Registriert habe ich mich bereits gestern und auch viel gelesen.
Ich bin Anfang 40 und habe festgestellt, dass ich schon seit ca. 15 Jahren regelmäßig trinke. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich sehr viel Sport gemacht und nur auf Parties mal etwas getrunken. Ich denke von der Fitness zehre ich heute immer noch. Nun habe ich aber festgestellt, dass ich in den letzten 4 bis 5 Jahren doch JEDEN Tag Alkohol zu mir genommen habe. Also insofern "nur" Bier und Wein, keinerlei "harte" Sachen. Aber so 4 Bier am Abend oder 1 bis 1,5 Liter Wein schaffe ich schon.
Immer erst abends und es ist wie ein Automatismus, ich trinke Wein wie Wasser wenn Ihr wisst was ich meine. Auch den "zweiten" Schritt habe ich bereits überschritten - manchmal bleibe ich lieber zu Hause schaue einen Film oder mache was anderes - einfach um zu trinken. Ich habe schon gewusst, dass ich hier schon über die "Gefährdungsstufe" raus bin - habs aber nie in Angriff genommen. "Wer Stress hat darf ja auch mal entspannen" ,-(( . Nun dachte ich mir gestern - NEIN, das wars. Und ich habe gestern und bis heute keinen Tropfen getrunken. Und am Abend hatte ich mich beschäftigt so dass ich nicht an Bier/Wein (öfters) gedacht hätte. Überraschend habe ich gut geschlafen - unbetäubt. Normal wache ich immer - egal, auch wenn ich um 24.00 Uhr ins Bett gehe - gegen 4 Uhr auf. Heute wars 6 und hat gepasst. Körperlich fühle ich - trotz der langen Gewohnheit - nichts negatives, kein Zittern, Unruhe, oder sonstige übermäßige Änderungen.
Ich bin überrascht. Ich werde dies jetzt durchhalten, denke jetzt immer mal nur an diesen, den heutigen Tag. Der wird durchgehalten - Schluss. Schön, wenn keiner mehr riechen kann dass man über die Poren stinkt oder gar eine Fahne hat. Autofahren morgends ohne Befürchtung etwaigen Restalkohols. Und, und, und. Ich wollte schon ein Glässchen Rotwein mal zum Essen trinken - wenns dann eins wäre ! Da habe ich halt bisher keine Grenze so gehabt.
Das es sich ändern MUSS merkte ich, dass ich seit wenigen Wochen auch Nachmittags mal ein Bier zum Essen getrunken habe. Das habe ich noch nie getan und deshalb die "Austrocknung" angesagt ! Nun ja, der zweite Tag ! Ich freue mich auch über kleine Erfolge.
Heute Abend ist gleichmal eine Feuerprobe - Sportverein, da wird anschließend schon Weizen usw. getrunken. Da gehe ich hin und trinke nur nichtalkoholische Getränke. UND wieder keine Angst vor der grünen Streckenkontrolle. Ach, ich freue mich schon drauf.
Ich musste das mal loswerden. Sorry. Gefällt mir hier im Forum - viele gleiche Schicksale/Erlebnisse.
Und ein Gruß an Alle Hoffe Euch nicht zu langweilen
Ich danke Dir für die freundliche Begrüßung und die passende Signatur !
Ich will es schaffen und werde morgen berichten ! Ich werde heute nicht "einbrechen" da bin ich mir sicher.
Es muss ja auch mal "ohne" gehen ! Seit Jahren der erste/zweite Tag !
Klein nährt sich das Eichhörnchen. Ich freue mich bereits auf das Wochenende - ist die hälfte der Zeit ohne Trinken mächtig mehr Zeit vorhanden - nur nicht in den alten Trott verfallen.....
Ich lese noch sehr offen die anderen Berichte .... Ihr wisst ja, mit 1-2 Flaschen Wein am Tag oder 6-8 Bier am Samstag sieht man sich SELBST natürlich noch als Nichtalk
deine Geschichte liest sich wie die meines Freundes!!! Nie "vernünftiger" Umgang mit Alkohol, und irgendwann fungierte der Alk als "Entspannungsmittel", Hilfe zum Einschlafen und Belohnung bei beruflichem Stress. Wer hat eigentlich keinen Stress im Job??? 1 Flasche Wein JEDEN Abend war normal! Am Wochenende darfs auch mal mehr sein. Da nachmittags schon angefangen ("Zur Formel1 gehört ein Bier!"). Und um 20:15 Uhr schon so voll, dass er ins Bett musste! Wochenends auch mal katastrophale Abstürze. Vorher mit mir Streit angefangen, damit er nach hause gehen kann und ungestört saufen konnte. Keine Freizeitaktivitäten mehr möglich, man musste ja immer schauen, wo er dann was trinken kann!
Das ist aber alles Vergangenheit! Er ist jetzt momentan zur Entgiftung, weil er gemerkt hat, dass er alleine und ohne Hilfe nicht davon los kommt!
Ich wünsche dir, dass du das auch schaffst! Und hol dir Hilfe, wenn du es nicht alleine schaffst! Das ist ganz wichtig! Er hat es vorher auch ungezählte male alleine probiert. Aber erst jetzt, hat es "Klick" gemacht. Lass dich zumindest bei deinem Hausarzt oder der örtlichen Suchtberatungsstelle beraten!
ich teile Deinen Konsum bzw. teilte ihn. Ich bin heute an meinem 9, Tag angekommen. Habe bereits letztes Jahr versucht für immer trocken zu werden, leider ohne Erfolg. Diesmal habe ich mich einer SHG angeschlossen und es tut so gut "Gleichsesinnte und Leidensgenossen" zu hören und erzählen zu können. Vlt. beschäftigst Du Dich damit mal, denn es werden die leeren Abende kommen....und im selbst bescheissen sind wir doch alle gut gewesen, ich jedenfalls.
Dieses trockene Leben ist so viel besser, nicht nur, dass ich nicht mehr "rieche", sondern ich blühe jeden Tag etwas mehr auf, kann Dinge schnell und einfach erledigen, anpacken und bin einfach glücklich.
Ist ok, das Du die erste Hürde genommen hast!! Also körperliche Entzugserscheinungen hast Du nicht, hatte ich ehrlich gesagt auch nie, nicht mal nach 26. Jahren trinken. Die einzige Abhängigkeit, die Du vielleicht hast ist psychisch. Aber das kann man in den Griff bekommen, vorallem wenn es noch nicht ganz so schlimm ist.
Tipp von mir, frage Dich mal in einer ruhigen Minute, "Warum habe ich eigentlich getrunken". Denn es gibt viele Möglichkeiten. Unter anderem Langeweile, dazu gehören zu wollen, mit sich nichts an zu fangen wissen usw. Wenn Du es rausgefunden hast, kannst Du es auch ändern!!!
ZitatGepostet von mela69 Nie "vernünftiger" Umgang mit Alkohol, und irgendwann fungierte der Alk als "Entspannungsmittel", Hilfe zum Einschlafen und Belohnung bei beruflichem Stress. Wer hat eigentlich keinen Stress im Job??? 1 Flasche Wein JEDEN Abend war normal! Am Wochenende darfs auch mal mehr sein. Da nachmittags schon angefangen ("Zur Formel1 gehört ein Bier!"). Und um 20:15 Uhr schon so voll, dass er ins Bett musste!
Danke für die Wünsche - Mela Ja, zu F1 gehört ein Bier, zum Autowaschen, eigentlich zu allen "Männerdingen" ....
Ich lass mich morgen schon mal durchchecken - aber feige wie "Mann" ist werde ich (noch) keine SHG besuchen. Komme mir da (noch) überflüssig vor. Aber das Forum hat etwas nachhaltiges - man kann sich austauschen und DAS finde ich schon sehr gut !
[ Ich lass mich morgen schon mal durchchecken - aber feige wie "Mann" ist werde ich (noch) keine SHG besuchen. Komme mir da (noch) überflüssig vor. Aber das Forum hat etwas nachhaltiges - man kann sich austauschen und DAS finde ich schon sehr gut ![/b][/quote]
Kanon, das habe ich auch gedacht, war zwar beim Arzt und habe es vielen meiner Verwandten und Freunde und meinem damaligen Partner gesagt, aber ich habe es nachhaltig nicht durchgehalten. Ich denke, dass mir sowas wie die SHG gefehlt hat, die mir klarmacht, dass es nicht zu verharmlosen gilt und das erste Glas wieder mein Verderben sein wird. So war es ja auch....
@Janine ! Bravo ! 9 Tage - das heißt, Du wirst IMMER eine Woche Vorsprung haben.
Aber was Mela so über den Freund geschrieben hat, so ist es mit mir ja auch (gewesen). Ach, in vielen Schilderungen erkennt man sich wieder.
Und auch Hayagriva hat Recht:
Nichts hilft wenn nur die Symptome und nicht die Ursachen beseitigt werden.
Und Interssen/Hobbies/Aufgabe usw. habe ich genug, nur wenn man sich selbst schon benebelt hat macht man das dann leider nicht. Nun, morgen wirds der dritte Tag.
Ach ich beneide die "Kranken" die noch einen LIEBENDEN Partner/in haben welche gemeinsam zueinanderstehen. Ich glaube mein richtiger "Beginn" war mit meiner Scheidung vor 8 Jahren. Na ja - wenigstens ins Gesicht geschaut !
