Habe durch Zufall einen alten Beitrag von Tommie gefunden und folgende Aussage geht mir nicht mehr aus dem Kopf:
ZitatNee CatLike, 3 Wochen nach dem Entzug kann kein Delirium mehr eintreten.
Hallo CatLike
die obige Aussage ist schlichtweg falsch.
Es mag sein dass 3 Wochen nach Beginn des Entzugs die Wahrscheinlichkeit eines Deliriums recht gering ist - dennoch kann ein alkoholkranker Mensch, vor allem nach einem sog. "kalten Entzug" ohne ärztliche Aufsicht auch noch Wochen, ja sogar Monate nach Beginn des Entzugs ein Delirium erleiden. Das Delirium stellt in diesem Fall so eine Art Endstadium des Alkoholismus dar: der/die befindet sich dann in einer Art Traum-/Wahnwelt, aus der es kein zurück mehr gibt - der/die stirbt "recht schnell". Todesursache ist in den meisten Fällen "Kreislaufversagen".
An einem Delirium Tremens, wenn es denn auftritt ( das ist bei jedem 4. bis 5. der Fall) , sterben nach neuen Zahlen zwischen 20 und 25 % der Betroffenen.
Ich möchte die Tatsache, dass ein Delirium auch nach Wochen oder Monaten möglich ist hier auf keinen Fall anzweifeln! Ich habe schlichtweg nicht genug Ahnung.
Was mich aber ins Grübeln gebracht hat, ist dass während meiner qualifizierten Entgiftung (bei mir 4 Wochen wegen Schmerzmitteln), die bei Alkoholikern ungefähr 3 Wochen dauert, nur die medikamentös behandelt wurden, die es auch BRAUCHTEN. Ansonsten stand man einfach nur unter Beobachtung!!!! Und das während 3 Wochen.
Es kann also sehr gut sein, dass ein Alkoholiker eine "gepflegte" und vernünftige Entgiftung macht und TROTZDEM nach 3 Wochen, 2 Monaten oder so in ein Delirium fällt.
Also irgendwie ist das Ganze fûr mich ein wenig zu viel "Panikmache", sorry.
Kann einer hier meine Überlegungen verstehen???
Ganz liebe Grüße! Sophie :wippe:
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Was mich aber eigentlich beschäftigt ist, was es in diesem Fall für einen Unterschied macht, ob ich unter medizinischer Aufsicht Entgifte, oder nicht???
Nach 3 Wochen sind die meisten doch wieder zu Hause und können dann doch noch den Löffel abgeben, oder?????
???????
Ganz liebe Grüße! Sophie :wippe:
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)
da steht auch so was in der art wie tommie es beschrieben hat.
klar kann das noch kommen, auch nach dem entzug. aber der prozentsatz ist verschwindent gering. das dich danach ein bus überrollt ist wahrscheinlicher.
aber das du ein delir bekommst wenn du weiter trinkst. . . . . das wiederum ist garnicht mal so unwahrscheinlich
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Also irgendwie ist das Ganze fûr mich ein wenig zu viel "Panikmache", sorry.
Kann einer hier meine Überlegungen verstehen???
Ja. Ich kann's verstehen und nicht qualifiziert ausräumen.
Obwohl ich innerhalb der "Szene" und mit fachlicher Hilfe für eine Publikation recherchiert hatte, konnte mir (bis Herbst 2008) keine einzige relevante und vor allem abgesicherte Studie über die Häufigkeit/Schwere/Dauer von Krampfanfällen in zeitlichem Zusammenhang zu Alkoholentzug vorgelegt werden.
Auch die DHS (Deutsche Hauptstelle..) bleibt völlig schwammig und unwissenschaftlich (nicht faktenbasiert) und ergeht sich grundsätzlich nur in "Schätzungen", ähnlich das Robert Koch Institut. Auch weitere "Studien" erweisen sich beim Versuch der Verifizierung schnell als "Schätzungen".
Div. weitere Schätzungen ergeben im Schnitt: die Behandlungskosten für durch Alkoholabusus entstandene Erkrankungen liegen bei ca. 10 Milliarden Euro p.a., diese fliessen in die von Spöttern so sogen. "Therapeutenindustrie". Hieran wird im Allgemeinen der Diskussionsvorwurf "Panikmache aus Eigennutz" festgemacht.
Folgekosten durch Arbeitsausfall- u. Unfähigkeit, Frührente, etc. belaufen sich auf ca. 18 Milliarden Euro p.a.
Diese Kosten zahlt das Volk, bzw. die Steuerzahler, dieser Schaden ist also ein volkswirtschaftlicher.
Noch eine signifikante Zahl: die Alkoholindustrie setzt in Deutschland p.a. ca. 19 Mrd. Euro um.
Übrigens: dies hier sind keine Meinungen. Das sind nur schlicht die mir vorliegenden Zahlen. Meine persönliche Meinung ist hier unwesentlich.
Auch die Links meiner Vorposter tragen nicht zur statistischen Erhellung bei.
Es liegt also nach wie vor an Dir, als wie hoch Du das Risiko empfindest und wie sich das auf Dein (Trink)Verhalten auswirkt... grmpf. Die Wissenschaft sagt nur wie's aussieht - aber nicht wie oft und wann.
Nick
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Bei mir damals war eine Therapie 4 Monate lang. Wobei wir die ersten 10 Tage auf der geschlossenen Station verbrachten, zwecks Beobachtung. Wenn ein Delir auftrat, dann trat das binnen 3 Tagen auf. Der Oberarzt meinte, dass in seiner Station noch keiner ein Delir bekam, der länger als 5 Tage trocken war, egal in welchem Zustand er eingeliefert wurde. In meiner eigenen Zeit traf das demnach auf etwa 120 Leute zu. Max
Diese Kosten zahlt das Volk, bzw. die Steuerzahler, dieser Schaden ist also ein volkswirtschaftlicher.
Jo SteuerzahlerNick...das Thema und deine einseitige Rechnung hatten wir doch irgendwann schon mal
Aber: Bei deinen Zahlen und Schäden hast Du schon wieder vergessen, den volkswirtschaftlichen Nutzen durch Alkohol gegenzurechnen
Denn...kaufen tut den Alkohol ja auch das Volk, bzw. der Steuerzahler.
Volkswirtschaftlicher Nutzen!!!
Eine ganze Alkoholindustrie mit all ihren Arbeitsplätzen, die vom Alkohol lebt.
Volkswirtschaftlicher Nutzen!!!
Bis hin zu denen, die zusätzliche Nutznießer durch den Alkohol, mit all ihren (z.T.) profitierenden Nebengewerben sind.
Dazu zählen sogar die eigentlichen Gegner des Alkohols...nämlich: z.B. die Pharmaindustrie oder auch KH, Therapieeinrichtungen mit all ihren Arbeitsplätzen.
Das alles ist doch irgendwie auch volkwirtschaftlicher Nutzen??...oder liege ich da so verkehrt?
PS.: Ich kenne einen Tankstellenpächter, der macht am WE mit "Sprit für die Kehle" mehr Umsatz, als mit Sprit für´s Auto
ZitatGepostet von dry68 Aber: Bei deinen Zahlen und Schäden hast Du schon wieder vergessen, den volkswirtschaftlichen Nutzen durch Alkohol gegenzurechnen
Dirk,
der volkswirtschaftliche Nutzen, respektive der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt, ist doch hier
ZitatGepostet von DerNick Noch eine signifikante Zahl: die Alkoholindustrie setzt in Deutschland p.a. ca. 19 Mrd. Euro um.
impliziert.
LG
Chris
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von Sophie69 Weiter trinken ist weitaus gefährlicher als aufzuhören, selbst ohne qualifizierte Entgiftung!!!!
Als ob es daran einen Zweifel geben könnte.
Wenn man weitertrinkt, stirbt man garantiert einen ziemlich widerlichen und schmerzhaften Tod, wohingegen die Wahrscheinlichkeit, nach dem Entzug an den Folgen seiner Sucht zu sterben verhältnismäßig gering ist.
Irgendwie will mir der Sinn deiner Frage nicht einleuchten.
Jo Chris...das hab ich diesmal auch nicht überlesen
Laut dieser Rechnung sind wir ja schon allein in Alkoholindustrie bei schlaffen 19 Mrd.
Und was wird aus dem ganzen Rattenschwanz?
Mich stört einfach der Begriff "Volkswirtschaftlicher Schaden"...DAS...kann man, glaub ich, genauso wenig einschätzen/ausrechenen wie die Wahrscheinlichkeit...
...oder die...Zitat Nick: "Panikmache" eines Delieriums