Guten Morgen Forum, wieder gut geschlafen - ich war "natürlich" müde und nicht vom Alkohol belämmert.
Ich habe wieder bis fast 6 Uhr durchgeschlafen, - einfach toll.
"Nur keine falsche Scham" - ja, Scham, das isses: Lassen wir es mich mal so ausdrücken, man kennt mich auch im Örtchen hier - ich möchte da nicht als Alki oder Ex Alki gebrandmarkt sein.
Ich bin aus dem Schwabenland, da trinken sehr viele Most, und zwar Liter weise am Tag und empfinden das mehr als normal. Wenn da einer mit einer Tagesmenge von 2 Bier (nicht ich) zur SHG gehen würde - was ja eigentlich ganz vernünftig wäre wenn er es braucht - dann würden Dritte das überhaupt nicht verstehen.
Ich war mal bei einer SHG "Nichtrauchen" - 6 Personen und der Leiter in einer Gesprächsrunde. Das hat mir gar nichts gebracht, fühlte mich einfach fehl am Platz.
Nun denn, der dritte Tag und es ist ganz gut. Heute Abend die nächste Anfeindung: Geburtstag. Stoße ich mit O Saft an, soviel Rückrad habe ich, kein Problem.
Weiter kristalisiert sich in unserer Gesellschaft doch seit längerem heraus, dass trinken (saufen - Stichwort Comasaufen und Rauchen) uncool ist. Auch Anstand, gute Erziehung kommt wieder in Mode (wird zumindest so propagandiert). Als Nichttrinker ist man bestimmt kein Außenseiter.
Jetzt schaue ich mal wie lange ich das mache - Trinkfrei. Derzeit habe ich kein Ende geplant, aber ein Ziel, das tägliche Ziel: heute ! Morgen ist Morgen. Aber nachdem es doch so gut läuft und es meinem Körper augenscheinlich auch gut tut mache ich weiter, weiter, weiter.
Und, auch wenn ich das Angebot "Suchthilfe, SHG usw" (ggf. noch) nicht wahrnehme, ausgeschlossen habe ich es noch nicht.
Ich möchte es nur erstmal selbst probieren, wenn es scheitert - dann eben mit dem vollen Hilfsangebot (also doch noch Scham)
Also, ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und danke Euch für Eure - hoffentlich weitere - Hilfe und Unterstützung. p.s. Frage: Richt man es als "Nichttrinker" immer so stark wenn andere etwas getrunken haben (Fahne, irgendwelche Ausdünstungen) ? Geht es Euch auch so, dass das mehr als unangenehm riecht ? Gott sei Dank gewöhnt sich das Sinnesorgan "Nase" nach einiger Zeit an den Geruch
ZitatGepostet von Kanon Freue mich schon auf morgen früh.
Gute Nacht Forum - es muss auch noch ohne SHG gehen - Ihr seid ja auch noch da .[/b]
Moin Kanon,
klar, kann es auch ohne SHG und Suchtberatung gehen. Es gibt einen verschwindend geringen Teil von Alkoholikern, die es wirklich so schaffen.
Was Du im Moment erlebst, ist der s.g. "Honeymoon", der dauert auch noch ein paar Tage. Dieses "Ach wie gehts mir doch so gut, wie ist es doch so leicht, hätte ich schon längst machen sollen...." kennen hier fast alle. Aber irgendwann lässt es nach und dann fängt die Arbeit an, die bei den meisten ohne Hilfe zum ersten Glas führt.
ZitatGepostet von Bea60 Was Du im Moment erlebst, ist der s.g. "Honeymoon", der dauert auch noch ein paar Tage. Dieses "Ach wie gehts mir doch so gut, wie ist es doch so leicht, hätte ich schon längst machen sollen...." kennen hier fast alle. Aber irgendwann lässt es nach und dann fängt die Arbeit an, die bei den meisten ohne Hilfe zum ersten Glas führt.[/b]
Stimmt. Das kennt man ja auch aus anderen Bereichen - Sport am Anfang toll, dann kommt man wieder in die Routine zurück und macht erst weniger und dann nichts mehr, insbesondere wenn man nicht in einer Gruppe ist und sich nicht so leicht dann entziehen kann. Irgendwie eine Parallele zur SHG.
