da ich inzwischen eingesehen habe, dass ich es einfach nicht alleine schaffe und auch SHG alleine mir nicht hilft, obwohl ich fast täglich zu AA gehe, wollte ich mich bei euch erkundigen, ob jemand Erfahrungen mit Tönisstein gemacht hat (wurde mir empfohlen, würde aber sehr gerne noch andere Meinungen dazu hören). Außerdem - falls jemand noch andere Einrichtungen bezüglich Langzeittherapie - besucht hat, würde ich mich ebenfalls über Empfehlungen dazu freuen. Bin echt einfach im Arsch (das ist kein Selbstmitleid sondern eine simple Feststellung und Einsicht, für die ich 10 Jahre trinken und Pillen einschmeissen musste:mauer1, daher würde ich mich über eine baldige Rückmeldung freuen. Vielen lieben Dank.
schön wieder von Dir zu hören, erst recht, zu hören das Du etwas tun willst für Dich.
Nur - ich finde auch, es ist sch*egal, ich welche Klinik Du gehst, wichtig ist, das Du gehst, und das nutzt was Dir dort geboten wird. Übrigens hat mir eine Gruppe auch noch nie geholfen, ich muss mir helfen und die Gruppe bietet mir die geeignete Plattform, heißt ja auch Selbsthilfe
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
erstmal danke für die prompten antworten. vielen dank für den rat, aber ich glaube, dass es schon qualitative unterschiede zwischen den einzelnen einrichtungen gibt - daher auch meine frage. ...und zu lesen, dass sich jemand freut, wieder von mir zu hören, hat mich wiederum sehr gefreut
aber noch einmal die bitte an alle, die erfahrungen in tönisstein gemacht haben oder ähnliche institutionen besucht haben: bitte schreibt doch mal, was ihr davon haltet bzw. ob und wie es euch geholfen hat.
vielen dank schonmal
S.
P.S.: manfred - ich hab gar keine anforderungen, bzw. wenn weiß ich nicht wie diese aussehen sollten. soll halt eine gute einrichtung sein, da ich (student und kasse zahlt) diese erfahrung sicher kein zweites mal finanziert bekommen werde. und das von wegen fallen lassen muss ich glaube ich erstmal lernen. bin zwar nicht so der verkrampfte charakter, aber mein vertrauen in die ärzteschaft ist inzwischen ein wenig beeinträchtigt, vor allem da einer der ärzte, der mir seit nun ca. 1 jahr meine benzos auf privatrezept verschreibt, meinte, dass diese nicht abhängig machen. war natürlich auch mein verschulden, aber ich wollte lieber dem arzt als dem beipackzettel glauben.
zwei Frauen aus meiner Gruppe waren in Tönnisstein. Sie waren BEIDE sehr zufrieden damit. Eine hat - nach einem Rückfall - noch mal eine Auffrischung dort gemacht und auch bewusst dort. Hätte sie sicher nicht, wenn die Klinik sch... wäre.
Zwar finde ich es berechtigt, sich Gedanken über die Qualität einer Einrichtung zu machen, auch wenn man dringend Hilfe nötig hat. Pass aber auf, dass Du nicht vor lauter Begutachtung verschiedener Kliniken gar nicht in die Puschen kommst. Es gibt einen Punkt, an dem KANN man gar nicht mehr wählen.
Good Luck sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
das deckt sich mit dem rat meiner shg mitglieder. und der punkt an dem ich nicht mehr weiter weiß, ist bereits erreicht, da ich, der sonst alles weiß und sowieso der klügste mensch auf der ganzen welt bin UND vor allem über sucht besser bescheid weiß als jeder therapeut, da ich ja soviel darüber gelesen habe, es echt mal geschnallt habe, dass ich gar nix weiß und deshalb, um es mit d. nuhr zu sagen: wenn man keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten, ganz klein mit hut an die sache rangehen werde. punkt.
hier an Bord gibt es mehrere Threads zu Tönisstein. Über die Suchfunktion kommste hin; selber bin ich grad zu faul.
Ich selber war vor bald 12 Jahren in TS, hat mir gut getan, konnte mir Handwerkszeug für meine Abstinenz erarbeiten.
TS ist bekannt für die sog. Kurzzeittherapie, die im Regelfall 8 Wochen dauert (Verlängerung möglich); im Gegensatz zur sog. Langzeit in anderen Einrichtungen, die 16 Wochen und mehr dauert.
Lasse Dich in der Suchtberatung beraten, welche Art von Therapie für Dich die optimale ist. Ich kenne 'ne Menge Leute, die schwören auf TS; kenne aber auch Menschen, die in TS kreuzunglücklich waren und erst in anderen Therapiestätten zu sich und einer zufriedenen Abstinenz fanden.
