Liebe Ex-Trinker (und alle die es werden wollen...)! Hatte mich hier schonmal angemeldet, lange her, hat nicht lang gehalten damals, das Trockensein. Jetzt, eineinhalb Jahre später, bin ich (mal wieder) bei Tag 13, hatte 10 Jahre lang mehr oder weniger durchgesoffen, im Schnitt 2 Flaschen Wein am Tag. Von vielen in diesem Forum lese ich, dass sie sich nach einigen trockenen Tagen super fühlen; ich schlafe dagegen immer mehr, fühle mich immer kränker und mein Kopf funktioniert nicht mehr richtig. Würde mir jemand seine Erfahrungen mitteilen, was die ersten Wochen "danach" betrifft? - Letztes Jahr hat sich der Zustand nach 6 Wochen "ohne" nicht gebessert und ich bin etwas ängstlich, dass das "nichts mehr wird". Leberwerte sind ok, die Bauchspeicheldrüsenenzyme waren vor 3 Wochen erhöht, vielleicht weiss jemand was dazu, der Arzt findet nichts Bedrohliches an der Sache und meint, ich bin ein Hypochonder. Gestern musste ich zum erstenmal der Versuchung widerstehen, habe ca. 18 kg Pasta gegessen und bin sauber geblieben. Freue mich auf Anregungen. Viele Grüsse
Ich verstehe nicht ganz, warum Du nicht unter deinem alten Nick weiterpostest...dann könnte man sich doch anhand deiner Beiträge schon mal ein Bild von Dir machen...oder hast Du einen guten Grund dafür
ZitatGepostet von no_thanks habe ca. 18 kg Pasta gegessen und bin sauber geblieben. Freue mich auf Anregungen. Viele Grüsse[/b]
wie hast Du denn das geschafft, wenn ich mal fragen darf.
Hallo Dirk, ja, der Druck war enorm und ich weiss heute nicht, wie ich ohne Bier aus dem Supermarkt rausgekommen bin gestern Abend!! - Hätte auch liebend gern unter meinem alten Nick weitergeschrieben, habe den aber vergessen (sic!!) und man kann offenbar nur nach verlorenen Passwörtern suchen hier.
Meine Ersatzbefriedigung ist gerade das Essen, obwohl ich immer ein vernünftiger Esser war; in diesen Mengen ist das sicher nicht gesund, aber ich hoffe das Loch im Bauch wächst irgendwann zu...und bilde mir ein, es sei nicht ganz so schlimm wie Trinken.
ZitatGepostet von no_thanks Leberwerte sind ok, die Bauchspeicheldrüsenenzyme waren vor 3 Wochen erhöht, vielleicht weiss jemand was dazu, der Arzt findet nichts Bedrohliches an der Sache und meint, ich bin ein Hypochonder.[/b]
dem arzt hast du aber nicht gesteckt, dass du 2 flaschen wein trinkst, oder fand er das auch nicht bedrohlich! ansonsten herzlich willkommen. kb
ZitatGepostet von no_thanks ich schlafe dagegen immer mehr, fühle mich immer kränker und mein Kopf funktioniert nicht mehr richtig.
und hier....
Zitat habe ca. 18 kg Pasta gegessen.....
einen Zusammenhang vermuten....
Spaß beiseite, da Dein Anliegen ernster Natur ist, und es sich vermutlich nur um gefühlte 18 kg Pasta handelt, bleibt wohl nur der Verweis darauf, dass es sich nicht mehr um akute Entzugserscheinungen handeln kann, jeder Körper aber das Absetzen des Alkohols anders verarbeitet. Die beschriebene Müdigkeit kenne ich aus den Anfängen meiner Trockenzeit auch. Wurde irgendwann besser...
Was die Bauchspeicheldrüsen-Enzyme angeht, kannst Du wohl der Unbedenklichkeits-Diagnose Deines Arztes vertrauen, denn eine Pankreatitis würde Dich vor Schmerzen hier nicht mehr schreiben lassen.
