Hey, glaube das so ein Notfallkoffer gut ist. Habe zwar selber keinen, aber hoffe das ich es auch weiter ohne schaffen werden. Für mich ist in erster Linie meine Selbsthilfegruppe da und mein Freund. Da dieser leider auch Alkohiliker ist und auch zur Zeit Rückfällig. Gibt mir grad die SG sehr viel stütze. Wenn ich bald mal wieder eine Liste zusammen bekommen würde, mach ich es auf jeden Fall auch.
Hallo Es nicht nur wichtig das man einen Notfallkoffer hat sondern man sollte ihn auch hin und wieder überprüfen.was ich selbst erst vor kurzen gesehen habe (Rückfall).Meiner ist nun neugepackt. Moni
Ich hielt den Notfallkoffer ja zuerst für eine ganz gute Idee, bin davon letzte Woche aber wieder abgekommen.
Montag und Dienstag ging nach meinem Umzug bei mir nichts mehr, mein Handy war verschwunden -ist es aber auch in Nicht- Umzugszeiten auch ständig, weil ich bisher der Meinung war, ich käme auch so gut durchs Leben- meine Telefonleitung ging trotz Freischaltung nicht, der PC stand eh noch in der alten Wohnung, Fernsehn ging nicht, der Verstärker der Anlage war auch noch in der alten Wohnung, Auto hab ich keins, Licht in Küche und Wohnzimmer bestand aus jweils einer Minifunzel. Das war das totale Eisschollenfeeling (obwohl meine Kids da waren, aber das hats eher noch verschlimmert, die fühlten sich auch total unwohl) , und in der für mich noch völlig fremden Wohnung, die noch lang nicht fertig eingerichtet ist, kamen meine Depressionen und Ängste ungebremst an die Oberfläche. Genaugenommen war der Wunsch nach Wegbeamen mir zwischenzeitlich recht nah.
Kein Notfallkoffer der Welt hätte mir da was genutzt.
Ich hab ihn dann zum Glück noch in mir selbst gefunden, hab mich daran erinnert daß auch die schlimmste Situation erfahrungegemäss ganz zwangsläufig irgendwann vorbeigeht und hab mehr oder weniger im Dunkeln das erste paar Socken meines Lebens gestrickt. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich mich zuletzt derart intensiv und unabgelenkt selbst aushalten musste, ich glaub noch nie. Ich bleib vorsichtshalber lieber weiter meine eigene Schutzzone, wie der Malo das so toll ausgedrückt hat vor kurzem. Die Situation hat mir deutlich gezeigt daß ich mich persönlich sicherer fühle, wenn ich im Notfall ohne alles klarkommen kann, ohne SHG und ohne Notfallkoffer, eben nur mit mir selbst, und genug innere Ressourcen habe, auf die ich zurückgreifen kann. Ich denke daß ich mein Augenmerk weiter darauf richten werde.
Mann waren das ein paar schlimme Tage, aber ist ja zum Glück vorbei. Erstmal
Der Notfallkoffer soll eigentlich nix anderes, als an vorhandene Ressourcen erinnern.
Für manche einen ist es die SHG - für andere einfach nur irgendwas, was ins Bewusstsein bringt, dass auch die beschissendste Situation endlich ist. Bei mir ist ein Teil darin, das mich darauf aufmerksam macht, dass oft ein anderer Blickwinkel reicht.
Hallo Fitti, Ich habe auch einen sogenanten Notfallkoffer. Doch wenn es so weit wahr das ich ihn hätte öfnen sollen, hatte ich ihn vergessen.Da wahr es meistens schon zu spät.
also für mich ist ein Nachdenken über einen Notfallkoffer irgendwie schon der Beginn eines Notfalls.....da wär' doch irgendetwas faul im Staate Dänemark..
Möge es nie soweit kommen.
Schönen Tag
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
also für mich ist ein Nachdenken über einen Notfallkoffer irgendwie schon der Beginn eines Notfalls.....da wär' doch irgendetwas faul im Staate Dänemark..
Möge es nie soweit kommen.
Schönen Tag
Hi Randolf et al.,
Der beste Notfallkoffer ist, wenn man so lebt, daß man keinen braucht
Ich denke, zu Beginn der Abstinenz ist schon wichtig, daß man sich gedanklich damit auseinander gesetzt hat, was zu tun ist bei Suchtdruck. Dazu gehört aber mE auch, sich zu überlegen, in welchen Situationen dieser entstehen kann und (ganz wichtig) nicht in seiner Entwicklung stehen bleiben, sondern sich mit sich und seiner Sucht kontinuierlich auseinander zu setzen (SHG et al.) Wenn ich das nicht mache, nützt mir im Ernstfall der beste Notfallkoffer nichts.
Auf die Frage, was genau passiert ist beim Rückfall, oft genug gehört: Das kam so über mich - obwohl 10 min zwischen Kauf und Konsum (zuhause) lagen, war ich wie ferngesteuert - es fiel mir ums Verrecken nicht ein, jemand anzurufen....
Ich behaupte mal: der "eigentliche" Rückfall liegt bereits einige Zeit vor dem finalen Griff zur Flasche/Glas.
Und dann gibt es ja noch diese netten Notfallkärtchen (auch von meinem Verband). Mal in die Runde gefragt, haben die schon irgendwem von Euch tatsächlich vom Rückfall abgehalten?
ja, ist schon wahr, für mich war der Aspekt mit den "Notfallnummern" irgendwie der wichtigste, und genau der fiel mir ja komplett weg, denn in meinem Kaff meiner Stadt gibts nichtmal mehr funktionstüchtige Telefonzellen. Vielleicht werd ich mir jetzt ein Köfferchen mit Sockenwolle anlegen, das hat natürlich gewisse Nachteile für jeden, dessen Anschrift ich habhaft werden kann- selbstgestrickte Socken zu allen Gelegenheiten
Welche Schuhgrösse hast Du eigentlich?
Meine Abstinenz ist mir so furchtbar wichtig geworden, daß ich jetzt manchmal befürchte, daß sie kein Selbstläufer ist sondern von zu vielen "Krücken" abhängt. Ich seh gar keine wirkliche Gefährdung für mich, und trotzdem ist diese Angst da. Irgendwie ne Angst vor Rückfall, ohne daß sich überhaupt einer ankündigt. Ich glaub ich hatte einfach zu viel Zeit zum Nachdenken auf meiner Eisscholle, und jetzt bin ich völlig unentspannt. Kann man sich eigentlich auch zu viel mit dem Thema Alk beschäftigen?
ZitatGepostet von Randolf moin,
also für mich ist ein Nachdenken über einen Notfallkoffer irgendwie schon der Beginn eines Notfalls.....
Versteh ich nicht. Ich versuch von anderen erfolgreich angewandte Strategien auf "Tauglichkeit" für mich zu prüfen, was hat denn das mit Notfall zu tun.
also für mich ist ein Nachdenken über einen Notfallkoffer irgendwie schon der Beginn eines Notfalls.....da wär' doch irgendetwas faul im Staate Dänemark..
Möge es nie soweit kommen.
Schönen Tag
Hi Randolf,
das halte ich für groben Mumpitz. Wenn Du mir zu Deinem Lebensende mal sagst, dass Du nie, nie, nie mehr das Bedürfnis nach Alkohol hattest. Dann und NUR DANN können wir über diese These mal nachdenken.
ZitatGepostet von Vicco55Und dann gibt es ja noch diese netten Notfallkärtchen (auch von meinem Verband). Mal in die Runde gefragt, haben die schon irgendwem von Euch tatsächlich vom Rückfall abgehalten?
Nein, aber nachdem ich eine lange Zeit ganz knapp vor dem Rückfall war, habe ich mir Strategien zusammen getragen. Und die (und nichts anderes) ist in MEINER Notfallkiste. Und zwar möglichst viele verschiedene, weil ich nicht weiß, an WAS ich mich in solchen Momenten am Besten erinnern sollte.
ZitatGepostet von KleinerfuchsVielleicht werd ich mir jetzt ein Köfferchen mit Sockenwolle anlegen, das hat natürlich gewisse Nachteile für jeden, dessen Anschrift ich habhaft werden kann- selbstgestrickte Socken zu allen Gelegenheiten.
Klar, warum nicht. Das habe ich auch - weil mich Stricken wirklich oft einfach beruhigt. Und seit dem Weihnachtswichtel 2008 hat auch meine Sockenwolle ein Zuhause in Form eines Korbtäschchens.
btw: Schuhgröße 38 - und ich würde mich echt freuen über FÜR MICH gestrickte Socken, statt immer nur VON MIR gestrickte Socken - und ich bin ein passionierter Selbstgestricktesockenträger.
Der Notfallkoffer nutzt natürlich nix, wenn der erst irgendwoher gezerrt werden muss - außerdem hat der nun nix primär mit Saufdruck zu tun, sondern damit mich daran zu erinnern, welche Strategien ich habe, wenn es mir (verdammt, extrem, über alle Maßen) schlecht geht.
Meine Strategie damals wie es mir so schlecht ging, dass ich wieder saufen wollte, war mich hier im Saufnix anzumelden. Ich habe mir ein paar Maulschellen abgeholt (Beispiel: 0,0%-Bier), die aber wichtig waren - eventuell haben sie mir sogar das Leben gerettet. In der nächsten Situation (Depression) war ich schon wieder wesentlich klarer, und habe meine dann (zwischen Rückfallgefahr und erkennen der Depression zusammen gestellt)existente Notfallkiste genutzt. Die steht bei mir auf dem Schrank - und das wichtigste Utensiel für mich ist die Schraube mit der Mutter. Da ich zur Flexibilität eines Betonpfeilers neige, muss ich mir manchmal bewusst machen, dass nur das "kurze Drehen an eine Schraube" die Situation verbessert. Soll heißen, die hilft mir immer mich nicht von so genannten "Sachzwängen" beherrschen zu lassen - was lange Jahre der Fall war.
Ja, mir nutzt meine Notfallkistchen - auch einfach dadurch, dass es AUF meinem Schrank steht und mir so jeden Tag ins Auge fällt. Aber ich habe da auch wirklich größtenteils haptischen Krempel rein.
