Ich habe vor drei Tagen von der Rentenversicherung eine Kostenzusage für eine achtwöchige stationäre Alkoholtherapie bekommen. Meine wichtigste Motivation für diese Reha-Maßnahme ist die aus einem Gerichtsvergleich resultierende Wiedereinstellungszusage meines Ex-Arbeitgebers zum 1.1.2010. Ich bin im Zwiespalt, ob ich die "Kur" sofort antret oder besser bis zum Jahresende hinausschiebe. Denn vor der Wiedereinstellung wird der Betriebsarzt wohl über eine Blutuntersuchung testen, ob ich nach der Kur wirklich nichts mehr getrunken habe. Statistisch sind die Rückfallquoten nun einmal sehr hoch und ich kann nicht behaupten, dass ich hier eine Ausnahme darstellen soll. Solange ich nicht arbeite, werde ich noch öfter mies drauf sein und eventuell Trost im Alkohol suchen. Wenn ich aber direkt nach der Kur wieder in Arbeit bin, wären die Voraussetzungen, nichts mehr zu trinken, günstiger. Was meint Ihr?
Gute Frage: Meine Hauptmotivation ist, dass ich meinen Job zurückbekomme. Gesundheitlich habe ich, da ich nie harte Alkoholika konsumiert habe, keine Probleme. Ein Selbstversuch, auf Alkohol zu verzichten und meine Wohnung zur alkoholfreien Zone zu erklären, endete mit der Erfahrung, dass mich niemand mehr besucht hat. Solange ich nicht arbeite, hilft mir der Alkohol ein bisschen, das Nichtstun und negative Gefühle besser zu ertragen. Aber ich habe den Entschluss getroffen, diese Kur anzutreten und durchzuhalten. Entweder in zwei Wochen, wenn die Aufnahmezusage der Klinik in Tönisstein eintrifft oder - bis zu sechs Monate Aufschub sind nach Vorgaben der Rentenversicherung möglich - zum Jahresende.
ZitatGepostet von Kölnerin ... Ein Selbstversuch, auf Alkohol zu verzichten und meine Wohnung zur alkoholfreien Zone zu erklären, endete mit der Erfahrung, dass mich niemand mehr besucht hat...
Moin
...das heisst also, nicht eine Person besucht dich, sondern nur den Alkohol in deiner Wohnung??
Gruß
Heizer
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein neues Leben kann ich nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag...
ist ja ne nette Argumentation. Wenn Du glaubst, mit dem Job leichter nüchtern bleiben zu können, dann stellt sich doch aber die Frage, warum Du dann wegen dem Saufen Probleme mit Deinem Arbeitgeber hattest. Doch bestimmt nicht, weil Du das letzte Mal beim Arbeiten so leicht nüchtern geblieben bist
Ich meine, entweder Du willst aufhören, oder halt nicht. Beim "schönen Wetter" trocken zu bleiben, ist ja keine Kunst.
ZitatGepostet von Kölnerin Ich habe vor drei Tagen von der Rentenversicherung eine Kostenzusage für eine achtwöchige stationäre Alkoholtherapie bekommen. Meine wichtigste Motivation für diese Reha-Maßnahme ist die aus einem Gerichtsvergleich resultierende Wiedereinstellungszusage meines Ex-Arbeitgebers zum 1.1.2010. Ich bin im Zwiespalt, ob ich die "Kur" sofort antret oder besser bis zum Jahresende hinausschiebe. Denn vor der Wiedereinstellung wird der Betriebsarzt wohl über eine Blutuntersuchung testen, ob ich nach der Kur wirklich nichts mehr getrunken habe. Statistisch sind die Rückfallquoten nun einmal sehr hoch und ich kann nicht behaupten, dass ich hier eine Ausnahme darstellen soll. Solange ich nicht arbeite, werde ich noch öfter mies drauf sein und eventuell Trost im Alkohol suchen. Wenn ich aber direkt nach der Kur wieder in Arbeit bin, wären die Voraussetzungen, nichts mehr zu trinken, günstiger. Was meint Ihr?
Ich meine, dass Du jetzt schon detailliert planst, Deinen Arbeitgeber zu vera.....n.
Du willst doch gar nicht aufhören und die Thera ist sicher eine Auflage, damit Du überhaupt wieder eingestellt wirst.
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von Kölnerin Statistisch sind die Rückfallquoten nun einmal sehr hoch und ich kann nicht behaupten, dass ich hier eine Ausnahme darstellen soll. Solange ich nicht arbeite, werde ich noch öfter mies drauf sein und eventuell Trost im Alkohol suchen. Wenn ich aber direkt nach der Kur wieder in Arbeit bin, wären die Voraussetzungen, nichts mehr zu trinken, günstiger. Was meint Ihr?[/b]
Hi Kölnerin Deine Motivation zum Aufhören ist ja erstaunlich, wenn ich das mal so sagen darf
Bei der Zielsetzung kann sich ja die Rückfallquote nicht verbessern
Aber um deine Frage zu beantworten. Natürlich ist es günstiger die Therapie erst kurz vor Arbeitsbeginn zu machen. Am besten einen gleitenden Übergang, damit du am ersten Arbeitstag nicht gleich mit Fahne erscheinst. Wenn du später mal Mies drauf bist und etwas Trost brauchst kannst du ja immernoch überlegen was du machst
Noch eine Antwort zum Beitrag "Du kostest eh nur Geld": Zeitgleich mit der Reha-Maßname habe ich Erwerbsunfähigkeitsrente beantragt. Ich dachte mir, durch entsprechenden Kostendruck verbessere ich die Aussichten auf eine Genehmigung. Womit ich nicht gerechnet hatte: die EU-Rente wurde genehmigt. Ich habe den Antrag zurückgezogen, weil das Arbeitslosengeld momentan noch höher ist, aber wenn ich keinen Job finde, könnte ich mit 1300 Euro Rente auch leben. Logischerweise sinkt die Wahrscheinlichkeit, die Rente nochmal genehmigt zu bekommen, wenn keine Suchterkrankung mehr vorliegt. Wenn es zu wenig freie Reha-Plätze gibt, so trage ich daran keine Schuld: ich könnte mir auch vorstellen, einfach abstinent zu leben, das Unterstützungsangebot durch Gruppen etc. ist an meinem Wohnort hervorragend und auch alle anderen im Therapieplan der Klinik vorgesehenen Aktivitäten hier möglich. Schuld an der Geldverschwendung ist das Arbeitsgericht Köln, das mir die kostspielige Maßnahme zur Auflage gemacht hat. Um in Zahlen zu sprechen: die acht Wochen würden für einen Selbstzahler 8700 Euro kosten, hinzu kommt das von der Rentenversicherung zu zahlende Übergangsgeld. Unter dem Strich bleibt die Reha-Kur billiger als mir die EU-Rente zu finanzieren. Sorry, aber ich bin Ökonom.
Hallo Kölnerin, dann warte noch bis zum Jahresende. Bis dahin kannst Du ja weitertrinken. Vielleicht hast Du bis dahin die entsprechenden Ausfallerscheinungen. Damit sichs lohnt. Aber denke dran, dann kommt die Faschingszeit, die würde ich dann auch noch abwarten.
LG Uwe
PS: Was ich heute kann besorgen, verschiebe nicht auf morgen.
Ich bin geplättet, so ein Eingangspost habe ich noch nicht erlebt.
Nahdem ich aber nach wiederholtem Lesen deines Beitrags zum Schluss gekommen bin, dass er nicht nur ein schlechter Scherz ist, meine Meinung dazu:
Deine Einstellung zu deinem Alkoholkonsum stimmt nicht, und solange die nicht stimmt, macht eine Therapie keinen Sinn. Also lass es, du nimmst, wie Minitiger schon schrieb, nur jemanden einen Platz weg, bei dem die Erfolgsaussichten höher sind als bei dir.
Wenn du konsequent und ehrlich zu dir selbst bist, pfeifst du auf den Job und die Therapie und trinkst weiter.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
nach meiner Erfahrung gibt es keine wirksame Motivation, trocken zu werden - außer ich selbst habe vom Trinken dermaßen den Kanal voll, dass ich nicht mehr trinken -sondern leben will.
Eine Hilfestellung in diesem 'Konsolidierungsprozess' ist überaus angebracht.
Therapie, Selbsthilfegruppe stehen da ganz vorn.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)