Machst Du eigentlich so etwas wie Sport, um Deinem Stoffwechsel nach der Umstellung wieder etwas Schwung zu geben?
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Hallo kb, natürlich habe ich das...beim ersten Treffen war ich richtig voll, man hat mir das aber nie angemerkt...er meinte, er mache seinen Job schon so lange, er sähe das den Leuten an, wenn sie zur Tür reinkämen, wenn die was Ernstes hätten. Als er das zum ersten Mal gesagt hatte, bin ich vor Freude...saufen gegangen. Es kam mir die ganze Zeit so vor, als würde mir keiner glauben, dass Alkohol ein echtes Problem für mich war. Weder Ärzte, noch meine Familie. Und jetzt ist eben meine Befürchtung, dass ich es zu weit getrieben habe. Deshalb würde ich mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen der ersten trockenen Wochen / Monate teilen würde, speziell ob man sich irgendwann mal wieder (physisch) "normal" fühlt... Grüsse
Hallo kb, natürlich habe ich das...beim ersten Treffen war ich richtig voll, man hat mir das aber nie angemerkt...er meinte, er mache seinen Job schon so lange, er sähe das den Leuten an, wenn sie zur Tür reinkämen, wenn die was Ernstes hätten. Als er das zum ersten Mal gesagt hatte, bin ich vor Freude...saufen gegangen. Es kam mir die ganze Zeit so vor, als würde mir keiner glauben, dass Alkohol ein echtes Problem für mich war. Weder Ärzte, noch meine Familie. Und jetzt ist eben meine Befürchtung, dass ich es zu weit getrieben habe. Deshalb würde ich mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen der ersten trockenen Wochen / Monate teilen würde, speziell ob man sich irgendwann mal wieder (physisch) "normal" fühlt... Grüsse
Danke Christoph, ich versuche zu Joggen, sobald es die Kräfte zulassen...eher um mir zu beweisen, dass ich sooo kaputt ja noch gar nicht sein kann, wenn ich noch ne Stunde laufen kann. Aber am Tag danach geht gar nichts mehr. Rückblickend kann ich mir gar nicht vorstellen, jemals diese (teilweise Unmengen) getrunken zu haben; die Esserei ist relativ neu, die Schwäche / Krankheitsgefühl waren vorher schon da, meine Hoffnung war eben, dass das alles durchs Aufhören irgendwann besser wird...merke gerade, dass ich mich allein durch den Austsausch hier schon vieeel besser fühle, vielleicht ist doch die Hypochondrie mein Hauptproblem...schön wär´s. Man traut sich eben nichts mehr zu, wenn man sich immer krank fühlt, und das macht es nicht einfacher, zurück in ein "normales" Leben zu kommen (Job, Freunde und Führerschein sind längst weg). Ich bin übrigens 34.
Meine Ersatzbefriedigung ist gerade das Essen, obwohl ich immer ein vernünftiger Esser war; in diesen Mengen ist das sicher nicht gesund, aber ich hoffe das Loch im Bauch wächst irgendwann zu...und bilde mir ein, es sei nicht ganz so schlimm wie Trinken.[/b]
nun ja, wenn´s hilft, ist das essen für den anfang vielleicht eine Alternative. Du bist ja immerhin erst den 13. Tag trocken.
Aber in näherer Zukunft solltest Du Dir auf jeden Fall was anderes überlegen, um diesem Druck Herr zu werden.
Hast Du denn bis jetzt irgendwelche Hilfe von außen in Anspruch genommen? Über den kritischen Punkt, zwecks Entgiftung dürftest ja Du ja mittlerweile schon hinaus sein, zumahl Du ja sowieso unter ärztlicher Kontrolle bist/warst, und der dich sicher eingewiesen hätte, wenn´s nötig gewesen wäre.
