Hallo zusammen, so, nun habe ich endlich meine Kostenzusage für die stationäre Therapie in der Fachklinik Höchsten... War schon mal jemand von euch da dort und kann mir ein bisschen was über den Ablauf in dieser Einrichtung schildern (im internet finde ich nicht recht grad viel darüber...) Würde mir sehr helfen!!!! Vielen Dank im voraus!
Viele liebe Grüße!
Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten
für mich war die Rehaklinik 'Höchsten' der Stein, der meine weitere Entwicklung ins Rollen gebracht hat.
Jedoch, jede andere Suchtklinik hätte diesen Anstoss geben können, weil ich mit Leib und Seele für Veränderung bereit war.
Ich weiss nun nicht wirklich, was ich dir schreiben kann, ausser dass meine 16 Wochen dort die besten für meine weitere Entwicklung waren.
Diese wunderbare Aussichtslage zum Bodensee und die Alpen zum Greifen nah' - für mich also eine Umgebeung zum Atmen, Staunen, Innehalten, Seelebaumeln - spendete mir Kraft.
Meine Lieblingsstunde war die KBT (KonzentrativeBewegungsTherapie von Frau Mayer-Gretzke), eine Therapieform, die mich in grossen Schritten, und auch schmerzlich, zu mir selbst brachte.
Ach - ich komme grad ins Schwärmen, Emmily...
Sporttherpautin Frau Löffler, einzigartig, wie sie mir das Bogenschiessen näher bringen konnte und ich das Loslassen lernen durfte!
Meine Arbeitstherpeutin, die gute Frau Oppold , die mir in so manchen Stunden ein Herz und Ohr schenkte.
Meine zwei Gruppentherapeutinnen, (Ruthartd-Horneber/Knäbler) die mit Biss und Verstand so manchen Nerv bei mir getroffen haben, schmerzlich gut!
Ach - es gäbe noch Vieles zu berichten und wiess doch nicht, was du wissen möchtest.
Ich weiss von mir, dass ich damals Angst vor Neuem, Unbekannten hatte, ein ungutes Gefühl eben und verging aber auch nach den ersten Bekanngtschaften mit Mitpatientinnen, die ich schliessen durfte, recht schnell.
Du hast noch grosses Glück, deine Zeit dort in dieser Umgebung machen zu dürfen, denn die Klink wird bis Ende diesen Jahres nach Bad Saulgau umgezogen sein.
Hab' eine gute Zeit dort, ich habe es geschafft, mir das Bestmögliche für mich rauszuziehen und mitzunehmen und das wünsche ich dir auch.
vielen lieben Dank für deine Antwort! Hört sich alles ja wirklich schön an... Hm... weiß auch nicht so genau was ich alles wissen möchte... Gibt es in dieser Einrichtung am Anfang Kontaktsperre? Oder gibt es sonst irgendetwas auf das man sich einrichten muss? wie sieht da so der "Alltags-Ablauf" aus?
LG Emmily
Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten
auch ich wollte schon vorab den gesamten Ablauf wissen und überhaupt....ich befand mich kurz vor Abreise in Mitten eines Erbschfatsabwicklung im benachnbarten französischen Ausland und musste einen Notartermin am Tag vor der Abreise in Frankeich wahrnehmen, wollte ich meine Reha nicht unterbrechen.
Im Eingangsbreich stand das da
Ich lernte immer mehr und besser, wie ich mit meiner Ungeduld umgehen darf, in aller Ruhe, im Meditationsraum, in der Kapelle, an besinnlichen Orten mit mir ans Herz gewachsenen Frauen.
Die dort erlernte Gelassenheit und Ruhe habe ich mir ein gutes Stück mit nach hause gebracht und wirkt noch immer, weil ich dort gelernt habe, in gutem Kontakt mit mir zu stehen.
Sorry, ich schweife schon wieder ab...
Also zu deinen konkreten Fragen:
Der Tag beginnt mit Frühstück um 7h und endet mit dem Abendbrot um 18h.
Dazwischen hast du Gelegenheit, fakultativ verschiedene Veranstaltungen zu besuchen, Freizeitangebote wahrzunehmen, Sportveranstalrungen, oder gar abends an Wochenenden kulturelle Highlights im Umland - das Angebot empfand ich als reichlich.
In den ersten 4 Wochen ist die sogenannte 'Schonzeit', in der du dich in aller Ruhe aklimatisieren darfst und sollst. Dabei stehen dir Mitpatientinnen, sowohl in organisatorischen wie auch in zwischenmenschenlichen Belangen, hilfreich zur Seite.
Später gesellen sich dann immer mehr die obligatorisch zu besuchenden Veranstaltungen dazu, aber - und das war mir ein ganz wichtiger Punkt - ich durfte auch 'Stopp!' sagen, wenn mir mein Programm zu viel wurde. Sprich die Therapiepläne wurden ganz individuell zusammen mit dem Einzeltherpeuten erstellt und auf meine eigenen Bedürfnisse zugeschnitten.
Kontaktsperre gibt es abolut nicht, du darfst vom ertsen Tag an telefonieren, ob von deinem Zimmer, oder aber von der Telefonzelle im Eingangsbereich aus.
Ab der 3. Woche darfst du Besuch bekommen und ab der 4. darfst du über das Wochenende nach hause fahren.
Ich persönlich habe die ersten Wochen solch eine Fahrt vermieden, Besuch ebenso, der Abschiedsschmerz wäre mir zu hoch gewesen.
Ich stehe dir gerne für weitere Fragen zur Verfügung.
Das hilft mir schon sehr weiter!!! Werden in dieser Einrichtung auch die Borderlinestörung und Essstörunng behandelt? Das ging mir im Internet nicht wirklich hervor...
Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten