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Saufnix  
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Dieses Thema hat 29 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 12:25
RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

bin beim Stöbern auf diese Seite gekommen, und hab gehofft, dass mir jemand bei einer Frage weiterhelfen kann.

Es geht um einen alten Sandkasten-Kumpel von mir, der leider mehr oder weniger direkt seinem Untergang entgegen steuert, wie ich meine.

Er ist schon vor c. 10 Jahren auf die schiefe Bahn geraten, als er in eine Großstadt zog, und hat im Rahmen von Technopartys angefangen, pflanzliche und chemische Drogen auszuprobieren, die volle Palette, abgesehen von Spritzen.
Vor einigen Jahren kehrte er sozusagen in die Heimat zurück, relativ fertig, körperlich und geistig, Job verloren, verschuldet...
Ziel seiner Rückkehr war eigentlich für ihn selbst, von dem Mist weg zu kommen, den Kopf klar zu kriegen und sein Leben zu ordnen.
Das funktionierte auch einige Monate ganz gut, jedoch hat er, offensichtlich als Ausgleich für die fehlenden Drogen, immer mehr das Trinken angefangen. Nicht viel, immer nur ein paar Bier, aber jeden Tag. Seit drei-vier Jahren nun sieht er sich selbst offen als Alkoholiker an und steht auch dazu. Weiter hat er wieder mit einigen Drogen angefangen, hauptsächlich Marihuana, aber mitunter auch chemisches Zeugs.

Mittlerweile hab ich aus beruflichen und räumlichen Gründen nur noch alle paar Monate Kontakt zu ihm. Wenn, versuche ich im Laufe unseres Treffens auch, zu ihm durchzudringen, und ihn von seinem Weg abzubringen, aber ohne Erfolg.
Er hat immer so Phasen, entweder trotzig und wütend, dann hasst er die Welt und macht diverse Gruppierungen für sein Elend verantwortlich, manchmal läuft es aber auch umgekehrt, und er hält sich selbst (völlig grundlos in meinen Augen) für einen extrem schlechten Menschen, der das alles verdient hat. Dann stellt er merkwürdige Theorien auf, in denen auch die Religion mit reinspielt.
Er glaubt, er könne merken, wenn sich seine Gehirnhälften unabhängig voneinander ein und ausschalten, und wenn nur eine Gehirnhälfte arbeitet, meint er, deswegen nicht genug Glückshormone zu haben.
Irgendwann muss er auf nem falschen Drogentripp hängen geblieben sein, und macht nun munter weiter, diese Neurosen/Psychosen und was auch immer zu fördern. Nach wie vor trinkt er nur Bier, aber das meist schon ab mittags. Seit Jahren sitzt er nur in seinem dunklen, kärglich eingerichteten Zimmer, dröhnt sich zu, und denkt über Psychomist nach. Von seinen anfänglichen Versuchen, sein Leben in den Griff zu bekommen, ist nichtmal mehr die Einsicht geblieben, überhaupt etwas tun zu müssen, zumindest nicht in den nächsten Jahren, da er, so wie es ist, in seinen Augen glücklicher ist, als er es mit klarem Kopf sein könnte. Wenn ich ihn nach seiner langfristigen Zukunftsplanung frage, sieht er sich trotz allem so in 10 Jahren als ganz normalen Menschen, der dann auch wieder fit für nen Job, Frau und Kinder, also ganz normales Leben, ist. Das ist aber im Moment völlig utopisch.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich um einen sehr kreativen, künstlerisch begabten Menschen handelt. In dieser Hinsicht ist er sogar hin und wieder noch richtig aktiv, bastelt, macht Videoclips usw. Leider scheinen solche Menschen eher als andere davon betroffen zu sein, mit der Gesellschaft nicht zurecht zu kommen.
Er war bereits freiwillig für zwei Wochen in einer Anstalt, hat das aber abgebrochen, und alles wurde hinterher noch schlimmer.
Mittlerweile haben es alle aus unserem alten Freundeskreis aufgegeben, ihn "wieder hinzubiegen", auch seine Familie ist da keine große Hilfe, da weit verstreut und zum Teil selbst mit Alkoholproblemen belastet. Sein neuer Freundeskreis setzt sich komplett aus Leuten zusammen, die ebenso drauf sind wie er.
Für mich stellt das hier nun so eine Art letzten Versuch dar.
Gibt es irgend eine Möglichkeit, in zwangseinweisen zu lassen? Wenn er ein halbes Jahr oder so völlig auf jede Form von Drogen verzichten müsste, könnte sich vielleicht alles wieder bessern..?
Meist ist zwischen uns zwar noch alles wie früher, aber immer öfter erkenn ich ihn kaum noch wieder, bei dem was er sagt und wie er sich verhält. Wenn es so weiter geht, wird man sich in ein paar Jahren nichtmal mehr mit ihm unterhalten können.
Eventuell könnte ich vielleicht mit seiner Mutter sprechen und sie dazu bringen, die Einweisung zu unterstützen. Von allein wird sie nichts tun, da sie zwar nicht trinkt, jedoch mehr oder weniger in ihrer eigenen, heilen Scheinwelt lebt.

Danke an alle, die ausdauernd genug waren, bis hierher zu kommen. Irgendwo war es auch eine Art des von der Seele Schreibens


Gmoastier Offline




Beiträge: 2.202

18.04.2010 13:13
#2 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Hallo und *Herzlich willkommen hier*
Er hat schon eine Therapie angefangen und wieder abgebrochen.Da wirst Du mit einer Zwangseinweisung auch nicht mehr erreichen.Entweder ist er eines Tages ganz unten und ist bereit dazu,etwas zu unternehmen,oder er nimmt die schlimmsten Konsequenten in Kauf.Ich denk mal,da machst Du Dir umsonst alle Mühe.
So sehe ich das.

Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

18.04.2010 13:25
#3 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Ehr im Sieg - Ehr im Fall,

vorab, du kannst nichts tun, um ihn einweisen zu lassen.
da müßten schon solche faktoren wie selbsttötung, massive bedrohungen dem vorangehen. ein alki der nicht will, kann man nicht zwingen nüchtern zu bleiben. ich finde ne zwangseinweisung auch fehl am platz. selbst körberliche gebrechen hintern den alki nicht daran zu saufen, weil er sich einredet, dass er todsterbenskrank ist. es ist ein teufelskreis. der alki brauch einen absuluten tiefpunkt, wo er sich sagt, bis dahin und nicht weiter.
du kannst dir ja mal überlegen, wie bei ihm dieser tiefpunkt aussehen kann, um dann darauf hinzuarbeiten.
nen anderen rat kann ich dir nicht geben.
wie sieht es mit seiner gesundheit aus?

lg uwe

ps. ach so, herzlich willkommen hier.


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

18.04.2010 13:36
#4 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Herzlich willkommen im Forum (ich tu mich ein wenig schwer mit Deinem Nick)

Ich lese aus Deinem Post, das Dir Dein Freund viel bedeutet und Du Dir große Sorgen machst. Leider ist es aber so, das Du ihm nicht helfen kannst, solange bei IHM keinerlei Einsicht zur Veränderung gegeben ist.

Eine Zwangseinweisung kann unter den gegebenen Umständen (GsD) nicht stattfinden. Es ist erlaubt und jedem selbst überlassen sich selbst zu schädigen. In wie weit DU daran "teilnehmen" möchtest, entscheidest Du ganz alleine.