Nochmal: TS ist spannend und hilfreich, aber anstrengend, da alles sehr komprimiert ist.
Gruß Viktor
edit: sehe gerade, daß Paula Dir einen Link gepostet hat. Danke Paula
Wirklich lass Dich einfach in der Klinik fallen, egal wo, öffne Dich und höre nicht unbedingt auf Vorurteile.
Nutze soviel du mitnehmen kannst.
Und ein Buch für die Zeit in der Zeit die du brauchst, und sei es 32 Wochen, Lese doch : Die Suchtfibel.
Viel Glück und Erfolg.
Und mein Tipp. Betrachte Dein jetziges Leben mal auf einem 2m Gliedermasstab (Zollstock) und teile es in Jahre auf, Durchschnittsalter 78 Jahre, sind 2,564 cm Pro Lebensjahr, knapp 0,05 cm pro Woche, das mal 16 sind 0,79 cm. Schaue mal wiewenig die 16 Wochen sind, wenn Dein Leben danach zufrieden weitergeht und vor allem Clean.
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
ach ja - problem ist auch das mitteilen der einweisung an die angehörigen. meine eltern wissen zwar um mein problem, weigern sich aber das anzuerkennen ("wenn du erstmal 3 wochen nicht getrunken hast, musst du doch ab und zu mal ein glas wein trinken können, das gehört doch zu unserer kultur" oder anderes beispiel als ich meiner mutter sagte, dss ich nie wieder auch nur ein glas alk trinken könnte "oh mein gott, das ist ja schrecklich (bereits ein jahr nachdem ich drei entgiftungen, zwei selbstmordversuche und unzählige trinkexzesse sowie eine anzeige wegen diebstahl hinter mir hatte (die eingestellt wurde)) ich habe sie dann gefragt, ob sie auch so bestürzt wäre zu hören, dass ich mein leben lang keine möhren mehr essen könne, aber "das ist ja was ganz anderes" örx! weiß halt nicht, wie ich denen das beibringen soll, dass ihr lieber sohnemann "mal wieder" in die klinik einwandern darf und zwar diesmal nicht bloß für 2-3 wochen sondern für 3-4 monate. das ist auf jeden fall der hauptpunkt, der mich bisher davon abgehalten hat (SCHAMALARM!) und mit dem ich am wenigsten umgehen kann. ich selber hätte den schritt schon vor jahren getan, trau(t)e mich aber nicht wegen der reaktion meiner eltern. superdämlich, aber ist so.
in unserer SHG ist auch einer, der in Tönisstein eine 8-wöchige Kurzzeit-Therapie gemacht hat, rundum zufrieden damit war und ist.
"meine eltern wissen zwar um mein problem, weigern sich aber das anzuerkennen"
Das war bei mir auch so. Als längst klar war, dass ich ein Alkoholproblem habe, haben die Taschen voller Schnaps und Wein bei Ihren Besuchen mitgebracht. Ich habe mich oft gefragt, warum die das tun, bin aber nie zu einer Antwort gekommen.
"...ich meiner mutter sagte, dss ich nie wieder auch nur ein glas alk trinken könnte "oh mein gott, das ist ja schrecklich..."
"weiß halt nicht, wie ich denen das beibringen soll, dass ihr lieber sohnemann "mal wieder" in die klinik einwandern darf"
Ich habe es aufgegeben, mich bzw. meine Krankheit meiner Umwelt (auch mir sehr nahe stehenden Personen) verständlich zu machen. Wenn ich darf, möchte ich dir sehr raten, die LZT anzutreten, ob das nun deine Mutter kapiert oder nicht. Und mit Verlaub: Die Aussage deiner Mutter, wenn dein Zitat so stimmt, finde ich ziemlich dämlich, um es mal vornehm auszudrücken.
Was hast DU davon, wenn du aus falscher Scham oder Rücksichtnahme dieses nasse Scheißleben so weiterführst und der dritte Selbstmordversuch vielleicht sogar "glückt"???
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
meine Eltern dachten ich wär jetzt in irgendeiner Sekte Letztlich musste mir das egal sein - schließlich ist es mein Leben und das wollte ich dann doch noch ein Weilchen behalten...
Geh mal schön in die Klinik und kümmere Dich nicht weiter um Deine Eltern, kannst ja sagen Du gehst zur Möhrentherapie wenn Deine Mutter Dir blöd kommt . Meist Immer hat das, was Leute sagen mit ihnen selbst zu tun.
Irgendwann kommt die Zeit das Leben selbst, unabhängig von den Eltern in die Hand zu nehmen, die werden das Deine für Dich nämlich nicht leben.
Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf