ich gehe heute Abend zu meinem ersten Treffen bei den AA. Ich bin ein bißchen aufgeregt. Kann mir jemand beschreiben, wie so ein Treffen genau abläuft? Dann kann ich mich mental besser darauf vorbereiten.
Ich kann mich noch erinnern - und das ändert sich ja nie. Also wenn doch noch Bedarf besteht und Dir vielleicht was dazwischen gekommen ist, ich kann es gerne kurz berichten... auf meine Art natürlich nur....
Grüsslein Nick
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
nur auf deine Art? Verkrafte ich das am frühen Morgen?? Ja, ich weiß mittlerweile wie es in ner SHG abläuft. War zweimal dort bis jetzt. Hat mir auch eigentlich ganz gut gefallen. Nur, dass einige seeeeehr viel von Gott und dem Glauben reden schmeckt mir nicht so richtig, damit kann ich nichts anfangen....ich bin überhaupt nicht religiös.
ZitatGepostet von sammaria Nur, dass einige seeeeehr viel von Gott und dem Glauben reden schmeckt mir nicht so richtig, damit kann ich nichts anfangen....ich bin überhaupt nicht religiös.
das dient dem Zweck, dass Du lernst, Dich mal wieder gepflegt zu langweilen, ohne dass Du gleich zur Flasche greifen kannst
hallo sammaria, geht mir ganz genauso, mit der höheren macht und gott kann ich absolut nichts anfangen. geh aber trotzdem immer wieder gerne in die gruppe, denn ich nehme immer etwas mit, was mich für die laufende woche bestärkt in meiner trockenheit. bleib dran, es lohnt sich.
hast du die Möglichkeit, mehrere Gruppen sozusagen "auszuprobieren"?
Es gibt viel Gruppen, und nicht jede gefällt jedem. Ich selbst habe auch drei oder vier verschiedene versucht, bis ich die gefunden habe, die mir gefällt. Eine Gruppe mit viel "Gott" und "beten" würde für mich auch nicht passen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich glaube, es kommt auch darauf an, an welchen Tagen man die Gruppe besucht, welche Leute grad da sind. Das erste mal war ich Freitag Abend, da war von Gott nicht viel die Rede. Aber das Treffen am Sonntag morgen artete fast zum Gottesdienst aus Ich werde erstmal weiterhin dorthin gehen, nach anderen Gruppen habe ich mich noch nicht erkundigt.
@gerda Klar 'Kaffee und höhere Macht aka Gott' Von einer Abhängigkeit in die andere SCNR - es war stärker
@sammaria Ohne Schmäh jetzt: egal, zu welchem Verband Du gehst, es kommt wirklich auf die Gruppe an. Egal ob AA oder Kreuzbund (den ich a bisserl kenne), trotz gleicher Ausrichtung können sich zwei Gruppen wie Tag und Nacht unterscheiden. Wichtig ist, daß Du Hilfe und Unterstützung für Deine Abstinenz kriegst. Da ist letztlich wurscht, ob der liebe Gott mit Rauschebart oder das 'unsichtbare Rosarote Einhorn' dazu beiträgt.
Das Religiöse ist halt gerade bei den AA sehr ausgeprägt. Ich würde dir auch empfehlen, mal noch eine andere Gruppe auszuprobieren. Kreuzbund, Freundeskreis etc., die Auswahl ist ja recht groß.
ich werde erstmal in meiner Gruppe bleiben. Wie gesagt, ausser der Religiösität hat es mir doch ganz gut gefallen. Und solange niemand versucht, mich bekehren zu wollen, kann ich auch vieles überhören. Sollte es mir zuviel werden, werde ich mal andere Gruppen testen. Aber ich bin ja noch ziemlich am Anfang, und nach zwei Gruppentreffen sollte ich vielleicht noch kein abschließendes Urteil fällen.
In meiner SHG, dem "Blauen Kreuz",wird manchmal über Gott und die Welt geredet, aber beten tun wir nicht.
Wenn ich stellvertretend zu den Gruppenleitersitzungen des Landesverbandes gehe, dann schon, am Anfang und am Ende jeder Sitzung.
Ich bin ein gläubiger Mensch, ich glaube an die Wahrheit und an mich selbst.
Zu Gott beten, nun das habe ich nicht gelernt, damit bin ich nicht aufgewachsen, aber ich habe so vieles nicht gelernt.
Mir tun die Treffen gut, nur sollte 90 Minuten lang gebetet werden, dann wäre ich falsch am Platz.
Ich habe Menschen kennengelernt, die fast alles verloren haben,doch sie hatten ihr Leben und fanden zum Glauben, als Halt.
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 12.02.10 12:40 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Ich finde es nicht so ungewöhnlich, dass man sich - vielleicht gerade kurz nach der eigenen Trockenlegung - auch mit religiösen Themen beschäftigt. Wenn sich die Gedanken jahrelang hauptsächlich um Alkohol und dessen Beschaffung gedreht haben, war wenig Platz für den Sinn des Lebens.
Vielleicht gibt es ja neben dem eigenen Ich auch einen höheren Grund für Trockenheit? Ich finde es egal, ob jemand bei diesen Gedanken zu Nix, zum christlichen Gott, zu Zen oder zu sauren Drops findet. Erst die übermäßige Einnahme eines dieser Stoffe und Gedankengüter wird - denke ich - gefährlich. Mir sind dabei auch Gruppierungen suspekt, die ihr Gedankengut für das allein seelig machende halten. Ich kenne AA nur von einem Kongress und habe keine Gruppenerfahrungen mit / bei ihnen. Auf dem Kongress schienen mir die Leute sehr unterschiedlich drauf zu sein. Nicht alle wirkten vergeistigt und religiös. Einige Riten fand ich allerdings merkwürdig (Typ auf Bühne: "Hallo, ich bin Thomas. Ich bin Alkoholiker." Auditorium: "Hallo Thomas!"). Letztendlich sind mir Leute aber wichtiger als Riten. Hier in Hamburg bilden wir natürlich eine große Betroffenengruppe und es gibt für jeden eine passende Alternative....
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse