Bei den vielen Steinwürfen auf die Eltern habe ich das Bedürfnis, um etwas Verständnis zu werben. Erstens sind sie in den meisten Fällen Laien und können kaum nachvollziehen, was wir durchmachen; zweitens fühlen sie sich schuldig und meinen, etwas falsch gemacht zu haben, denn sonst hätte "das Kind" nicht so entgleisen können und drittens schämen sie sich gegenüber anderen genauso, wie wir uns schämen / geschämt haben.
Und dann habe ich noch ein anderes Beispiel anzufügen: Als ich meiner Tochter wegen ihres unmäßigen Alkoholkonsums ins Gewissen redete und meine Befürchtung äußerte, dass sie in die Abhängigkeit geraten könnte, erwiderte sie: "Ich glaube, du möchtest das, damit du endlich recht bekommst.
Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, ehe sie ihn gebrochen haben. (F.Liszt)
Es geht mir gar nicht darum, mit Steinen auf meine Eltern zu werfen, auch wenn meine Beiträge zugegebenermaßen so klingen.
Ich will nur sagen, dass ich es nicht verstehen kann, warum z.B. meine Eltern, obwohl Sie schon längst von meinem Problem wußten, immer noch kistenweise den Alkohol mitbrachten. Oder eben das Verhalten von Stratos' Mutter.
Ich glaube, dass da ein ganz massiver Verdrängungsmechanismus dahintersteckt, so wie du schreibst, irgendein Schuldgefühl, weil das Kind so entgleist ist. Vielleicht wollten meine Eltern unbewußt sich selbst beweisen, dass ich ja gar kein Alkoholiker sein kann..., ich weiß es nicht.
Aber die Tatsache, dass es sich um Laien handelt, ist glaube ich nicht die Erklärung. Jedermann weiß heutzutage, dass ein Alkoholiker keinen Alk trinken darf. Ich bin recht sicher, wenn ich mit meinen Eltern über einen alkoholabhängigen Nachbarn gesprochen hätte, hätten sie das sehr wohl gewußt.
Dass sie es nicht nachvollziehen können, was wir durchmachen und sich schämen (ähnlich grundlos wie wir selbst), glaube ich auch.
@F10 2
Du hast natürlich recht, objektiv gesehen.
Ich habe auch vergessen zu schreiben, dass gerade dieser Patient immer "stolz" darauf war, dass er alles so gut weggesteckt hat und er so gut aussieht (was übrigens stimmte).
Ich glaube auch, dass frisch trockengelegte Alkoholiker in der ersten Zeit noch etwas schnell gereizt sind, was solche unbedachten Bemerkungen angeht.
Heute seh' ich das alles auch lockerer...
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
irgendwie ist Deine Anfragsfrage mit den vielen Antworten untergegangen. Ich frage mich, warum möchtest Du wissen, wie die Klinik A, B , oder auch C denn so ist ?
Mal angenomen, die Klinik Tö hat eine nicht so gute Rückmeldung, was machst Du dann ? Weitersaufen oder Weitersuchen ? Egal wie Du Dich entscheidest: Dein Abstinentgedanken gerät schnell in den Hintergrund, bzw. Du fängst an abzuwiegeln. Das ist sehr gefährlich.
Ich gebe nie Auskunft über die Arbeit einer Klinik an meine Ratsuchenden. Zwischenzeitlich könnten die Therapeuten gewechslt haben, das Konzept wurde verändert, usw.
Also, nichts wie hin inne Klinik und laß Dich dort ohne Vorabinformationen behandeln, egal wo. Mach den ersten Schritt, nicht morgen, nicht heute, sondern gleich. Gruß ditzum
mir haben schon mehrere gute und schon lange trockene Freunde glaubhaft versichert, dass es erst Sinn macht, etwas zu unternehmen, wenn man keine Bedingungen mehr stellt. Also nicht: ich will da oder da hin oder da oder da nicht hin, aber nur, wenn die Klinik 5 Sterne hat, nur mit Erfolgsgarantie, nicht so nah oder nicht so weit... Das sind alles Nebenkriegsschauplätze.
Ich bin momentan so fix und fertig, dass ich am liebsten hätte, dass es an der Tür klingelt und man mich und meinen Hund abholt und mich irgendwo hinschafft - egal wo - Hauptsache, ich muss nicht noch einen Tag so leben, wie ich es jetzt tue...
Ich war übrigens in Tönisstein - bin nach 3 Tagen da abgehauen, obwohl ich die Therapeuten da klasse fand. Das gleiche gilt für Daun/Eifel und in etwas geringerem Maß für die Salus-Klinik. Eine Therapie ist immer nur so gut, wie Du dich da einbringst, öffnest, mitarbeitest. Wenn Du das nicht tust, dann ist auch die erfolgreichste Klinik für Dich nicht geeignet. Umgekehrt kannst Du in einer Klinik mit einem vielleicht nicht so guten Ruf auf einen Therapeuten treffen, der genau Dein Herz (Verstand und was auch immer dazugehört) trifft, was einem "ganz berühmten" Therapeut vielleicht nicht gelungen wäre.
Ich bin keineswegs "selbstmitleidig" - ich habe alles in die Wege geleitet - nur muss ich leider sehr lange warten, bis ich in Therapie kann.
Der Ausspruch mit dem Klingeln war eher so verzweifelt-ironisch gemeint.
Das ist aber auch der Grund, warum ich (und sicher viele andere Nasse, die hier "heimlich" mitlesen) so gut wie nie was schreibe, was mich bewegt, weil ich die Sprüch der "Geheilten" einfach nicht mehr hören kann.
nein, nein, du bemitleidest dich keineswegs. was soll dann ich bin momentan fix und fertig und wenn jemand klingeln würde .... blaablaa. für mich ist das lamentieren und nix tun. bist ja auch nicht erst seit gestern am thema dran, gell.
Na und? Ich bin fix und fertig. Das ist Fakt. Warum da immer gleich "Selbstmitleid" von Leuten diagnostiziert werden, die keine Ahnung von meiner Lebenssituationen haben, finde ich schlicht zum Kotzen. Sorry.
Hallo Vogelfrau, ja, ich kenn es wirklich nicht mehr zu können und dennoch nicht selbstmitleidig zu sein. ok, ich bin da gerade wohl ein ziemlich schlechtes beispiel, weil es bei mir eben auch oft sitmmt. aber oft hintert die depression einfach daran etwas zu tun. und in dieser empfinde ich mich absolut machtlos.
aber es nervt genauso, das jemand, der einen anderen mag, sich gedanken um ihn macht und vll. sogar versucht ein wenig zu unterstützen als "co-abhängig" bezeichnet wird. wo manchmal das einfache wort "feundschaft, empathie" eher passen würde.
ich wünsche dir jedenfalls, das die zeit des wartens auf die therapie ganz arg bald vorbei ist.
ZitatGepostet von Vogelfrau1954 Naja, wird ja viel missverstanden hier.
Ich bin keineswegs "selbstmitleidig" - (1) ich habe alles in die Wege geleitet - nur muss ich leider sehr lange warten, bis ich in Therapie kann.
Der Ausspruch mit dem Klingeln war eher so verzweifelt-ironisch gemeint.
Das ist aber auch der Grund, warum ich (und sicher viele andere Nasse, die hier "heimlich" mitlesen) so gut wie nie was schreibe (2), was mich bewegt, weil ich die Sprüch der "Geheilten" einfach nicht mehr hören kann.
Gruß,
die Vogelfrau
zu (1): find' ich richtig gut
zu (2): nicht alle "Geheilten" sind wie das furunkelsternchen . Hier (virtuell) reißt dir auch keiner den Kopf ab. Deine Beiträge find' ich übrigens immer lesenswert . Für mich bist du authentisch. Ich weiß nicht, warum du dein so unter den Scheffel stellst .
Schönen Tag noch Werner
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Und dann habe ich noch ein anderes Beispiel anzufügen:
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. Hier (virtuell) reißt dir auch keiner den Kopf ab. Deine Beiträge find' ich übrigens immer lesenswert 
. Für mich bist du authentisch. 
so unter den Scheffel stellst 
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