgendwann hat die Frau ihn verlassen, seine Freundin mittlerweile wie ich gehört habe auch...
Ich weiß nicht ob ihr damit was anfangen könnt. Seine Leberwerte waren bei der letzten Einlieferung 4000. Er hat HepatitisC. Diagnose war im Januar 2008.
Sag' mal Anni, verzeih' mir die Frage - aber wie kommt es, dass Du seine Diagnosen samt Leberwerte kennst, aber über seine private Situation nicht sicher bist?
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ja klasse seid ihr,wenn es dann per ferndiagnose geht-