Und es scheint ja auch irgendwann das leichter nachzugeben aufzukommen (ist ja NUR ein Glas bei der schönen Sonne auf der schönen Terasse in DEM schönen Biergarten und ich trinke ja nur eins und ich gehe ja gleich wieder und ICH kann ja wieder aufhören wann ich will, ICH habs mir ja schon einmal bewiesen (muss es also gar nicht mehr beweisen und kanns ja dann gleich lassen und weitertrinken))
Bei mir war eben diese allmähliche Verharmlosung das Problem. Dieses Honeymoon kann ich nur bestätigen und habe jetzt richtig Bammel davor. Aber das werde ich mit Hilfe der SHG versuchen zu überwinden und zu überstehen.
Ich freue mich schon auf morgen, denn auch wenn alle in dieser Gruppe mind. 20 Jahre älter sind als ich, fühle ich mich direkt aufgenommen. Vlt. hatte ich da direkt Glück. Aber das steht uns allen ja mal zu, gell
Mit Sport - Laufen - habe ich wieder begonnen, nachdem mit der sch.. Alk die ganzen Erfolge zu Nichte gemacht hatte.
*Spaßmodus an* Vielleicht gibts ja eine SHG die einen attr. schlanken Single Mitvierziger an ebensolche Dame vermitteln kann *Spaßmodus aus*
Nein, ich habe das Gefühl, die Entscheidung vor 3 Tagen war die einzig richtige in der letzten Zeit. Auch wenn es "nur" für mich ist, aber gerade dass es nur für mich ist ist wichtig. Man kann nicht immer nur für Andere da sein, MUSS auch zumindest mit 51 % an sich denken - auch wenn das teilweise schwerfällt. Aber dies habe ich auch bei den anderen Schilderungen der Erlebnise als Ergebnis rausgehört. Liebe Dich und Deinen Körper erstmal selbst. Und das stimmt. Regle erstmal Dein Leben bevor Du den anderen ihr Leben regelst.
Nochmals zur Selbsthilfegruppe:
Selbstredend habe ich mich z.B. auch über die Anonymen Alkoholiker informiert. Die Ziele und die Thesen die dieser Verein vertritt sind mir dann doch etwas zu "gläubig".
Ich gehe ja heute Mittag zum Arzt. Mal sehen, was der mir so sagt.
ZitatGepostet von Kanon Nochmals zur Selbsthilfegruppe:
Selbstredend habe ich mich z.B. auch über die Anonymen Alkoholiker informiert. Die Ziele und die Thesen die dieser Verein vertritt sind mir dann doch etwas zu "gläubig".
Und wieder mal mein Standardsatz .
Die Gruppen werden von den Menschen geprägt, die an ihr teilnehmen. Auch innerhalb der AA gibt es hier völlig unterschiedliche. Ich kenne z.B. hier vor Ort keine AA-Gruppe, die so streng nach den Schritten funktioniert. Ausserdem gibt es auch Blaues Kreuz, Kreuzbund... Schau einfach mal rein und finde die für Dich passende. Ein kleiner Tipp - besuch eine Gruppe ruhig mehrmals, bevor Du Dich wieder abwendest.
So, Freunde, bin zum Arzt zurück. War nicht so "dramatisch" wie erwartet. Hat sich meinen vormaligen (na ja, 3 Tage Abstinenz machen da ja nicht viel aus) Konsum angehört und mich untersucht.
Blut genommen, Herz- und Lunge angehört, Augen und Reflexe getestet, im Gespäch versucht meine Konzentration usw. zu prüfen und noch ein EEG empfolen. Dazu war keine Zeit. Da ich Privat versichert bin dachte ich da kommt noch mehr sinnvolles und sinnfreies.
Folge: Ich denke der bekommt sowas öfters zu hören. Hat es gut gefunden, nichts mehr zu trinken. Das sei erstmal vornehmlicher und besser als lediglich zu reduzieren. Nebenbei sollte ich auch noch das Rauchen mir abgewöhnen, aber alles zu seiner Zeit. Gelobt wurde ich, dass ich nicht noch Übergewicht habe und dass meine Werte (Blutwerte hat er ja noch nicht) eigentlich (noch) unauffällig sind.
Er hatte sogar eine Karte von der Suchtberatung - klar, ist ja auch nur 100 Meter davon entfernt - und riet auch mich da vorzustellen. Sicher sei sicher wenn man schon selbst will. Regelmäßige Untersuchung sei angeraten. Aber angesichts meines guten Zustandes hat er gesagt, dass medikamentöse Begleitung nicht angezeigt wäre.
Er hat mir offengelassen, dass ich zum Psychologen gehen soll, es könnten dort aber ggf. verborgene Ursachen geklärt und auch verarbeitet werden. Scheidung, Stressabbau usw. usw. Ihr kennt das ja bestimmt.
Auch eine SHG wäre etwas aber zuvor sollte ich jedoch hier mal zur Suchtberatung. Und wenn mir der erste Ansprechpartner dort nicht gefallen sollte möge ich das der Person sagen, da wären noch andere und die würden sich da dann nicht auf den SChlipps getreten fühlen.
hi Kanon nach dem was du schilderst, scheinst du einen ziemliche fitten Arzt zu haben. Ist leider nicht immer so... Ich war auch zuerst bei der Suchtberatung und bin bis heute sehr dankbar, diesen Weg genommen zu haben. Alles Gute für dich Gruß Ruby
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
ich muss nochmals zurück auf den Arzt kommen. Ich war auch nicht bei meinem Hausarzt sondern bei einem ganz anderen mir bisher unbekannten Arzt, also ich kannte ihn, war da aber noch nicht in Behandlung.
Bei meinem "Hausarzt" - den ich auch viel zu wenig konsultiere ist es so, dass der mich schon Jahrzehnte kennt - und so wie ich ihn auch vermeine zu kennen - er nicht viel weniger trinkt als ich tat. Es wäre dann wie im Gesprächstraining gewesen: Hätte ich gesagt, reduzieren auf ein angemessenes Maß müsste doch der erste Schritt sein hätte er mir zugestimmt. (Man muss ja schon auf so viel anderes im Leben verzichten, oder ?). Also da wusste ich, der würde mir nicht helfen können eher mir noch aus meinem derzeitigen Hype die Fahrt nehmen. Wäre ich "schwach" gewesen, hätte ich mir natürlich DEN rausgesucht und schon wieder ein falsches Alibi gehabt. Aber genau das versuche ich ja zu vermeiden....
"Intelligenz säuft" lasse ich jetzt mal hier auf meinen Arzt und mich unkommentiert stehen.
Und zu heute Abend: Ich war auf nem Geburtstag: Grillen usw. Waren auch meine Eltern da und Freunde. Beim Anstoßen war ich der Einzige mit Wasser (da gibts jetzt so SCh*** - Wasser mit Orangengeschmack, Brombeergeschmack - das braucht die Welt nicht und 450 KKalorien auf den Liter) - sorry, ich schweife ab. Aber danach haben ALLE wie normal zuerst Wein und/oder Bier getrunken, nen Schnaps .. und dann wurds schon ausgelassener. Ich brauchte das nicht und dass ich nichts getrunken habe ist gar nicht so aufgefallen.
Geht doch.
Und wieder mal beruhigt vor der grünen Strecken- und Zeitkontrolle heimgefahren. Hat was. Heute ist Tag drei und Tag vier werden WIR doch auch noch schaffen.
Was ich festgestellt habe: Bisher hat mir nen Kasten Wasser ein Jahr gehalten. Jetzt habe ich vorher (bei uns haben die Läden noch bis 22:00 Uhr auf) noch einen Kasten geholt (Wasser Medium) - denn ich habe ein Trinkbedürfnis zu befriedigen - jetzt halt kein Bier sondern Wasser. Wie gesagt, bisher habe ich ja Bier auch wie Wasser getrunken.
Trotzdem wird es doch nicht leicht werden - heute wärs einfacher gewesen in den alten Trott zu verfallen. Aber Gefahr erkannt, Gefahr (hoffentlich auch weiterhin) gebannt.
Nicht zuletzt auch wegen des Forums hier, den von mir bisher gelesenen Beiträgen und Euch ! Danke
Auch die Möglichkeit meine eigene "Geschichte" zu schreiben hilft mir dabei. Weiter so.
Ich muss nochmals auf gestern Abend "das Anstoßen mit Sekt u.sw." zurück kommen.
Ich habe festgestellt, dass das erste "Nein Danke, gibts was anderes als Sekt" am schwersten ist. Das weitere "non-alc-trinken" ist dann nicht mehr schlimm.
Ich denke, beim ersten Angebot MUSS man am meißten auf der Hut sein, nicht ins alte Schema verfallen ist angesagt, AKTIV DENKEN UND Handeln.
Die Situation ist fü den Gastgeber dann auch (beim ersten mal - bei den weiteren male sind die ja vorbereitet) anders. Der Gastgeber läuft mit seinem Champagnertablet durch die Leute und lässt die Gläser runternehmen. Mit Shwung und Elan. Und einer sagt "danke nein" - etwas non alc gerne. Das hat gestern so den Gastgeber etwas aus der Bewegung genommen ,-)
Nun denn, wieder relativ gut geschlafen. Zwar kurz aber durchgehend.