Immer eine Woche Vorsprung ist gut :-) Lass es Programm werden .-)
Naja, mein Mann hat sich von mir getrennt, nachdem ich trockenen Zustandes (ich meine 14-20 tage damals) gebeichtet und um Hilfe gebeten habe. Erst heute wird mir klar, dass er sich geschickt aus dem Staub gemacht hat. Aber gut. Nun gibt es den neuen Partner und ja, er versteht es, was es heißt zusammenzuhalten. Das ist toll. Er wird zu meinem Verbündeten und ich kann es zusammen mit ihm durchstehen. Dennoch muss ICH es die meiste Zeit alleine schaffen. Und das ist nunmal dann, wenn ICH alleine zu Hause bin und genau in diese Situationen gerate, in denen ich sonst schon stoned war oder begonnen habe. Die kann mir keiner abnehmen, sie kommen. Aber diesmal habe ich keinen anderen Willen. Ich werde weiterhin trocken bleiben.
ZitatGepostet von Kanon Ach ich beneide die "Kranken" die noch einen LIEBENDEN Partner/in haben welche gemeinsam zueinanderstehen. Ich glaube mein richtiger "Beginn" war mit meiner Scheidung vor 8 Jahren. Na ja - wenigstens ins Gesicht geschaut !
Der Partner ist und kann nicht immer eine Hilfe sein!!! Ich habe auch so meine Probleme damit! Verlass dich nur auf dich selber, dann weißt du was du hast. Und scheu dich bitte nicht, trotzdem SHG oder so aufzusuchen. Du hast es aber schonmal bis hier her geschafft! Das ist gut!!! Ich habs ja bei meinem Freund gemerkt. Er war 1mal bei den AA, das hat ihm aber nichts gebracht, er hat sich nicht wohlgefühlt. Und dann ist es natürlich einfacher den "Weg des geringsten Widerstandes" zu gehen, sprich weitersaufen wie bisher.
ZitatGepostet von Kanon [aber feige wie "Mann" ist werde ich (noch) keine SHG besuchen. Komme mir da (noch) überflüssig vor. Aber das Forum hat etwas nachhaltiges - man kann sich austauschen und DAS finde ich schon sehr gut !
Überflüssig? Bei Deiner Trinkmenge? Wieviel glaubst Du denn saufen zu müssen, um in einer SHG nicht überflüssig zu sein??
Du hast jetzt noch die Chance, ohne größeren Flurschaden aus der Sucht auszusteigen. Ich war ähnlich drauf wie Du - hab sogar bisschen weniger getrunken, aber ich bin ja auch eine Frau . Einen schrecklichen Tiefpunkt hatte ich nicht: Morgens würgend am Klo stehen und beten, dass der erste Schluck endlich drin bleibt, ein Autounfall, eine Abmahnung - das alles ist mir erspart geblieben, weil ich noch rechtzeitig die Kurve gekriegt habe. Aber um so größer war der Saufdruck in der ersten abstinenten Zeit, weil es einfach dauerte, bis mein suchtkrankes Hirn geschnallt hatte, das Saufen keine Option mehr ist. Ohne meine SHG hätte ich das NIEMALSNIE gepackt.
Ich kann Dir nur raten, Deinen Mut zusammenzunehmen und Dir Hilfe zu holen.
Gruß, sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
so, vom "Sport" und Stammtisch zurück. 4 O-Saft Schorle und nen Liter Wasser.
Klar sind Fragen gekommen - um mich rum gings ja zur Sache - ich habe gesagt, ich trank zuviel und höre mal damit auf.
Hättet Ihr mal teilweise die Gesichter sehen müssen - und die Antworten: Erkenntnis stand ihnen im Gesicht geschrieben - nach dem Motto "Ich trinke ja auch zuviel, sollte auch mal ein halbes Jahr aufhören usw." Na ja, dachte ich - wie wärs mal mit nem Tag ? Trotzdem, jetzt merkt Mann ja wie laut da alles wird, die ausgelassene Art, der "Geruch" nach einer Runde Schnaps (gut, das trank ich nie) - und auch die Art der selbstempfundenen Mühdigkeit jetzt ist doch eine andere als wenn man etwas getrunken hat.
Nun denn, ich glaube, dass man bzw. ich mich an einen Vollnüchternen Zustand gewöhnen kann.
Sagen wir`s mal so: Jetzt sind wir zwischenzeitlich schon bei Tag drei.
Und jetzt wäre ich normal nach Hause gekommen, hätte noch ein kühles Blondes genommen und dann in einer halben Stunde ins Bett.
Jetzt trinke ich nochmals kühles stilles Wasser und gehe gleich ins Bett.
Freue mich schon auf morgen früh.
Gute Nacht Forum - es muss auch noch ohne SHG gehen - Ihr seid ja auch noch da .
es KANN, aber es MUSS NICHT ohne SHG gehen. Wenn Du merkst, dass es ohne schwierig wird, würde ich Dir den Besuch einer solchen doch wärmstens empfehlen.