Die Einsicht, dass was schief läuft hatte ich schon sehr früh. Bereits mit 15 habe ich meine erste mehrwöchige Abstinenzphase eingelegt, weil ich mir dachte, dass ich nicht immer so viel saufen kann. Na ja, klar...ein paar Wochen nicht trinken machts im Endeffekt nicht besser. Aber ich wussts nicht besser, in dem Alter!!!
Das erste mal ersthaft eingesehen, dass ich nicht nur ein kleines Problem habe, sondern Alkoholikerin bin, habe ich mit 22. Da war ich auch zum ersten mal hier angemeldet und hatte beschlossen nicht mehr zu trinken. 4 Monate, dann bin ich zurück gefallen, erst langsam, dann war ich wieder Knall auf Fall in meinen alten Trinkmustern drin. Mit 26 war ich wieder an dem Punkt, an dem ich wusste es geht nicht weiter und ich muss etwas tun, was ca. 3 Monate gut ging. Nun bin ich bei Entschluss Nummer 3. Und diesmal WERDE ich es schaffen. Die negativen Auswirkungen und Vorkommnisse haben sich einfach so aufsummiert, dass es für mich nicht mehr geht, und dass ich weiß, dass auch ein trockenes Leben nicht leicht wird, aber in jedem Fall (und das in allen Lebensbereichen) nur besser sein kann!!
Du könntest zwar altersmäßig meine Tochter sein, trotzdem finde Dein Alter wahrhaftig nicht "zu früh" um mit dem Saufen aufzuhören. Ich habe mit 21 Jahren nach einer Vergewaltigung aufgehört. Ich bin in diese Situation nur gekommen, weil ich besoffen war. (Und der Filmriss wohl zu früh aufgehört hat - ich weiß nicht, was all die Nächte vorher passiert ist, nach denen ich an den merkwürdigsten Orten und Plätzen wach geworden bin). Meine Miete hatte ich damals 3 Monate nicht mehr gezahlt, ab 15:00 Uhr hatte ich Ameisenlaufen an den Unterarmen und Unterschenkeln, wenn ich nicht bis dahin nachgelegt hatte, das letzte halbe Jahr hatte ich jeden Abend einen Filmriss und meine Freunde hatten mich so gut wie aufgegeben. Ich bin bestimmt nicht der Ansicht, dass Du zu jung bist. Du bist übrigens auch nicht die einzige an Board. Da gibt es noch mehr Jüngere, die genauso ernst genommen werden wie alle anderen.
mit 21 jahren, respekt, dann bist du nun ja wirklich schon lange trocken. ich gratuliere dir!
der grund für mich aufzuhören ist übrigens vor einigen fast der gleiche (schreckliche) anlass wie bei dir, mit dem unterschied, dass ich gerettet wurde kurz bevors zum schlimmsten kam. das hätte aber auch ganz anders ausgehen können. ich hatte einfach noch unheimliches glück im ungkück. und auch ich kenne diese situation, in fremden wohnungen zu erwachen (oder mit jemanden fremdes in der wohnung) und nicht rekonstruieren zu können, was passiert ist. alles andere als schön!
mit 21 jahren, respekt, dann bist du nun ja wirklich schon lange trocken. ich gratuliere dir!
der grund für mich aufzuhören ist übrigens vor einigen fast der gleiche (schreckliche) anlass wie bei dir, mit dem unterschied, dass ich gerettet wurde kurz bevors zum schlimmsten kam. das hätte aber auch ganz anders ausgehen können. ich hatte einfach noch unheimliches glück im ungkück. und auch ich kenne diese situation, in fremden wohnungen zu erwachen (oder mit jemanden fremdes in der wohnung) und nicht rekonstruieren zu können, was passiert ist. alles andere als schön!
Ich glaube, dass das fast allen (öffentlich!) saufenden Frauen passiert. Sowohl die Vergewaltigung als auch das Erwachen in fremden Betten. Und wenigstens das sollte Grund genug sein, um aufzuhören.
Ja, in der Tat ist das schon Grund mehr als genug!
Ich habe nur öffentlich gesoffen und mich dabei, wie gesagt, oft in Gefahr begeben. Zumal ich oft alleine geblieben bin wenn meine Freunde längst nach Hause aufgebrochen sind. Natürlich war ich da immer schon in einem Zustand, in dem ich neue Menschen so gar nicht mehr einschätzen konnte, wen ich sie denn überhaupt noch annähernd bewusst wahrgenommen habe.
ne katha , das hast du falsch verstanden, respekt vor dir (glaube so änlich schrieb ich das auch)freiwillig ist das doch auch total klasse!!! die da sind (in der gruppe ) wurden ja mehr oder weniger gezwungen. war auch ein fehler das mit jüngeren zu schreiben. es sind auch ältere da die nur dahinkommen um ihre führerschein wiederzu bekommen, auch sowas wird nicht gern gesehn. ich wurde auch mindestens 3mal gefragt ob ich wirklich ganz freiwillig und aus eigenen stücken dorthin komme. ja das tue ich. führeschein scheint auch ein wirklich rotes tuch zu sein. also entschuldigung für das missverständniss. gruss ecki
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Mal ein paar Stationen von mir, wie sich die körperliche Abhängigkeit so eingeschlichen hat.
Ich soff als 18. - 22. jähriger wie bekloppt. Hatte hin und wieder einen Kater, konnte im allgemeinen aber den Alk gut vertragen. Keine Entzugserscheinungen. Im Jahr 2003 dann der erste heftige körperliche Entzug nach 3 Tagen Saufen bis zur Besinnungslosigkeit. Was ich da erlebte, war komplett anders. Ich schlief nicht, war aufgedreht, schwitzte und zitterte zwei Tage lang. Ich trank das erste Mal nachts noch, damit es nicht allzu schlimm ist. Ich kam wieder runter und trank weniger, dann hatte ich solche Symptome nicht. Nach derben Abstürzen Entzug, bei geringeren Trinkmengen nicht. So soff ich noch weitere 7 Jahre, dann wurde es schlimmer. War so 3 - 4 Mal die Woche sturzbetrunken. Versuchte dann wieder zu entziehen. Zu den o.g. Symptomen gesellten sich Wahrnehmungsstörungen, Depressionen und Angstzustände. Ein Körpergefühl - eklig! Ich hatte nur noch wenige Tage, wo es einigermaßen auszuhalten war, je nach Verfassung. Ich konnte keinen Tag mehr ohne Stoff sein. Hing zwar noch nicht jeden Morgen direkt an der Pulle, konnte es bis abends noch aushalten, aber auch nicht immer. Trank ich mal nicht, war der Tag darauf nicht kalkulierbar. Mal lag ich mit schwerem Entzug im Bett, schwitzte, zappelte am ganzen Körper und konnte nur an den Stoff denken. Ein anderes Mal war es auch mal wieder etwas besser und ich ging zur Arbeit. Leichte Entzüge konnte ich hin und wieder tagsüber durch Ablenkung überspielen, gegen abend wurde es aber immer schlimmer, aber da konnte ich dann ja was gegen tun. Innerhalb von einem Vierteljahr habe ich nach rund 21 Jahre Saufen so eine rasante Talfahrt hingelegt, so dass auch ich begriffen habe, dass ich ohne Alk nicht mehr leben kann.
ZitatGepostet von AVE Ich liebe diese Art von Erfahrungsberichten.
ich auch, zeigt es doch den wahren alki. vorallem freut es mich, dass ich es nicht schreiben muß, kann mich ganz entspannt zurücklehnen und sagen, ja das kenne ich.
ich meinte das keinesfalls despektierlich! Allerdings kann ich nicht leugnen, dass ich beim Gedanken an eingeschlafene Ohrläppchen einfach grinsen musste. Ich finde es tatsächlich ungewöhnlich.
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Saufnix-Chat
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...mal wieder ne klasse Wortneufindung mit Sinn
...aber schade
..du meintest bestimmt "nur" den Wochenend-Rhythmus
