Ich denke im Grunde meinen wirs dasselbe. Vielleicht sollte ich Angst durch Vorsicht ersetzten.
Denn auch im Strassenverkehr muss man vorsichtig sein, sonst fährt man wie ein Kamikazi herum. Warum bremst man? Weil man weiss, dass sonst eas passiert.
Klar hört die Angst irgendwann auf, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich zu sicher fühlte, meine Krankheit aus den Augen verloren habe und leichtsinnig wurde.
AUch wenn in der Gruppe jemand einen Rückfall hat, bekomme ich keine Angst davor, dass es mir auch passieren könnte, aber ich werde daran erinnert, dass auc ich diese Krankheit habe und ich weiter am Ball bleiben muss, um meine Stabilität zu halten.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Warum bremst man? Weil man weiss, dass sonst eas passiert.
Der Punkt ist, das es mit einer gewissen Fahrpraxis in den meisten Fällen fast automatisch abläuft.
Das muss auch bei der Trockenheit so sein. Wenn Du permanent Angst hast und aufpassen musst, dann ist die Trockenheit über kurz oder lang so ein ermüdender Kampf und so eine Plage, das das schon wieder zum Trinkgrund wird.
Ich seh das anders, aber da ist glaub jeder anders gestrickt. Ich lebe seit 9 Monaten zufrieden abstinent und ich habe auch keine Angst vor Rückfällen.
Trotzdem vergess ich nicht Alkoholiker bin und bleiben werde. Das ist kein ständiges drandenken oder Kampf , aber ich leb mit meiner Krankheit und blende sie nicht aus. Deshalb lebe ich trotzdem glücklich und nicht in ständiger Angst.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Ich lebe seit 9 Monaten zufrieden abstinent und ich habe auch keine Angst vor Rückfällen.
Da ist wohl tatsächlich jeder anders gestrickt.
Bei mir liefen die ersten neun Monate mit der Anfangseuphorie fast wie von selbst. Das erste Mal schwierig wurde es, als ich nach 14 Monaten das Rauchen aufgehört habe, und so richtig unzufrieden bin ich erst nach ca. 2 Jahren geworden, als mir langsam klar wurde, wieviel ich in meinem Leben noch ändern muss, bis es mir auf Dauer gefällt.
Ich wollte erst auch gleichzeitig mit dem Rauchen aufhören, hab es aber auf unbestimmte Zeit verschoben..
Anfangseuphorie war bei mir nur die ersten Wochen nach dem Entzug,z. Z. hab ich zwar keine Hochstimmung aber auch keinen Saufdruck. Den Hatte ich - begleitet von Rückfallangst - in heftigster Form in der Zeit vor der LZ, war so schlimm dass ich die Minuten zählte bis es abends war. habs nie lang ausgehalten.
Mal sehn wies weitergeht..
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Saufdruck hatte ich nur selten - ich war immer froh dass ich aufgehört hatte und vieles hätte ich nie in Angriff genommen, wenn ich weiter getrunken hätte.
Aber die eigentliche Arbeit lag da eben noch vor mir und ist bis heute nicht fertig.
Hallo Minitiger Ich habe nach 4Jahren einen Rückfall gebaut und bin jetzt jemand der genau auf sein Inneres hört. Ein Rückfall kommt auch nach Jahren wenn man nicht auf sich achtet.Und gerade du solltest es wissen. Moni
Hi taxirocker, bin übrigens 8 Jahre meines Lebens Taxi gefahren...interessante Erfahrung...
Mit den AA habe ich keine tiefgreifende Erfahrung, weil ich nur mal zu einem Meeting gegangen bin. Aber das hat mich ganz schön abgeschreckt. Vielleicht war ich damals (ist 7 jahre her)noch nicht soweit, aber genau dieses Gefühl: Wir haben ja nur Mist im Leben im gebaut und müssen nun daherkriechen um wieder ein bisschen was gut zu machen..hat mich entsetzt.
Grundsätzlich ist dieses 12 Punkte Programm ein guter Ansatz, aber in Punkt 8 heisst es man muss eine Liste von Leuten machen, die man enttäuscht hat und es wieder gutmachen.
...hört sich an wie Strafe für ein Verbrechen. In der LZ lernt man genau das Gegenteil : Einen Punkt unter das Geschehene machen, Schuldgefühle ablegen, und sich Tag für Tag beweisen, das man trocken bleibt. Da haben auch die am meisten davon, die man enttäuscht hat.
Ich kann bei meinen Kindern auch nicht den Hebel zurückdrehen und wiedergutmachenm dass ich sie vernachlässigt habe, aber ich kann ihnen Tag für Tag vorleben, dass ich ohne das Nervengift im Hirn eine gute Mama bin.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Auch ich habe für mich festgestellt, daß die AA nicht das darstellen, was ich brauche.
Mit einer Ausnahme: dieser 24-Stunden-Ansatz(HEUTE trinke ich nichts!)erscheint mir sehr hilfreich, da es sich um einen überschaubaren Zeitrahmen handelt.
Ansonsten ist mir der ganze Ablauf bei den AAs zu sehr ritualisiert.
Ich bevorzuge es außerdem, in einer Grupe auch Meinungen anderer zu hören, auch Widerspruch zu hören, kurz gesagt, mich an den anderen Menschen dort zu reiben. Das gibt mir das Gefühl, wahrgenommen zu werden. Einfach nur reden ohne Resonanz, das kann ich zu Hause mit meiner Wand auch tun.
jede Gruppe lebt von dem, wie sich die Mitglieder einbringen.
Ich weiß, dass es Hardcore-AA-Gruppen gibt, ich weiß aber auch, dass es 'freie' Gruppen gibt, da ist AA ein ScheiXX dagegen.
Wenn man da nicht jedes Wochenende für ein Seminar oder einen Gruppenausflug oder eine Renovierung bei einem der Mitglieder auf der Matte steht, ist man ganz schnell der Rückfallkandidat Nummer 1.
Und im Gegensatz zur Wahrung der Anonymität bei den AA brüllt der Gruppen-Guru die nächsten Termine zum Erfahrungsaustausch in der Suchtberatungsstelle mit namentlicher Ansprache quer durch den ganzen Hauptgang im Supermarkt, einer, der sich auf jedes Pressefoto neben den Bürgermeister drängt, um Fördergelder zu erhaschen, um seine ständigen 'Fortbildungen' zu finanzieren, weil er außer, dass er Alkoholoker ist, keinen anderen Lebensinhalt mehr hat.
Ich möchte damit nur sagen - es gibt solche und solche. Und der eigene Beitrag kann vieles beeinflussen.
Der Gedanke der Wiedergutmachung ist doch einer, der immer wieder auftaucht. Gerade was das Abreißen sozialer Beziehungen betrifft.
Ich habe gestern das erste mal seit 20 Jahren ein Weihnachtsgeschenk von meinen Kindern bekommen.
Mir zeigt das, dass meine geduldigen Bemühungen, den Kontakt nach Jahren wieder herzustellen, auf der anderen Seite gut angekommen sind.
Und es zeigt mir auch, dass meine jetztige Art zu leben anerkannt wird.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
Du hast ja recht, Verallgemeinerungen sind meist verkehrt.
Ich war halt der Meinung, daß alle AA-Gruppen nach dem selben Schema ablaufen. Eigentlich dumm, da ich ja nur eine kennenlernen durfte, die mich halt abgeschreckt hat.
Im Endeffekt muß jeder selbst wissen, was zu ihm passt und auch hier gilt wie immer: