du meinst, du warst schon weit genug unten, weil du schließlich schon auf Parkbänken geschlafen hast. Konntest du dir denn da als Ursache deiner unbequemen Schlafgelegenheit deine Machtlosigkeit dem Alkohol gegenüber eingestehen, hast du sie tief in dir gefühlt? Oder dachtest du dir eher 'es kommen auch mal wieder bessere Zeiten'?
Ich will darauf hinaus, dass nach vielfacher Erfahrung das Gefühl des ganz unten Seins den Wendepunkt bringt. Allerdings erfordert es Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber, sein Scheitern einzugestehen sowie den dringenden Wunsch, neu anzufangen.
Aber sicher schreibe ich dir hier nichts Neues. Du schaffst doch Trinkpausen, bist dann trocken im Sinne von kein Alkohol im Körper. Als trockene Alkoholikerin kannst du dich entscheiden, ob du wieder anfangen willst. Dir ist klar, dass du als Alkoholikerin nicht kontrolliert trinken kannst. Also weißt du, was auf dich zukommt. Wenn du das in Kauf nimmst, habe leider auch ich keine Ahnung, was dir noch helfen könnte, dauerhaft aufzuhören. Es würde mich aber freuen, wenn du durch Lesen und Schreiben hier doch noch eine Motivation fändest.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Als ich dann einfach aufgehört habe zu trinken, war es auch keine Kopfsache.
Heute weiß ich (wieder), warum ich nicht verstanden habe - mein Verstand war getrübt; ich hatte keine Chance zu verstehen.
Das ist Sucht.
Kann es sein, dass diese Vorstellung - dieses sich bis in die heutige Zeit hartnäckig gehaltene Klischee, dass zum Künstler/in-Dasein, zum Schaffensprozess Alkohol oder andere Drogen dazugehören, sich bei Dir (unbewusst, wg Deiner Sozialisation) manifestiert hat? Hast Du vielleicht Angst, dass die schöpferische Quelle versiegen könnte, wenn Du dauerhaft nüchtern bleibst?
Und wäre es nicht eine echte Herausforderung für eine Künstlerin, gerade dieses auszuprobieren?
Herzliche Grüße Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Tja, interessant was das leben oder man selbst manchmal für sich zurecht legt. Ich denke fast ich bin fast ein gegenteil von dir Mein aussehn mag ich net leiden, wohn in ner Plattenbau wohnung, talent für irgendwas habe ich an mir noch net entdeckt und das beste was ich je zustande gebracht habe ist mein sohn. Und doch verbindet uns etwas, das Trinken.
Du schriebst du trinkst seit 38 Jahren, so alt bin ich noch netmal und ich hoffe auch nicht, das ich auch irgendwann mal auf soeine lange Alkohol Karriere zurückschauen kann. Momentan bin ich den 6ten tag trocken und auch wenns hin und wieder schwer ist, sicher das ich es weiterhin bleiben werde. Sollte ich wieder erwarten rückschläge einstecken, werde ich wieder aufs Pferd springen und versuchen es erneut zu reiten. Momentan hilft es mir recht gut wenn suchtdruck entsteht an die schattenseiten zu denken. Seh ich Weintrinker im TV, denke ich dran wie es war von dem zeug aufs klo rennen zu müssen da mein Darm das zeug ganz und gar nicht witzig fand. Sehe ich Bier oder sonstiges denke ich mehr dran wie ich mal aussehn würde wenn ich weiterhin trinke oder wie wiederlich es geschmeckt hat wenn man zuviel hatte. Keine schöne vorstellung muss ich sagen.
Du schriebst dir fehlt liebe, die fehlt mir auch, ich hab n Sohn, einen Liebsten und doch fehlt meinem leben eigentlich eine menge. Liebe der Familie z.b. mein Vater starb früh, hab es nie verwunden und er fehlt mir heute nach 21 Jahren immernoch.Meine Mutter starb auch früh und mit meiner schwester habe ich keinen kontakt weil wir zu verschieden sind. Aber, egal was ich auch trinke es bringt mir nichts zurück und gibt mir weder geborgenheit, noch liebe, noch andere sachen die meinem leben fehlen. Das ist mir in den letzten tagen schmerzlich bewusst geworden. Eigentlich tut der Alkohol nichts anderes als etwas vorzugaukeln und ich lebe nicht gerne in scheinwelten.
Auch wenn du es vielleicht nicht so sagst, aber ich wette auch du findest den Alkohol nicht mehr so klasse, wie es mal war und auch du hast sicherlich irgendwelche Körperlichen auswirkungen die du auf den Alkohol schiebst.
Was verlierst du wenn du nicht mehr trinkst? Die frage habe ich mir in den letzten tagen fast täglich gestellt und habe bisher nichts relevantes gefunden. Noch fühl ich mich ziemlich mies und fehl am platz, doch mein kopf sagt mir das es nicht immer so bleiben wird. Ich werde wieder raus gehen, ich werde wieder spass haben und ich werde noch eine menge erleben, doch brauche ich dafür Alkohol? NÖ! Ich wette fast, ich werde ohne bald noch viel mehr spass haben als ich es je mit hatte.
Schau dir dein leben an, du hast soviel ...brauchst du da wirklich noch ein Alkoholproblem? Das kannst du doch getrost weglassen.
Ich wünsche dir, das du für dich den richtigen weg findest.
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)