mein Name ist Danes. Ich lese schon seit geraumer Zeit hier im Forum mit nun habe ich mich entschlossen mich anzumelden.
Am 05.12.08 bin ich in einen Autounfall verwickelt worden, die Blutalkoholkontrolle ergab 2,3 Promille, die Trunkenheitsfahrt ereignete sich um 10.00 Uhr vormittags.
Die anschließend durchgeführten Tests ergaben keine nennenswerten Auffälligkeiten !!! die Ärztin fiel fast vom Hocker und ich ebenso (konnte es kaum glauben). Der anwesende Polizeiobermeister meinte es wäre wohl besser gewesen ich wäre tot aus dem Auto gekippt (erhöht die Chancen bei der MPU)
Nun, durch meine Trunkenheitsfahrt habe ich leichtfertig die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel gesetzt nicht zuletzt auch meine Eigene. Wenn ich meine Kids spielen sehe dann graut es mir jedes mal aufs Neue ... Was wäre wenn !
Wie viele andere von euch habe ich auch einigen Mist hinter mir (Arbeitslosigkeit, Scheidung, Kinder bei der Ex, Haus weg, Vermögen weg, Strafbefehl nun Hartz IV usw. vollzogen innerhalb von 2 Jahren. Dies soll beileibe nicht als Alibi dienen, obwohl ich es eine Zeitlang so gesehen habe.
Aber es hat mich schließlich niemand gezwungen zu trinken und der Alk ist auch nicht von alleine aus der Flasche in mein Glas gesprungen
Zuletzt habe ich zwischen 3 bis 4 Flaschen Wein getrunken (täglich) bis es zum Zusammenbruch kam. Ich bin jetzt in ärztlicher Behandlung, habe eine Einweisung für den 02.03 mit anschließender Reha bekommen. Ich freu mich darauf.
Nach meinem Zusammenbruch habe ich aufgehört zu trinken (Kaltenzug, unfreiwillig)es viel mir seltsamerweise nicht allzu schwer, kein Bedürfnis zu trinken, keine nennenswerten Entzugerscheinungen, der Appetit kehrte zurück (hatte zwischenzeitlich 18 Kg abgenommen) die Freude am Leben ebenso. Wahrscheinlich war es so, dass mein Körper sich weigerte auch nur noch einen einzigen Schluck Alk in sich auf zu nehmen (war den ganzen Tag nur noch am k******)
Zum Schluß hatte ich dann gar nix mehr registriert und das hat nun definitiv ein Ende !
Ich habe bald eine Menge Fragen an euch und freue ich schon auf Antworten.
Habe nun den 7ten Tag ohne Alk hinter mir und mir geht es gut.
Danes, dann erstmal herzlich willkommen hier. Hört sich heftig an was du erlebt hast. Wenn du hier quer liest, wirst du merken, dass so mancher eine ähnliche Geschichte hat. Meine war ganz anders, wenn auch heftig, jedenfalls für mich. In welche Klinik gehst du denn und anschließende REHA, machst du eine Langzeittherapie?
Du hast schon sehr wichtige Schritte unternommen um den Teufelskreis zu unterbrechen. 1. Du trinkst nicht mehr. 2. Du isst wieder. 3. Du bist in ärztlicher Behandlung. 4. Du versuchst aufzuarbeiten was alles schief gegangen ist. 5. Du hast dich hier angemeldet um Dich auszutauschen. Herzlich Willkommen !!!
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen "wenns mal kommt, dann kommt alles, und zwar furchtbar hart, und alles auf einmal".
Du denkst wohl, das ist zuviel für mich, ich finde nicht mehr raus. Wichtig ist jetzt das Du einen kühlen Kopf behältst, Hilfe annimmst und Dich nicht aufgibst.
Denk daran, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Es gibt immer einen Ausweg.
Warum kommst Du erst im März in die Klinik?
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg, Kopf hoch!!!!
ZitatGepostet von Danes Ich bin jetzt in ärztlicher Behandlung, habe eine Einweisung für den 02.03 mit anschließender Reha bekommen. Ich freu mich darauf.
@danes, der letzte satz ist für mich der wichtigste. und den nehm ich dir auch so ab. du freust dich drauf, weil du verändern willst. also viel erfolg auf deinem weg.
vielen Dank für die aufmunternden Worte. Es tauchte die Frage nach der Klinik auf in die ich gehen werde. Ich werde ins Klinikum Freising/Oberbayern gehen, Reha ist noch nicht besprochen.
Aurel, du wolltest wissen warum erst im März in die Klinik. Das hat den den einfachen Grund, dass mir mein behandelnder Arzt (nach vorangegangener gründlicher Untersuchung) den Termin freigestellt hatte. Er meinte nur "Ich zieh sie jetzt bis Ende März aus dem Verkehr bis sie alles geregelt haben." Guter Junge
Momentan sitze ich bis spät abends am Schreibtisch um alles aufzuarbeiten, was ich in den letzten Monaten versäumt habe, es wird wohl noch eine Weile dauern. Die Behördengänge sind etwas lästig, da ohne Auto, sehr zeitraubend also.
Ich hatte leider noch keine Zeit mich im INet zu informieren was bei einem stationärem Entzug auf mich zukommt. Kann mir jemand einen kurzen Umriss verschaffen.
Etwas Amüsantes am Rande. Als ich meine Arbeisunfähigkeitsbescheinigung bei der ARGE vorbei brachte erwartetet mich bereits eine junge Dame mit einem Vermittlungsvorschlag auf mich. Ich solle den Gabelstaplerführerschein absolvieren Mein Einwand, dass ich grad meinen Führerschein mit 2,3 Promille verloren habe schien sie nicht weiter zu interessieren
P.S. Von Beruf bin ich Informatiker bin mir aber beileibe nicht zu Schade andere Tätigkeiten zu verrichten, ich hatte die Dame dann aufgeklärt, dass auch auf firmeneigenen Gelände die STvO uneingeschränkt gilt. Man tut halt was man kann
ich musste als Du das mit dem Staplerschein geschrieben hast, lauthals lachen.
Ich bin/war System Ing. (IT) und nachdem ich ein Abfindungs angebot angenommen habe auch Arbeitslos. Seit nunmehr 2 Monaten bin ich nun stolzer Besitzer des Staplerscheins (DEKRA München Dauer eine Woche).
Rechtviel mehr scheint den ARGE´s und Arbeitsämtern nicht mehr einzufallen.
Zum klinischen: Du musst unterscheiden zwischen Alkohol Entgiftung und Alkoholentwöhnung.
Die Aloholentgiftung findet in der Regel im Krankenhaus statt und dauert in der Regel ein bis zwei Wochen, evtl bis zu 4 Wochen. In der Regel findet sie in der Abteilung Innere Med. statt. Ziel ist es den Körper zu entgiften und dabei mögliche Entzugserscheinungen zu minimieren. Offt findet aber auch bei der Entgiftung eine Psychologische begleitung statt.
Die Alkoholentwöhnung findet in speziealisierten Fachkliniken statt. Sie dauern in der Regel 12 bis 16 Wochen.(können aber auch länger dauern) Ziel ist es (grob vereinfacht)die psychischen Schäden welche durch den Alk. Missbrauch entstanden sind zu kurieren. Den Patienten zu stabilisieren, ihn auf ein Leben ohne Alkohol vorzubereiten. Ihm neue Lebensperspektiven aufzu- zeigen, sein Selbstbewusstsein zu steigern.
Wichtig ist noch Du bekommst sowohl bei der Entgiftung,als auch bei der Entwöhnung professionelle Hilfe für -medizinische Fragen -persöhniche Fragen -psychologische Fragen -Fragen zum Umgang mit Behörden und Ämtern.
ZitatGepostet von aurel Ich bin/war System Ing. (IT) und nachdem ich ein Abfindungsangebot angenommen habe auch Arbeitslos. Seit nunmehr 2 Monaten bin ich nun stolzer Besitzer des Staplerscheins (DEKRA München Dauer eine Woche).
Geschieht dir ganz Recht
Zunächst mal Danke für die prompte Antwort, hilft mir schon mal weiter. Ich hab jetzt mal nachgerechnet. Meinen Termin im Klinikum habe ich am 02.03. Bis dahin bin ich dann 26 Tage clean. Was macht dann eine "Alkoholentgiftung" event. mit diversen Medikamenten für einen Sinn ? Entzugserscheinungen (mal abgesehen vom schlechten Einschlafen) habe ich ohnenhin keine.
Ich weiß, zum heutigen Zeitpunkt sind grad mal 8 Tage vergangen, einige hier mögen mich wohl ein wenig belächeln aber das ist o.k. für mich.
Sag mal, gibt es bei der Einweisung vorab ein Beratungsgespräch mit Ärzten, Psychologen ect. um abzukären wie die beiden Wochen verlaufen sollen. Habe ich da evt. ein Mitspracherecht ?
Die Erläuterungen zum Thema Alkoholentwöhnung machen durchaus Sinn, professionelle Unterstützung ist immer angebracht. Gibt es Möglichkeiten dies ambulant (nebst SHG) durchzuführen ?
Nebenbei. Ich habe sehr viel Zeit damit zugebracht herauszufinden, warum ich (jetzt genau lesen) getrunken habe sondern warum ich nicht mit dem Trinken aufhören WOLLTE. Ich habe für mich eine praktikable Lösung gefunden. Ich meine den "Schalter", den es umzulegen galt. Falls es dich interessiert kann ich dir ja meine Gedanken per Nmail (glaub ich) mitteilen.
ZitatGepostet von Danes Ich hab jetzt mal nachgerechnet. Meinen Termin im Klinikum habe ich am 02.03. Bis dahin bin ich dann 26 Tage clean. Was macht dann eine "Alkoholentgiftung" event. mit diversen Medikamenten für einen Sinn ? Entzugserscheinungen (mal abgesehen vom schlechten Einschlafen) habe ich ohnenhin keine.
Also, wenn Du abstinent und symptomfrei dort aufschlägst, wird Dir niemand Medis verabreichen, Danes. Sinn machen würde in diesem Fall aber eigentlich nur eine qualifizierte Entgiftung, die bereits therapeutische Ansätze hat, bzw. die Möglichkeit gibt herauszufinden, welche weiteren Maßnahmen Sinn machen. ( Dauer i.d.R. 21 Tage)
Zitat
Ich weiß, zum heutigen Zeitpunkt sind grad mal 8 Tage vergangen, einige hier mögen mich wohl ein wenig belächeln aber das ist o.k. für mich.
Belächeln? Glaube ich nicht. Jeder, der hier länger trocken ist, war auch mal bei Tag 8. Und Du bist bereits auf dem Weg, und machst Dir intensiv Gedanken, wie es weitergeht..
Zitat Die Erläuterungen zum Thema Alkoholentwöhnung machen durchaus Sinn, professionelle Unterstützung ist immer angebracht. Gibt es Möglichkeiten dies ambulant (nebst SHG) durchzuführen ?
Ja, ambulante Entwöhnungstherapie ist möglich. Über Vorteile und Nachteile informierst Du Dich am besten in einer Suchtberatungsstelle.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
hier. Ich gehöre zu den "Ambulanten" hier im Forum. Sprich habe eine Therapie bei der Diakonie über zwei Jahre mit regelmäßigen Einzel- und Gruppengesprächen gemacht. Da meine Kinder zu der Zeit noch relativ jung waren, war das mein Weg, den ich anders auch nicht hätte gehen können. Jetzt, nach einigen Jahren Astinenz beneide ich diejenigen, die eine LZT in einer Klinik machen oder gemacht haben. Ich denke es ist gut sich eine Zeitlang mal einfach um sich, sein Leben und seine Sucht zu kümmern, ohne vom täglichen Alltag abgelenkt zu werden. Habe die Zeit der ambulanten Thera als sehr anstrengend empfunden und würde es nur denjenigen empfehlen, bei denen nachhaltige Gründe gegen eine stationäte Therapie sprechen. Lieben Gruß Ruby
Also Staplerschein wird gerne gemacht, wird wohl viel Gebraucht. Alle zwei Jahre ist er neu zu machen. Auf Grundstücken, die Umzäunt sind, die nicht mit StVO ausgeschrieben sind, darf man auch ohne Führerschein für KFZ fahren, also mit Staplerschein, Fahrzeuge wie Flurförderfahrzeuge.
Man darf ja auch in der Landwirtschaft auf den eigenen Flächen mit Traktoren und Autos fahren, egal welche Größe.
Na klar ahst Du bei der Entgiftung ein Mitspracherecht: Entweder machst Du mit, oder Nicht.
Bei der Langzeittherapie ( von 8-32 Wochen (je nach Abhängigkeitsgrad)) zum teil schon, da ist halt an die ganze Gruppe sich zu halten.
freising, von nem ehemaligen Wanderkollegen weiß ich, er hätte Furth im Wald oder Lechbruck gehen können. Und er meinte danach, keine SHG und Einzelgespräche zu nutzen, nach einem 3/4 Jahr waren dann doch wieder Einzel dran, bei der Caritas.
Respekt,das Du schon soviel erreicht hast.
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.