ZitatGepostet von septembersonne Also Entgiftung (7-10) Tage ist mir schon klar, aber "Entwöhnung" allein daheim , wie soll das denn funktionieren
Warum soll eine Entwöhnung daheim nicht funktionieren? Wenn der/diejenige vom Saufen dermassen die Schnauze voll hat, dass er Saufdruck widerstehen kann oder vielleicht gar keinen hat, dann steht dem meiner Ansicht nach nix entgegen.
Ich bin ohne Therapie 9 Jahre trocken...da kommen viele trotz Thera nie hin. Und ich bin bei weitem nicht der Einzige, der es so gemacht hat und dem es dabei gut gegangen ist.
Ich bin dafür, bei dem Thema bei der Wahrheit zu bleiben und nicht irgendwas zu erzählen, nur weil mans gerne glauben möchte.
Eine Entwöhnung ist eine psychotherapeutische Behandlung von Suchtkrankheiten, die ich allein im stillen Kämmerlein wohl schwerlich durchführen kann.
Ich kann versuchen nach der Entgiftung, bis zum Beginn der Rehamaßnahme kein Suchtmittel einzunehmen, aber dies ist keine Entwöhnung, dieser dauert länger als 5-6 Wochen.
Wenn ich den inneren Entschluß gefaßt habe,abstinent zu leben kann ich Hilfe bekommen, ob dies nun stationär, teilstationär, oder ambulant erfolgen kann.
Klar bleiben auch viele langzeittrocken, ohne LTZ in einer Klinik, keine Frage, aber es ging mir um den Begriff "Entwöhnung".
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von minitiger2 Also das was Du beschreibst, ist mir unter dem Begriff "Entwöhnungsbehandlung" bekannt.
Entwöhnung ist das simple Gegenteil von Gewöhnung
Jo, Entwöhnung und Entwöhnungsbehandlung sind in der Suchtbearbeitung gleichbedeutend.
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Das ist reine Maulfaulheit. Es ist nämlich faktisch zweierlei.
Die deutsche Rentenversicherung muss das wohl auch so sehen - dort wird nämlich durchgehend der Begriff Entwöhnungsbehandlung verwendet, ausser wenn es grade um Entwöhnung in meinem Sinne geht.
ZitatGepostet von minitiger2 Das ist reine Maulfaulheit. Es ist nämlich faktisch zweierlei.
Die deutsche Rentenversicherung muss das wohl auch so sehen - dort wird nämlich durchgehend der Begriff Entwöhnungsbehandlung verwendet, ausser wenn es grade um Entwöhnung in meinem Sinne geht.
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Ich kenn nämlich noch was anderes: Sprache schafft Bewusstsein. Und das war für meine Selbsttrockenlegung ein äusserst wichtiger Punkt. Ich hab nachgerade die Flöhe husten hören, wenn sich einer mit Wischiwaschisprache unklar ausgedrückt hat.
Ich kenn nämlich noch was anderes: Sprache schafft Bewusstsein. Und das war für meine Selbsttrockenlegung ein äusserst wichtiger Punkt. Ich hab nachgerade die Flöhe husten hören, wenn sich einer mit Wischiwaschisprache unklar ausgedrückt hat.
Und jetzt/heute?
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Für mich war wichtig, dass ich an dem Punkt angekommen war, wo ich mein alkoholisiertes Ich und meinen Gesamtzustand schlichtweg nicht mehr ertragen konnte. Wäre ich zu diesem Zeitpunkt in eine weitere Therapie gegangen, hätte das vermutlich auch funktioniert - ohne ging es dann aber eben auch.
LG
Christoph[/b]
Ja genau, ich denke das ist der Knackpunkt
Es gibt nämlich auch Einige, die wollen ja eigentlich nur nicht mehr "so wie bis jetzt weitermachen"...und erhoffen sich durch eine Therapie auf wundersame Weise an DEN Punkt gebracht zu werden, wo sie das Saufen nicht mehr wollen...oder nach der Thera das Saufen auf einmal nicht mehr "ertragen können"...nicht mehr schön finden, oder sonstwas. Und das ist eben ein riesen Irrtum.
...Im Nachhinein gesehen kann ich sagen: Ich brauchte die Therapie unbedingt als Starthilfe....aber mit der Einstellung zum Alkohol, die ich in den letzten Wochen des Saufens gewonnen habe, hätte ich es vielleicht auch ohne geschafft.
Heute finde ich immer noch, dass ein halbwegs genauer Sprachgebrauch eine Menge Unklarheiten vermeiden hilft. Ich hab ne Menge Kunden, die ziemlich genau wissen wollen, was ich ihnen verkaufe. Und im Gegensatz zu so ein paar Alkis können die es sich meistens leisten, darauf zu bestehen.
Ausserdem...ich programmiere ja auch. Da ist nix mit schwammiger Formulierung. Sonst macht die Kiste nämlich nicht das was ich will.
ZitatGepostet von minitiger2 Heute finde ich immer noch, dass ein halbwegs genauer Sprachgebrauch eine Menge Unklarheiten vermeiden hilft. Ich bab ne Menge Kunden, die ziemlch genau wissen wollen, was ich ihnen verkaufe. Und im Gegensatz zu so ein paar Alkis können die es sich meistens leisten, darauf zu bestehen.
Ausserdem...ich programmiere ja auch. Da ist nix mit schwammiger Formulierung. Sonst maht die Kiste nämlich nicht das was ich will.
Ja, klar versteh ich..., aber ich mach schon Unterschiede zwischen dienstlich und privat, wäre mir sonst auch zu anstrengend.
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Fragt sich was anstrengender ist - erst denken oder hinterher die Missverständnisse auszuräumen. Jedenfalls, wenn Du nen Gesprächspartner hast, der nicht nur mit einem Ohr hinhört und sowieso "jaja" sagt...
Wenns übrigens um den Unterschied zwischen dienstlich und privat geht:
Die Suchtberatung, die ich genossen habe, war ziemlich professionell. Wahrscheinlich war es auch mein Glück, dass ich nicht an einen ehrenamtlichen Trockenen geraten bin, der mir eine Kopie seines eigenen Weges überstülpen wollte, sondern an eine Psychologin, die mir ganz neutral die Spanne der Möglichkeiten aufgezeigt hat.
Und im Grund habe ich manchmal das Bedürfnis, genau davon ein Stück weiterzugeben.
Aus Gesprächen mit Betroffenen habe ich Negatives und auch Positives erfahren, so kann ich mir also kein eigenes Bild machen.
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wo hast Du den Suchtberaterlehrgang gemacht? Ich bin da nicht so bewandert, aber hier hat auf jeden Fall die Suchtberatung schon mal nach Kandidaten gesucht. Es treffen sich dort in den Räumen ja auch Gruppen.
Ansonsten: ein allgemeines Urteil dürfte kaum möglich sein. Da spielt zwischenmenschliche Chemie eine riesige Rolle.
Aha,.... ich mag auch keine "Wischiwaschi-Sprache", sprich mich ruhig direkt und ohne "Umschweifungen" an.
Ich habe den Suchtkrankenhelferlehrgang (nicht Suchtberaterlehrgang) in einem Blau-Kreuz-Zentrum gemacht und wie schon mal geschrieben, ich habe ihn für mich gemacht und für meine tägliche Arbeit.
[ Editiert von septembersonne am 09.04.10 18:00 ]
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