ZitatGepostet von TomX Wollen möchte ich eigentich, dass ich mit Alkohol verantwortungvoll umgehen kann. Dass das eine Illusion ist, weiß ich aber auch. Also muß ich einen Schlußstrich ziehen mit der Sauferei.
...aber eigentlich würdest Du gerne weitermachen,ab und zu,manchmal,öfter,zumindest zu besonderen Anlässen-
Geburtstagen,Grillen,Sylvester und Opas Rentenerhöhung um 0,5%,der erst Grashalm im Frühling und dergl.
Dass Du mit Alkohol nun nicht verantwortungsvoll umgehen kannst,weisst Du nun.
Illusion ist an etwas zu glauben,was es nicht gibt. Aber ein bisschen Hoffnung hat man schon,dass es das vielleicht ja doch gibt....
...oder/und? Hast Du schon einen Schlußstrich gezogen?
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Also erstmal Danke für die vielen ehrlichen und auch harten Antworten. Den Schuß vor den Bug habe ich wirklich gebraucht (ist ernst gemeint).
Vor 3 Jahren, als ich diesen Thread eröffnet habe, war ich von meiner Einstellung her weiter wie heute. Aktuell habe ich "grade erst den Gong gehört" und mich entsonnen, dass ich damals hier gepostet hatte. Dass das solange schon her ist, hat mich selbst erschrocken.
Insofern ist die Sache klar - ich bin Alkoholiker und will abstinent werden. Mein Gerede mit dem "verantwortungvollen Umfang" ist definitiv Bullshit, damit würde ich mir nur was vorgaukeln, um so weiterzumachen wie bisher.
ZitatGepostet von pueblo bist du der tom ,der letztens im chat...
Nein.
@Trollblume: Danke, Du triffst den Nagel auf den Kopf!
@ Mary61: Bei den AA habe ich mich einfach nicht wohlgefühlt, ist schwer zu beschreiben. Und ja, ich arbeite immer Spätschicht und das kollidiert in der Tat mit vielen Terminen, die abends unter der Woche sind. "Praktisch" finde ich das nicht, aber irgendwie muß auch ich meine Brötchen verdienen. Und ja - ich gebe Dir insofern recht, dass wenn der Leidensdruck nur hoch genug wäre, ich dann mit meinem Arbeitgeber reden müßte.
ZitatGepostet von Jetzisabergut welchen Sumpf meinst Du denn?
Deinen eigenen ? Oder den allgemeinen Brei/Sumpf ,indem alle Süchtigen rumstochern,um einen der (vielen?) Auswege zu finden?
Das war zwar vor 3 Jahren, gemeint war der eigene Sumpf als auch der Ausweg daraus.
ZitatGepostet von Jetzisabergut Und WARUM willst Du eigentlich aufhören
Ich will aufhören, weil ich mir mit der Sauferei Lebensqualität nehme und diese Fremdbestimmung loswerden will.
ZitatGepostet von Jetzisabergut...oder/und? Hast Du schon einen Schlußstrich gezogen?
ich erinnere mich an meine schlimmste zeit. wodkaexzesse täglich, filmrisse über tage und wochen. ich wusste nicht mehr wann ich anfing,wie spät es war usw. das zimmer verwüstet, die freundin auf der flucht. heularien täglich aber weitergesoffen...öffentliches erbrechen, im bademantel zum kiosk..tiefer gehts nicht mehr. kontrolliertes trinken in perfektion.
das war ich. mein verpfuschtes leben. ein runtergekommener schmierenkomödiant. der alkohol hatte mich ganz in seiner gewalt. er spielte mit mir wie treibgut im meer. kein halt keine pause kein durchatmen mehr..todesangst, flehende gebete zu gott...abschwüre,selbstversprechen, kämpfen um jede trockene stunde. einsam und am ende. kurz vor dem säuferwahn. der letzte funke lebenswille reichte gerade noch um mein neues leben zu entfachen. es war knapp, verdammt knapp.
... SHG und die Einzelgespräche in der Caritas brachten mir nix. Wobei die SHG auch die AA waren und mit deren Eigenarten (Gläubigkeit etc.) kann ich nix anfangen.
Ich stehe auch nach wie vor voll im Berufsleben, leider mit abendlichen Arbeitszeiten. Und die anderen SHG´s treffen sich halt unter der Woche
Die Einzelgespräche bei der Caritas waren sicherlich die Gespräche, die einer evtl. ambulanten Therapie vorausgehen. Sie dienen erst einmal dazu, Dich besser kennenzulernen und haben mit Therapie noch nichts zu tun. Für mich erfüllten sie den Zweck, mir überhaupt erst einmal Hilfe zu holen und einer anderen Person gegenüber meine Alkoholkrankheit einzugestehen. Ernst genommen und verstanden zu werden, zu hören, dass ich den ersten richtigen Schritt unternommen habe,zu hören, wie die nächsten Schritte aussehen - ich kann mir nicht erklären, dass Dir das "nix gebracht" hat. Für mich war das der erste Meilenstein.
