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Saufnix  
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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 1.648 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
kalle111 ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2010 11:50
RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Hallo Forengemeinde!

Ich bin 19 Jahre alt und mache mir etwas Sorgen um mein Trinkverhalten. Mich würden ein paar unabhängige Meinungen zu meiner Situation interessieren.
Ich trinke nur am Wochenende, manchmal auch unter der Woche. Wenn ich trinke, dann nur in Gesellschaft mit Freunden beim ausgehen auf Festen, Discos, Vereinshaus. Wenn ich zuhause bin habe ich kein Verlangen zu trinken. Das Problem ist, dass dann wenn alle um mich trinken ich auch das Verlangen habe zu trinken und das auch von mir erwartet wird. Wenn ich anfange steigert sich dass verlangen je mehr ich trinke. Die ersten paar Bier trinke ich schnell um die Wirkung gleich zu spüren. Ich kann jedoch dann nicht mehr aufhören zu trinken obwohl ich eigentlich gar nicht so viel trinken will. Ich bin dann meistens der Betrunkenste und verliere die Kontrolle über mich. Am nächsten Morgen weiss ich oft nich mehr wie ich nach Hause gekommen bin. Ich schäme mich auch über mein Verhalten und habe Schuldgefühle. Bis jetzt hat mich außerhalb meiner Familie niemand dafür kritisiert, meine Familie jedoch schon. Dann stelle ich mir für zukünftige Trinkanlässe ein Limit wann ich aufhöre zu trinken was ich aber meistens nicht einhalten kann. Ich habe mir vorgenommen weniger zu trinken. Das gelingt aber nur wenn ich gar nichts trinke also fahren muss. Wenn ich ein paar Bier habe müssen es einfach mehr und mehr werden und ich kann einfach nicht damit aufhören. Das Problem ist dass es beim Ausgehen einfach immer vorhanden ist und es erwartet wird dass man trinkt, bzw. dazu von Freunden angestiftet wird. Zusammenfassend kann man sagen dass ich nur gelengentlich trinke, dann aber um so heftiger und mit einen starken Verlangen.
Ich will mein Trinkverhalten einschränken und kontrollieren können was mir aber nur sehr schwer gelingt. Deshalb habe ich mich hier angemeldet und hoffe ihr könnt mir ein paar Tips geben wie ich mein Ziel erreichen kann. Ich glaube dass ich gefärdet bin in die direkte Sucht abzurutschen. Danke schon im Voraus für eure Antworten! Ein paar Ratschläge wären eine große Hilfe für mich.


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2010 12:03
#2 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

hi kalle111,

zuerst möchte ich mal sagen, daß ich es gut finde, daß du dir mit 19 jahren schon gedanken über dein trinkverhalten machst. zum zweiten stimmt es leider, daß gerade in deiner altersgruppe alkohol eigentlich immer zum weggehen und partymachen dazugehört, und es dadurch umso schwerer ist, sich davon abzugrenzen.

wenn man gemeinsam trinkt, ist die stimmung auch eine andere, als wenn man nichts trinkt.

da du leider nicht erwarten kannst, daß deine freunde bei einer party keinen alkohol trinken, mußt du ganz alleine für dich selbst entscheiden, ob du etwas trinken willst oder ob du für dich selbst lieber darauf verzichtest. natürlich kannst du in deinem freundeskreis ansprechen, wie es wäre, wenn ihr alle mal party macht, ohne alkohol oder andere drogen. denn ich denke, so wie dir geht es auch vielen deiner freunde. ich glaube, keiner fühlt sich nach einer durchzechten und langen partynacht wirklich gut am nächsten tag.

bei mir gehörte alkohol immer dazu, wenn ich weg war oder party gemacht hab. ich glaube sogar, daß das trinken und der rausch eigentlich nur der grund fürs weggehen und partymachen war.

probier es einfach mal aus. weggehen ohne alkohol wird dir vielleicht nicht so gut gefallen und andere wollen vielleicht was trinken und breit sein - allerdings fühlst du dich am nächsten tag wesentlich besser.

sonnige grüße
mihu


Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

14.06.2010 13:57
#3 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Lieber Kalle!

Erstmal
Schön, dass du hergefunden hast und dass du dir in deinem zarten Alter Gedanken über dein Trinkverhalten machst.Meiner Meinung nach stehst du gerade am Rand des Abgrunds, denn was du beschreibst (dass du immer weiter trinken musst), ist Kontrollverlust und eines der Merkmale von Alkoholismus. Wenn du doch weißt, dass du nach dem ersten Glas nicht mehr aufhören kannst und dann nur noch Blödsinn machst, warum lässt du es dann nicht stehen???

Du schreibst, dass es dir nicht schwer fällt, nichts zu trinken. Dann hör auf, bevor sich das ändert!!!
Entzugserscheinungen sind was ganz Feines, dass ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen würde. Vielleicht liest du dich ein bisschen durch das Forum. Hier (und auch auf anderen Webseiten) kannst du erfahren, was für Konsequenzen Alkoholismus nach sich zieht.

Ich persönlich habe ca. 20 Jahre getrunken und heute denke ich, ich habe 20 Jahre Lebenszeit verschenkt. Willst du das, nur weil deine Kumpels dich vielleicht für langweilig halten, wenn du nur Cola trinkst. Sie werden sich schon dran gewöhnen!

Ich wünsch dir eine gute Entscheidung!

Gruß
Gaby


Pauline Offline




Beiträge: 606

14.06.2010 14:49
#4 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

hallo kalle,
ja, mache Dir Sorgen um Dein Trinkverhalten. Alkohol ist ein Nervengift und bei regelmäßiger Aufnahme von großen Mengen absolut tödlich.
Ups, schon Kontrollverlust? Na dann bist Du schon tiefer drin als Du denkst oder Dir lieb ist.
Suche Dir Hilfe. Aber schön daß Du Dir Gedanken machst. Auch wenn Du nur außerhäusig trinkst, saufen ist saufen. So als kleine Entschuldigung hast Du das hier wohl mit reingeschrieben, daß Du ja nur "draußen" trinkst? Oder?

Im übrigen, ist das nicht viel zu teuer?

Es grüßt

Pauline

Lieber stinksauer als stinkbesoffen
Ich habe es geschafft und "Du" schaffst es auch


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

14.06.2010 19:36
#5 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Hi Kalle,

und herzlich an board!

Ich möchte meinen Gedanken zu Deinem Beitrag auch vorausschicken, dass ich es - ebenso wie meine Vorposter - bemerkenswert finde, dass Du Dein Trinkverhalten in so jungen Jahren bereits kritisch hinterfragst. Als ich in Deinem Alter war, war ich dazu überhaupt noch nicht bereit, obwohl ich ähnliche Kontrollverlust-Abstürze erlebt habe, wie Du sie hier schilderst.

Also, die Tatsache, dass Du das Dir selbst gesetzte Limit auf Partys etc. partout nicht einhalten kannst, spricht für mich für eine beginnende Abhängigkeit. Kontrollverlust ist eben einer von mehreren Indikatoren dafür, dass bereits eine Sucht-Problematik besteht bzw. entsteht.

Zur Zeit beruhigt Dich, dass Du zu Hause kein Bedürfnis hast, Alkohol zu trinken. Öffentlich trinkst Du aber gezielt auf Wirkung und nicht etwa, weil das Zeugs so wunderbar schmecken würde. Und das auf Wirkung bedachte Saufen ist eben auch ein Indiz, dass Du eine Abhängigkeit entwickelst.
Übrigens kann es auch passieren ( so war es bei mir ), dass das exzessive öffentliche Saufen dann irgendwann doch "privatisiert" wird, wenn man nämlich allzu auffällig wird, und Angst vor der Stigmatisierung als Säufer entwickelt. Kann, muss aber nicht.

Jedenfalls solltest Du, nachdem Du die Auseinandersetzung mit Deinem Trinkverhalten so tapfer gestartet hast, konsequent weiterdenken. Du hast beobachtet, dass Dir ein normaler, nicht exzessiver Umgang mit Alkohol nicht gelingt. Die Konsequenz ist totale Abstinenz. Das wird nicht einfach, weil in der Altersgruppe, in der Du Dich bewegst, Alkohol "dazu" gehört. Du wirst eventuell auf Ablehnung stoßen, Deinen Freundes- und Bekanntenkreis danach sortieren müssen, wer Dich auch nüchtern mag.
Eine Alternative dazu sehe ich indes nicht. Wer so früh bereits auf Wirkung und mit Kontrollverlust trinkt, ist in der Regel nicht in der Lage einen "normalen" Umgang mit diesem "Genußmittel"/Nervengift wieder zu lernen.
Manche versuchen das trotzdem ein Leben lang. In der letzten Konsequenz kann dieses Leben dann aber auch kürzer sein.


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


klara himmel Offline



Beiträge: 158

15.06.2010 09:07
#6 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Hallo Kalle ,

super, dass du dich hier im Forum angemeldet hast. Ich finde es klasse, dass du dich mit dem Saufen nicht wohlfühlst, das Thema für dich angehst.

Ist schon heftig, wenn man nicht mehr weiß wie man heimgekommen ist, gell? Aber keine Angst, dass haben wir alle hier schon erlebt und wollen das überhaupt nicht mehr. Es ist ein sch...... Gefühl nicht mehr "Herr seiner Sinne" zu sein!

Mal ne Frage: Wann hast du mit Alkohol angefangen? Wie alt warst du da?

Ich frage dich deswegen, weil mein Sohn, 15 ist und in seinem Freundeskreis so manch einer heftig bechert - auch wesentlich Jüngere und das natürlich durch den Gruppenzwang unter Jugendlichen. Den gibt es natürlich auch unter Erwachsenen. Deswegen stärke und übe dich in der Jugend, dem widerstehen zu können!
Was ich faszinierend bei meinem Sohnemann finde: Er trinkt so gut wie gar keinen Alkohohl trotz Gruppenzwang. Allerdings hat er an Silvester was getrunken und hatte ein "Angetrunkensein-Gefühl" - so seine Worte. Andere haben gekotzt und das neue Jahr halb bewußtlos in der Ecke begrüßt.....Das Gefühl angetrunken zu sein, empfand er als "äußerst" unangenehm (so seine Worte!) und legte sich gleich schlafen, weil er dieses Gefühl wieder los sein wollte. Seitdem rührt er gar keinen Alkohol mehr an, und er findet sich gut dabei, weil er sich von der Gruppe abhebt.


Wichtig ist, dir über die Gefahren des Alkohols klar zu werden und was Alkohol mit deinem Leben anrichtet. Das alles geht sehr schleichend.

Du hast geschrieben:

Zitat
Ich habe mir vorgenommen weniger zu trinken. Das gelingt aber nur wenn ich gar nichts trinke also fahren muss. Wenn ich ein paar Bier habe müssen es einfach mehr und mehr werden und ich kann einfach nicht damit aufhören. Das Problem ist dass es beim Ausgehen einfach immer vorhanden ist und es erwartet wird dass man trinkt, bzw. dazu von Freunden angestiftet wird.



Erste pragmatische SOS - Schutzmaßnahme für dich: Du fährst natürlich ab jetzt immer Auto - so hast du erstmal eine Ausrede, die deine Gruppe ohne dich zu Drängen akzeptiert und du mit leben kannst.

Dann als Nächstes such dir Hilfe! Hier dieses Forum ist schon ein erster Schritt. Geh ´zum Suchtberater und such dir, wenn du willst, mit ihm eine geeignete SHG für dich.

Du wirst sehen mit der Zeit fühlst du dich "oberklasse" anders zu sein als die anderen.

Liebe Grüße

Katharina

ehemals Bordeauxnixe von 2004 - 2010:hallo1:


A_ddicted Offline



Beiträge: 44

15.06.2010 23:41
#7 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Servus,
bin grade hier im Forum gelandet und dein Beitrag hat mich gleich stutzig gemacht. Deine Situation kommt mir sehr bekannt vor, bin so mit 17-18 in diesem Stadium gewesen. Dass du das jetzt schon so ernst nimmst ist vorbildlich! Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, dein Trinkverhalten nicht von anderen abhängig zu machen und wenn du nicht aufhören kannst, lass es lieber ganz sein... dumme Sprüche kommen am Anfang bestimmt aber gute Freunde werden es akzeptieren. Ich dachte auch immer ich würde sonst irgendwas verpassen und war aber jedes Mal der, der am meisten intus hatte...es hat sich nicht gelohnt, jetzt bin ich 22 und bin heute von meiner zweiten 2-wöchigen Entgiftung heimgekommen.

See me
I'm still standing
I might be bleeding
But I'm still breathing


Tele59 Offline




Beiträge: 457

15.06.2010 23:54
#8 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

an Bord A-ddicted

Tele59 grüßt Dich


[ Editiert von Tele59 am 15.06.10 23:54 ]


A_ddicted Offline



Beiträge: 44

16.06.2010 00:14
#9 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

danke für die begrüßung ! werde später oder morgen mal meine geschichte hier reinstellen und mich vorstellen.

See me
I'm still standing
I might be bleeding
But I'm still breathing


Tele59 Offline




Beiträge: 457

16.06.2010 00:17
#10 RE: Trinken einschränken - meine Situation Zitat · Antworten

Jo.

Ciao
T59


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