"Aufgeräumt" ....hmmm, ja. Vielleicht bin ich das, zumindest ein Stückweit. In den letzten 3 Jahren ist so viel passiert und vieles durch und wegen Alkohol.... das ich ein Problem habe "wußte" ich natürlich- es mir einzugestehen, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen war schon mal ein Stückchen "Aufräumarbeit" und natürlich alle weiteren darauffolgenden Schritte nebst ihren Erfahrungswerten.
Aber vielleicht wirke ich auch nur derart aufgeräumt weil ich so glücklich und erstaunt und überrascht und ein wenig geschockt darüber bin, daß dieser schwere Kelch der Entwöhnung ausgerechnet an mir derart leicht vorrübergehen soll..... ich mein, ich habe viel gelesen, vielen zugehört, war bei der Suchtberatung, hab Menschen auf der Suchtstation kennengelernt.....
.... und war aufs schlimmste gefaßt, zumal mit meiner "privaten" Entwöhnung, so ganz ohne Klinik. Ich hatte mich auf einen harten Kampf mit mir selber eingestellt, auf ein tägliches "ich darf nicht, ich soll nicht, ich will nicht" und immer diesen Druck und das Verlangen ihm nachzugeben....
Und stelle dann fest daß nichts dergleichen bei mir eintritt, im Gegenteil.... wenn ich Alkohol rieche muß ich an Nagellackentferner denken oder assoziiere den Geruch mit Lösungsmittel.....
Ich mach mir keine Ilussionen, schließlich trinke ich erst seit 10 Tagen nicht mehr und 3 davon war ich von Diazepam benebelt. Der "Kelch", prall gefüllt mit Versuchungen und Leichtsinn und Nachgeben und Druck kann also durchaus noch kommen.... und das immer wieder. Und in Streßsituationen bin ich seit der Entlassung auch noch nicht gekommen.... also besser den Tag nicht vor dem Abend loben
Qber trotzdem mach ich mir auch nicht die Pferde scheu, sondern lehn mich genüßlich zurück, lebe in einem Haushalt wo ich jederzeit zur Flasche greifen könnte und fühle mich wohl daß mich diese oder jene Flaschen nicht tangieren und es keinen Kampf zu kämpfen gibt Qußer dem, der da im moment Müdigkeit heißt und den verlier ich doch gerne und sag hiermit mal ganz aufgeräumt: "Gute Nacht, allerseits"
Das liest sich in der Tat alles ganz entspannt und ziemlich "aufgeräumt"
Das solltest Du jetzt pflegen mit Prävention (wie hier), um immer schön Wachsam zu bleiben. Gut aufpassen, dass Du nicht genauso schnell wieder in die Falle des Leichtsinns tappst
So nach dem Motto: "So schlimm war das Aufhören nicht, dann kann ich das ja öfter mal probieren."