Bei den AA war ich vor ein paar Jahren auch. Der spirituelle Geist der AA ist die eine Seite - fand ich sogar ganz gut - ich konnte hingegen mit deren Gesprächsführung nicht viel anfangen, mir hat da immer der rote Faden eines richtigen Gespräches gefehlt.
Wenn es Dir arbeitsbedingt nicht möglich ist, eine ambulante Therapie zu machen oder SHGs zu besuchen, dann gibt es doch die Möglichkeit einer stationären Langzeit-Therapie.
Und wenn Du nur vormittags die Möglichkeit hast, eine SHG zu besuchen, dann gründe doch anschließend eine entsprechende. Macht eine Frau aus meiner Therapiegruppe, die jetzt ihre Therapie abgeschlossen hat, auch. Mitarbeiter der Caritas o.a. würden Dich dabei sicherlich unterstützen. Man muss nur wollen. Dann funzt das schon alles.
Dass Du Dich hier nach so langer Zeit zurückgemeldet und geoutet hast, finde ich jedenfalls stark.
Alles Gute weiterhin
Vigeo
Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!
ZitatUnd wenn Du nur vormittags die Möglichkeit hast, eine SHG zu besuchen, dann gründe doch anschließend eine entsprechende. Macht eine Frau aus meiner Therapiegruppe, die jetzt ihre Therapie abgeschlossen hat, auch. Mitarbeiter der Caritas o.a. würden Dich dabei sicherlich unterstützen. Man muss nur wollen. Dann funzt das schon alles.
jo...mach ich mal eben therapie und dann werd ich anderen helfen...eben mal...
ich hatte nach meiner therapie genug mit mir selbst zu tun und war froh eine funktionierende shg zu haben in der ich hilfe zur selbsthilfe fand...
Die Frau aus meiner Gruppe gründet die Gruppe, leitet sie aber nicht. Sie hilft sich selbst und anderen damit, indem sie die Gruppe ins Leben ruft, die im Moment noch fehlt, um im Anschluss nach der Therapie nicht so in der Luft zu hängen. Unterstützt wird das Ganze von der Caritas, die den Raum dafür zur Verfügung stellt. Die Gruppe trägt sich doch dann durch die Leute, die dort hin gehen, um ihre Erfahrungen auszutauschen.
O.k. - so einfach macht man das eben nicht mal, wenn man gerade frisch aus der Therapie kommt, - da hast Du schon Recht. Aber wenn man von vornherein sagt, bringt alles nix - statt erst einmal nach Möglichkeiten zu suchen - kommt man auch nicht wirklich weiter.
Vigeo
Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!
ich finde idee ist wirklich nicht schlecht. muss ja nicht alles knall auf fall und sofort und augenblicklich sein.
ich bin auch nicht der typ dazu eine shg zu leiten.
doch in meiner ambulanten war einer dem ich es, durchaus zugetraut hätte.
denke das diese shg auch von mehreren, die sich in meiner ambulanten therapie gruppe befanden, auch recht gerne besucht worden wäre.
bevor wir weiter planen konnten(wir stellten es nur einmal so kurz in den raum) konnte ich an der therapie nicht weiter teilnehmen. wir hatten auch keine adressen ect ausgetauscht.
ich finde das im nachhinein ,und gerade wenn ich das jetzt hier lese sehr schade
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ZitatGepostet von Vigeo Die Einzelgespräche bei der Caritas waren sicherlich die Gespräche, die einer evtl. ambulanten Therapie vorausgehen. ... ich kann mir nicht erklären, dass Dir das "nix gebracht" hat.
Da hast Du nicht ganz unrecht, denn wer es letztendlich nicht gebracht hat, war ich. Letzter Stand damals war, dass ich keine Entgiftung oder stationäre Therapie benötige. Das einzige Angebot vor Ort wäre aber eine abendliche Gesprächsrunde gewesen, das aber konnte / wollte ich wegen Job nicht. Bekommen habe ich dann eine Internetadresse mit einem Psychologenverzeichnis um mich um eine vormittägliche Therapie zu bemühen. Den Rest der Story kennt Ihr...
ZitatGepostet von Vigeo Der spirituelle Geist der AA ist die eine Seite - fand ich sogar ganz gut - ich konnte hingegen mit deren Gesprächsführung nicht viel anfangen, mir hat da immer der rote Faden eines richtigen Gespräches gefehlt.
Richtig: An den zwei Abenden wo ich dort war, hat im Prinzip jeder nur seine Story erzählt. Ein Miteinander, Kommunikation, Nachfragen gab es nicht.
Es ist wohl aber auch ein Fehlglaube von mir gewesen, dass ich alleine oder "nur" mir einer SHG vom Alkohol wegkomme.
ich bin so ein Mensch, der - neben etlichen andren hier an Board - "nur" durch Besuch einer Selbsthilfegruppe zu einem Leben ohne Alkohol gekommen ist. Nun gut, allerdings kann ich Dir nicht sagen, wie nachhaltig diese Wirkung ist - sind ja erst knapp 9 Jahre...
Meiner Erfahrung nach ist es im Grunde völlig wurscht, in welcher Gruppe man sitzt und wie die abläuft. Ich habe sowohl dialogorientierte wie rein monologorientierte erlebt, und beide haben mich weitergebracht.
