ZitatGepostet von dry68 wir gehen beide in verschiedene SHG um unsere Probleme aufzuarbeiten. Die so riesig ja auch nicht sind, aber eben nun mal da sind[/b]
Hallo Dirk
wenn ihr beide in die shg geht nahm ich an, dass ihr das gleiche problem habt. so nun weiß ichs, dann geht deine frau wegen ihrer co-abhängigkeit da hin. ich wünsche dir die gelassenheit erst einmal mit dir selbst umgehen zu können, deine frau mußte jahrelang für dich entscheidungen treffen und plötzlich soll alles anders sein? geduld........ gruß uwe
Danke Uwe, ja da hast du recht. Wir müssen jetzt gemeinsam versuchen die Vergangenheit abzuhaken und nach vorn zu schauen. Und vor allem den Kindern (die ja nichts dafür können) eine sorgenfreie und frohe Zukunft zu ermöglichen
Ich hab mal ein paar Dinge aus Inmarie´s Post zitiert:
ZitatGepostet von Ingmarie
- das klasse Gefühl, unentbehrlich zu sein und ja sooo gebraucht zu werden (ohne mich bricht hier alles zusammen, er/sie käm doch gar nicht zurecht ohne mich)
- und somit eine gewisse gefühlte "Daseinsberechtigung"
- das Gefühl, "von den Guten" zu sein
- ein/e saufende/r Partner/in ist in soo vielem lenkbar und manipulierbar wegen des schlechten Gewissens und weil man ihm Dinge als Tatsachen verkaufen kann, an die er sich dann halt "einfach wieder mal nicht erinnern kann"
- zweifellose Aufwertung der eigenen Person durch die "Leistung" das alles durchzustehen und wie toll und tapfer man/frau doch dabei sei - das adelt enorm!
- hohe Aufmerksamkeit, Ehrbarkeitswirkung und Akzeptanz von allen Seiten für die Opferrolle und die angebliche Edelmut, bei solch schwierigem Partner zu bleiben - Ritterschlag die Zweite!
- von der Umwelt gibts dafür hohes Ansehen und Zuwendung ("die/der Arme, was der alles mitmacht, wie tapfer er/sie doch ist) - und kurz vor der Heiligsprechung.... - säuft der andre Part selber nicht, kommt er/sie sich ja sowas als was Besseres vor
Einzig: da die Augenhöhe fehlt ... stellt sich die Frage ob das dann ÜBERHAUPT noch ne Partnerschaft ist die das Wort verdient.
Viele Grüße IngMarie[/b]
Klasse Gefühl: Ja, das Gefühl hatte in der Tat und wenn´s mal verschwand, hat mein Mann mir dieses schnell wieder gegeben.
die Guten: Mein Mann war, wie sicher jeder Alkoholiker ein guter Mensch, nüchtern war ja auch alles gut. Im Suff war ich aber in seinen Augen nicht mehr die Gute, ich habe mich dann oft auf sein niederes Niveau herabbegeben, denn, ich fühlte mich als Gute, und dieses in seine Kerbe hauen, tat ich nur, da er nicht begriff, wie "Gut" ich bin oder wie "gut" ich es meinte.
Schlechte Gewissen: Der Morgen danach war für mich wirklich oft ein Erfolgserlebnis, da ICH mich ja an alles erinnern konne, ER nicht. Um Endlosdiskussionen aus dem Weg zu gehen, weil´s völlig sinnlos war und immer wiederholend um dasselbe ging, war´s für mich einfach und hab´s auch oft benutzt: "Naja, Du kannst Dich ja sowieso nicht erinnern. Sauf nicht so viel, dann weißt Du auch alles!!" Er konnte sich tatsächlich oft nicht erinnnern, nur manchmal hab ich das auch einfach so daher gesagt.....Konnt ich ihm jedenfalls damit ein´s reinwürgen!!! Schande über mein Haupt
Umwelt:Ja, ganz viele Jahre hat mich meine Umwelt bedauert, es tat irgendwie gut, jedenfalls haben die erkannt, was für eine arme Sau ich doch bin.
Es vergingen wirklich Jahre, bis ich schnallte, dass ich total falsch gewickelt bin.
ICh entwickelte eine Strategie, mit der ich die Ausfälle, die im Suff passierten, nicht mehr spürte, ich ließ das alles nicht mehr an mich ran. Suff ist Suff und nüchtern ist nüchtern Ich konnte das gut voneinander trennen Wie krank, schlimm
Ich erzählte nicht mehr, wie schlecht es mir teilweise ging, wie oft hab ich vor Freunden gesessen und gesagt, das jetzt Ende der Fahnenstange ist.....und hab´s doch nicht gemacht. Einfach unglaubwürdig. Diese Unglaubwürdigkeit wollt ich mir ersparen
Also erzählte ich nix mehr, wollt auch keinen Ritterschlag mehr, weil mir das Verhalten, welches mein Mann im Rausch an den Tag legte einfach nur peinlich war. Peinlich, was sollen nur die anderen Leute von mir denken, ich, die Coole, die lässt sich das bieten????
Also lebte ich nach dem Motto, ich kann nix für meinen Mann und außerdem blamiert er sich und nicht ich!!
Jedoch zu gehen, ihn zu verlassen, dazu war ich nicht fähig, nicht, weil ich so an ihm hing Nein, weil die Kinder an ihrem Vater hingen, weil er einfach ein toller Vater war - das brachte ich nicht fertig, ich konnt das alles aushalten und was können die Kinder dafür!!
Jedoch kam irgendwann (2004) der Zeitpunkt, das wollte ich nicht mehr, wollte und konnte nicht mehr!!!!!
Mir war es, im Gegensatz zu sonst, völlig egal ob er nun ohne mich vor die Hunde geht, ob er traurig ohne mich und die Kinder ist ...es war mir schlichtweg egal!!
Mein Mann machte dann von heute auf morgen eine Entgiftung mit anschließender LZT.
Er ist bis heute trocken
Ich habe vor 2 Jahren eine stationäre Psychotherapie gemacht, wo mir überhaup erst mal bewusst wurde, wie Co-abhängig ich doch war, es teilweise noch bin. Ich habe aufgeräumt, räume noch immer auf und bewege mich, unser Zusammenleben gestaltet sich nicht immer einfach, manchmal erscheint es sogar aussichtslos, jedoch entdecken wir immer wieder wichtige Dinge /Gemeinsamkeiten, für die es sich lohnt.
Und im Moment ist das , ich kann ja nur für mich sprechen, ein gutes Gefühl !!!
[ Editiert von annilein am 01.06.09 15:51 ]
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2: