jetzt verstehe ich was du gemeint hast und bei uns ist es ähnlich! Auch ich hatte bereits ein Alk-Problem als ich meinen Mann kennenlernte und er hat mich schon damals darauf angesprochen. In der Zeit meiner doch recht langen „Trinkpause“, haben wir mehr Stress miteinander gehabt als in der Zeit wo ich saufe. Ja ich will alles gutmachen und beuge mich sehr oft oder fast immer!
ZitatJa ich will alles gutmachen und beuge mich sehr oft oder fast immer!
Ja, ja, gut sein, richtig machen, bequem sein, im Sinne von bloß keine Ansprüche stellen oder gar mal "Nein" sagen.....(artig sein?:gruebel
Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich war "brav" bis hin zur Selbstaufgabe. Und weil ich mich so nicht ertragen konnte, kam die Depression, die ich dann mit vielen, vielen Flaschen lindern musste.
Schön, dass Du hier bist, bleib dran!
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
für mich ist das ein "schönes" Beispiel dafür, was passiert, wenn man mit seiner Sucht verhandelt und nicht konsequent am Thema arbeitet (für mich heißt das Therapie + später Selbsthilfe).
Das meine ich jetzt aber nicht als Vorwurf, sondern eher als erschreckendes Beispiel für mich selbst.
Eigentlich steht ja "nur" ein wirkliches Thema im Raum: Dein Outing. Alle andere Schritte/Optionen der Behandlung/Genesung kennst Du ja.
Was hälst Du davon, wenn Du Dich Deiner besten Freundin gegenüber öffnest und diese dann bei einem Gespräch mit Deinem Mann dabei ist?
Seni, willkommen hier. Als ich deine Zeilen gelesen habe, kam ne Menge meiner eigenen Geschichte hoch. Booaahh, wie ich diese Heimlichkeit gehasst habe. Was ich mich immer geschämt habe, vor mir selber. Weil ich vielen etwas vorgemacht habe. Inzwischen bin ich eine ganze Zeit trocken und so dankbar, dass der Teufelskreis durchbrochen ist. Es ist so erleichternd nicht mehr trinken zu müssen. Zu mir stehen zu können und nichts mehr verheimlichen zu müssen. Dazu gehörte bei mir auch die Kapitulation. Ich kann nicht mit Alkohol umgehen und darum tinke ich keinen Tropfen mehr. Mein Leben lang, wie wunderbar Mach dich frei, sprich mit deinem Mann und geh es an Alles Gute für dich Ruby
ich werde wohl oder übel mit meinen Mann sprechen müssen. Mir geht es super beschissen, keine Selbstachtung, schäme mich für mein Versagen, so kann es nicht weitergehen. Wenn ich an meine längere Trinkpause zurückdenke bekomme ich so eine Sehnsucht danach nicht mehr trinken zu müssen. In 3 Tagen fliegen wir für 14 Tage in den Urlaub, ich freue mich nicht nur auf Sonne, Strand und Meer, sondern auch auf 14 Tage definitiv nicht zu saufen. Ich überlege nun, ob ich noch vor unserem Urlaub mit meinen Mann sprechen soll?!
Zitatich werde wohl oder übel mit meinen Mann sprechen müssen. Mir geht es super beschissen, keine Selbstachtung, schäme mich für mein Versagen, so kann es nicht weitergehen.
und ich find es ganz toll von dir, dass du das jetzt machst. Dass du eine Einsicht hast. Dass du dir Hilfe und Rückhalt suchst. Hilfe suchen und diese auch annehmen ist für viele eine ganz schwierige Sache (gewesen).
Zitatkeine Selbstachtung, schäme mich für mein Versagen, so kann es nicht weitergehen....
