hallo zusammen. Seid ca. 6 Monaten lese ich eure Beiträge und habe ab und zu oft den Kopf geschüttelt. Wenn sich neue Mitglieder angemeldet haben, wie diese zum Teil behandelt wurden, echt nicht gerade das, was man als Neuling erwartet. Es bedarf schon sehr viel Mut sich hier anzumelden. Nun gut ich bin heute mutig. Mein Probleme bezüglich Alkohol, bestehen schon seit Jahren. Mit einem ewigen Auf und Ab. Dieses "Ab" ist das, was mich am meisten nervt und immer wieder habe ich mir gesagt, jetzt ist Schluss mit Lustig. Keinen Alkohol mehr. Aber ihr habt ja selber die Erfahrung gemacht. Der Wille ist da aber.............. Nun ist es mal wieder soweit und ich hoffe auf ein "auf". Ich hoffe, das es diesmal kein Traum sein wird sondern Wirklichkeit. Der Zustand, der im Moment von mir Besitz ergriffen hat, sich nie wieder verliert und ich es endlich schaffe trocken zu werden.
hallo Viktor danke für die Begrüßung. Tja was erwarte ich? Das ist eine gute Frage. Von mir erwarte ich, das es bei mir nun bergauf geht. Hier im Forum habe ich mich angemeldet um mich halt mit euch austauschen zu können. Ich hoffe das ist ok so. Ich bin nämlich so jemand, der nie mehr eine Suchtberatung, ein Krankenhaus (freiwillig) oder eine AAGruppe aufsuchen wird.
Hi Träumi ok einige Schiessen hier schonmal übers Ziel ist aber nicht die Regel lass dich deswegen nicht entmutigen.
Träume sind schäume und was du zu machen hast wirst du sicher schon oft hier gelesen haben(SHG Suchtberatung Therapie) nur gehen musst du selber es lohnt sich alle mal. Hier im Forum kann man nur Tipps geben und Anregungen holen anwenden musst du sie selber im RL.
Auch Dir Rodine danke für die Begrüßung. Ich habe meine Erfahrung mit den SB und AAs gemacht. Ebenso mit einem Krankenhaus. Ich sage nie wieder. Jeder entwickelt halt seine eigene Methode. Manchmal hilft es und manchmal nicht. Im übrigen, was ich nicht mag: "Heile, heile Gänschen" sondern Fakten.
Prima das Du Dich "getraut" hast, Dich nun doch hier anzumelden. Die Ausweinandersetzung mit der Krankheit Alkoholismus,die Erkenntnis das das Leben irgendwie außer Kontrolle geraten ist und Du Dich der Wahrheit stellst,sind die ersten Schritte auf dem Weg zur Abstinenz. Ich finde es hat nicht nur allein etwas mit dem Willen zu tun, denn wir haben keinen freien Willen,einen eigenen, ja. Schlechte Gewohnheiten und Verhalten können wir ändern,aber wir wollen HEUTE schon etwas davon haben. Du hast doch bestimmt schon einen "Plan" im Kopf.Welchen Weg möchtest Du gehen? Entscheide Dich....
LG,Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
danke Manuela, als erstes möchte ich Viktors Frage beantworten. Es ist schon einige Jahre her. Ich hatte einen schönen Beruf, habe mich eingesetzt und mich soweit hochgearbeitet, daß ich meine Arbeitskollegen bei bestimmten Dingen angelernt habe. Dies führte nicht zu einer Gehaltserhöhung sondern immer verstärkter zum Mobbing. Ich war gegenüber Alkohol immer sehr labil. Es kam dann soweit, das ich nach Feierabend meine Flasche Bier öffnete und diese genossen habe. Der Ärger über die Ungerechtigkeit wütete in mir. Also wurde aus der eine Flasche dann zwei, drei, vier, fünf oder auch mehr. Kam ich nicht zur Ruhe, machte ich noch eine Flasche Wein auf, bis das ich dann müde war und ins Bett ging. Am Wochenende fing der Alkoholgenuss schon Mittags an. So kam es mit der Zeit, das ich merkte ich brauche den Alkohol. So war es, das ich Montags oft nicht arbeiten gehen konnte. Ich sprach mit meinem Mann darüber und er war ziemlich hilflos. Eines Tages habe ich den Job geschmissen. Aufgrund eines Attestes, wurde ich nicht beim Arbeitsamt gesperrt. Nun hatte ich gegen den Entzug zu kämpfen. Frieren, kribbeln auf der Zunge, zittern. Mein Arzt überwies mich in ein Krankenhaus in der Nachbarschaft. Mit den Worten: Dort kennt Sie niemand. Im