Ich schreibe jetzt das erste Mal hier wo ich wirklich um Hilfe bettele
Seit dem 1 Februar habe ich keinen Alkohol mehr zu mir genommen und die Zeit am Anfang war sehr hart!
Neben meiner Krankheit leide ich ausserdem unter starken Panikattacken wo ich aber einen Psychiater regelmässig aufsuche um die in den Griff zu bekommen.
Nun habe ich seit 2 Tagen den RIESIGEN Drang Bier zu trinken... Ich bin ein sehr rational denkender Mensch... Mein Gehirn sagt : Trink Bier!
Aber nach 2 Sekunden denke ich : Du hast es jetzt solange ausgehalten, WAS genau bewegt mich jetzt an Bier zu denken
Dann kommt die berühmte Stimme im Kopf...
Nur 1 Bier....
Ich WEISS,dass ich nicht 1 Bier trinken kann ohne in 2 Wochen wieder bei meinen 12-15 Bier zu sein. Ich WEISS,dass es nix an meiner Situation ändern wird... Im Gegenteil...Ich hätte NOCH weniger Geld
Ist es der nahende Sommer mit den Erinnerungen an die Biergärten?
Ich vermeide seit diesen 2 Tagen jede Kneipe,Oertlichkeit wo Alkohol konsumiert wird.
Ich lese viel im Internet über die Alkoholsucht. Ich SAUFE regelrecht Wasser und Kaffee. (4-5 Liter)
Was ist los mit mir Es ging mir die letzten Wochen SO gut! Eigentlich würde es mir immernoch gut gehen...
Kann dies durch zu hohe Erwartungen ausgelöst werden? Am Anfang dachte ich : Kein Alkohol mehr = Alles super im Leben
Ich weiss,dass ich nicht alles sofort schaffen kann
BTW ich bin momentan ziemlich alleine, trage meine Schulden ab (das klappt soweit so gut) Alleine bin ich weil ich fast keinen Menschen kenne der nix übertrieben viel Alkohol trinkt. Dementsprechend hat sich mein Bekanntenkreis aufgelöst.
Ach menno .... Ich werd verrückt!
Ich weiss,dass mich keiner vom Trinken abhalten kann ausser mir selber. Momentan stell ich mir einfach "bildlich" vor in mir würde ein kleiner Teufel hocken der am verdursten ist.
Das hilft mir ETWAS nach dem Motto : Nee, bekommst nix und wenn du auch so bettelst.
Ich hoffe,das klingt jetzt nicht zu sehr verrückt? Aber im Moment ist mir ALLES Recht um nicht dieses für mich Lebensbedrohliche Gift zu nehmen.
Ich würde mich sehr über Anregungen/Antworten und wenn nötig auch "Arschtritte" freuen.
MFG
ADAD in der Hoffnung,dass dieser Zustand nicht auf Dauer bleibt.
Ja aber die findet leider erst wieder am Donnerstag statt Aber ich werde notfalls auch auf Knien dahinkriechen.
Versteh selber nicht,was mit mir los ist Die letzten Wochen ging eigentlich alles glatt.
Jobverlust aber ich bin froh drüber weil ich ihn gehasst habe. Ich hatte schon div. Jobs die mir keinen Spass gemacht haben aber diesen habe ich GEHASST. Ich hab mir manchmal gewünscht ich würde einfach umkippen nur um da raus zu kommen.
Schulden werden weniger,wenn alles klappt bin ich ab 1. August Schuldenfrei...
Neue Stelle ist in Aussicht
Nur Hobby's sind im Moment eher nicht vorhanden. Ich interessiere mich sehr für Programmierung und Astronomie. Versuche gerade beides irgendwie zu "Starten" wobei Astronomie ein eher teueres Hobby ist.
Bin jetzt fleissig am Wasser trinken (man könnte es eher als Saufen bezeichnen) und am Essen damit der Körper wenigstens was hat was der Mensch zum Leben braucht. Und Alkohol bekanntlich ja nicht.
Ausgeschlafen bin ich auch.
Hoffe,dass der Zustand vllt wieder weg geht (Wenn auch nur für kurze Zeit) damit ich einen klaren Kopf bekomme und überlegen kann WAS/Woran das lag.
Ich würd eher nackig durch die Strasse laufen als wieder in der Kneipe bei Ex-Hätflingen (Ist wirklich so) und anderen zu hocken nur wegen des Saufens...
was du grad machst mach ich auch grad durch. Wenn dirs hilft.
Keiner oder wneige glauben dir, du bist auf dich selbst gestellt in allem ., was du tust und du bist der, der du bist in reinkultur... so hat das einer gesagt.
nir tt das leid, dass ich dir nich thelfen kann. Du willst mehr tun und mehr leisten. Das will ich auch. Aber wen interessiert das.
ich will ereichen, dass wir eine schanze haben. Das heist doh nicht , dass wir aufgeben und tun als wär nix gewesen.
hallo adad,als erstes fühl dich mal virtuell gedrückt,das ist ne doofe situation,hab auch gerade immer mal sone komischen anwandlungen.
was mir hilft ist z.b. selbsthilfegruppe besuchen....da war ich aber auch schon wieder allein,als in der raucherpause alle!!! in den hof gegangen sind und ich einfach nicht in ner qualmigen umgebung stehen wollte.das fand ich aber in dem moment sogar gut,da nicht hinterherzutrotten. fühl mich da trotzdem gut,einfach reden oder zuhörn zu können und zu spüren,das die auch alle kämpfen und nicht mehr trinken.
lesen z b. gerade ein buch übers älter werden.da stehen dann so sachen drin, das die zufriedenheit auch sehr von den sozialen kontakten abhängt,die sich die menschen geschaffen haben und pflegen,das so auch schwierige phasen lockerer erlebt werden....ist ja eigentlich völlig klar!
da zieh ich dann auch resümee...hab nicht sehr viele sozialkontakte und sind auch viele bei,die zusehr an drogen und alkohol gebunden sind in ihrer freizeit.
dann visualisier ich meine zukunft,sagen wir mal 30 jahre(optimistisch gedacht),da kann man doch ne menge hobbies und interessen entwickeln und ne menge nüchterne menschen kennenlernen und dann verändert sich das leben bestimmt stück für stück zum positiven,(hat ja schon so begonnen gerade)
die kunst ist tief nach innen zu blicken,was will ich in naher zukunft für mich verbessern, z.b.leute kennenlernen die sich gesunde freizeitaktivitäten gönnen.z.b.sport oder wandern oder ....was dir halt gefallen könnte. wenn einem was einfällt,findet man auch plötzlich zugänge (hab ich oft erlebt)
also unterm strich eher alternativen im kopf entwickeln,als den sehnsüchtigen blick auf die alkoholvergangenheit und die damit verbundenen gruppengefühle,auch wenn das sehr schmerzhaft sein kann.
ich wünsch dir alles gute und das du die kriseligen tage gut rum bringst und dir was schönes gönnst stattdessen.
liebe grüße vera
[ Editiert von trollblume am 30.04.10 21:22 ]
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
"Momentan stell ich mir einfach "bildlich" vor in mir würde ein kleiner Teufel hocken der am verdursten ist."
*grins* Eine Saufnixe hier taufte ihren (persönlichen Teufel) "Gollum"!
Nach allem, was ich die Jahre über gelesen und gehört habe, verhält sich das mit den Einflüsterungen des Hirns ("Oh, ein Schlückchen Alkhaltiges wär jetzt schööön!") so: Der Alk ist ein "falscher Freund". Obwohl der Stoff dem Körper schadet, bewirkt er im Hirn dieselben guten/belohnenden Gefühle wie Essen, sexueller Orgasmus und so. Oft sogar übersteigert ("Alk ist besser als Sex!", sagt das Hirn). Bei einem "gesunden" Körper kommt dann, nach einer gewissen Menge, die Reaktion von den vom Gift geplagten Organen (Magen oder so): Das Gift muss raus! Und welche Möglichkeiten hat der Körper, Gifte sofort wieder zu entsorgen? Durch Erbrechen aka Kotzen. Gutes hält sich aber in der Regel länger im Gedächtnis, als Schlechtes. Und spätestens, wenn dann wieder mal eine längere Phase tägliches Einerlei, oder Schlecht-drauf-sein-warum-auch-immer, oder wenig Glücksgefühle-gehabt, oder, oder eintritt, dann kommen die Trugerinnerungen/Teufel/Gollum wieder hoch ... "Dieser Film(riss) wurde Ihnen präsentiert von xyz ...!"
Schokolade ist in den Momenten auch gut. Macht dick, ich weiß ... Mehr Tips, was man tun kann, wenn der Saufdruck kommt, findest du hier im Forum. Sorry, hab jetzt keine Lust zu suchen.
"Lass das erste Glas stehen, dann 'musst' du das zweite nicht trinken!"
HTH
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Den Satz : Lass das erste Glas stehen,dann musst du das 2 nicht trinken finde ich sehr schön. Passt irgendwie richtig!
Ich glaube ich muss meinem Teufelchen auch noch einen Namen geben
Langsam wird es wieder "etwas" erträglicher... Ich bin im Moment an dem Punkt wo ich mir selber sage : Was du hast ist weder bedrohlich noch gesundheitlich gefährlich. Ausserdem braucht der Mensch zum Ueberleen nur Wasser/Essen und Luft. Keinen Alkohol!
Anders wäre es,wenn ich keine Nahrung hätte etc.
Ich hoffe,dass ich nachher gut schlafen kann, vllt ist dieser "Druck", diese Stimme im Kopf Morgen etwas leiser.
Lieber ADAD, erstmal will ich dir gratulieren - weil morgen hast du bereits 3 Monate, also ein ganzes viertel Jahr geschafft! Das ist super! Ich habe deine Beiträge von Anfang an gelesen und ich bin beeindruckt, wie du deinen Weg gehst und Schritt für Schritt die Dinge in Angriff nimmst, nachdem dir durchgeklickert ist, dass die Gleichung: kein Alkohol = Probleme gelöst oder zumindest alles wird besser so nicht aufgeht. Dies war am Anfang meine schwerste Erkenntnis. Ich trank zwar keinen Alkohol mehr, aber mir ging es schlechter Depressionen, Angst- und Panikattacken usw. was ich vorher so nicht kannte. Ich habe sogar mit dot-painting (australische Punktmalerei) angefangen, um mich vom Gedanken an Alkohol abzulenken - war ich nach 4 Stunden mit dem Bild fertig, war der gleiche Gedanke wieder da.... Ich will nur sagen - du bist nicht allein und es lohnt sich durchzuhalten. Ich habe jetzt 1 Jahr und 8 Monate hinter mir und es geht Stück für Stück besser. Ich bin jetzt in der Lage meine Probleme anzugehen und Dinge zu verändern - das hätte ich mit Alkohol nicht gekonnt, weil mir der klare Blick und die Energie dazu gefehlt hätte. Damals habe ich oft gehört in Drucksituationen - manchmal muss man es einfach aushalten. Inzwischen verstehe ich, was gemeint ist: ich kann solche Zustände inzwischen beobachten und ich weiß, dass sie wieder gehen. Diese Gewißheit hilft mir und ich möchte dir ganz sehr Mut machen weiter durchzuhalten!!!
Du schreibst ja, dass im August sogar deine Schulden abgebaut sind - wenn du jetzt trinkst, hast du sie genausoschnell wieder. Mach weiter wie bisher, immer nur Stück für Stück, Stunde für Stunde - ich bin sicher, du schaffst das! LG Tara
PS: Dieses Bild erinntert mich immer an die erste Zeit und ich weiß heute, da kann ich durchgehen
Dein Bild gefällt mir sehr! Ich bin leider was Kunst angeht nicht wirklich mit Talent gesegnet. Auch Malen kann ich nicht wirklich da fehlt mir irgendein Gen
Aber zu deinem Bild :
Ich finde es schön vorallem weil ich irgendwie gedacht habe:
Die "linke" Linie ist eine Sackgasse.... Den "Absprung" vom Alkohol sehe ich in der grossen Linie. Sie verläuft nicht gerade (wie eben das Leben). Aber sie hat ein Ziel und wenn es auch noch so schwer zu erreichen ist.
Das habe ich gedacht,als ich das Bild gesehen habe
Klingt vllt sehr verrückt oder durchgedreht aber das war wirklich mein 1 Gedanke!
Wenn ich nun wieder zur Flasche greifen würde, würde ich wieder in der Sackgasse landen.
Ich habe gelesen (Quelle müsste ich nun suchen) :
Wenn man Suchtdruck hat (Im Moment ja bei mir Bier UND Whisky! WHISKY! Ich HASSE Whisky und ich habe ihn auch in meiner krassen nassen Zeit gehasst! So sehr,dass ich sogar eher nicht gesoffen habe als Whisky zu saufen!)
Ich bin gerade am Ueberlegen was mir fehlt,dass ich diese Begierde habe. Der Geschmack kann es nicht sein! Das wäre Selbstbetrug!
Ich muss irgendwie anfangen mal positiv zu denken und nicht (wie bislang immer) negativ.
Glas halb leer/voll
Ich bin glücklich dieses Forum zu haben und damit Gleichgsinnte!
Ich hoffe,dass auch ich irgendwann jemandem helfen kann wer er mal Hilfe braucht
Morgen ein 1/4 Jahr... Ich habe mit 15 angefangen zu trinken...Bin jetzt 23... Es hab in ALL diesen Jahren keine Zeit in der ich sowas gemacht habe. Ich habe immer gesoffen...
Liebe Grüsse und VIELEN DANK!
Ich werd mir Morgen was gönnen und zur Bergralley Luxemburg gehen. Etwas ablenken War noch nie dort und die Person die mich gegleiten wird trinkt auch keinen Alkohol sonst ginge ich nicht mit.
Hoffe komme dann auf andere Gedanken
P.S Bitte entschuldigt wenn meine Antworten etwas "durcheinander" sind aber ich tippe gerade "Frei Schnauze"
"Ich bin gerade am Ueberlegen was mir fehlt,dass ich diese Begierde habe."
Hmmm, höchstwahrscheinlich kannst da IMHO lange nachsuchen und wirst nix finden. In Alkis ist das wohl eben _drin_. "Suchtgedächtnis" und so ...
Langfristig hilft da nur, sich "damit" abzufinden, und die "kleinen" natürlichen Glücksgefühle (wieder) anzunehmen.
Und das geht.
HTH
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Ich habe mit 15 angefangen zu trinken...Bin jetzt 23...
Und genau davor zieh ich den Hut ADAD - mit 23 aufzuhören ist echt stark, zum einen, weil andere in deinem Alter da gerade erstmal richtig mit dem Alk anfangen und weil es Mut braucht, um auszusteigen, wo alle anderen Kunpels einen trinken gehen. Du hast den großen Vorteil, wenn du jetzt durchziehst, dass du dir wirklich etwas aufbauen kannst, auf das du mal stolz bist weil du hast ja noch ne Menge vor! Es wird dir zwar nicht erspart bleiben, dass der eine oder andere Hänger wieder kommt - auch die Gedanken an Alkohol - aber mit der Zeit kannst du bestimmt besser damit umgehen. Und wenn die "alten Alkis" dann was sagen, kannst du weise lächeln Dir eine gute Nacht und viel Spaß morgen! LG Tara PS: Danke für deine schönen Gedanken zum Bild, deine Idee dazu gefällt mir gut! So wird es wohl mein Unterbewußtsein damals auch gemeint haben
DDNT (== Don't drink and type ~= Tippe nie betrunken)
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'