ich bin 27 und ein typischer Wochenendsäufer. Was damals als "Party machen" mit den Freunden in der Pubertät begann ist heute einfach für mich zur Gewohnheit geworden. Ich hab schon recht viel Mist gemacht durch den Alk. Nichts wirklich schlimmes, hätte alles aber nicht sein müssen. Ich habe seit 7 Jahren eine Freundin die ich sehr liebe. Ich möchte jetzt lernen ein guter Ehemann zu werden, bevor wir heiraten. Das heißt für mich ab morgen: a) KEINEN ALKOHOL MEHR b) KEINE ZIGARETTEN MEHR
In diesem Thread hier werden ich einmal täglich berichten, ob es mir gelungen ist.
Ich wünsche allen, die ein ähnliches Ziel haben wie ich, gutes Gelingen. Haltet die Ohren steif!
ZitatGepostet von Wilma nur aus Gewohnheit zum Trinker werden ist unwahrscheinlich.
Ich halte es sogar für unmöglich, da eine Suchterkrankung imo stets tiefergehende Gründe hat.
Bei mir in der LZT hatt ich einige Mitpatienten, die gemeint haben, sie wären halt zum Alkoholiker geworden, weil sie zu viel getrunken haben. Bullshit!
Das ist ebenso, wie zu glauben, ein Rückfall "passiert" einfach so.
Wenn man da nicht genauer hinsieht, denke ich, daß man wenig Chancen hat, dauerhaft zufrieden abstinent zu sein.
Darf ich mal fragen ob die Sauferei wirklich so ein Knackpunkt ist in Eurer Beziehung? Gehst Du besoffen fremd, vermöbelst Du Deine Freundin, oder was passiert wenn Du blau bist?
Versteh mich nicht falsch, ich bin echt die Letzte die Dich davon abhalten will mit dem Saufen aufzuhören, aber ich werd das Gefühl nicht los, dass Du noch mehr Probleme hast ... wie ja eigentlich jeder Alki.
Die Sache ist doch die, dass Du Dein Leben genauer unter die Lupe nehmen musst um die Ursachen zu finden, nur mit Wasser statt Wodka wirst Du auch nicht zum Superbeziehungshelden.
Und lass Dir ruhig dabei helfen, wenn Deine Freundin Dich liebt dann wird sie Dich unterstützen!
(Ich hoffe ich kriege jetzt keine Haue hier, aber meine eigene Beziehung hält seit 18 Jahren trotz Suff, da finde ich die Idee, ohne Schnaps wird alles gut, etwas abwegig)
Was ich habe ist Charakter in meinem Gesicht. Es hat mich eine Masse langer Nächte und Drinks gekostet, das hinzukriegen. (Humphrey Bogart)
ZitatGepostet von obi68 "Können" im Sinne von "nicht dazu in der Lage sein" oder im Sinne von "es nicht aushalten können"?
Zwei ist Teilmenge von eins.
ZitatGepostet von obi68 und denkst du, daß diese Menschen trotzdem zufrieden trocken sein können?
Ja, zumindest genauso gut wie sie zufrieden nass sein können.
Allerdings finde ich den Begriff "Zufrieden" hier nicht sehr glücklich gewählt. Das Paralleluniversum, in dem sie leben, ist mir nämlich bewusstseinstechnisch nicht zugänglich. Insofern weiß ich nicht, ob ihre Vorstellung von Zufriedenheit auch nur im Entferntesten mit meiner verglichen werden kann. Ich wage jedoch aufgrund meiner bisherigen Beobachtungen zu behaupten, dass dem nicht so ist
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Also Alkohol ist auf jeden Fall eine Droge und genauso wie sie kurzfristig berauschend wirkt hat sie bei langfristigem Konsum Wirkungen.
Ohne Alkohol gibt es sowieso keine Alkoholiker, schon von daher ist klar dass die Droge dazugehört.
Bei allen möglichen Gründen, die es geben kann, um zu saufen, werden die meisten, auf die diese Gründe zutreffen, keine Alkoholiker. In jeder besseren Fachliteratur steht, dass die Versuche, Sucht mit persönlichen Merkmalen oder mit Lebensumständen zu begründen, bislang gescheitert sind. Es kann einfach jeden erwischen. Manche haben ein höheres Risiko, aber das allein macht noch keinen Alki.
Ich kenne Leute, die sind 20 Jahre zufrieden trocken, wirken auch nicht besonders gestört und interessieren sich nicht dafür, warum sie gesoffen haben. Die Umstände des Trockenwerdens sind doch sowieso ganz andere, als warum man angefangen hat.
Ich bin auch deswegen zufrieden trocken, weil ich vom Saufen die Schnauze voll hatte, und nicht deswegen weil ich weiss warum ich gesoffen habe.
Ich mag keine Oberflächlichkeiten, mochte ich noch nie, deshalb war es für mich unausweichlich, mehr über die Gründe meiner Sucht zu erfahren. Sonst hätte ich mich gegen mein Naturell verhalten, was ja auch nicht sinnvoll sein kann.
Ich habe auch im täglichen Leben große Schwierigkeiten, etwas einfach so hinzunehmen, mein am häufigsten gebrauchtes Wort dürfte wohl "warum" sein.
Manchmal vergesse ich leider selbst den Spruch in meiner Signatur.
Ich mag keine Oberflächlichkeiten, mochte ich noch nie, deshalb war es für mich unausweichlich, mehr über die Gründe meiner Sucht zu erfahren. Sonst hätte ich mich gegen mein Naturell verhalten, was ja auch nicht sinnvoll sein kann.
Ich habe auch im täglichen Leben große Schwierigkeiten, etwas einfach so hinzunehmen, mein am häufigsten gebrauchtes Wort dürfte wohl "warum" sein.
Manchmal vergesse ich leider selbst den Spruch in meiner Signatur.
ich verstehe das schon.
Als ich in die Suchtberatung bin, dachte ich auch erst, jetzt wird dem mal auf den Grund gegangen.
Pustekuchen, hat niemanden interessiert.
Warum es niemanden interessiert hat, ist mir aufgegangen, als ich nen Fragebogen beantwortet habe, bei welchen Gelegenheiten ich saufe. Und mir fiel auf: ich konnte zu jeder Gelegenheit saufen, ich brauchte keine Gründe es musste nur sonst in die Planung passen.