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 13:52
#5 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Moin ihr zwei,

also mit seiner körperlichen Gesundheit sieht es so lala aus.
Er hat keine schlimmen Krankheiten oder sowas, sieht aber sehr abgemagert und im Gesicht ungesund aus.
Er macht auch keinen Sport mehr, ißt recht ungesund, wenn überhaupt.
Wie sein Tiefpunkt aussehen könnte...tja, ich an seiner Stelle würde finden, diesen Punkt bereits erreicht zu haben. Er selbst sieht das aber abgesehen von kurzen Phasen gar nicht so. Wenn ich Themen wie Lungenkrebs oder Leberprobleme anspreche, wird von ihm zum Beispiel irgend eine Person genannt, die trotz Rauchen achtzig Jahre alt geworden ist. Für ihn ist das der Beweis, man lebt länger ungesund und glücklich, als gesund und unglücklich.
Weißt net, was noch passieren muss, um nen Tiefpunkt herbei zu führen. Materiell hat er schon alles verloren, das bedeutet ihm auch nichts mehr.

Der Nick war zu lang, eigentlich gehört hinter das "Fall" noch "en". Es ist der Song einer Metalband, die mir recht gut gefällt. Mit dem Nick, mit dem ich mich normalerweise in Foren einloggen würde, wollte ich mich hier nicht anmelden. Ist ja schon ne recht private Sache.
Auf die Schnelle ist mir nichts anderes eingefallen, aber jetzt wird mir auch klar, dass man den Titel falsch deuten könnte
Teilnehmen werd ich da in keinster Weise..


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

18.04.2010 13:59
#6 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Zitat
[i]Gepostet von Ehr im Sieg - Ehr im Fall

Auf die Schnelle ist mir nichts anderes eingefallen, aber jetzt wird mir auch klar, dass man den Titel falsch deuten könnte



Genau aus DIESEM Grund bereitet mir Dein Nick Bauchschmerzen.

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

18.04.2010 14:02
#7 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten



an irgendetwas muß er doch noch hängen, und das muß ihm weggenommen werden. wenn das allerdings nicht so ist, dann wird er sich zu tode saufen müssen. manche werden auch erst munter, wenn organschäden eingetreten sind.
dann kannst du nur noch beten.

lg uwe


Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 14:13
#8 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Da besteht kein Grund zur Sorge. Ich steh auf Metal, Pathos, hymnenhafte Melodien und sowas. Hätte ich nen anderen Titel gewählt, würde Dir der Name wahrscheinlich ebenfalls Bauschmerzen bereiten
Ich hab auch meine kleinen Problemchen, so wie jeder im Leben, aber die haben nix mit Drogen und Alk zu tun.

Leider wüsste ich nichts, was ihm noch wirklich wichtig ist. Klar, ich bin`s sicher irgendwo, auch seine Familie und natürlich sein neuer Freundeskreis, auf den er nichts kommen lässt, wenn ich ihm versuche klar zu machen, dass er auf deren Urteil wenig geben kann, da die auf seinem Weg schon viel weiter sind.
Ich fürchte, sein Körper verkraftet das wesentlich besser als sein Geist. Bevor er mit was wirklich Schlimmem ins Krankenhaus müsste, wird er leider aufhören, der Mensch zu sein, den ich mein Leben lang kenne.

Könnte auch seine Mutter ihn nicht einweisen lassen, wenn sie der Meinung wäre, dass er über kurz oder lang zur Gefahr für sich selbst würde?


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

18.04.2010 14:18
#9 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Zitat
[i]Gepostet von Ehr im Sieg - Ehr im Fall

Könnte auch seine Mutter ihn nicht einweisen lassen, wenn sie der Meinung wäre, dass er über kurz oder lang zur Gefahr für sich selbst würde?



Nein, außer sie findet ihn z.B. bewusstlos oder in einem anderen "hilflosen" Zustand auf.
Über den dann evtl. weiteren Aufenthalt in einer geschlossenen Abteilung entscheidet ein Amtsrichter.

Klick hier

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septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

18.04.2010 14:26
#10 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Hallo, Ehr im Sieg-Ehr im Fall und !

Also ehrlich gesagt, finde ich Deinen Nick auch ein biss´l fragwürdig


Eine Zwangseinweisung Deines Freundes wird auch seine Mutter nicht bewerkstelligen können, die Kliniken wären voll von Zwangseingewiesenen.