Krankenhaus (ein ganz normales) Station für innere Krankheiten, lag ich mit 2 Frauen in einem Zimmer. Ich wurde gefragt, warum ich ihre Gesellschaft teilen würde. Gab zur Antwort, das ich Kreislaufprobelme hätte. Ich bekam keine Medikamente. Habe im Bett gelegen und halt meinen Entzug gemacht. Ein Arzt war sehr nett und habt sich mit mir längere Zeit unterhalten. Mich an einen Therapeuten vermittelt, der mir anbot auch nach dem Kankenhausauftenhalt ihn aufsuchen zu können. Nur leider war es zuweit von umserm Wohnort entfernt. Bei der Visite im Krankenhaus wurde ich dann öffentlich als Alkoholikern (in Anwesenheit der beiden Damen) behandelt. So was Abfälliges der Ärzte mir gegenüber.......... Ich habe mich sooooo geschämt. Nach ca. 2 Wochen verlies ich das Krankenhaus. Zu Hause meldete ich mch bei einer Suchtberatung an. Es dauerte 3 Wochen, bis das ich einen Termin hatte. Ich hatte immer noch keinen Alkohol getrunken und war sehr stolz auf mich. Am besagten Tag, stieg ich ins Auto und suchte die Suchtberatung auf. Ein jüngerer Mann empfing mich und ich sollte ihm mal was von meinem Leben erzählen. Voller Vertrauen tat ich das. Gegen Ende des Gepräches, überhäufte er mich mit Vorwürfen. Wie ich nur schon mit 18 Jahren hätte heiraten können. So früh Mama geworden wäre. Es kam ein Vorwurf nach dem Andern. Zum Schluss fragte er mich, wieviel ich gerade getrunken hätte. Als ich ganz entgeistert erwiderte: gar nichts....... ich bin außerdem mit dem Auto da, bekam ich zu hören, ich hätte sicher einige Bonbons mit Alkohol gelutscht. Aber Hallo.......... Nach 5 Wochen riecht der Körper bestimmt nicht mehr nach Alkohol. Ich war sowas von wütend, daß ich auf einen weiteren Termin verzichtete. Eine Suchtberatung habe ich nicht erhalten. Nur Vorwürfe gemacht bekommen. Irgendwann suchte ich dann eine AAGruppe auf. Ich glaube ca. 1 oder 2 Wochen später. Immer noch ohne Alkohol. Dort wurde wirklich, nur gebetet. Ich habe es durchgehalten und habe dann die Gruppe nicht mehr aufgesucht. Eine andere AA Gruppe bei uns im Ort gab es nicht. Ist eh schon eine Sache, da wir in einem Dorf leben und jeder jeder kennt. Nun ich habe Monate nichts getrunken, bis das ich dann wieder in den alten Trott fiel. Den Auslöser dazu weis ich nicht. Ich glaube es war nur Langeweile
Hallo Träumi, auch von mir ein herzliches Willkommen hier.
Was ich zu sagen habe, wird Dir vielleicht nicht gefallen, aber: so lange ich noch Bedingungen gestellt habe, hatte ich keine Chance, trocken zu werden.
Ärzte hatten keine Ahnung, sooo eine Behandlung habe ich ja wohl garnicht verdient, puh, Selbsthilfegruppe, was für ein Sch*ei*, ich mach so einen Mist nicht mit, die Tante in der Suchtberatung kann man ja nur mit Alk ertragen , alle sind blöd und ich bin völlig unverstanden
Irgendwann war ich dann in der Entgiftung, ganz offiziell, als Alki, nicht mit Schweissfüßen und ich musste begreifen das ich dort genau richtig bin , ja, ich.
Als die erste Watte verschwunden war konnte ich die Welt etwas klarer sehen, die Leute in den Gruppen waren vielleicht immernoch blöd, aber sie waren trocken und hatten mir einiges zu bieten. Die Ärzte machten das seit Jahren und das gut. Ich konnte das nur sehen weil ich endlich kapiert hatte das ich genau dahin gehöre und so schlecht hat sich das garnicht angefühlt, endlich hatte die Eierei ein Ende, ich war angekommen.
Ich wünsche Dir das aus dem hoffen ein handeln wird, die Verantwortung liegt ganz allein bei Dir.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Uiuiui Träumi, da scheint ja einiges schief gelaufen zu sein.
Das Problem ist, daß Du auf einer 'normalen' Inneren entgiftet hast. In einer auf Suchtkranke spezialisierten Abteilung wäre Dir diese Ablehnung wohl nicht entgegen geschlagen. Ich sag ja, Ärzte! Sofern nicht auf Sucht spezialisiert, null Peilung.
