ZitatGepostet von Lauralisja Naja, in Wahrheit bleibt ja saufend eher alles stehen.
Das stimmt leider - Sucht verhindert jede persönliche Weiterentwicklung.
Ich mußte nach meiner Trocknung erkennen, daß ich irgendwann einfach stehengeblieben war und zwar ziemlich genau an dem Zeitpunkt, an dem die Sucht mich übernahm. Ab da war einfach weder Platz noch Zeit für Entwicklung und echte Erfahrungen, weil sich alles nur um den Alk drehte.
bleibt man wirklich stehen in der entwicklung? das würde ja vorraussätzen das man keinerlei erfahrungen macht in dieser zeit.
ich denke das man nicht stehen bleibt, eher so eine art von "fehlentwicklung" durchlebt.
ich hab das zumindest so empfunden. ich hab mich auch trinkend weiter entwickelt nur in die falsche richtung.
um bei katha und der liebe zu bleiben denke ich zb nicht das du auf dem stand von einer dreizehn-jährigen bist, und nun genau dort neu ansäzen mußt. du hast in der zeit dazwischen bestimmt erfahrungen gemacht, auch wenn diese alkohol schwanger waren.
ich denke du müßtest einen neuen ansatz suchen, die richtung wechseln und dich trocken neu ausprobieren.
andere erfahrungen machen, als es dir nass möglich war, um wieder ins gleichgewicht zu kommen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von Mary61 bleibt man wirklich stehen in der entwicklung? das würde ja vorraussätzen das man keinerlei erfahrungen macht in dieser zeit.
ich denke das man nicht stehen bleibt, eher so eine art von "fehlentwicklung" durchlebt.
ich hab das zumindest so empfunden. ich hab mich auch trinkend weiter entwickelt nur in die falsche richtung.
Ich weiß nicht!
Ich habe während meiner Therapiezeit sehr viele Menschen kennengelernt (mich eingeschlossen!), bei denen ich merkte, daß da einfach was fehlt. Viele davon waren emotional und verhaltenstechnisch noch regelrecht pubertär unterwegs, obwohl altersmäßig schon längst erwachsen.
Mag schon sein, daß ich mich auch nass in winzigen Schritten enwickelt habe, aber ich machte halt keine wirklichen Erfahrungen, empfand keine echten Gefühle und wie gesagt: ab einem bestimmten Punkt war es bei mir halt auch so, daß mich die Sucht benutzt hat, nicht mehr ich sie. Meine ganzen Gedanken und Verhaltensweisen kreisten nur noch um dieses Thema - wo soll da noch Platz für Entwicklung sein?
Meine ganzen Gedanken und Verhaltensweisen kreisten nur noch um dieses Thema - sein?[/b]
genau das mein ich doch auch.
vorher hattest du diese muster doch nicht, sie haben sich doch erst entwickelt und waren nicht über nacht da.
nur das diese erfahrung und entwicklung in eine ungesunde richtung geht und trocken, keinen nutzen mehr haben.
aber diese erfahrungen hab ich zumindest gemacht und mich zum nassen alki entwickelt auch mit den erfahrungen wie man zb, gefühle dämpft. trotzdem waren sie aber noch da, nur betäubt außer das schuldgefühl und vor allem das selbstmitleid.
diese beiden waren bei mir sehr ausgeprägt im nassen kopf. auch das sind erfahrungen und entwicklung.
ich will ja auch nicht behaubten, das diese erfahrungen und entwicklungen im vergleich zu einem "gesunden" menschen stehen oder das man das sogar vergleichen könnte, aber bei null (quasi eine erfahrungs und entwicklungs-jungfrau ) stand ich frisch trocken nicht. es war nur das falsche und trocken, unbrauchbar.
also mußte ich dem ganzen eine andere richtung geben, aber anknüpfen an den stand vor der krankheit geht schlecht, weil dazwischen ja etwas war, wenn auch nicht viel und das falsche, aber wegdrücken konnte ich diese dinge nicht.
ich bin mir auch garnicht so sicher ob das vorteilhaft wäre, so zu tun als könne man erfahrungs und gefühlstechnisch von vorn anfangen?
ist es nicht besser diese dinge zu verarbeiten und in seinen erfahrungsschatz mit aufzunehmen?
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ZitatGepostet von Mary61 aber bei null (quasi eine erfahrungs und entwicklungs-jungfrau ) stand ich frisch trocken nicht.
Klar - schließlich warst du ja nicht ab deiner Geburt suchtkrank, hattest also noch genug Zeit zur Entwicklung.
Egal - ich kann nur für mich sprechen und ich habe im Nachhinein erkannt, daß ich mich ab dem Zeitpunkt meiner akuten Erkrankung kein Stück mehr bewegt habe und ich einige Jahre hinterherhinkte im Vergleich zu "gesunden" Menschen.
Meine Suchterkrankung hatte einen positiven Aspekt: ich wurde barbarisch hart an meine Grenzen geschleudert. Und zwar so sehr gründlich, dass ich gezwungen war mich selber zu reparieren. Seitdem gehe ich auf eigenen Füßen. Ich bin froh dass das überhaupt ging. Dagegen kenne ich etliche Leute, die alles so wunderbar im Griff haben, vermöge ihrer ihrer so phantastischen Persönlichkeit. Arme Trottel. Max
ich kann ja nur von mir sprechen. Und ich bin in einigen Punkten einfach stehen geblieben. Ich habe auch sehr früh angefangen, mich zu betäuben und als ich trocken wurde habe ich mit Ende 20/Anfang 30 fröhlich vor mich hinpupertiert. Das gleiche habe ich auch schon von vielen anderen gehört.
Ich bezog mich auf diese Aussage von Katha:
ZitatIch muss also jetzt mit einem Lernprozess weitermachen, mit dem ich aufgehört habe als ich 13 war (damals habe ich ja angefangen mit dem Trinken)...
ich kann damit etwas anfangen.
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Egal - ich kann nur für mich sprechen und ich habe im Nachhinein erkannt, daß ich mich ab dem Zeitpunkt meiner akuten Erkrankung kein Stück mehr bewegt habe und ich einige Jahre hinterherhinkte im Vergleich zu "gesunden" Menschen.[/b]
Das gilt für mich genauso. Da fehlt ein Stück Entwicklung. Ich finds dafür umso spannender heute jeden Schritt bewusst wahrzunehmen..
Allerdings ist es schon manchmal bizarr Verhaltensweisen an den Tag zu legen, die der Entwicklungsstufe nicht entprechen, aber auch lustig...manchmal..