ich sag dann auch mal nett Hallo und ja hier bin ich. Wie komme ich zu diesem Schritt. Was treibt mich dazu. Ich selber habe bestimmt 20ig Jahre fast jeden Abend meine 5-7 Pullen Bier getrunken. Zuerst mit Kumpels, halt in der Kneipe, Fussballabend und natürlich auch alleine zu Hause, denn mir war ja langweilig. Das wurde dann zum Ritual, nach der Arbeit nach Hause, am Büdvhen vorbei, wo nach wenigen Wochen schon die Tüte mit dem kalten Pils und den zwei Packungen Marlboro für mich bereit stand. Man verstand sich ja mittlerweile blind. Dann kam der Tag Dann kam der Tag, als eine Person, die für mich alles im Leben bedeutet Nachts stürzte. Vorsichtshalber den Krankenwagen gerufen, einfach mal die alten Knochen der Dame von 86 Jahren überprüfen lassen. Ich kam dann am folgenden Tag ins Krankenhaus und sie empfang mich mit den Worten ich muss sterben, vielleicht noch drei vier Wochen. Ja klar nie geraucht nie getrunken immer gesund gelebt und dann so ein dummer Spruch. Die alten Leute eben. Pustekuchen, ein dicker Tumor im Kopf und der ganze Körper Krebs zerfressen. Sie liegt seit letzer Woche in einem Hospiz und ja wer so etwas mal mitgemacht hat, seinen Lieben dahin sterben zu sehen der weiss wo von ich rede. Tja habe ich mir gedacht warum soll ich mit dem Saufen aufhören. Man lebt gesund und dann das, ja dann kann ich auch so weiter machen wie bisher, aber nein schallte es in meinem Kopf, da gibt es jemanden der Dich liebt, für den musst Du dasein, so lange wie es nur geht mit aller Kraft.
Letzten Donnerstag habe ich dann die letzten Pullen vernichtet und bin seitdem wunderbar *grins* mit Kaffee und Abends Mineralwasser bzw. Tee ausgekommen.
Ich muss sagen, ich schlafe Nachts nicht besonders, wache dann schweiss gebadet auf und habe seit gestern die Ameisen im Kopf, ein ekelhaftes Kribbeln. Ich bin dann eben in die Notaufnahme, habe dem Arzt dann mal geschildert was so in meinem Kopf vorgeht. Ich sagte aber auch, ich hätte schon gegoogelt und ich denke es ist das Burnoutsyndrom, wegen meiner Arbeit, oder ein Zeckenbiss. Kann aber auch sein, das es am übermässigen Alkoholkonsum liegt. Da hatte ich ja auch gegoogelt und das mit dem Delirium gelesen. Er grinste und checkte mich durch.
Dann wurde festgestellt: Alkoholabhängigkeit, Parästhesie, Nikotinabusus, sowie psychische Störungen. Kein Delirium und ich atmete durch. Er gab mir eine Überweisung für den Notfall mit, ein Zäpfchen Diazepam zum (durch)schlafen und den guten Rat, meinen Hausarzt aufzusuchen und wünschte mir alles Gute. Duch Zufall bin ich dann auf diese Seite gelandet, habe ein wenig gelesen und mir gedacht, hier bin ich gut aufgehoben.
Hallo und danke für Deine nette Antwort. Weisst Du, wenn man hier im nüchteren dasein sitzt und die Welt mit "klaren Augen" sieht, dann fallem einem viele Gründe ein. Ich kann morgens in den Spiegel schauen. Ich verbringe meine Freizeit anders, mache den Angehörigen, die auch mich lieben eine grosse Hoffnung und Freude und füge nicht immer nur Leid zu und suche die Schuld wie es sonst war immer bei den anderen. Nein ich merke, wie ich mir selber an die Nase packe und sehe all die Böcke habe ich selber geschossen. Ich stehe morgens auf und fühle mich nicht wie in einer Kneipe, denn es richt hier herrlich frisch. Meine Kamotten riechen nicht mehr nach Alk und auch nicht mehr nach Rauch. Mein Körper lacht, denn er weiss er kann sich erholen und ich habe verdammt noch mal eine Riesengrosse Verantwortung meinem Kind gegenüber. Ich kann Bekannte / Verwandte einladen und muss nicht immer nach blöden Ausreden suchen, weil ich keinen Bock hatte die leeren Pullen weg zu räumen. Auch wenn es ein weiter und steiniger Weg wird, so fühle ich mich jetzt um Längen besser. Und ich freue mich auf ein glückliches Leben und kann irgendwann zu mir selber sagen, Du ich bin stolz auf Dich.
Liebe Grüße wech_davon
und nicht zu Guter letzt. Was da an Geld überbleibt. Wenn man das hoch rechnet, dann habe ich ja fast ein Haus versoffen. Das muss man(n) sich mal vor Augen halten
hört sich gut an. Ich dachte erst daß deine Einstellung in etwa so wär:" wenn's eh mit dem Tod endet, kann ich ja genausogut weitersaufen, noch ne Runde bitte.."
Aber dein Gehirn hat ja angefangen zu arbeiten und der dickste Schleier ist weg.
Daraus kann was wachsen. Ich habe mir am Schluß gesagt: "Es gibt nur eine Chance - und die ist jetzt!"
Viel Glück dir gewünscht.
LG, Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
Hast Du Dir schon einmal überlegt wie es jetzt für Dich weitergeht, steht der empfohlene Arztbesuch an?
Die unschätzbaren Vorteile des Nichtsaufens die Du aufzählst sind Gold wert (ich darf das seit elf Jahren genießen) Aber klar ist auch, es wird in Zukunft nicht nur die Sonne für Dich scheinen. Ich kann Dir nur empfehlen, schaffe Dir das nötige Rüstzeug für die "Schlechtwetterphase".
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Ich sehe es wie Randolf und RdTina, ergreife die Chance, die du dir seit letztem Donnerstag erarbeitet hast und nun mit einem wieder halbwegs denkfähigen Hirn nutzen kannst.
"Weisst Du, wenn man hier im nüchteren dasein sitzt und die Welt mit "klaren Augen" sieht, dann fallem einem viele Gründe ein. Ich kann morgens in den Spiegel schauen. Ich verbringe meine Freizeit anders, mache den Angehörigen, die auch mich lieben eine grosse Hoffnung und Freude und füge nicht immer nur Leid zu und suche die Schuld wie es sonst war immer bei den anderen. Nein ich merke, wie ich mir selber an die Nase packe und sehe all die Böcke habe ich selber geschossen. Ich stehe morgens auf und fühle mich nicht wie in einer Kneipe, denn es richt hier herrlich frisch. Meine Kamotten riechen nicht mehr nach Alk und auch nicht mehr nach Rauch. Mein Körper lacht, denn er weiss er kann sich erholen und ich habe verdammt noch mal eine Riesengrosse Verantwortung meinem Kind gegenüber. Ich kann Bekannte / Verwandte einladen und muss nicht immer nach blöden Ausreden suchen, weil ich keinen Bock hatte die leeren Pullen weg zu räumen. Auch wenn es ein weiter und steiniger Weg wird, so fühle ich mich jetzt um Längen besser. Und ich freue mich auf ein glückliches Leben und kann irgendwann zu mir selber sagen, Du ich bin stolz auf Dich."
"und nicht zu Guter letzt. Was da an Geld überbleibt."
Keine Frage, das sind viele Vorteile des Nichtsaufens.
Für mich war aber der größte Vorteil, dass ich die persönlichen Defizite, wegen derer ich überhaupt gesoffen habe, in der Therapie so einigermaßen aufarbeiten konnte.
[ Editiert von grufti am 09.06.10 7:52 ]
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
guten morgen wech davon, ich bezweifle, dass die liebe zu anderen menschen eine gute motivation zur dauerhaften trockenheit sein kann. ich glaube, dass nur die liebe zu sich selbst eine dauerhafte und zufriedene trockenheit bringen kann. ich wünsch dir einen guten weg.
Lieber "wech davon" ...... letztendlich ist es egal aus welcher Motivation heraus du aufgehoert hast. Da das Aufhoeren sowieso ein Entwicklungsprozess ist und man peu a peu erst erkennt wieviel man dazugewinnt......
Ich find die Antworten auf deine Zeilen hier sehr naseweis.....
ZitatGepostet von funkelsternchen guten morgen wech davon, ich bezweifle, dass die liebe zu anderen menschen eine gute motivation zur dauerhaften trockenheit sein kann. ich glaube, dass nur die liebe zu sich selbst eine dauerhafte und zufriedene trockenheit bringen kann. ich wünsch dir einen guten weg.
funkelsternchen
Die liebe zu sich selbst lernt man meist mit der Zeit ich habe es erst in der Therapie gelernt und lerne immer noch geht aber nur ohne Alk.
Hallo wech-davon willkommen hier die ersten Schritte hast du ja getan, , aber wie geht es weiter? Hast du mal überlegt eine SHG zu besuchen? Dort triffst du Menschen mit den gleichen Problemen. Eine Therapie ist sicher auch nicht verkehrt, das kann man sogar ambulant machen. Suche und nehme alle Hilfe an die du bekommen kannst. Weiterhin viel Erfolg auf deinem sicher noch schwerem und steinigem Weg Elke
Schön, dass du hierher gefunden hast. Ich habe hier viele nützliche Dinge erfahren und gelernt. Ich finde, es ist völlig wurscht was der Anlass für deine Abstinenz war. Hauptsache es geht weiter. Und ein Kind ist doch mal ein Argument!! Dass es noch viele weitere Vorteile gibt, trocken zu bleiben merkst du dann im Lauf der Zeit. Allerdings würde ich dir auch fachmännische Hilfe empfehlen. Geh doch mal zur Suchtberatung (die können dir sagen, wie du am besten weitermachst). Auch eine SHG ist empfehlenswert. Wünsch dir weiter alls Gute und