Aber ich kann dir nur empfehlen, wenn das mit deinem Gesundheitszustand (Müdigkeit usw.) nicht bald besser wird, lasse dich auf jeden Fall nochmal gründlich durchchecken. Und suche (falls Du es nicht bereits hast) eine Suchtberatungsstelle auf, und schildere denen das mal...die helfen Dir sicher weiter.
ansonsten wünsche ich Dir viel Kraft und Glück...jeder Versuch zählt...trocken werden und auch bleiben ist keine Magie...es ist zu schaffen
richtig schlecht gefühlt habe ich mich nie, aber das mit der Müdigkeit nahm bei mir bedrohliche Ausmaße an. Es wurde erst besser, als ich ( ca. 3 Monate nach Abstinenzbeginn ) ein Praktikum aufnahm, und mich also auch nicht mehr ständig hinlegen konnte, wenn mir danach war. Abends war ich dann "rechtschaffend" müde, und lernte wieder nachts tief und erholsam zu schlafen.
Ein Arzt hat mir mal erklärt, dass vermehrtes Essen, Rauchen und Kaffetrinken in der Anfangsphase eine Suchtverlagerung im Sinne einer "oralen Ersatzbefriedigung" ( ja, ich weiß, dass das komisch klingt ) darstellen. In Punkto Essen und Rauchen blieb das bei mir leider kein temporäres Phänomen.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Das stimmt, Magie ist es nicht; ich habe bisher immer das "erste Glas" unterschätzt, nachdem ich über die kritische erste Phase weg war und das Elend vergessen hatte, das mit der Sauferei zusammen hängt.
Ich gehe mittlerweile einmal in der Woche in eine SHG und treffe mich an einem anderen Tag mit zwei weiteren Betroffenen zum Abendessen; mit dem Vorsatz, bei einem weiteren Rückfall eine Therapie zu machen.
Das mit dem Durchchecken war schon einige Male meine Idee, aber das höchste der Gefühle bei meinen beiden letzten Ärzten war ein halbherziges Puls-Fühlen mit der Versicherung, ich sähe gesund aus, sowie eben jetzt das Blutbild. Man traut sich irgendwann nicht mehr weiter zu fragen, wenn man von "fachlicher" Seite nur hört, dass es nicht so schlimm sein kann. Aber du hast recht, 13 Tage sind noch keine Zeit; glücklich ist der Geduldige.
Dein Körper rebelliert im Moment, meines erachtens völlig normal. Überleg mal was Du ihm über 10 Jahre lang angetan hast.
Gib Dir ein wenig Zeit. Das kann nicht alles von heute auf morgen besser werden,das wäre viel zu viel verlangt.
Wenn ich 12 Jahre zurückdenke, kann ich diese "Symptomaterie" kein Plan wie ich es anders ausdrücken soll gut nachvollziehen. Mir erging es nicht anders. Hab mich uralt gefühlt ! Es gab Tage, da habe ich mich im Leben schon wie Tot gefühlt !
Ich denke nur noch selten an diese Zeit zurück, da ich dieses jetzige Leben ohne Alkohol einfach nur noch geniesse. Es lohnt sich
Ich wünsche Dir viel Kraft für alles was jetzt kommt. Besuchst Du eine SHG oder ähnliches zur Unetrstützung ?
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
ZitatGepostet von no_thanks Von vielen in diesem Forum lese ich, dass sie sich nach einigen trockenen Tagen super fühlen; ich schlafe dagegen immer mehr, fühle mich immer kränker und mein Kopf funktioniert nicht mehr richtig.
Hallo no_thanks,
das scheint die Anfangseuphorie zu sein bei Denjenigen.
Bei mir hats Monate gedauert, bis ich mich wieder klar im Kopf fühlte, meine Müdigkeit verflog. Wie Uta schon schrieb, tat auch ich mir (Körper/Psyche) jahrelang viel Schlimmes an. Das will erstmal erholt sein.