Ich bin Alkoholiker und betrunken. "Etwas". Seit Tagen lese ich hier mit. Ich will aufhören. Hatte es reduziert, seit Weihnachten. Heute habe ich wieder - "natürlich zum Letzten Mal und nur für mich getrunken." Da ich im öffentlichen Dienst arbeite, nebenbei studiere habe ich große Hemmungen zum Arzt zu gehen. Ich weiß, es geht nicht mehr ohne Hilfe, seit 7 oder 8 Jahren trinke ich erst Procecco abendlich, dann die Akcopops, dann Bier. Das ich keine 4 Wochen ohne kann, habe ich nicht erst seit heute bemerkt. Ich habe heute versucht (wieder allein) dagegen anzukämpfen, bin raus, mit dem Ergebnis: mein Alk ist alle... . Ich hätte gern jemanden angerufen, etwas sinnvolles gemacht. Aber Freunde und Familie geht nicht, die Scham ist zu groß. Bis heute habe ich geglaubt, ich schaffe es allein. Nix geht mehr...Ich schaffe es nicht. Was kann ich tun...?
erst einmal hier im Forum. Den ersten Schritt hast du meines Erachtens getan, du hast dir eingestanden Hilfe zu brauchen und bist hier im Forum. Ich war fast genau in deinem Alter als ich aufgehört habe. Mein Weg ging zur Suchtberatung. Ganz anonym, habe auch erst einmal meiner Familie nicht gesagt. Habe mich auch geschämt. Zur Suchtberatung kannst du auch hingehen, wenn du noch trinkst. Sie werden dir erzählen, wie du am besten entziehst. Hole dir Hilfe, dann kannst du auch aufhören. Es werden dir bestimmt noch einige Ihre Geschichte hier erzählen. Alles Gute für dich. Ruby
@Greenery danke, ich weiß, ich hätte mehr schreiben sollen, aber allein die Erkenntnis, das es so ist...schlimm genug. Trotzdem Danke. @Ruby Für mich, war hier zu schreiben ein Riesenschritt, vielleicht schaffe ich den Schritt zur Beratung. Ich werde jetzt googeln und ich muss hin, Dir ganz lieben Dank. So habe ich wenigstens ein wenig Hoffnung, es doch noch zu schaffen. Die blöde Scham...
herzlich willkommen hier, , schön, dass du dich nach 4 Tagen an Bord nun auch traust zu schreiben.
Wenn du schon eine Weile mitliest und schon länger erkannt hast, dass es so nicht weitergeht, weißt du ja schon, was du machen musst.
Im Grunde geht es ja "nur" noch drum, deine Erkenntnisse in die Tat umzusetzen.
"Da ich im öffentlichen Dienst arbeite, nebenbei studiere habe ich große Hemmungen zum Arzt zu gehen."
Sätze wie diese schreiben anfangs alle, um sich vor dem vermeintlichen Canossa-Gang zu drücken. Aber es hilft nichts, irgendwann kommt der Punkt, an dem du gehst, glaub mir. Das ist dann der Fall, wenn dich dein eigenes Leben so anwidert, dass du für dich ganz allein was ändern willst, und dir alles andere wurscht ist.
Und dein erstes Ziel ist, wie Greenery schreibt, die Suchtberatung. Am Allerbesten gleich morgen früh.
PS: Greenery ist immer so kurz angebunden, die meint das net böse...
[ Editiert von grufti am 06.01.09 19:26 ]
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ja die blöde Scham lumina, da hast du ganz recht. Aber es ist deine Scham. Weißt du in der Suchtberatung war es dermaßen befreiend endlich erzählen zu können wie besch...ich mich mit dem Trinken fühle. Die haben mich da verstanden und mir immer das Gefühl gegeben, es ist gut dass ich etwas gegen meine Sucht tun will. Fand ich damals sehr beruhigend... Mach dich auf den Weg wenn es dir reicht. Gruß Ruby
Ich bin nicht böse, ich weiß ja selbst und nach dem Lesen hier, wie es technich funktioniert, aber ich habe einfach Angst, davor: nicht einem Fremden meine Sucht einzugestehen...auf Arbeit zu fehlen, mein Studium, was recht gut läuft , nicht zu schaffen, weil ich zusätzlich fehle, das meine Kinder die Achtung vor mir verlieren... mein Partner, ich habe mich inzwischen räumlich getrennt, weil ich weiß, wir können nie zusammen entziehen...werde ich nur noch informieren...ach ich weiß nicht... Stolz und Scham... ich weiß, sie helfen nichts...
