Nach einigen Tagen wollte ich mir gerne mal wieder etwas von der Seele schreiben...
Noch einige Stunden dann werden es 2 Wochen sein wo ich zum letzten Mal etwas Alkoholisches getrunken habe. Ehrlich gesagt freue ich mich auf diese Stunde!
Am Freitag war ich das erste Mal in einem AA Meeting wobei ich dachte das Meeting sei auf Luxemburgisch...Stellte sich aber heraus,dass es auf Englisch war. Auch kein Problem für mich da ich die Englische Sprache liebe.
Kurz : Ich wurde sehr nett empfangen,jeder stellte sich vor und erzählte seine "Geschichte". Leckerer Tee und Kaffee wurden serviert.
Habe mich nach etwa 1 Stunde wieder etwas "entspannter" gefühlt.
Nur seit heute Morgen habe ich so ein Gefühl in meinem Bauch
Als ob ich etwas verpassen würde Dabei kann ich dich logisch denken und weiss ganz genau,dass ich durch die Nüchternheit nur einen langsamen ekligen Tod verpasse. (Worauf ich wirklich nicht scharf bin!)
Ich habe etwas Fasching gefeiert mit Freunden die keinen Alkohol trinken sodass ich keinen Alkohol in meiner Gegenwart hatte. Ich habe mich sogar ausgesprochen gut amüsiert.
Ich kann zwar überhaupt nicht tanzen trotzdem zappelte ich doch etwas rum
Meine Frage :
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken? Wenn ja wie geht ihr damit um?
Vielen Dank im Vorraus für's Lesen!
Am Dienstag ist mein nächstes Meeting und ich habe ganz fest vor da wieder nüchtern zu erscheinen.
ZitatGepostet von ADAD Nur seit heute Morgen habe ich so ein Gefühl in meinem Bauch
Als ob ich etwas verpassen würde
ist das ein allgemeines Gefühl oder hast Du das Gefühl dass Du ohne trinken was verpasst?
Keine Angst, der Alk läuft schon nicht weg. Das kannst Du immer nachholen...dachte sich der Minitiger, als er mal gucken wollte, ob sich ein nüchternes Leben rentiert
ZitatGepostet von ADAD Habt ihr auch manchmal solche Gedanken? Wenn ja wie geht ihr damit um?
Moin in Richtung Luxemburg!
Meine ersten trockenen Wochen bestanden aus einem ziemlichen Gefühlsmix. Unter anderem große Euphorie über die Trockenheit und auch das Gefühl, der Exot, der Outsider zu sein. Etwas verpassen im Sinne von "nicht mehr dazugehören" war auch dabei. Bei mir waren aber die Euphorie und der Wille nicht mehr Gefangener des Alkohols zu sein VIEL GRÖßER! Tja, was gegen solche Gefühle hilft? Viel Flüssigkeit trinken (natürlich keinen Alkohol). Ablenken durch Sport, Hobbys, Meditation. Ich fand auch Hörbücher hören ganz gut.
Jetzt weiß ich übrigens, dass ich in meiner nassen Zeit viel verpasst habe - und zwar unwiderbringlich!
Ich weiß jetzt aber auch, dass ich nicht der Outsider bin und nichts verpasse! Vergeht, durchhalten
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
Also ich habe eigentlich eher das Gefühl von Stolz und Freude! Stolz darauf erkannt zu haben was los ist und Freude nichtmehr trinken zu müssen/wollen.
Ich erfreue mich an kleinen Dingen wie blauer Himmel,saubere Luft,kein Kater u.s.w
Nur kam mir ganz kurz der Gedanke wie es wohl in dem Moment mit Alkohol währe... Ich habe keine Ahnung warum! Auch der Gedanke an Bier trieb mir den Ekel ein! Ich dachte an den Geschmack und den Geruch und dann : bääääh!
Ich habe mir dann im Kopf eine "Positiv und Negativ" Liste erstellt :
Vorteile wenn ich JETZT trinke : Keinen Gefunden! Nachteile wenn ich trinke : Ich hätte 2 Stunden reden können.
Ich bin sehr schüchtern und würde eher ohne Fallschirm auf einem Flieger springen als einem Mädel "Hallo" zu sagen und damals habe ich immer Alkohol dafür gebraucht. (Erfolg war natürlich 0 da keine Frau auf ne Alkoholfahne steht!)
Am Ende hat es dann doch etwas geklappt (Zumindest ein kleines Hallo)
Ich denke mir selber,dass ich mit Alkohol meine Unsicherheit überspielt habe...
Nachdem meine Freunde gesehen haben,dass ich etwas "komisch" gekuckt habe haben sie mich auf die Tanzfläche geschleppt und da war dann jeder Gedanke an Alkohol verschwunden.
War halt so ein "komisches" Gefühl,sehr schwer zu beschreiben.
Kurz : Ich WILL trocken bleiben und ich will keinen Alkohol trinken,da es mir momentan körperlich so gut geht und auch Seelisch immer besser wird!
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken? Wenn ja wie geht ihr damit um?
Ich hatte solche Gedanken auch.Wie auch nicht? Sehr lange hat das Trinken schließlich mein Leben bestimmt. Und wenn es dann Situationen gab, in denen ich mich sicherer, entspannter und umgänglicher mit einem Glas Prozentiges gefühlt hätte,ging mir das schon teilweise ganz schön dreckig...
Mir hat z.B.geholfen, mich hier im Board rumzutreiben,mit Gleichgesinnten zu telefonieren,Lebensgeschichten von anderen Alkoholiker(innen) zu lesen, Situationen erst mal zu vermeiden, in denen mir vordergründig das Trinken als schön erschien( Parties und so'n Zeugs)u.s.w.... Ich habe mir die Zeit erlaubt und genommen, es auszusitzen. Im Laufe der Nüchternheit ist es besser geworden. Ich wurde selbstbewußter,klarer,hatte nicht mehr dieses Gefühl etwas zu verpassen. Mittlerweile ficht es mich nur noch höchst selten an!
Habe Geduld mit Dir und bleib' am Ball
Gruß
Yonka
„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“
Diese Gedanken werden wahrscheinlich alleine wieder verschwinden,wenn Du aber was trinkst,kannst Du alles wieder neu anfangen. Aber Deine Vorsätze hören sich sehr positiv an.Bleib am Ball,du packst das.
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!