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Saufnix  
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Dieses Thema hat 61 Antworten
und wurde 6.163 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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olli85 Offline



Beiträge: 10

29.09.2010 16:20
RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo,

ich habe mich nun entschlossen einen ersten Schritt zu gehen...und der betrifft die Anmeldung in diesem Forum.

Seit Jahren trinke ich schon ziemlich viel. Anfangs war es nur am Wochenende, dann das Feierabendbier und nun ist das Verlangen da, sich jeden Tag abzuschießen. Das Ganze geht maximal 2-3 Tage ohne Alk gut und dann ist alles schon wieder vergessen. Meine Freundin macht momentan ihr Diplom, ich habe Zeit, da ich momentan Semesterferien habe. Ich bin nun schon seit geraumer Zeit in psychologischer Behandlung und nehme Venlafaxin, ein Antideprissiva. Inzwischen haben sich meine Hoch und Tiefs eingependelt, in meinem Studium erbringe ich die Leistungen und komme auch gut voran. Das Ziel ist absehbar. Momentan geht es mir schlecht, weil ich einen Krankheitsfall in der Familie habe, der mich sehr zu schaffen bringt. Alk war eigentlich nie ein Tabuthema in meiner Familie, d. h. ich konnte auch schon im Jugendalter ohne weiteres trinken. Ich bekomme oft von Außenstehenden zu hören, dass meine Eltern auch sehr gerne einen trinken. Der Kontakt zu meinen Eltern war und ist immer sehr gut und ich liebe sie. Ich habe schon oft mit Ihnen darüber gesprochen, sie meinen - ich soll mich mal zusammen reißen. Wahrscheinlich wissen sie auch, dass sie selber ein Problem damit haben, nur geben sie es nicht zu. Damals hatte ich mal den Kontakt abgebrochen, in der Zeit hatte ich nichts getrunken und wollte ihnen klar machen, dass sie ein Problem mit Alk haben. Nach einem Monat war die Sache gegessen und ich gestand mir ein, dass sie alt genug und selbst für sich verantwortlich sind.

Momentan bin ich in einem Tief. Das Problem in der Familie, das Wetter...und die Einsicht, das ich ein Alkoholiker bin und mir schon hunderte Male geschworen habe, dass von nun an Schluss damit ist. Meine Freundin vertraut mir diesbezüglich zu null. Ich vertraue mir inzwischen auch nicht. Ich habe momentan eine Nullbockphase, kann mich für nichts begeistern, die Sonne scheint nicht mehr. Also lege ich mich doch lieber in die Badewanne, trinke ein paar Bier und gucke irgendwelche Serien.

Ich hab heute bei der Suchtberatung angerufen, dass nächste Beratungsgespräch ist erst wieder nächste Woche Dienstag. Ich weiß, das ich es bis dahin nicht aushalte und wieder trinken muss. Zusätzlich habe ich seit einem Jahr wieder mit dem Rauchen angefangen, welches ebenfalls unkontrolliert ist. Hab nun auch schon von Alan Carr das Buch gelesen, geholfen hat es nix. Sobald ein Bier geöffnet wird, fließt es...ohne Grenzen, bis zum Filmriss...und der kommt so ab ca. 15 halben Litern, die ich mir nicht reinquäle. Ich muss zugeben, dass mir Bier schmeckt. Von Schnaps oder Wein halte ich nicht viel. Jedoch von dem Gefühl, das einen einfach alles vergessen lässt und man in dem Moment die Welt mit anderen Augen sehen kann. Ich habe Angst, nie wieder trinken zu können...gerade auf Unipartys könnt ich wirklich gar keinen Spaß ohne Alk haben. Andere Drogen nehme ich nicht, allerdings habe ich ein Suchtpotential in jegliche Richtungen, was auch mein Online-Poker-Spielen betraf und nun nach ca. 1000 EUR Schulden beendet wurde. Mit dem Pokern ist es nun vorbei.