Ich glaube eine der größten hürden hast Du gepackt, nehmlich das Du ehrlich zu Dir selbst bist, und Dir eingestehst das Du Alkhaholikerin bist. Das ist echt ein sehr großer schritt. Du mußt anfangen das Du offen damit um gehst den wirklich verheimlichen kann man es sowieso nicht. Auch wenn man es glaubt zu können.
ich glaub am besten wäre eine therapie, oder eine AA- Gruppe wo du Dich anschließen kannst.
Ich wünsch Dir alles gute für deinen Weg, und sag auch herzlich willkommen hier!!!!
Lg
:hallo1:Rüdiger,:hallo1: ein trockener Alkoholiker
Danke, dass Ihr mich willkommen heißt, es macht mir Mut nicht aufzuhören, sondern endgültig einen Schlussstrich zu ziehen, bis vor kurzem habe ich geglaubt, ich schaffe es allein...aber es geht nicht, ich habe heute stundenlang, tagelang trocken, darum gekämpt und verloren. Danke, für die schnellen Antworten.
"...habe ich geglaubt, ich schaffe es allein...aber es geht nicht, ich habe heute stundenlang, tagelang trocken, darum gekämpt und verloren."
Das ist er, der unsägliche Kampf mit dem Alkohol, und man verliert immer und immer wieder. Wenn ich dran denke, wieviel Kraft mir das gekostet hat, wird mir heute noch ganz anders.
Wenn du die Kraft, die du jetzt für den (vergeblichen) Kampf mit dem Alkohol einsetzt, für dein neues leben verwendest, schaffst du dein Studium mit links! Und zwar nicht trotz Therapie, sondern wegen!! Auch wenn du deshalb eine Weile ausfällst.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
wie du schreibst, hast du auch heute getrunken. Schlaf dich erstmal aus und versuche morgen früh nichts zu trinken. Ein halbwegs klarer Kopf ist eine gute Voraussetzung, weitere Entscheidungen zu treffen.
@Magusa ich werde jetzt einfach ins Bett gehen. Wenn ich morgen früh den Mut habe, zur Suchtberatung zu gehen, schreibe ich. Die Adresse habe ich jedenfalls, danke noch mal. Ich bin jedenfalls nicht mehr ganz so verzweifelt.
ZitatGepostet von lumina Wenn ich morgen früh den Mut habe, zur Suchtberatung zu gehen, schreibe ich.
Guten Abend, lumina!
Schreiben kannst Du auf jeden Fall, wenn Du magst, unabhängig davon, ob Du schon den Weg zur Suchtberatung gefunden hast. Du musst hier keine "Vollzugsmeldung" machen und bist auch niemandem Rechenschaft schuldig, ob Du die Ratschläge, die du hier erhältst, umsetzt. Schließlich geht es nur um Dich. Und du entscheidest alleine, welche Form von Hilfe Du für dich in Anspruch nehmen möchtest.
Trotzdem fände auch ich die Suchtberatung angebracht. Deine (verständliche) Scham kannst Du da getrost vergessen, da Du mit Profis sprichst, die sich täglich mit Alkis auseinandersetzen, und die wissen, dass Du kein schlechterer Mensch bist, weil Du alkoholkrank bist.
Selbsthilfegruppe kann auch sehr befreiend sein, wenn Du Dich da in Deiner momentanen Befindlichkeit schon über die Schwelle traust. Auch dort würdest Du rasch feststellen, dass Alkoholismus kein persönlicher Makel ist, sondern eine Krankheit, die nahezu jeden treffen kann.
Wichtig ist, das Problem zu erkennen (hast Du bereits :gut, und aktiv nach dem Weg in ein abstinentes, trockenes Leben zu suchen. Saufnix ist ein guter Anfang, die weiteren Schritte werden Dir eben in der Suchtberatung nahegebracht, wenn Du hingehst...
Alles Gute für Deinen Weg weg vom Alk und........ach ja natürlich auch von mir herzlich
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von lumina Danke, dass Ihr mich willkommen heißt, es macht mir Mut nicht aufzuhören, sondern endgültig einen Schlussstrich zu ziehen, bis vor kurzem habe ich geglaubt, ich schaffe es allein...aber es geht nicht, ich habe heute stundenlang, tagelang trocken, darum gekämpt und verloren. Danke, für die schnellen Antworten.
hi lumina,
hier im forum zu schreiben hat mir am anfang sehr viel gebracht bei meinem weg. das mit dem kämpfen und verlieren kennen die meisten anderen hier und ich natürlich auch. geduld mit sich selber ist wichtig, denn irgendwann gewinnst du. daran mußt du glauben.