Mit AA-Gruppe meinst Du vermutlich SHG-Gruppe. Kleiner Hinweis: nicht alles, was sich Alkohol-Selbsthilfegruppe nennt, ist eine von den 'Anonymen Alkoholikern'. Da gibt es noch Blaukreuz, Kreuzbund, Guttempler, Freundeskreise und 'ne Menge lokaler, freier Gruppen. Ich selber leite eine Kreuzbundgruppe und bin z.B. seit Jahrzehnten nicht mehr in der Kirche. Also ich kenne den KB jetzt aus München und aus Stuttgart, habe x Seminare besucht - gebetet wurde noch nie. Mein Vorschlag ist, erkundige bei der in deinem Landkreis für Selbsthilfegruppen zuständigen Stelle, welche Gruppen es noch in deiner Nähe gibt und dann mal ganz dickköpfig sein: es wäre doch gelacht, wenn es nicht eine Gruppe gäbe, in der ich mich wohl fühle.
Zum Suchtberater: ich nehme es jetzt mal so, wie es da steht - und das klingt nicht sehr professionell. Aber wie immer im Leben, es gibt Alternativen. Es gibt bestimmt Berater/innen, mit denen Du kannst, die Dir weiter helfen.
Mein Rat (wenn Du ihn hören magst - sonst überlies ihn): Nicht gleich die Flinte ins Korn schmeissen. Ein noch nasser Kopf (das ist er noch ein ganze Weile) sucht leicht die Schuld fürs Scheitern außerhalb, damit er sagen kann: Siehst Du, ich hab es gleich gewußt, nur der Alkohol ist unser Freund.
anfangs habe ich mich auch gewundert über den ton hier an board, und es gibt immer noch ab und an komentare, bei denen ich falten im gesicht kriege
aber wenn du lange genug hier bliebst und liest, wirst du mit sicherheit feststellen, dass die harten worte wirklich nicht böse oder überheblich gemeint sind und keiner einem verschrecken oder vergraulen will.
fakt ist... jeder alkoholiker hat selbstmitleid. selbstmitleid ist destruktive. wenn dann noch von aussen NUR verständniss, liebevolle worte und mitleid kommt... bleibt man in dieser "selbstmitleidsfalle" stecken und der kreis schliesst sich.
ich bin hier bekannt als einer der kopfstreichler und zwischen den ganzen seitenhiebe verteile ich dann auch mal ein -spass, beiseite!
ich kann gut verstehen, dass du aufgrund der schlechten erfahrung nicht viel vertrauen in KH hast. ABER, es muss nicht immer so ablaufen. daher finde ich persönlich, sollte eine entgiftung immer in ein fachklinik durchgeführt werden. es ist ein riesen unterschied, ob man eine qualifizierte entgiftung macht, oder aber nur eine "notentgiftung im krankenhaus". das personal und die ärzte sind auf dem gebiet nicht ausreichend informiert.
auch gibt es mit sicherheit eine andere suchtberatung.
es ist nicht schwer aufzuhören, das schwierige ist weiterhin das erste und alle weiteren gläser stehen zulassen.
Viktor das ist nun Jahre her. Die AAs waren eine Gruppe der Anonymen Alkoholiker. Ich habe kein Auto. Mein Mann ist beruflich oft unterwegs. Bei uns fährt kein Zug. Der Buss fährt nur bis 20 Uhr zum nächsten Nachbarort. Das ist keine Ausrede sondern Tatsache. Und das mit der Suchtberatung stimmt leider. Ich bin dort nicht hingegangen mit dem Gedanken, die helfen mir ja sowieso nicht. Nein ich hatte große Hoffnung darauf gesetzt. War ja auch lange Zeit trocken. Dieses Gepräch hat mich zwar wütend gemacht, dennoch ergab das für mich keine Situation wieder zum Alkohol zu greifen. Bei mir passiert das eigentlich dann, wenn wir im Urlaub sind. Morgens um 10 Uhr Frühshoppen. Trinken bis das man ins Bett geht. Ich glaube schon, daß ich es ohne Beratung schaffe. Wenn ich die nächste Herausforderung überstanden habe, Urlaub ohne Alkohol, ich glaube erst dann habe ich es geschafft. Bis dahin dauert es noch etwas. Mir hilft im Moment viel Ablenkung. Ich gestalte Grafiken am PC. Male mit Acryl usw. Nun heute ist es erst der 9. Tag ohne Alkohol. Das Schöne ist, ich freue mich Morgens auf meine Tasse Kaffee.
Hi Träumi ich kann mich Viktor nur anschließen. Ich hatte auch keine gute Erfahrung mit AA nach dem 2Anlauf in einer KB-Gruppe habe meine gefunden. Ich kam mit meinem Therapeuten aus der Motivationsgruppe absolut nicht klar na und nur bis die Therapie genehmigt war Augen zu und durch es ging um mich und das ich es nicht alleine schaffe habe ich mir die Jahre davor schon zu genüge bewiesen. Jetzt habe ich im Rahmen der Nachsorge eine sehr gute Therapeutin. Nicht gleich beim ersten mal aufgeben und wenn es garnicht geht weiter suchen.