Servus, ich weiß grade gar nicht wo ich anfangen soll, habe heute den ersten Tag nach der Entgiftung recht problemlos überstanden, bin auf der Suche nach möglicher Unterstützung hier im Forum gelandet und möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Sebastian, bin 22, habe mit ca. 14 Jahren angefangen relativ regelmäßig zu trinken, und bin aus jetziger Sichtweise seit 3-4 Jahren abhängig. Anfänge erwähne ich hier nur kurz; frühe Erfahrungen mit Alkohol, mit 13-15 dann immer regelmäßiger ab 16 normalerweise jedes Wochenende und dann gings richtig los mit 17-18 grudsätzlich 2-3mal die Woche blau und immer bis zum Anschlag,seit Ende 2007 hatte ich dann immer mehr mit Panikattacken, Schweißausbrüchen, Herzrasen, Atemnot usw zu kämpfen (an Entzugserscheinungen hab ich da nicht annähernd gedacht), Trinkverhalten weiterhin am Wochenende exzessiv feiern bis die Lichter aus gingen. Anfang 2008 Zusammenbruch, Notarzt kam mit Krankenwagen, 3 Tage Klinik..Herz gecheckt nix gefunden, danach Psychotherapie (Psychosomatik)...hab da dann langsam geahnt, dass es mit dem Alkohol zusammenhängt aber für mich behalten, dann unter enormer Anstrengung Abitur bestanden (wie das ging frag ich mich immernoch)...Sauferei ging weiter 06/2009 erste Entgiftung, 3-4Monate trocken, Überheblichkeit, wieder (relativ langsam) rangetrunken und jetzt vor ca 2 wochen bei im Schnitt 1 1/2 Flaschen Schnaps am Tag zur 2. Entgiftung und jetzt heute raus...grade gehts mir echt gut...aber die Gedanken drehn sich von früh bis spät um den Alk. Naja so viel zu "kurz" ich hoffe, dass ich hier etwas Unterstützung finde und evtl. dem ein oder anderen mit meinen Erfahrungen weiterhelfen kann! Sebastian
[ Editiert von A_ddicted am 16.06.10 1:28 ]
See me I'm still standing I might be bleeding But I'm still breathing
Guter Anfang! Du hast begriffen, dass es der Alkohol ist, der Dich so krank macht.
Aber wichtiger ist, Du hast (vorerst??) begriffen, und selber gemerkt, dass es kein "bisschen Aufhören" mehr gibt, wenn Du dem Suff einmal verfallen bist.
In Deinem Alter steckte ich zwar auch ähnlich tief drin, wollte es aber noch lange nicht einsehen. Rückblickend gesehen kann ich nur sagen, es war einfach nur dumm zu denken: Zum ganz aufhören bin ich noch "zu jung"....oder sowas
Brachte Mir aber nur noch jahrelange Quälerei mit "Höhen" und vielen Tiefen...und obendrauf noch eine kaputte Leber.
Mach es besser als ich....und lass Dich nicht wieder auf das Zeug ein....auch wenn Du Dich wieder "sicher" fühlst.
Nutze die Situation und pflege Deine Trockenheit so gut es geht.
Hallo Sebastian, willkommen hier. Jetzt solltest du weitergehen, suche dir eine Selbsthilfegruppe, denke über eine Therapie nach, gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Eine Entgiftung reicht selten, nimm soviel Hilfe an wie möglich. Viel Erfolg auf deinem weiteren sicher schweren Weg Elke
In Deinem Alter steckte ich zwar auch ähnlich tief drin, wollte es aber noch lange nicht einsehen. Rückblickend gesehen kann ich nur sagen, es war einfach nur dumm zu denken: Zum ganz aufhören bin ich noch "zu jung"....oder sowas
Brachte Mir aber nur noch jahrelange Quälerei mit "Höhen" und vielen Tiefen... Mach es besser als ich....und lass Dich nicht wieder auf das Zeug ein....auch wenn Du Dich wieder "sicher" fühlst.
Nutze die Situation und pflege Deine Trockenheit so gut es geht.
Gruß Dirk[/b]
Moin, ich entdecke mich in Dirks Worten wieder.
Folglich gibt es nicht viel von mir hinzuzufügen. Ich bin 59 Winter alt. Dunkelheit und Kälte sogen mich auf. Immer mehr. Nichts und niemand konnte mich aufhalten, immer näher an das 'Schwarze Loch' (ich nehm's heute mal astrophysikalisch) heran gezogen zu werden. Es drohte, mich zu verschlingen und damit einzuverleiben in seine unfassbare lichtlose Dichte.
Ein letztes Aufbäumen und der Hilferuf an andere, denen es möglich war, den Kurs trotz der ungeheuren Gravitation der Singularität zu ändern. Es gelang.
2010 ist nicht mehr Winter für mich. Ich sehe nicht mehr nur Sonnenuntergänge.
Seit (erst) 19 Tagen sehe ich wieder Sonnenaufgänge. Ich freue mich riesig auf weitere Sommerjahre. Mein größter Wunsch ist, nie mehr auf Kurs zu gehen.
Gruß Tele59
(PS - ohne diese Umschreibungsversuche der Alkohol-Sucht war es es mit den Sonnenaufgängen tatsächlich so. In diesen Tagen geht die Sonne ja sehr spät unter und irre früh auf. Aufgrund der Schlaflosigkeit (die Inventur-Walze rollt ziemlich heftig über mich hinweg)habe ich viele Sonnenuntergänge, vor allem aber die Sonnenaufgänge
herzlich willkommen hier im Forum. Du hast ja schon mit deiner Entgiftung den ersten Schritt lebend und somit erfolgreich hinter dir.
1 1/2 Flaschen Schnaps täglich und das mit 22 Jahren... dann kannste dir selbst ausrechnen wie es weitergehen würde ... ein sicherer Fahrschein ins baldige Jenseits.
Ich kannte jemanden, der 3 Tage nach der Entgiftung wieder einen Rückfall hatte, den er nicht überlebte. Er war damals Anfang 30.
Such´dir Gleichgesinnte! Das Forum ist ein super Anfang.
Wünsche dir, dass dein Gedankenkarusell um den Alkohol täglich weniger wird. Es hilft sehr viel zu lesen hier im Forum.... und in der Praxis im täglichen Leben, versuche Konfrontationen mit dem Stoff noch zu vermeiden bis du stabiler bist. Also z.B. beim Einkaufen, bewußt weggucken, wenn du an den Regalen vorbeikommst.
In Deinem Alter steckte ich zwar auch ähnlich tief drin, wollte es aber noch lange nicht einsehen. Rückblickend gesehen kann ich nur sagen, es war einfach nur dumm zu denken: Zum ganz aufhören bin ich noch "zu jung"....oder sowas
Gruß Dirk
Ja dirk da muß ich dir recht geben . Ist das alter nicht allgemein ein prob.es gibt sehr wenige shgs,die ein junges volkhaben. In meiner gruppe ist die jüngste 44-70jahre,was soll da ein 20jähriger. Mit 20 wußte ich auch das mit mir was nicht stimmt,immer bis zum traurigem ende gesoffen.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
so ich melde mich mal wieder und bedanke mich für die herzlichen begrüßungen und ersten tipps. die letzen 2 tage hatten höhen und tiefen und immer wieder phasen in denen ich vollkommen abgeschlagen bin...denke der körper braucht noch zeit. zum thema shg, bin zz auf der suche nach einer gruppe die mir passt, allerdings ist es wahr, dass ich nicht auf gleichaltrige treffe obwohl ich mich nicht auf eine organisation beschränke. im prinzip ist mir das alter der anderen auch egal aber ich muss mich auch irgendwie verstanden fühlen bzw vor allem für mich etwas mitnehmen können. das war bisher weniger der fall aber ich suche weiter. noch eine frage: könnt ihr mir ein buch empfehlen, das angehörige aufklärt? ich bin meinen eltern wirklich dankbar, dass sie mich weiterhin unterstützen und sehe das nicht als üblich an aber sie ordnen mein alkoholproblem unter der kategorie "willensschwäche" ein, was die diskussionen für mich zur zeit nicht einfach macht.
trockener gruß sebastian
See me I'm still standing I might be bleeding But I'm still breathing