Ich habs meiner früheren Freundin erzählt, dass ich vorhabe nicht mehr zu trinken. Sie war die einzige die mir bereits zuvor den SPiegel ins Gesicht gehoben hat und mir sagte, dass ich zuviel trinke. Sonst niemand. Auch sagte sie, dass es man mir ansehen würde. Das hat mir bisher keiner gesagt gehabt. Weder Freunde, Feinde noch Familie. Die Trinkmenge ist ja auch kaschiert wenn man schon etwas trinkt BEVOR man sich trift.
Also ich habe die "Meinung" meiner Freundin immer etwas verworfen, "ne Grüne die selbst überhaupt nichts trinkt und auch kaum wenn überhaupt Fleisch ist, sich bewegt usw. was weiß denn die über Trinkmengen. Für die ist doch bereits ein Bier zuviel. Wenn die wüsste was der Peter, der Paul oder die Marry so trinken, da bin ich ja ein Waisenknabe" ... so meine Meinung.
Sie sagte auch, dass als ich vor zwei Wochen auf ihrem Geburtstag bei Ihr ankam, da kamen schon zweian und als ich ging gingen bereits fünf ! Außer ihr dachte ich, dass das niemand aufgefallen ist - ich glaube alle die selbst getrunken haben fällt sowas nicht auf, nur die, die nüchtern sind.
Sie war ob meiner Mitteilung sehr sehr stolz auf mich und hat mir angeboten mich unterstützen zu wollen wos nur geht.War mir schon fast peinlich wenn jemand seine Hilfe MIR anbietet, normal ist das immer anderstherum.
Sie hat - wie wenn sie das schon wüsste sofort Schüttlersalze, Tees und alles mögliche zur Unterstützung der Entgiftung genannt....
"Mann", nein ICH muss auch erst lernen Hilfe zuzulassen und selbst in Anspruch zu nehmen.
Ich muss noch sagen, dass meine damalige Freundin totkrank ist und wir mit dem Ableben schon bald täglich seit ca. 3 Jahren rechnen müssen. Ich habe Ihr damals auch wie selbstverständlich geholfen und jetzt tue ich mich schwer, selbst Hilfe zu empfangen.
Ich überdenke die Faktoren coolness, Selbstständigkeit, Mann, Wolf sein usw. derzeit sehr. Da ist wirklich ein Umdenken angesagt - aber das weiß ich ja schon lange, nur geändert wurde der Einfachheit natürlich nichts. Irgendwie ist es KURZFRISTIG einfacher von einem Tag in den anderen zu Leben? und die Routine beizubehalten als hier etwas zu durchbrechen.
So, Tag vier, und das Wochenende steht an. Da wirds schon wieder weitere Anfeindungen geben. Ich werde versuchen die fehlenden Trinkzeitlücken mal richtig zu füllen.
Und jetzt weiß ich auch was "Saufdruck" ist, ich MUSS sicherstellen, dass genug Wasser usw. über das WE zu Hause ist....
Ich hoffe ich langweile Euch mit meinen Gedanken nicht, aber mir tut es wirklich gut und es bring mir viel das einfach aufzuschreiben oder mitzuteilen.......
Kanon
Ach, noch etwas: Ich war nie "der starke Esser" - aber gestern habe ich 3 Kuchen, 2 Brezeln und ein Schaschlik mit Salat gegessen ...
Ich hoffe ich langweile Euch mit meinen Gedanken nicht, aber mir tut es wirklich gut und es bring mir viel das einfach aufzuschreiben oder mitzuteilen.......
Kanon
Ach, noch etwas: Ich war nie "der starke Esser" - aber gestern habe ich 3 Kuchen, 2 Brezeln und ein Schaschlik mit Salat gegessen ...
[ Editiert von Kanon am 22.08.08 9:51 ]
Also mich ganz bestimmt nicht ,zum essen wäre ich auch mit gekommen lecker
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Also mich ganz bestimmt nicht ,zum essen wäre ich auch mit gekommen lecker[/b][/quote]
Oh ja, da gabs noch viel mehr.
Aber jetzt nochmals zurück zum Alk.
Ich habe gerade eine Hackfleischsoße mit Kartoffeln, Zwiebel und und und gemacht. Normal lösche ich sowas erstmal mit nem guten Rotwein ab und selbstverständlich trinkt man beim Kochen dann ein "Gläschen" dazu.
Habe mich natürlich ! dabei überrascht mich nach nem Roten umzuschauen, bin dann aber an den Kühlschrank und habe erstmal nen kräftigen Zug eiskaltes Wasser genommen...
Jetzt merke ich erstmal dass man immer wachsam sein muss, auch wenn man nicht daran denkt - der Alkbedarf ist allgegenwärtig
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