Was sollte es auch bringen, ein-zwei Tage später würde er gegen ärztlichen Rat die Klinik wieder verlassen.

Wenn er eine bewußtlose/hilflose Person wäre..., könnte er stationär aufgenommen werden.

Die Hürde ist der dringliche Wunsch Deines Freundes was zu ändern und selbst zur Entgiftung zu gehen und eventuell eine Therapie zu machen.

Empfehle ihm doch mal dies Forum hier,sag ihm das es Hilfen gibt, will er Leben,... oder seinen vorzeitigen Tod.

LG

Manuela

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Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 14:31
#11 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Hm, das könnte ja vielleicht eine Möglichkeit darstellen. Früher oder später könnte das passieren.
Wenn ich mit der Mutter vorher spreche kann ich ihr eventuell begreiflich machen, was sie dann zu tun hat.
Er wäre ziemlich sauer darüber, aber das wäre die Sache wert.
Natürlich hätte es nur Sinn, wenn er dann auch längerfristig in einer entsprechenden Einrichtung bleiben müsste. Das wird wohl der Knackpunkt sein, dass der Richter entsprechend entscheidet.

Vielen Dank für Eure Antworten schonmal!


Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 14:39
#12 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

ah, hat sich überschnitten

also, ich hab schon mehrfach mit ihm darüber gesprochen, aber meist lässt er nicht lange zu, dass sich das Gespräch in diese Richtung bewegt. Und wenn doch, kommen wieder irgendwelche komischen Theorien, die sein Verhalten rechtfertigen. Ich glaube mittlerweile nicht mehr, ihn von mir aus noch dazu bringen zu können, sich helfen zu lassen.
Hab ihm auch gesagt, ich würde ihn einweisen lassen, wenn ich könnte, dass hat er mir auch abgekauft, hat aber letztlich nur gegrinst darüber.

Der Name bezieht sich echt nicht auf die Art des Fallens, die mein Freund durchzieht.
Es geht um Siegen und Fallen auf dem Schlachtfeld. Die Band heißt Riger, sehr zu empfehlen für alle Freunde der metallischen Klänge!
Natürlich sind solche Texte auf ihre Art auch irgendwie fragwürdig. Aber für mich ist das wie ein Fantasybuch. Die Musik puscht, die Melodien rocken und die spielerische Leistung ist grandios. Ich hör das gern zum Training, lass Dampf ab dabei


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

18.04.2010 14:47
#13 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Zitat
[i]Gepostet von Ehr im Sieg - Ehr im Fall

Der Name bezieht sich echt nicht auf die Art des Fallens, die mein Freund durchzieht.
DEN Zusammenhang habe ich nicht hergestellt

Es geht um Siegen und Fallen auf dem Schlachtfeld.
Eben drum

Natürlich sind solche Texte auf ihre Art auch irgendwie fragwürdig.
Allerdings

Alles im Leben hat seinen Sinn



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Ehr im Sieg - Ehr im Fall Offline



Beiträge: 11

18.04.2010 14:55
#14 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

ja schon, wollt auch niemanden verschrecken.
Allerdings singt ungefähr jede vierte Metalband über sowas.
Und man kann ja nun wirklich nicht sagen, dass dies zu einer Horde marodierender Neuzeit-Wickinger geführt hätte


obi68 Offline



Beiträge: 2.165

18.04.2010 14:56
#15 RE: Zwangseinweisung eines Freundes Zitat · Antworten

Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich heilfroh bin, daß die Sache mit Zwangseinweisungen in der Realität weitaus komplizierter zu bewerkstelligen ist, als sich das viele vorstellen.

Jeder Mensch hat das Recht, sein Leben so zu leben (oder zu beenden), wie er es möchte (ohne andere zu schädigen) und es steht keinem Außenstehenden zu, da einzugreifen, wenn der Betroffene das nicht möchte.


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