ich kann das zwar nachvollziehen, möchte dich aber auch eher bestärken. Sei auch mal stolz auf dich, dass du dir Hilfe suchst, dass du so offen damit umgehst. Erkenne auch einfach mal an, dass das Sucht ist. Das hat nicht so viel mit Versagen zu tun sondern mit ausgeliefert sein. Es ist nicht umsonst als Krankheit anerkannt. Wir neigen nur oft dazu es zu verharmlosen. Ich dachte jahrelang, ach das wird schon. Habe wirklich immer gemeint ich höre einfach auf... So ist es aber nicht. Es ist eine langwierige Sache für mich gewesen. Ich bin zur Suchtberatung, habe eine ambulante Therapie gemacht und setze mich jetzt, nach gut 7 Jahren Abstinenz immer noch damit auseinander und das ist gut so Geh es an. Sag deinem Mann einfach wie es ist. Er wird froh sein wenn du etwas dagegen tun willst. Zeig ihm das Forum und mach im klar, dass es dir ernst ist. So ein Urlaub kann gut wie ein Break sein, nach zwei Wochen Abstinenz siehst du bestimmt einiges klarer. Alles Gute für dich Ruby
richtig, ich bin fast täglich hier und lese mit und nun schreibe ich auch mal wieder. Du willst wissen wie es mir geht? Mir geht es gut und heute ist mein 95.Tag ohne Alkohol. Ich habe nicht gedacht, dass ich das mal schreiben „darf“. In dem vergangenen Jahr ist viel passiert, ich hatte für 5 Wochen, dann für 3 Wochen immer mal wieder eine Trinkpause eingelegt. In diesen Pausen habe ich jeden Tag darum gekämpft trocken zu bleiben und ich wusste, dass ich wieder verlieren werde, irgendwann, wenn nicht heute dann eben morgen. Ich habe es nie geschafft, immer wieder bin ich abgestürzt und jedes Mal tiefer. Meinen Alltag konnte ich nur noch mit enormer Kraftaufwendung bewältigen, alles drehte sich nur noch um Alk, ich hatte so die Schnauze voll. Im Juni beschloss ich durch Hypnose eine Rauchentwöhnung zu machen, was auch sofort geklappt hat, ich habe seit dieser Sitzung keine Zigarette mehr angerührt und ich vermisse nichts. Ich stellte die Frage ob das auch bei Alkoholsucht möglich sei. Am 15. Juli habe ich das letzte mal getrunken, am 22.Juli hatte ich meine erste von zehn Sitzungen und bin seitdem trocken. Ich habe absolut kein Verlangen mehr nach Alkohol, ich habe keinen Saufdruck und fühle mich richtig gut. Für einige wird sich das sicher ziemlich seltsam anhören. Ich habe anfangs auch nicht daran geglaubt, aber es ist tatsächlich so, dass Alkohol in meinem Leben keine Rolle mehr spielt. Ich weis dass die Krankheit nicht weg ist, ich bin immer noch alkoholkrank, aber ich bin trocken und zum ersten mal zufrieden ohne Alk. Ich bin gespannt auf Euer Feedback.
komplex ich weis das ich weiterhin auf mich gut aufpassen muss und das werde ich auch tun. Ich habe auch den oder meinen Grund erkannt, aber das hat mir nicht wirklich genützt. Vor einem Jahr war ich das xte und letzte mal bei einer Suchtberatung, da wurde mir gesagt bzw. ich wurde gefragt warum ich denn unbedingt den Grund für meine Alkoholsucht herausfinden will, vielleicht führt der mich ja dann geradewegs wieder zur Flasche!
ZitatGepostet von Seni 70 komplex ich wurde gefragt warum ich denn unbedingt den Grund für meine Alkoholsucht herausfinden will, vielleicht führt der mich ja dann geradewegs wieder zur Flasche!
Das halte ich persönlich nun für vollkommen blöde.
Jedenfalls in Bezug auf Suchtverhalten. Es gibt sicher traumatische Erfahrungen, die man besser da lässt, wo man sie einstmals hinverfrachtet hat.
Aber wenn man das dann mit Drogen kompensiert, ist der Deckel eben nicht zu.
ich kenne den Grund für den Einstieg in meine Alkoholsucht schon sehr lange, aber erst jetzt kann ich mich intensiv damit befassen, weil ich mir nicht nur ein trockenes Leben wünsche, sondern endlich trocken Lebe. Ich habe mich noch nie so sehr mit meinen Gefühlen und Wünschen befasst. Ich habe so viel falsch gemacht, warum muss man immer erst richtig in der Tinte sitzen um zu begreifen. Momentan bin ich in einer Phase wo ich immer wieder total entsetzt auf meine Sufftage zurück blicke, ich komm einfach nicht damit klar, wie schäbig ich mich verhalten habe. Ich habe hier mal etwas von "sich selber verzeihen können" gelesen und genau das kann ich nicht.