Ich bin froh hier ernst genommen zu werden, bitte sagt mir, wie das Leben trocken aussieht... es war Weihnachten und ich hatte keinerlei Emotionen meinen Kindern gegenüber(27-22), sie haben sich riesig Mühe gegeben, die Jungs haben es verkraftet, nicht sehen wollen (können)zum Glück auch, meine Tochter musste heftig leiden. Mütter und Töchter eben... . Kollegen rufen an, Freunde...ich habe keine Lust mich zu unterhalten. Ist das Alkoholbedingt? Bitte, ihr, die ihr trocken seid, wie ist das Leben danach?
Das Leben danach? Aufregend und spannend und geheimnisvoll wie eine erste Liebe..... und vor Allem LEBENSWERT Man erlebt, hört, riecht, schmeckt, ertastet staunend wie ein Kind seine Umwelt - erfreut sich an Dingen, die man vorher noch nicht einmal im Ansatz wargenommen hätte.
Geh zur Suchtberatung und du wirst staunend feststellen, dass das, was du dort zu sagen hast, für dein Gegenüber etwas ganz Selbstverständliches ist - dir wird weder der Kopf abgerissen noch wirst du an den Pranger gestellt. Im Gegenteil, solche Menschen vermitteln sogar das Gefühl, dass du gerade etwas ganz Großartiges leistest (was du ja auch tust). Und geh ganz schnell hin - schon um deine Kinder davor zu schützen, sich plötzlich in der ungesunden Rolle der Verantwortung der Mutter gegenüber wiederzufinden.
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
ZitatBitte, ihr, die ihr trocken seid, wie ist das Leben danach?
Keine Ahnung
Ich könnte dir erzählen wie mein Leben danach war.
Du hast jetzt ein Leben, und was machst du daraus ? Das selbe gilt, wenn du trocken geworden bist. Es kommt darauf an, was du daraus machst.
Was sind deine Beweggründe ? Warum willst du nicht mehr ?
Eine Patentlösung wirst du nicht finden.
Wie ist das Leben nach dem Tod ? Besser und schöner ? Warum also sollte ich mir, wenns danach besser oder schöner ist nicht gleich eine Kugel durch den Kopf jagen, sondern noch 20 oder 30 Jahre hier auf diesem Planeten wandern ?
Verstehst du, was ich damit sagen will ?
Zitat@lumina, probier es aus, dann erfährst du es.
Genau
Ich kanns es dir nachempfinden was Scham bedeutet. Nur, sei mal ehrlich und frag' dich selber, wie oft ist es vorgekommen, daß sich andere, z.B. deine Kinder für dich geschämt haben ? Wie oft bist du aus der Rolle gefallen und hättest dich dafür schämen müssen konntest es aber nicht mehr, weil du nicht mehr dazu fähig warst ?
Es ist eine Krankheit. Diese Symptome gehören dazu. Wenn ich mit einer Grippe zum Doc gehe, muß ich mich auch nicht dafür schämen daß ich mit einer Triefnase, Augenringen und roten Augen dort aufkreuze. Suchtberater sind geschultes Personal und die wissen genau, was zu tun ist.
Also, fang' an, setzt dich in Bewegung und mach den 2. Schritt.
Zitatauf Arbeit zu fehlen, mein Studium, was recht gut läuft , nicht zu schaffen, weil ich zusätzlich fehle, das meine Kinder die Achtung vor mir verlieren...
... all das wird auf jeden Fall eintreten, wenn du weitertrinkst. Wenn du dir ein Bein brechen und deswegen ein Weilchen ausfallen würdest, tätst dir doch auch keinen Kopp drum machen oder?
Zitatkeinerlei Emotionen meinen Kindern gegenüber... Kollegen rufen an, Freunde...ich habe keine Lust mich zu unterhalten. Ist das Alkoholbedingt?
Kann gut sein - der Alk verändert das Gefühlsleben schon gewaltig.
Good luck sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
erstmal "Hallo und Willkommen" hier bei saufnix. Wie ja schon geschrieben wurde, hast du den wichtigsten Schritt für dich bereits getan, nämlich zu erkennen, dass du Alkoholikerin bist. Und fast noch wichtiger ist deine Einsicht, dass es alleine, ohne Hilfe seltenst bis nie funktioniert, abstinent zu werden und auch zu bleiben. Diese Hilfe sollte auf jeden Fall von professioneller Seite kommen, sprich Suchtberatung, qualifizierte Entgiftung, Therapie und SHG. Ich selbst habe mich trotz Anratens vieler "erfahrener Hasen" viel zu lang davor gedrückt, diese Hilfe anzunehmen. Fazit: ich eierte unter enormer Energieverschwendung durch mein Leben Dasein. Und da war die Scham am größten. Weil ich mich, trotz Erkenntnis meiner Krankheit als Versagerin sah. Weil ich das Wichtigste für mich nicht gedingelt bekam. Heute schäme ich mich nicht mehr, nicht im Geringsten. Wofür auch? Für eine Krankheit unter der ich leide?? Du fragst nach dem "Leben danach" ... Nach wie vor bin ich oft erstaunt, wenn man hier sogenannte "Ponyhof-Berichte" zu lesen bekommt, wie schön und spannend das Leben nun ist, wie herrlich und unbeschwert. Ich glaub das nicht wirklich, vielleicht spricht auch nur der Neid in mir. Ich denke viel mehr, dass Leben und die Gefühle werden echt mit allem, was dazu gehört ...
ZitatGepostet von lumina Ich bin froh hier ernst genommen zu werden, bitte sagt mir, wie das Leben trocken aussieht...
Das was du daraus machst auf jedem Fall mit klarem Durchblick und nicht vernebelt
ZitatGepostet von lumina es war Weihnachten und ich hatte keinerlei Emotionen meinen Kindern gegenüber(27-22), sie haben sich riesig Mühe gegeben, die Jungs haben es verkraftet,...
Die Emotionen kommen wieder dan heißt es zu lernen sie auch zu zulassen nicht immer einfach aber es lohnt sich mir hat die Therapie dabei geholfen.
ZitatGepostet von lumina nicht sehen wollen (können)zum Glück auch, meine Tochter musste heftig leiden. Mütter und Töchter eben... . [/b]
Söhne verarbeiten(hat sich in meiner nassen Zeit distanziert) es anders wie Töchter mein Sohn ist stolz das ich Trocken bin bei meiner Tochter(sie hat am meisten gelitten) ist das Verhältnis noch getrübt und braucht Zeit der Aufarbeitung
ZitatGepostet von lumina Kollegen rufen an, Freunde...ich habe keine Lust mich zu unterhalten.
Ich hatte auch keine Lust auf Unterhaltung habe lieber getrunken.
ZitatGepostet von lumina Ist das Alkoholbedingt? Bitte, ihr, die ihr trocken seid, wie ist das Leben danach?
Für mich war es die beste Entscheidung eine Therapie zu machen das Leben hat nach wie vor Tiefs und Hochs nur kann ich jetzt Probleme besser lösen(vorher lieber verdrängt ) und die Hochs geniessen bei klarem Verstand.
Scham hatte ich am Anfang auch zur Suchtberatung zu gehen oder zur Shg es ist ein schwere Schritt sich zu überwinden aber einer der sich lohnt.Nirgends woanders findest du Menschen die dich so gut verstehen wie dort.
Überwinde deinen inneren Schweinehund Augen zu und durch ist der Anfang erst gemacht geht der Rest von alleine du musst es nur wollen.
Du fragst, wie das Leben DANACH, sprich ohne Alk, aussieht. Nun ja, ich kann Dir nur schreiben wie MEIN Leben ohne Alk aussieht. Ich habe wieder Zugang zu meinen Kindern, ich bin Oma geworden, habe einen super lieben Mann geheiratet, habe einen tollen Job gefunden.
Wäre ich beim Alk geblieben hätte ich dies alles nicht, im Gegenteil, ich wäre wahrscheinlich tot.
Ich schreibe Dir nicht, dass meine "Trockenlegung" ein Kinderspiel war. Aber verglichen mit dem, was ich mir während meiner Saufzeit antat........Jeder Gedanke drehte sich um Alk. Wie beschaffen? Woher das Geld nehmen? Mich "zusammenreißen" damit niemand merkt wie dreckig es mir ging. Begegnungen aus dem Weg gehen, damit niemand meine ständig vorhandene Fahne riecht. Besuche abblocken, damit niemand den Zustand meiner Wohnung mitbekommt. Ausreden suchen, warum ich heute nicht zur Arbeit kommen kann. Meine Familie nach Strich und Faden belügen (und mir merken, wem ich welche Lüge aufgetischt habe). Mich krank durch die Tage schleppen, weil ich doch um Gottes Willen zu keinem Arzt gehen kann. Meine Gefühle mit Alk verschwinden lassen, die mich sonst erdrückt hätten. Auf die gleiche Art und Weise versucht zu "fühlen" (welch ein Widerspruch:mauer Mein schlechtes Gewissen, meine Angst und meine Scham wegsaufen.....und das tagein-tagaus über viele Jahre. DAS war mein "Leben" !!!!!!!
