ich bin alkoholiker und möchte raus! diesen satz sage ich mir seit ein paar tagen, genau seitdem ich mich in diesem forum belese , da ich merke das es so nicht mehr weitergehen kann und darf!
zu meiner person:
ich bin 43 jahre, seit 1994 geschieden, habe einen 19 jährigen buben, der bei mir lebt und trinke jetzt seit 2 jahren. nun muss ich dazu sagen, das ich nicht etwa wein, sekt etc. trinke, nein ich trinke weinbrand und bin zudem diabetiker typ2.. wie bei vielen, so hat es auch bei mir angefangen, das der junge plötzlich seine eigenen wege geht und ich plötzlich in den hintergrund rückte und feststellen musste, oh er braucht mich nicht mehr.
in den ersten monaten trank ich meistens alle 14 tage am wochenende, was ich auch noch als "normal" einstufte...mittlerweile ist es so, das ich in der woche mindestens 2x trinke. mittlerweile gehe ich nicht eher ins bett, bevor die flasche leer ist.
ich trinke nie morgens, merke aber, das ich wenn wieder einmal so ein tag ist, meistens immer noch am we, ich den ganzen tag über schon unruhig bin und auf den abend warte. bisher ist meine hemmschwelle nicht schon mittags zu trinken, aber immer noch mehr oder weniger die angst, es könnten ja noch freunde vorbeikommen!
ich muss dazu sagen ich bin ein versteckter trinker, traue mich nicht einmal zum container zu gehen um meine flaschen zu entsorgen. nun ist mittlerweile mein bettkasten, voll leerer flaschen und im schlafzimmer stehen auch noch an die 10 flaschen. vor ein paar wochen war eine freundin zu besuch und ich musste ins schlafzimmer. sie sprach mich ein paar tage später darauf an und bot mir an, vorbeizukommen und die flaschen einzupacken und zu entsorgen.
ich hätte im erdboden versinken können. mein schlüsselerlebnis, warum ich etwas ändern muss, war vor ein paar tagen, als mein bub mit einer freundin (unverhofft) auftauchte, ich mit bekleckertem shirt vor dem pc sass und mich am nächsten tag auch noch beklagte, warum seine freundin nicht einmal hallo sagen kann. als er mir dann auf den kopf zu sagte, das er ihr das nicht zumuten wollte, schämte ich mich fast zu tode und entschuldigte mich, das sie ja unverhofft gekommen seien.
so fürs erste soll das für meinen teil genügen, zu meinem leben, es sind nur bruchstücke aber man sollte sich ja vorstellen.
nun möchte ich ernsthaft etwas ändern. ich habe die 4 stufen oder wie ihr sie nennt gelesen. nun meine frage? wie sage ich es dem arzt? einfach hingehen und sagen: ich bin alkoholiker, bitte helfen sie mir?
Sonst lese ich Eingangsbeiträge mit Abstand, aber Deiner ging mir gerade einmal quer durch. Die Angst vor Entdeckung, und die Scham, wenn jemand unverhofft abends auftaucht und neben mir am PC stapeln sich die leeren Bierflaschen und überhaupt seh ich völlig strubbelig aus, waren plötzlich wieder ganz präsent
Du bekommst sicherlich noch gute Antworten- ich fühl mich mit meinen 10 Monaten Abstinenz oft noch nicht so ganz kompetent im Ratschläge erteilen- wünsch Dir aber sehr, daß dieses Forum Dich beim Trockenwerden unterstützen kann. Ich hab zu Beginn ganz viel hier gelesen und les auch heute noch manchmal ältere Threads, oder auch ganz alte.
ZitatGepostet von grünchen
nun meine frage? wie sage ich es dem arzt? einfach hingehen und sagen: ich bin alkoholiker, bitte helfen sie mir?
Finde ich ne gute Idee, mehr hab ich beim Doc erstmal auch nicht gesagt
hallo britta... lieben dank für deine antwort..genau das ist es..wie bring ich es rüber.. eine selbsthilfegruppe konnte ich bisher nicht finden, halt blond..aber reicht es aus, zum arzt zu gehen und diese 3 worte zu sagen?
von dir hab ich schon viel gelesen. ich wohne postleitzahl 06 und finde keine selbsthilfegruppe..vielleicht könnt ihr mir helfen..ich bin direkt aus freyburg an der unstrut
Hallo und auch von mir, grünchen. Find ich gut, dass Du was für Dich tun willst - und liest sich so, als wäre das nicht nur ein Lippenbekenntnis.
