ZitatGepostet von ne uz dass ich beim Genuß von Alkohol nach einer bestimmten Menge keine Kontrolle mehr über mein Trinkverhalten hatte. Schon damals versuchte ich den Konsum zu verringern und dies klappte auch insofern, dass die Abstürze seltener wurden. Oft überstand ich mehrere Monate ohne Besäufnisse und konnte dabei auch kleinere Mengen Alkohol trinken. Es folgten jedoch oft wieder Zeiten mit grausamen Abstürzen im schlimmsten Falle über zwei Tage hinweg.
Hallo ne uz,
das wast du beschreibst, sind typische Anzeichen von Sucht. So ähnlich wars bei mir auch: Immer wieder versucht, die Trinkmenge zu kontrollieren, teilweise bis zu 10 Tage gar nichts, bis wieder der Absturz kam.
Nachdem ich jahrelang versucht hatte, den Konsum zu kontrollieren, wurden trotzdem die Abstürze häufiger.
Noch dazu ist das ständige kontrollieren müssen anstrengend und nervig. Wenn ich ausging und nach 3 oder 4 Bier nach Hause fahren, oder auf Apfelschorle umsteigen musste, war ich nicht zufrieden. Eigentlich verlangte ich ja nach einem Vollrausch.
Nach lesens von vielen Forumseinträgen kam die Einsicht: Es ist einfacher, nichts zu trinken. Vor knapp einem Jahr hörte ich auf und besuche seither eine SH-Gruppe. Dies ist meiner Ansicht nach wichtig, weil es mit "gleichgesinnten" gemeinsam viel einfacher ist.
Auch du solltest versuchen, Unterstützung zu finden. Alleine ist es sehr schwierig bis unmöglich.
Und glaube mir: Es wird mit der Zeit auch immer normaler für dich werden, nichts zu trinken. Man umgibt sich beim Ausgehen halt mit anderen Leuten. Aber letztendlich ist es der einfachere Weg (und meiner Meinung nach der einzige, der auf Dauer funktioniert), das erste Glas stehen zu lassen.
vielen Dank für Deine Antwort. Schön zu lesen, dass es Dir ähnlich erging und Du schon seit einem Jahr zufrieden trocken bist! Ich stell mir den Gedanken in Zukunft ohne Alkohol zu leben auch gar nicht schlimm oder unbefriedigend vor. Mehr Respekt habe ich da vor den Reaktionen der Umwelt auf meine Abstinenz und der wiederholte Erklärungsbedarf wegen derselbigen. Aber auch hieran werde ich mich bestimmt gewöhnen und wie schon erwähnt, es gibt ja auch in dieser (versoffenen :zwinker1 Gesellschaft jede Menge Antialkoholiker!
Darum geht es doch garnichtund es ist mir völlig Banane wie sicher man sich ist....
Es geht um die Absurdität etwas anzubieten, was ich selbst meide!!! VERSTEHST DU DAS!!!! DESHALB DAS RAUCHERBEISPIEL.. KEIN NICHTRAUCHER WIRD DIR JE NE ZIGARETTE ANBIETEN..[/b]
Schrei doch nicht so - versteh Dich auch so. Ist ne Diskussion und daher für mich interessant andere Meinungen zu hören und meine eventuell zu überdenken und zu verändern.
Ich denke, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann und dass es daher negative Konsequenzen für mich hat, wenn ich Alkohol trinke. Bei meine Frau ist da z.B. ganz anders und daher kann sie gerne mal ein Glas Wein trinken. Und wenn mal Freunde zu Besuch sind, kann ich doch auch für die mal ein Bier im Haus haben. War die letzten 15 Jahre so und ich sehe da derzeit keine Notwendigkeit das zu ändern. Ein Missionar bin ich eher nicht und wenn dann bestimmt nicht auf dem Wege, dass ich für sie überraschend von heute auf morgen kein Bier mehr im Haus habe. Andererseits erläutere ich gerne meinen Entschluss und rege damit vielleicht selbst zum Nachdenken an.
Soweit erstmal . lese jetzt erstmal wie sich die Diskussion weiter entwickelt hat.
Das mit dem Erklärungsbedarf hatte ich mir erst auch problematisch vorgestellt, dann war es gar nicht so schlimm. Ich habe einfach niemanden gesagt, dass ich überhaupt nichts mehr trinke, ausser denen in der SHG. Meiner Meinung nach besteht hierzu auch kein Bedarf. Viel eher müssten ja die anderen mir erklären, warum sie sich volldröhnen. Aber so ist das nunmal bei uns: Es ist normaler, zu trinken.
Manchmal bieten mir meine Sportskameraden bei Festlichkeiten Bier an. Ich sage dann "nein danke, ich möchte lieber eine Cola, oder so". Meist ist es dann erledigt. Außer sie haben selbst schon was getrunken, dann fragen sie schon mal, warum ich kein Bier will, obwohl ich ja früher auch kein Kostverächter war. Aber sie bekommen meist keine Antwort, oder ich sage einfach, dass ich heute nichts will. Solche Fragen kommen aber nur mehr selten, inzwischen sind sie es schon Gewohnt, wenn ich alkoholfreies trinke.
Dies ist aber nur ein Weg. Ich habe mich unter anderem aufgrund der oben genannten Logik dafür entschieden. Für andere kann es besser sein, sich zumindest im Familienkreis zu outen. Damit ist auch eine gewisse Hemmschwelle für den Wiedereinstieg verbunden.
Ich hab hier ein paar mal gelesen das hier von Verzicht und Vorschriften machen, im bezug auf Alkohol im Hause ja oder nein auftaucht. Ich finde das hat weder mit dem einen noch mit dem anderen zu tun. Es ist einfache Rücksichtnahme! Würde mein Partner eine Katzenhaarallergie haben überlege ich doch nicht erst mir eine Katze zuzulegen. Er hätte ein Problem damit, also mache ich es nicht! Da würde ich nicht einen gedanken dran verschwenden
Ich habe mir auch eine Alkoholfreie Zone zuhause geschaffen. Nicht mal aus dem grund das ich es dann leichter hätte an stoff zu kommen ( wohne genau gegenüber von ner tankstelle) sondern weil ich mich hier sicher fühlen kann. Wenn ich mal schlechte tage habe ist hier zuhause nichts "bedrohliches" und ich kann entspannen.
Das Beispiel mit den Zigaretten finde ich wirklich gut! (wobei ich tatsächlich eine "Ex" Raucherin kenne, die immer Zigaretten für ihre Kinder zuhause hat)
Mir ist egal was nun zum guten Ton gehört, hier wird angeboten was ich im haus hab, und wem das nicht gefällt muss halt nicht zu mir kommen . Mein Partner hat damit keinerlei probleme, wieso sollte er auch? Er trinkt eh nur alle jubel Jahre mal etwas und das muss nicht unbedingt zuhause sein ^^.
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
ZitatGepostet von Next [b]Hallo und guten Morgen Würde mein Partner eine Katzenhaarallergie haben überlege ich doch nicht erst mir eine Katze zuzulegen. Er hätte ein Problem damit, also mache ich es nicht! Da würde ich nicht einen gedanken dran verschwenden
Die zitierte Allergie würde eine schlagartige negative Auswirkung auf die Gesundheit des Partners bewirken, somit ist Katzenabstinenz zwingend. Der Alkohol im Hause jedoch nicht unbedingt. Das alleinige Vorhandensein von Alkohol hat zunächst keine physiologischen Auswirkungen, insoweit hinkt Dein Vergleich ( für mich).
ZitatIch habe mir auch eine Alkoholfreie Zone zuhause geschaffen. Nicht mal aus dem grund das ich es dann leichter hätte an stoff zu kommen ( wohne genau gegenüber von ner tankstelle) sondern weil ich mich hier sicher fühlen kann. Wenn ich mal schlechte tage habe ist hier zuhause nichts "bedrohliches" und ich kann entspannen.
Das wiederum kann ich durchaus akzeptieren. Nur Du kennst Dich am besten und handelst dementsprechend. Wie einige Vorredner nebst meiner Person bemerkten, jeder soll das Gefährdungspotential von Alkohol im Haushalt (ja/nein) nach seiner Situation handhaben. Ich habe kein Problem mit Deiner oder einer anderen Lösung.
Hallo Harry! Ja, ich denke auch kaum dass ich jedem die komplette Story auf die Nase binden werde. Es gibt halt ein paar alte Kumpels, keine Saufkumpanen oder so, mit denen habe ich meine ganze Jugend verbracht und natürlich dabei auch viel gebechert. Die werden sich schon wundern, wenn ich beim nächsten Zusammentreffen (kommt nur noch 3,4 mal im Jahr vor) kein Bier o.ä. mehr trinke. Aber ok, das sind auch Leute denen ich die Wahrheit auch sagen kann: dass ich mich für eine Zukunft ohne Alkohol entschieden habe. Dass ich früher exzessiv getrunken habe, wissen sie ja selbst und sie machen es heute noch.
Ansonsten gehts mir gut, den letzten Alkohol hab ich vor einer Woche getrunken, war die letzten zwei Tage nach jahrelanger "Abstinenz" mal wieder joggen und hab etwas Muskelkater Ich bleib dran und mach weiter so
es ist schön dich zu lesen, ich drücke dir daumen das du es schafst.
ich, wie die seltenen hier, gehöre nicht in erfolgsteam
ich hatte meinen mann auch intusiastisch afgeklärt. für ihn war schwer - für beide, jedoch ich füllte erleichterung und dachte, jezt, wo alles offen ist- wird einfacher.
behalte im auge: jeder fehltritt von dir wird deine freundin ab jezt sehr entäuschen. du würdest ab jezt, wenn du nicht schafst sie stets verletzen.
bei mir zuhause steht tullamore dew whiskey und im keller ne kiste märzen-bier, damit muß ich wohl klarkommen, ich kann doch meiner frau nicht verbieten in unserem heim etwas zu trinken. für mich ist das zeug pures gift,diese lektion hab ich begriffen. würde ich aber allein leben, so tät ich alles wegschmeißen
habe gerad mal ein bisschen in deinen beiträgen gelesen...meine situation ist deiner ähnlich wie mir scheint. bin auch 26, studentin und habe meine letzten (über 10) jahre in einem umfeld verbracht in dem häufig ekzessiv getrunken wurde. ein alkoholabsturz ist bei mir auf den nächsten gefolgt und nun habe ich vor ca. 4 wochen beschlossen nicht mehr zu trinken. und dies auch durchgezogen. es geht mir gut damit, und ich bin froh diese entscheidung gefällt zu haben. jedoch habe ich auch schon zu hören bekommen (ähnlich wie du es beschreibst), dass ich doch keine alkoholikerin sein kann weil ich doch nicht täglich getrunken habe...oder, dass es doch normal ist, sich auf parties "mal so richtig zu betrinken". keine reaktionen die weiter helfen! zum glück gibt es aber auch freunde, die die problematik eingesehen haben und mich unterstützen...! sowas ist sehr wichtig denke ich!!
dir auf jeden fall glückwünsche zu deiner ersten woche abstinenz!!
viele menschen ,die sich nicht mit dem thema befassen ( müssen)haben von alkoholsucht wenig ahnung es wird angenommen das ein alki jeden tag trinkt und ständig betrunken ist. ich hab sogar schon mal gehört das ein echter alki nicht in der lage ist z.b wasser zu trinken, er würde es erbrechen müssen ist wohl so wie mit vielen dingen wo leute mit halbwissen falsche ratschläge geben der schönste dieser ratschläge ist " dann lass das glas doch stehen, wenn du es nicht verträgst :mauer wichtig ist das du selber weißt wo du stehst und dir rat bei profis holst. das können beratungsstellen, ärzte, gruppen und andere betroffene sein. ist bestimmt lieb gemeint wenn dir einer dein problem nicht abnimmt, aber wenn du dem glaubst mußt du weiter rumeiern bis die sucht für jeden offensichtlich ist denke aber das du und auch uz, auf dem richtigen weg bist
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
klar kann ich nicht von jedem erwarten, dass er sich mit alkoholsucht auskennt und somit auch keine fundierten ratschläge...trotzdem denke ich, dass jeder der mich eine weile kennt und einige meiner alkoholabstürze kennengelernt hat weiß, dass da was nicht stimmt. diese ratschläge wie "trink doch einfach mal weniger" oder "man muss sich ja nicht immer betrinken sondern kann ja auch mal 2 oder 3 bier trinken" höre ich auch immer wieder, von leuten, die das auch wirklich können und nicht verstehen können, dass es bei mir nicht klappt. dann gibt es noch eine weitere kategorie von meschen in meinem umfeld, nämlich die, die selber zu viel trinken...würden sie mir zustimmen, dass ich alkoholabhängig bin, müssten sie sich gleichzeitig auch eingestehen, dass bei ihrem trinkverhalten auch einiges im argen liegt...deswegen reden sie meien trinkerei auch schön. na ja, so oder so...ich habe für mich erkannt, dass ich NIE einen normalen kontrollierten umgang zum alkohol haben werde und für mich die konsequenz gezogen nicht mehr zu trinken. und ein großteil meines umfeldes hat es auch akzeptiert oder unterstützt mich sogar...
katarina tolle einstellung! hab deine post gelesen und hatte ein dickes grinsen im gesicht und den gedanken... die schafft es bestimmt...
liebe grüsse, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
es ist echt interessant zu lesen, dass sich einige Leute in meiner Situation und in ähnlichen Lebensverhältnissen befinden.Wahrscheinlich ist die Zahl derer in unserem Alter (und sogar Umfeld, wie Du richtig bemerkt hast) die ein ebenso großes Problemchen haben, es sich aber nicht eingestehen wollen noch ungemein größer. Umso schöner zu lesen, dass Du und andere es schon seit längerer Zeit schaffen das erste Glas stehen zu lassen!
Ich habe heute den ersten Teil meiner mündlichen Diplomprüfung erfolgreich hinter mich gebracht (1,3 :gut. Das wäre eigentlich eine klassische Situation für ein (vormittägliches) Belohnungsbierchen mit ungewissem weiteren Tagesverlauf gewesen. Dem war aber heute nicht so, war nach der Prüfung einkaufen und dann Joggen und hab den nachmittag auf dem Sofa ausklingen lassen. So kann ich mich auch morgen früh wieder ohne schweren Kopf auf den zweiten und letzten Teil der Prüfung vorbereiten!
"Das alleinige Vorhandensein von Alkohol hat zunächst keine physiologischen Auswirkungen,"
Streng genommen... nicht. Aaaber, den Alk gibts ja immer nur in so schönen Flaschen und Gläsern.
Leider hab ich mir die Seite nicht "gebookmarkt", wo es darum ging, wie man einen Alkoholiker von einem Willentlich-Vieltrinker unterscheiden könnte (hatte was mit Medis gegen Alkoholismus und der Wahl der richtigen Probanden zu tun). Eins ist mir in Erinnerung geblieben: Es gab _deutliche_ aka signifikante Unterschiede der Hirnaktivität (beobachtet mit MRT) der getesteten Trinker beim Einspielen von Bildern gefüllter Alkoholikagefäße. Also, Vorsicht! Der Körper hat schon - in seiner Gesamtheit - kapiert... "Kleinhirn an Leber: 'Alarm! Gleich kriegst wieder viel Geschäft!'" :-) Und deshalb kann das IMHO schon seeehr _physiologisch_ wirken, Alk im Kühlschrank, in der Hausbar, auf der Kredenz oder sonstwo (griffbereit) zu haben/wissen/sehen!
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'