Mein Problem ist außerdem, dass ich keine richtigen Hobbys habe...außer Alk.

Fakt ist, so werde ich keine 30 Jahre alt werden, meine Leberwerte sind erhöht. Ich will so nicht weiterleben und kann mir auch gut vorstellen, dass die Depressionen mit dem Alkohol in Verbindung stehen.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Olli


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

29.09.2010 16:36
#2 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo, Olli und

Danke für Deine Vorstellung!

Hast Du es schon mal mit Sport vesucht und wie lange nimmst Du das Antidepressivum jetzt?


LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

29.09.2010 17:06
#3 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

beim sport trinkt sichs halt so schlecht


spaß beiseite. hallo erstmal. alk und antidepressiva sind ja nicht grad ne dolle mischung. weißt du ja vll. schon.
ansonsten wüßt ich gerade ehrlich gesagt gar nicht, was ich dir raten soll. leidensdruck ist bei dir nicht da. ich les ihn auf jeden fall nicht. du siehst dich lediglich genötigt aufzuhören, weil die doofe leber über kurz oder lang nicht mehr mitmacht, ansonsten findest du dieses wattige gefühl, das der alk bei dir macht ja ganz geil. außerdem füllt er deinen tag, er begleitet dich auf parties und geht mit dir in die wanne ... bist ein armer bengel. aber genausowenig, wie du nach dem lesen eines buches mit dem rauchen aufhören wirst, nur weil du das buch gelesen hast, wirst du mit dem trinken aufhören, weil dir irgendjemand irgend einen tipp gibt. alles gute dir.

funkelsternchen


acqua Offline




Beiträge: 897

29.09.2010 17:38
#4 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo Olli,



du nimmst Venlafaxin zur Antriebssteigerung und ev. gegen die Ängste und zugleich
-> Bier, was dämpfend wirkt. Paßt nicht ganz so gut!

Wer hat dir denn das Venlafaxin verschrieben? Allgemeinmediziner oder Psychiater (der Psychologe?-glaube der darf das gar nicht)?

Egal, sprich deinen Arzt / (Psychologen) auf dein Problem an. Nur er kann beurteilen, ob du den körperlichen Entzug alleine machen kannst oder es zu gefährlich ist und du in der Klinik entgiften solltest.

Viele Kliniken bieten qualifizierte Entgiftungen an, wo du den körperlichen Entzug machst, zusätzlich auch psychologische Betreuung erhältst und mehr über deine Alkoholkrankheit erfährst.

Ich gehe mal davon aus, dass du in einer größeren Stadt lebst (wg. Studium). Dort findest du normalerweise täglich Selbsthilfegruppen und kannst ohne Anmeldung hin.
Die Teilnehmer und Leiter können dir sicherlich Tipps geben, wo du in deiner Nähe Hilfsangebote findest.

Im Internet bzw. Wochenblatt findest du die Termine. Die meisten Gruppen beginnen zwischen 19 und 20 Uhr. Also könntest du es heute noch schaffen. Du mußt da auch nicht nüchtern erscheinen (falls du heute schon was getrunken hast).

Wenn es dir wirklich ernst ist:

... werde aktiv...
... setz dich in Bewegung...
==> move on

Alles Gute

[ Editiert von acqua am 29.09.10 17:42 ]

- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist.
Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung.

(Buddha)


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

29.09.2010 18:36
#5 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
beim sport trinkt sichs halt so schlecht



Gar nicht wahr

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

29.09.2010 19:37
#6 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo Olli,

und herzlich Willkommen hier.
Die ersten Schritte in die richtige Richtung hast Du gemacht.
"Hilfe" kannst du hier bekommen, in dem Du Dich durch die einzelnen Threads arbeitest. Ist spannender und u.U. hilfreicher als so manches Buch.

Ich finde es gut, das Du Dir Gedanken machst und einen anderen, trockenen Weg einschlagen möchtest. Das Gespräch bei der Suchtberatung ist ein guter Anfang.

Ich wünsch Dir einen guten Austausch hier und

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2010 19:47
#7 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hi olli85 und Willkommen hier

Zitat
Gepostet von olli85
Ich habe Angst, nie wieder trinken zu können...gerade auf Unipartys könnt ich wirklich gar keinen Spaß ohne Alk haben.

...genau diese Gedanken hatte ich auch...und die wurden in Meinen kurzen Saufpausen noch verstärkt.

Mir ging es "ohne" einfach nur noch schlechter, als "sowieso schon"....konnte Mir einfach nicht vorstellen, dass ein Leben ohne Alk. überhaupt Sinn...geschweige denn noch Spaß machen kann.


Aber glaube Mir eins...wenn Du es ernsthaft angehst...eine gewisse Zeit trocken bist...etwas Abstand hast, wirst Du mehr Spaß am Leben haben, als je zuvor


Ich bin jetzt ca. 2,5 Jahre trocken und vermisse nichts.

Das einzige was ich heute bereue ist:

Warum hab ich solange - fast zu lange damit gewartet, mein Leben auch ohne Suff so zu gestalten, dass es Spaß macht


Gruß
Dirk


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

29.09.2010 20:25
#8 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von dry68

Aber glaube Mir eins...wenn Du es ernsthaft angehst...eine gewisse Zeit trocken bist...etwas Abstand hast, wirst Du mehr Spaß am Leben haben, als je zuvor


Ich bin jetzt ca. 2,5 Jahre trocken und vermisse nichts.

Das einzige was ich heute bereue ist:

Warum hab ich solange - fast zu lange damit gewartet, mein Leben auch ohne Suff so zu gestalten, dass es Spaß macht




Hallo Olli!

Das, was Dirk Dir da geschrieben hat, kann ich zu 100% auch für mich gelten lassen. Müsste nur 2,5 durch 6,5 ersetzen

In diesem Sinne: Herzlich


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


swajj14 Offline




Beiträge: 793

30.09.2010 08:05
#9 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo und willkommen Olli,
was Dirk geschrieben hat, stimmt auch für mich. Mir geht es zwar jetzt auch nicht immer toll, aber ich weiß, wenn ich jetzt was getrunken hätte, oje, dann ging es mir noch viel elender. Die "Berge" der Schwierigkeiten im Leben sind nicht mehr so hoch.

Setze Dich nicht so unter Druck, wg. der Gedanken, nie wieder Alkohol. Wenn Du für Dich wirklich beschlossen hast, Alkohol und ich funktioniert einfach nicht, und du hörst wirklich auf, wirst Du auch Party machen können, ohne Dich zu benebeln.

Fang mit kleinen Schritten an, so, wie Du es jetzt gemacht hast. Du hast Dich hier angemeldet, lies Dich hier durchs Forum. Du hast einen Termin bei der Suchtberatung. Gruppe wäre nicht schlecht. Mir gibt meine Gruppe sehr viel.

Ich wünsch Dir viel Erfolg.

Liebe Grüße
swajj14


olli85 Offline



Beiträge: 10

30.09.2010 17:00
#10 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich habe nun mit meiner Freundin gesprochen und sie wird mich verlassen, wenn jetzt nichts passiert. Wir reden offen über alles und auch andere wissen, dass ich Alkoholiker bin, d. h. sie deckt mich nun schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Ich habe gestern leider wieder getrunken, aber nun ist Schluss. Ich habe mir nun schon für morgen Abend eine Selbsthilfegruppe herausgesucht und werde dort dann auf jeden Fall hingehen. Ich hab nun auch noch bezüglich einer Entgiftung gegoogelt, keine Ahnung, körperliche Entzugssymptome wie Zittern etc. habe ich nicht. Alk gibt es nun keinen mehr in unserer Wohnung, dass ist auch schon mal von Vorteil. Ich weiß, dass ich die nächsten Tage eigentlich ohne Probleme über die Bühne bekomme, d. h. ohne zu trinken. Irgendwann wird dieses Gefühl dann wieder nachlassen, allerdings habe ich dafür auch vorgesorgt. Mein Hausarzt ist momentan im Urlaub, wahrscheinlich kann er mir auch weiterhelfen...aber ich warte nun erst mal das Gespräch nächste Woche Dienstag bei der Suchtberatung ab. Das Gute ist, die nächsten Tage haben wir immer etwas vor, d. h. ich habe keine Gelegenheit, zu saufen.