Dann kam der Tag, an dem ich das alles nicht mehr wollte. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll und war bereit ALLES zu tun um aus diesem Kreislauf herauszukommen. Mein erster Weg war zu meinem Arzt, danach zur Suchtberatung. Die positiven Erfahrungen die ich dort machen durfte, bestärkten mich in meiner Absicht und von dem Zeitpunkt war es eine Art Selbstläufer. Entgiftung, LZT und SHG, alles was ICH machen musste war, mich darauf einzulassen und zu lernen, mir die Erfahrungen der anderen zu nutze machen. Das hört sich jetzt einfach an, war es aber nicht. Gelohnt hat es sich alle Male (s.o.)
Ich wünsch Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Dann will ich auch mal aus meiner trockenen Erfahrung berichten.
Also wenn Du hoffen solltest, dass Dein Leben durch die Abstinenz auf einen Schlag problemfrei wird - vergiss es! Bei mir hat allerdings im Zuge der Trockenheit die Problemlösungskompetenz zugenommen, d.h. ich bin seitdem wieder in der Lage, mich mit den Widrigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen und diese in meinem Sinne positiv zu bearbeiten.
Was Emotionen angeht, kann ich mich den vorherigen Beiträgen nur anschliessen. Du wirst Gefühle wieder ganz klar und ungefiltert, unvernebelt wahrnehmen können, Du wirst Dich wahrnehmen können. Das kann durchaus auch schmerzhaft sein, aber ich habe mit der Zeit gelernt, mich auch auszuhalten, wenn es mir schlecht geht. Ein Übungsfeld ist das bei mir aber nach 5 Jahren Trockenheit immer noch. Gelegentlich "fliehe" ich noch aus als unangenehm empfundenen Situationen, allerdings nicht mehr in den Alkohol. Aber meine Trockenheit erlaubt mir zumindest die Auseinandersetzung mit diesen Defiziten und negativen Verhaltensmustern, und es wird auch besser....
Auch positive Emotionen kann ich jetzt ungedämpft und unverfälscht erleben, und das ist wunderschön. So habe ich inzwischen die Frau meines Lebens gefunden, und diese Verbindung geht so tief wie noch nie. Das wäre in meiner Saufzeit undenkbar gewesen. Weder hätte ich so tief empfinden können, noch hätte mich die Liebe einer Partnerin in meiner emotionalen Betäubung erreichen können....
Aber wir können Dir hier viel erzählen - Ausprobieren musst Du das selber! Es lohnt sich! Versprochen!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
erklär ich Dir gern An der Tatsache, dass mein Sohn und meine Schwiegertochter Eltern geworden sind war ich logischerweise nicht beteiligt (komische Vorstellung:gruebel Daran Oma sein zu können sehr wohl, denn DAS wäre mir nass nicht möglich.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Hi Tina habe dich gleich verstanden. Das schöne an Oma zu sein ist du bist da zum Verwöhnen und brauchst nicht erziehen genieße es bin ein bisschen neidisch hätte auch gern einen Würmchen zum knuddeln.(aber meine Kinder sollen sich noch ruhig etwas Zeit lassen) Die Möglichkeit bekommt man auch nur wenn man trocken ist den wer Vertraut einem nassen Alki schon ein Kind an. LG Rodine
hallo, ich habe das Ziel nicht ereicht aber ich lese gerne hier. RdTina, deine beiträge gehen immer unter die Haut-schöne Ausdrucksform, ehrlich, herzlich und intiligent.
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Und da war die Scham am größten. Weil ich mich, trotz Erkenntnis meiner Krankheit als Versagerin sah. Weil ich das Wichtigste für mich nicht gedingelt bekam. Heute schäme ich mich nicht mehr, nicht im Geringsten. Wofür auch? Für eine Krankheit unter der ich leide?? 
Ich glaub das nicht wirklich, vielleicht spricht auch nur der Neid in mir. 
) und die Hochs geniessen bei klarem Verstand.
Mein schlechtes Gewissen, meine Angst und meine Scham wegsaufen.....und das tagein-tagaus über viele Jahre. DAS war mein "Leben" !!!!!!!
Bei mir hat allerdings im Zuge der Trockenheit die Problemlösungskompetenz zugenommen, d.h. ich bin seitdem wieder in der Lage, mich mit den Widrigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen und diese in meinem Sinne positiv zu bearbeiten.
und brauchst nicht erziehen genieße es bin ein bisschen neidisch hätte auch gern einen Würmchen zum knuddeln.(aber meine Kinder sollen sich noch ruhig etwas Zeit lassen)