Ich hab vor einiger Zeit mal HIER ein bissel was an Findehilfestellung zusammengestellt (es gibt natürlich sicher noch viel mehr!), vielleicht helfen Dir die ersten drei Absätze davon ja schonmal fürs erste ein wenig weiter?
Alles Gute und viele Grüße von IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
hallöchen inge... nein, ich denke nicht, das ich einer derjenigen user sein werde, die hier nach ein-zwei-tagen verschwinden...hätt mich sonst nicht angemeldet.
ich trinke im moment nicht und werde es heute auch nicht tun.aber das war nie das thema. betrunken würde ich hier nicht texten. danke für den link, werd gleich einmal reinschauen.
thema entgiftung..ich hatte bis 31.01.09 eine abm als landschaftsgärtner. mein vorarbeiter war und ist alkoholiker und kam schon angeheitert zur arbeit. gesprächsthemen unter anderem war auch alkohol (ich outete mich nicht)..nichtsdestotrotz prahlten die herren da, wie oft sie schon auf entzug waren, ruhiggestellt wurden und 14 tage später wieder am kiosk standen..
aufbauend hört sich das für mich nicht an..wo ist dann die hilfe dich ich erwarte?
ZitatGepostet von grünchen thema entgiftung..ich hatte bis 31.01.09 eine abm als landschaftsgärtner. mein vorarbeiter war und ist alkoholiker und kam schon angeheitert zur arbeit. gesprächsthemen unter anderem war auch alkohol (ich outete mich nicht)..nichtsdestotrotz prahlten die herren da, wie oft sie schon auf entzug waren, ruhiggestellt wurden und 14 tage später wieder am kiosk standen..
aufbauend hört sich das für mich nicht an..wo ist dann die hilfe dich ich erwarte?
genau dort, die Frage ist, ob Du sie annehmen kannst
Und ich glaube tatsächlich, zum Arzt gehen und diese 3 Worte sagen reicht erstmal - ein riesiger mutiger Schritt.
Hier hast Du das ja schon mal geschafft, schön das Du hier bist
Willkommen
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Der Arzt ist der erste Schritt - und ein wirklich guter. Und mehr als "ich bin Alkoholiker, helfen Sie mir" als Einstieg reicht.
Die Herren, die Du beschreibst, sind kein Beispiel für Menschen, die wirklich nicht mehr trinken wollen. Und wenn sie das nicht wirklich wollen, kann ihnen nichts und niemand dabei helfen.
deine vorstellung geht wirklich unter die haut und meine alten scharmgefühle waren auch sofort wieder da.
das flaschen horten weill man sie sich nicht zu entsorgen traut, kenn ich auch... auch was dein kind zu dir gesagt hat, hab ich ähnlich von meinen zu hören bekommen. das gefühl ist besch..., sogar noch heute in der erinnerung.
zum arzt zu gehn ist eine gute entscheidung
du brauchst garnicht zu sagen das du ein alkoholiker bist, es reicht wenn du sagst das du angst hast ein alk problem zu haben. der arzt wird dir dann einige fragen stellen. die können dir unangenehm sein, sind aber zur einschätzung deiner lage wichtig. du solltest sie ehrlich ohne beschönigungen beandworten.
danach kannst du immer noch entscheiden wie es weiter gehen soll.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
wenn du regelmäßig zum Check gehst, dann glaube ich , dein Arzt weiß schon Bescheid, zumindest wird er aufgrund der Blutwerte zumindest einen Verdacht haben.
ich glaub mit den fragen kann ich umgehen, wusste nur nicht wie ich es beim arzt anbringen soll..das tollste wäre natürlich wenn ich es mit meiner freundin durchziehen könnte. wir haben auch schon darüber gesprochen, das wir abhängig sind.. aber immer wieder haben wir es beschönigt! vermittelt mich der arzt in eine selbsthilfegruppe?..unter kliniken steht da leider nichts.