Der Schlüssel war und ist bei mir da, "offene Bereitwilligkeit" mitzubringen.
Dazu gehörte bei mir, keine Bedingungen zu stellen, sondern einfach während der Zeit dort (immerhin MEINE kostbare Lebenszeit) WIRKLICH präsent zu sein, "auf Empfang" zu schalten, bereit sein mitzudenken was das Ganze denn mit mir selbst zu tun haben könnte. Nicht selten sind jene Treffen die wertvollsten gewesen, in denen ich mich ärgerte oder in denen meine Geduld auf die Probe gestellt wurde.
Die (Selbst-)Reflexion mit den notwendigen Ergebnissen und Erkenntnissen für eine Veränderung meines Verhaltens (und nach und nach meiner Gesamtpersönlichkeit, so dass sich eine völlig andere inner Lebenshaltung zum Thema "Alkohol" und auch sonst entwickelte), die kam dann relativ zügig von ganz alleine.
Allerdings funktionierte das nur, weil ich bereit war, nicht von vornherein die Spielregeln bestimmen zu wollen, wie das alles denn zu sein hatte, damit es mir passt.
Ich war einfach da, neugierig, zugewandt - und versuchte zu verstehen, wie die andren das gemacht haben, frei nach dem Motto "halte Dich an die Gewinner." (Und Gewinner war für mich jeder, der auch nur einen Tag länger als ich promillefrei mit seinem Leben umgehen konnte.)
Den Rest erledigten bis heute meine schlechten Charaktereigenschaften Stolz und Neid - denn so wie die wollt ich das auch schaffen, und wenns mir keiner zutraute, na, dann wolln wir doch erst recht mal sehn!
Als ich jetzt die letzten Jahren leider schwer anderweitig erkrankte, war es genau das in den Selbsthilfegruppen Erlernte, das mir auch jetzt wieder erleichterte bzw. überhaupt ermöglichte, es anzugehen und konstruktiv zu bewältigen.
Alles Gute wünscht Dir IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Hallo Tom X......... Wie gehts im Moment mit deinem Problem........ Schaffst du es zur Zeit nichts zu trinken........ Ich glaube das man oft den festen Wunsch hat nichts zu trinken und man dies dann auch ehrlich will. Leider Gottes kann das auch ganz schnell in einem schlechtem Moment hinüber sein. Ich finds aber gut den Mut und WILLEN zu haben es dann immer wieder von neuem anzugehen . Ich denke so ist es vielen gegangen. Ich habs alleine nicht geschafft sondern erst durch eine LZT. In meiner Gruppe in der LZT habe ich mich ziemlich wohl gefühlt. Jetzt in der Nachsorgegruppe kann ich das noch nicht sagen ,aber bei mir dauert das auch manchmal ein wenig.
Es kommt ja auch oft ,oder eigentlich nur darauf an ob die Chemie zwischen den Leuten stimmt. Da muß man halt ein wenig suchen. Ich hoff das es klappt was du dir wünscht,nämlich ohne Alk,und falls nicht das du den Mut nicht verlierst,es wieder von neuem zu versuchen,vielleicht auch neue Wege einzuschlagen.
LG Ilo
Und ich kann immer noch nichts mit Äußerungen wie:trink erst mal weiter........oder Prosit... nichts anfangen,ich finde sie einfach fehl am Platz. Ich find einfach den Sinn darin nicht
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
ZitatGepostet von Ilo132 Wie gehts im Moment mit deinem Problem........ Schaffst du es zur Zeit nichts zu trinken........
Danke der Nachfrage! Ja mir geht es gut und ich bin auch ein wenig stolz auf mich. War übers Wochenende mit Kumpels motorradfahren, abends grillen, bisschen feiern. Und es standen den ganzen Abend die Bier- und Schnapsflaschen vor meiner Nase. Getrunken habe ich aber nur meine Apfelschorle, auch wenn es anfangs etwas schwer gefallen ist. Gerade dieser Ritus, wenn man von der Ausfahrt zurückkommt und gemeinsam anstößt - mann was hätte ich da gerne ein Bier mitgetrunken...
So rechte Freude will aber bei mir momentan trotzdem nicht aufkommen, da ich genau weiß, dass dieser trockene Zustand nicht von alleine auf Dauer anhalten wird. Und mit den notwendigen Schritten hadere ich im Moment noch etwas.
P.S.: Eh ich es vergesse - danke an IngMarie für Deinen wirklich positiven Beitrag. Da sind ein paar gute Anregungen dabei!
So rechte Freude will aber bei mir momentan trotzdem nicht aufkommen, da ich genau weiß, dass dieser trockene Zustand nicht von alleine auf Dauer anhalten wird. Und mit den notwendigen Schritten hadere ich im Moment noch etwas.
das verstehe ich nicht. könntest du mir dieses gefühl und vor allen deine denkweise etwas näher erklären?
dir geht es gut und du genießt dies, weißt aber das du etwas tun müßtest damit dieser zustand dauerhaft wird, tust es aber nicht weill ...
..... ja, warum eigendlich nicht?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
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rost!bis zur Einsicht
Vera