Ich habe natürlich auch über die ganzen Pro's und Kontra's nachgedacht, die durch das Trockenwerden entstehen. Man kann nur etwas gewinnen, dass ist mir klar. Ich vertraue mir selber kein Stück mehr und möchte dieses wiedergewinnen. Meine Beziehung ist mir hoch und heilig, eine Trennung würde ich nicht überstehen. Das Gefühl frei vom Alk zu sein, muss wirklich toll sein. Ich beneide immer andere, die das können. Ich habe es leider in den letzten Jahren nicht mehr gefühlt und möchte mich vital wieder gut fühlen und wie damals jede Menge Volleyball usw. spielen. Mich kotzt es auch tierisch an, dass ich keine Kontrolle mehr über mich habe...und zu oft habe ich versucht, mich in Griff zu bekommen. Beim Alk kommt für mich wirklich nur Schwarz oder Weiß in Frage und ich werde nie einen vernünftigen Bezug dazu finden, sodass ich wirklich ohne leben möchte. Die letzten Jahre wurde genug dazu vergeudet und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mir echt schon teilweise den Verstand weggesoffen habe...jedenfalls glaube ich, dass ich mal mehr drauf hatte. Ich will wirklich noch so viel erleben...und Frei sein.

Möchte mich von nun an aktiv hier einbringen und über die nächsten Tage, Wochen, Monate und Jahre berichten. Ich will zu euch gehören.

Viele Grüße

Olli

Noch zu den Fragen, das Antideprissiva nehme ich nun schon seit Februar 2009. Ich bin auch mit der Neurologin in ständigen Kontakt und sie weiß über mein Alkproblem Bescheid und hat mir auch schon immer gesagt, dass ich es alleine nicht schaffen werde bzw. es in den Griff bekomme, weil ich nicht der Mensch dafür bin.

Ich war in psychologischer Behandlung bin Juni letzten Jahres, allerdings hat sich das dann irgendwie verrannt. Verschiedene Tests wurden bezüglich ADHS und Hypomanie gemacht, allerdings alle negativ. Darauf hin hatte die Psychologin gesetzt und meinte danach, dass sie mir nicht wirklich weiterhelfen kann. Inzwischen bin ich nur noch in neurologischer Behandlung, sie hat mir auch das Venlafaxin verschrieben.


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

30.09.2010 18:16
#11 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von olli85
Das Gute ist, die nächsten Tage haben wir immer etwas vor, d. h. ich habe keine Gelegenheit, zu saufen.

...ist zwar ein gutes Vorhaben...aber vorsicht!...ziemlich blauäugig.


denn...

Zitat
Gepostet von olli85
Ich vertraue mir selber kein Stück mehr...

...merkst was???

Beschäftigung/Ablenkung ist zwar eine schöne Überbrückung für den Moment, aber lange nicht alles.


PS.:
Sieh zu, dass Deine negative Einstellung zum Saufen so bleibt wie sie z.Z. ist...dann hast Du bessere Karten


Gruß
Dirk


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

30.09.2010 19:09
#12 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

hier mal ein paar gedanken, die mir letzendlich zur trockenheit verholfen haben. stichwortartig,ohne reihenfolge, ergänzungen willkommen!

-stelle dein leben so um, dass du nicht mehr trinken musst.
- du bist nicht allein, aber du musst es allein schaffen
- such dir hilfe von aussen, wo und wann und wie ist egal!
- die ersten schritte sind die schwersten! dann geht es leichter! es wird besser.
- mach dir ein persönliches "belohnungsprogramm". überleg dir,wie du dir gutes tun kannst.
-stell dein bisheriges tagesmuster um. probier neues,lass altes, sei neugierig, verabschiede dich von trinkritualen und personen, die es betreiben.
- meide abends orte,wo getrunken wird. zumindest in der anfangszeit.
- sag dir nicht: ich darf nicht mehr- sondern ich möchte nicht mehr/ ich brauche nicht mehr zu trinken.
-sag auch mal nein! es tut gut!
-liess viel über alkoholismus, es gibt wirklich gute literatur.
-versuch sport zu machen-es muss nicht gleich marathon sein..
10-20 min am tag wirken wunder.
-nimm dein leben wieder in die hand. lass es nicht von einem suchtmittel bestimmen. mit der zeit lerntst du wieder gefallen daran.
-schaff dir ein alkfreies zuhause. verlängere dadurch die möglichkeit spontan "zuzugreifen". du müsstes nämlich dann erst zur tanke,etc. das sind wichtige minuten um doch nicht wieder zu trinken!
-oute dich, wo es notwendig ist! zb familie,freunde,arbeit.
überleg dir ,wem du es erzählst.finde deine einstellung dazu!
- suchtkrankheit ist keine schande!
- öffne dich..du wirst sehen,dass es viel hilfe von anderen gibt. nimm sie an und schäm dich nicht dafür.
-beschäftige dich mal mit spiritualität! vielleicht gibt es paralellen zu deiner sucht?
-tausche dich aus! rede,rede,rede! es hilft. am besten gehts in einer shg. aber auch suchtberatung, telefonseelsorge, etc. genier dich nicht. dort sitzen menschen, die deine probleme kennen! profis eben! sucht ist eine anerkannte krankheit und kein schicksal,dem man sich ergeben muss.
- auch wenn es am anfang unmöglich erscheint: du kannst es schaffen! zähle zur not die minuten,stunden,tage,wochen die du nicht trinkst! es wird besser! suchtdruck kommt,aber geht auch wieder.
-denk mal wertfrei darüber nach,was der alkohol in deinem leben schon alles kaputt gemacht hat! ist er das wert?
-gehe schritt für schritt. nicht hetzen aber auch nicht schleifen lassen!veränderung braucht zeit..gewohnheit ist schwer zu veränderen.
- entdecke die kleinen dinge im leben neu!auch das kann "kicken"

so.. ich bitte um weitere punkte!


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

30.09.2010 20:36
#13 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

mach, was du eigentlich schon immer mal machen wolltest, aber bisher irgendwie halt doch noch nie ...

funkelsternchen


acqua Offline




Beiträge: 897

01.10.2010 09:43
#14 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Moin Olli ,



Ich an deiner Stelle wäre sehr froh, dass ich kein ADHS oder Hypomanie habe. Da hättest du zu deiner Depression und Sucht noch zusätzliche Baustellen zu beackern.

Es kann gut sein, dass du mit der Abstinenz, nach und nach weniger depressiv wirst.

Viele der Gedanken, die KB formuliert hat und auch

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
mach, was du eigentlich schon immer mal machen wolltest, aber bisher irgendwie halt doch noch nie ...



helfen nicht nur mit der Sucht umzugehen, sondern auch bei Depressionen.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung, da ich vor ca. 9 Jahren das erste Mal wg. Depressionen und Angstzuständen in Behandlung war.
Habe jedoch zu dieser Zeit schon (gemäßigt) Alkohol als Selbstmedikation gegen die psychische Erkrankung getrunken. Gegen die Angst hat der Alk schon geholfen aber antriebslos wurde ich noch mehr, so dass ich nicht in der Lage war in Bewegung zu kommen und etwas zu verändern.


@ funkelsternchen und KB
danke für eure Gedanken
Ist ein sehr guter Leitfaden!

Olli,
klasse, dass du heute Abend in die SHG gehst.
Wünsche, dass dir die Gruppe liegt und du über dich sprechen kannst.

LG

- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist.
Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung.

(Buddha)


olli85 Offline



Beiträge: 10

01.10.2010 13:22
#15 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Guten Morgen,

ja, ihr habt alle absolut recht. Ich werde mir die Liste zu den Punkten von KB mal ausdrucken und mir mal zu allen Punkten mal Gedanken machen und etwas aufschreiben. Ich fühle mich heute richtig gut, nicht verkatert und freue mich auch schon auf die SHG heute abend...zumindest bin ich gespannt. Hab nun auch schon guten Freunden über mein Problem berichtet und ihnen auch mitgeteilt, dass ich mich nun behandeln lasse. Meine Freundin konnte die letzte Nacht kaum schlafen, weil sie sich so sehr Gedanken über alles gemacht hat. Wir sind nun schon seit 4,5 Jahren zusammen und wir denken schon über die Zukunft nach, allerdings wird es diese nicht geben, wenn ich mein Leben nun nicht in den Griff bekomme. Das hat mich ziemlich traurig gestimmt und auch als ich sah, wie sehr sie das wirklich beschäftigt, habe ich mir geschworen, dass ich sie nie wieder verletzen werde. Partys und Co. werde ich erst mal meiden. Die Saufkumpane auch...je mehr ich mich damit auseinander setze, desto mehr stelle ich fest, wie sehr der ALK mein Leben eingenommen hat und wie viele Tage in letzten Wochen nur für das Ausnüchtern drauf gegangen sind. Das nervt mich tierisch. Ansonsten habe ich die besten Voraussetzungen, es nun zu schaffen. Meine Klausuren habe ich alle bestanden, meine Freundin hat kein Problem mit dem Alk und trinkt so gut wie nie. Was meine Familie angeht, das müssen wir nun erst mal sehen. Meine Mutter ist im Krankenhaus und es besteht der Verdacht auf Krebs. Sie wird heute entlassen und bekommt evtl. schon ihr Ergebnis. Allerdings wohnen meine Eltern nicht hier, sondern 400 km entfernt. Hab mit meiner Oma geredet und sie meinte, meine Mutter wäre im Krankenhaus nicht wiederzuerkennen gewesen, eben weil sie auch seit paar Tagen nicht trinken und rauchen durfte. Sie war richtig aggressiv und hat meinem Vater nur Sprüche an den Kopf geknallt und Spitzen losgelassen. Das find ich schon alles richtig krass, was der Alk so alles anstellt...allgemein die Sucht. Na ja, was meine Eltern angeht, sie sind wie gesagt erwachsen und ich habe versucht mit ihnen mehrmals darüber zu sprechen. Allerdings gestehen sie sich nichts ein und sind noch nicht so weit wie ich. Liegt garantiert auch daran, dass mein Vater das ganze toleriert und selber fröhlich säuft. Sie sind beide berufstätig und haben an und für sich ein vernünftiges Leben, jedenfalls würde keiner erst mal denken, dass sie sich jedes Wochenende betäuben.

Bevor ich mir nun allerdings darüber den Kopf zerbreche, muss ich erst mal an mich denken und erst mal die Bestie besiegen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber die Zeit heilt die Wunden.

Unipartys werde ich erst mal meiden und morgen will ich mal wieder Volleyball spielen gehen. Meine Freundin und ich überlegen momentan auch, uns im Fitnessstudio anzumelden.

Das sind erst mal die Neuigkeiten.

LG

Olli

[ Editiert von olli85 am 01.10.10 13:26 ]


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