Für mich ist die Nofallkiste eine stete Erinnerung daran, was mir zum einen Guttut oder mit welchen Methoden ich über etwas nachdenken sollte.
Tja, ich kenne auch etliche stolz präsentierte "Notfallköfferchen", die dann leider nicht benutzt wurden, als es eng wurde. Und zwar von Mitpatienten in LZTs und qualifizierten Entgiftungen. Ich selber habe so etwas nie gepackt.
Dennoch möchte ich hier nicht in das allgemeine "Notfallkoffer-Bashing" einstimmen, denn nach meiner Erfahrung kann es durchaus hilfreich sein, für die ersten Schritte des Weges ein paar "Krücken" bereit zu haben, will sagen meine eigene Schutzzone ( nochmal danke, malo! :hallo4 wurde ich erst im Laufe der Zeit.
Am Beginn meiner Trocknung habe ich zum Beispiel sehr davon profitiert, dass meine Beratungsstelle ein offenes Café hatte, wo ich tagsüber jederzeit hätte aufschlagen können.
Einmal, ganz am Anfang, bin ich da auch hin, als sich so etwas wie Suchtdruck einstellte, habe für sehr kleines Geld Kaffee und Kuchen genossen, und mich einfach drei Stunden mit anderen abhängigen Menschen unterhalten, und danach ging es mir besser.
Danach habe ich diese Option nicht mehr in Anspruch nehmen müssen, aber ich erinnere mich, dass es mir noch eine ganze Weile viel Sicherheit gegeben hat, sie zu haben.
Fazit für mich: Ob man das jetzt Notfallkoffer oder wie auch immer nennt, ich halte es durchaus für hilfreich beim Schritt in die Abstinenz ein paar erprobte Strategien im Gepäck zu haben. Und sei es nur, um dadurch so viel Sicherheit zu gewinnen, dass man sie gar nicht anwenden muss.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Hier wird die Notfallkiste diskutiert, als könne sie vom Rückfall abhalten. Wenn ich saufen WILL, wirklich WILL, dann wird mich nichts und niemand auf der Welt davon abhalten können. Die Notfallkiste hat für meine Begriffe auch nix wirklich mit Rückfallprävention zu tun. Und da das offensichtlich die Erwartung daran ist, KANN das Prinzip ja gar nicht funktionieren. Die Notfallkiste kann jemandem, der verzweifelt ist, helfen die Verzweiflung zu lindern. Und gut.
Wenn mir einer einen Haflinger schenkt und mir ganz allgemein erzählt, was Pferde alles können mir aber trotzdem sagt, dass ein Haflinger eher gemütlich ist, auf dem könne ich reiten lernen und ihn streicheln und Verantwortung übernehmen etc. und ich dann trotzdem davon ausgehe, dass ich jetzt mit dem Pferd bei der nächsten Olympiade als Sieger im Springreiten hervorgehe, werde ich wohl enttäuscht werden - vor allem, wenn ich noch nicht mal reiten kann. Das kann der Haflinger nämlich nicht, das soll er auch nicht. Der kann nix dafür, dass ich komische Erwartungen an ihn habe.
Genau so sehe ich das mit dem Notfallkoffer/kiste.
@Fant - bei mir hätte die Kiste in Sachen Abstinenz überhaupt nix getaugt. Sie hilft mir JETZT - mich zu überdenken, mir die Sachen zu tun, die mir gut tun. Gerade dann, wenn ich in Panik oder Verweiflung verfalle. Jetzt, wo ich bereits über Jahre gelernt habe, dass ich die Panik und die Verzweilfung auch ohne Alk aushalten kann.
Also - ich persönlich hatte ja nie eine Notfallkiste, habe mich aber gerade am Anfang an allerlei gehalten was ich von den "alten" gehört habe und was mir ganz hilfreich schien.
Alkoholfreie Wohnung, einige Telefonnummern (Krisendienst, Krankenhaus, Sponsor, lang trockene Freunde) immer genügend Geld für Telefon und Taxi, immer eine Flasche Wasser dabei.
Ich hatte keinen Rückfall - ob mich die Sicherheitsmaßnahmen davor bewahrt haben?-keine Ahnung, geschadet haben sie nicht. Und ein beruhigendes Gefühl haben sie mir schon gemacht - genutzt habe ich das Wasser, die Nummern, das Geld - auch ohne Saufdruck, ich hatte nämlich auch so schon genügend andere Optionen, Handlungsmöglichkeiten, bevor der Alkohol meine Gedanken besetzt
So ein Koffer ist nicht schlecht glaube ich, solange man ihn auch benutzt und nicht ewig darüber sinnt ob es wirklich schon so schlimm ist.
Wenn ich saufen will hält mich nichts, egal wie schick und toll der Koffer ist.
Suse, ich stimme Dir zu - die Verzweiflung lindern, zeigen das es verschiedene Möglichkeiten gibt, das kann so ein Koffer, wenn ich die Wege/Möglichkeiten noch sehen kann/will.
Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf