Hallo, auch ich lese hier schon einige Zeit still im Forum mit, und habe zum einem oder anderen Parallelen entdeckt, einiges hat mich nachdenklich gestimmt, manches erschüttert, anderes ermutigt.
Auch ich möchte endgültig mit dem Trinken aufhören, und hoffe, dass mir das mir das Schreiben und Lesen mit und von Betroffenen etwas dabei helfen kann, auch wenn mir bewusst ist, dass hier teilweise schonungslos geantwortet wird, aber das ist völlig oki.
Ich hab schon immer viel getrunken, und Dezember 2004 hab ich dann aufgehört. Die erste Zeit habe ich alkoholfreien Sekt getrunken, völlig schwachsinnig, ich weiß, aber war eben so, jedoch nicht lange. Ich hab dann durchgehalten bis Ende 2007, war unsagbar stolz, hab es auch gar nicht mehr vermisst, auch nicht, wenn ich weggegangen bin. Das schlimmste war eigentlich immer nur, sich zu rechtfertigen, oder erklären, warum man nicht trinkt.
Jedenfalls ging es dann langsam wieder los, nicht regelmäßig, auch nur sehr wenig. Naja, ein Jahr ging das so, dann hatte ich es nicht mehr im Griff. Bei mir ist es so, dass wenn ich anfange, höre ich nicht auf. Während der Woche trinke ich nichts, Freitagabend dann geht es los, meist auch durch bis Sonntag. Zwischendurch unendliche Scham, ganz schlimm Montags, wenn im Laufe des Tages alles wieder klar wird.
Ich hab inzwischen hier von Saufdruck gelesen, kannte ich nicht, dieser geht bei mir Freitagabend los. ich möchte dieses Wochenende nicht mehr trinken, ich möchte klar sein und bleiben, ich möchte mich wieder im Spiegel betrachten können, ich möchte es für mich tun.
Hab die Nacht nach dem WE überstanden, ging so, ich bin fest entschlossen, es dieses Mal zu schaffen, nur für mich.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
ZitatGepostet von Usa Hallo, auch ich lese hier schon einige Zeit still im Forum mit, und habe zum einem oder anderen Parallelen entdeckt, einiges hat mich nachdenklich gestimmt, manches erschüttert, anderes ermutigt.
Auch ich möchte endgültig mit dem Trinken aufhören, und hoffe, dass mir das mir das Schreiben und Lesen mit und von Betroffenen etwas dabei helfen kann, auch wenn mir bewusst ist, dass hier teilweise schonungslos geantwortet wird, aber das ist völlig oki.
Ich hab schon immer viel getrunken, und Dezember 2004 hab ich dann aufgehört. Die erste Zeit habe ich alkoholfreien Sekt getrunken, völlig schwachsinnig, ich weiß, aber war eben so, jedoch nicht lange. Ich hab dann durchgehalten bis Ende 2007, war unsagbar stolz, hab es auch gar nicht mehr vermisst, auch nicht, wenn ich weggegangen bin. Das schlimmste war eigentlich immer nur, sich zu rechtfertigen, oder erklären, warum man nicht trinkt.
Jedenfalls ging es dann langsam wieder los, nicht regelmäßig, auch nur sehr wenig. Naja, ein Jahr ging das so, dann hatte ich es nicht mehr im Griff. Bei mir ist es so, dass wenn ich anfange, höre ich nicht auf. Während der Woche trinke ich nichts, Freitagabend dann geht es los, meist auch durch bis Sonntag. Zwischendurch unendliche Scham, ganz schlimm Montags, wenn im Laufe des Tages alles wieder klar wird.
Ich hab inzwischen hier von Saufdruck gelesen, kannte ich nicht, dieser geht bei mir Freitagabend los. ich möchte dieses Wochenende nicht mehr trinken, ich möchte klar sein und bleiben, ich möchte mich wieder im Spiegel betrachten können, ich möchte es für mich tun.
Hab die Nacht nach dem WE überstanden, ging so, ich bin fest entschlossen, es dieses Mal zu schaffen, nur für mich.
ZitatGepostet von Usa Das schlimmste war eigentlich immer nur, sich zu rechtfertigen, oder erklären, warum man nicht trinkt.
Wer verlangt das denn?
Ganz ehrlich: das lese ich hier im Forum immer wieder! In 3 1/2 Jahren Trockenheit ist es mir noch nie passiert, daß ich mich erklären oder gar rechtfertigen sollte.
Ich glaube ja, daß viele trockene Alkoholiker nur das Gefühl haben, da was sagen zu müssen und dann halt schnell was raushauen, ohne daß überhaupt jemand gefragt hat.
Zitat[i]Gepostet von obi68 .... ist es mir noch nie passiert, daß ich mich erklären oder gar rechtfertigen sollte.
Geht mir genauso. Im Sommerurlaub z.B. gingen wir zum Griechen essen und da ist es ja normal, das Du wie selbstverständlich einen Ouzo vorher bekommst. Auf unsere Antwort darauf "Das ist lieb aber wir trinken keinen Alkohol" wurde sich sofort entschuldigt (warum weiss ich nicht) und uns jeweils ein Wasser gebracht. MICH hat in den elf Jahren noch NIE jemand gefragt, warum ich keinen Alk trinke und ich lebe KEIN Einsiedlerleben.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von Usa Bei mir ist es so, dass wenn ich anfange, höre ich nicht auf. Während der Woche trinke ich nichts, Freitagabend dann geht es los, meist auch durch bis Sonntag. Zwischendurch unendliche Scham, ganz schlimm Montags, wenn im Laufe des Tages alles wieder klar wird.
Hallo Usa, das war bei mir so ähnlich, bis ich einmal hängen blieb und die ganze darauf folgende Woche durchgetrunken habe. Das war mein Tiefpunkt, der zum Wendepunkt wurde. Ich habe mir Hilfe geholt und bin seitdem (jetzt im 9. Jahr) trocken.
Ich hatte oft genug probiert, kontrolliert zu trinken. Nie klappte es auf Dauer. Nachdem ich weiß, dass – wenn ich anfange – ich nicht aufhören kann, verbinde ich mit dem Gedanken an Alkohol nichts Positives mehr. Diese verkaterten Montage waren Horror pur. Im Lauf meiner "Karriere" dauerte es mit dem wieder Klarwerden auch immer länger. Oft war Mittwoch der einzige klare Tag. Am Donnerstag konnte ich kaum noch erwarten, dass es Freitag und Feierabend wurde. Dann ging es wieder los….
Es ist ein wunderbares Gefühl, davon jetzt frei zu sein!
ZitatIch glaube ja, daß viele trockene Alkoholiker nur das Gefühl haben, da was sagen zu müssen und dann halt schnell was raushauen, ohne daß überhaupt jemand gefragt hat.
Das sehe ich wie obi. Jetzt sage ich einfach, was ich trinken möchte und nicht, was ich nicht möchte.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Ich hatte oft genug probiert, kontrolliert zu trinken. Nie klappte es auf Dauer. Nachdem ich weiß, dass – wenn ich anfange – ich nicht aufhören kann, verbinde ich mit dem Gedanken an Alkohol nichts Positives mehr. Diese verkaterten Montage waren Horror pur. Im Lauf meiner "Karriere" dauerte es mit dem wieder Klarwerden auch immer länger. Oft war Mittwoch der einzige klare Tag. Am Donnerstag konnte ich kaum noch erwarten, dass es Freitag und Feierabend wurde. Dann ging es wieder los….
Es ist ein wunderbares Gefühl, davon jetzt frei zu sein! Friedi[/b]
das unterschreibe ich mal mit. so ähnlich wars bei mir auch. das idiotische unbedingt was trinken zu müssen, diese quälerei von einem saufgelage zum nächsten, das gefangensein im eigenem ich nie wieder.
@ joli, ich hab es falsch formuliert, für mich war /ist es Schmack, oder Verlangen, ich kannte es ebenfalls als Saufdruck nicht.
@ obi68, @ Tina, ich habe es so erlebt, auch wenn ich jemanden neu kennengelernt habe, und alkoholfreies trinken wollte, wurde ich oft gefragt, ob ich generell nichts trinke, ob es Gründe hat, solche Sachen halt.
Inzwischen denke ich, kann bzw. könnte ich damit umgehen. Damals war ich zusätzlich noch in einer „Minderwertigkeitskrise“, ich hatte kaum noch Selbstbewusstsein, und habe Beklemmungen gehabt, wenn ich in einer größeren Runde war.
@ Friedi, ich habe auch schon länger als ein Wochenende getrunken, wenn ich z.B. länger als ein Wochenende frei hatte und allein war. Den ersten Tag „trocken“ zu schaffen, der ist immer der schwerste für mich, und dann natürlich, wenn das Wochenende naht. Du hast es nun schon so lange geschaft, meinen Glückwunsch, glaub ich dir, dass es ein wunderbares Gefühl ist, davon frei zu sein. Das WILL ich auch. LG Usa
[ Editiert von Usa am 28.09.10 17:46 ]
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Hi Usa ich habe Früher meine Freundinnen beneidet sie trinken kein Alkohol weil sie ihn nicht mögen über Entschuldigungen habe sie sich auch nie Gedanken gemacht, klar zu Anfang machte ich mir auch so meine Gedanken was denken die anderen wenn ich nein sage zum Alkohol aber Heute sage ich froh und stolz zu Alkohol nein danke mag ich nicht. Bisher hat mich noch nie einer gefragt warum und wenn dann würde ich fragen warum er/sie Alkohol trinkt.
Ich hatte letztes Wochenende doch wieder getrunken . . . Ich war so super gut drauf gewesen die letzte Woche, hatte mir immer wieder nur kleine Aufgaben gestellt, die ich so nach und nach erfüllt hatte, ich war voller Optimismus und voller Hoffnung es zu packen.
Auf der Arbeit hatte ich dann kurz vor Dienstschluss noch eine Klärung mit meiner Vorgesetzten, und sie hatte mir Dinge an den Kopf geworfen, die mich total verletzt haben, ich war total fertig. Klar, kein Grund deswegen wieder zu trinken, hat auch nicht geholfen, was ich auch vorher wusste, aber . . ., naja kein aber, war einfach nur schlimm, sehr schlimm, hab mich auch nicht eingekriegt, weder emotional, noch mit dem Trinken.
Seit Montag wieder Scham, schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe, und doch wieder Hoffnung. Ich möchte es, ich möchte es so sehr.
Die Woche ging dann so. Ich denke auch nicht viel an Alkohol, wenn dann auch nur so, dass er nicht willkommen bei mir ist. Vorgestern war ich beim Sport, das hatte mir richtig gut getan, auch wenn ich mich anschließend kaum noch bewegen konnte. Überlege, ob ich heute wieder gehe. Täte mir bestimmt gut, aber im Moment hält mein Muskelkater und mein innerer Schweinehund dagegen. Na mal sehen. Jetzt mach ich erst mal Feierabend, und ich bin guter Dinge.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
ZitatGepostet von Usa Auf der Arbeit hatte ich dann kurz vor Dienstschluss noch eine Klärung mit meiner Vorgesetzten, und sie hatte mir Dinge an den Kopf geworfen, die mich total verletzt haben, ich war total fertig.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich, wenn ich meinem Ärger oder meinen Verletzungen gegenüber derjenigen Person Ausdruck verleihe (in angemessener Form und möglichst sofort), bei mir erst gar kein Suchtdruck manifestieren kann.
Es war harte Arbeit, das zu lernen und es gelingt mir immer noch bei weitem nicht jedesmal, aber es hilft ungemein beim Loslassen und seelischen Druck vermeiden.
Früher hatte ich erziehungsbedingt so komische Vorstellungen von wegen "das macht man nicht" und eine diffuse Angst etwas Schlimmes könnte dann pasieren.
Die Wahrheit ist: überhaupt nix Schlimmes passiert. Im Gegenteil: in den allermeisten Fällen wird der Blick wieder klar und die andere Person weiß, woran sie ist.