Gestern vorm Einschlafen musste ich wieder eine Weile über das Thema Alkohol im Allgemeinen nachdenken. Auch über psychische und körperliche Entzugserscheinungen. Nun habe ich ja zumeist behauptet, dass ich körperliche Entzugserscheinungen nicht wirklich kenne, meine aber gleichzeitig mal irgendwo gelesen zu haben, dass schlimme Kater auch eine Art der Entzugserscheinung sind. Ist das so richtig?
Man muss auch erwähnen, dass ich nach Trinkgelagen wirklich schon ganz schlimme Kater hatte, bei denen ich dachte mein Kopf zerplatzt (trotz Schmerztablette), mich manchmal am Abend nach dem Trinken übergeben musste, und mir, neben dem Kopf, teilweise auch Arme und Beine wehtaten. Meistens war so ein Kater auch nach einem Tag nicht komplett vorbei, sondern erst nach 2, manchmal auch erst 3 Tagen.
ZitatGepostet von katha82 Nun habe ich ja zumeist behauptet, dass ich körperliche Entzugserscheinungen nicht wirklich kenne, meine aber gleichzeitig mal irgendwo gelesen zu haben, dass schlimme Kater auch eine Art der Entzugserscheinung sind. Ist das so richtig?
ich denke, da sollte man schon unterscheiden, zwischen dem "geübten" Trinker...und dem Gelegenheitstrinker, der einen Kater hat.
Nicht jeder Kater sind diese Entzugserscheinungen, die wir Alkis kennen und fürchten!
Ich glaub, der Körper eines Nicht-Suchtkranken "wehrt sich nur" zurecht...und er hat andere "Mangelerscheinungen", die zu dem berühmten Kater führen.
kater hatte ich nur beim durcheinander trinken. nie bei weisswein,rotwein oder bier. wohl aber bei hartmischgetränken. zb tequila mix, cola whisky oder aber wodka mit o saft. o.ä...bäh!
bei wodka pur hatte ich auch nie kater..dafür aber schlimmste "psychische kater" depression,angstzustände
Ok, ja, so dachte ich mir das eigentlich auch. und wahrscheinlich stimmt es einfach wirklich, dass ich diese richtigen schlimmen und gefürchteten entzugserscheinungen einfach nicht kenne weil ich nie richtig regelmäßig getrunken habe. jedoch habe ich auch gemerkt, dass meine kater mit den jahren immer schlimmer geworden sind. während ich als schülerin nach einem durchzechten wochenende noch mehr oder weniger fit am montag wieder in der schule saß, war es nun immer eine schreckliche qual montags das bett zu verlassen wenn ich sowohl die freitag als auch die samstag nacht "gesumpft" hatte. ich hatte das gefühl mein körper funktioniert nicht mehr richtig, mein gehirn auch nicht und von den depressiven verstimmungen will ich gar nicht erst reden...
karlbernd, deinen beitrag habe ich gerad erst gelesen. ich hatte eigentlich nach fast jedem mal, dass ich getrunken hatte einen kater. was aber sicher auch daran liegt, dass ich ja nicht ganz so oft aber dann immer "richtig" getrunken habe, und meist auch alles durcheinander. ein typisches beispiel für so eine trinknacht wäre: 1 flasche (meist billigen) weißwein zum "vortrinken", dann noch ca. 7 bier in der kneipe/disko, zwischendurch noch zwei jägermeister und zwei wodka. das ist halt nur ein beispiel, die getränke und die reihenfolge könnte man austauschen, denn was es zu trinken gab war mir nie wichtig. und am nächsten tag aufwachen gegen mittag/nachmittag mit dröhnendem kopf und übelkeit. der erste gang führt zur medikamentenschublade mit den kopfschmerztabletten!
am anfang also vor ganz langer zeit musste ich mich morgens auch noch übergeben ,mit allem was dazugehöhrt. blieb dann auch dehn ganzen sonntag im bett, das lies im laufe der jare nach. war der körper ja drann gewöhnt. die letzten heftigen kopfschmerzen hatte ich , ich weiss es noch genau,1993 irgentwas gepanschtes getrunken!!!da bin ich auch zur toilette gekrochen.später fühlte man sich halt nur nicht gut , ich schlief dann lange, und nahm dann wieder einen , und somit war alles ok(dachte ich)ja und seit ca 1999 kamen auch die angstzustände und zt auch depressionen dazu. aber auch die konnte man ja wegsaufen.schlimm war es wenn ich alleine war. trank ich mal einige zeit nichts machte mir auch das alleine sein nichts ,aus. seit ungefähr anfangs des jahres kammen auch noch todesängste hinzu. wenn das zu schlimm wurde trnk ich auch esrt mal wieder ein paar tage (nur!!! leichte sachen!!!)aber am wochende hohlte es einen eh wieder ein. gruss ecki
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ZitatGepostet von katha82 ich hatte eigentlich nach fast jedem mal, dass ich getrunken hatte einen kater. was aber sicher auch daran liegt, dass ich ja nicht ganz so oft aber dann immer "richtig" getrunken habe, und meist auch alles durcheinander.
...das halte ich für einen Trugschluss!
Ich hatte Anfangs auch oft einen Kater...egal was, und wie durcheinander, oder "geordnet" ich trank.
Später, als ich mich richtig an das Zeug gewöhnt hatte, konnte ich saufen was ich wollte, hatte diese Form von Kater (die eigentlich eine Abwehr des Alkohols sein sollte) nicht mehr!
Ich lechzte trotz...oder gerade wegen meiner Beschwerden nur noch nach den nächsten Schluck, der wie Balsam, und besser als jede Medizin wirkte
ja, dann war mein körper wohl nie wirklich an den alkohol gewöhnt.
das könnte ich mir jetzt wieder als argument für mich selbst rauspicken, dass alles doch "noch gar nicht so schlimm" war und ich zu den "richtigen" säufern nie gewählt habe. damit ich mit solchen dingen aber gar nicht erst beginne, muss ich mir wohl immer wieder vor augen halten, was ich im suff schon alles für dinge gemacht habe, die teilweise "nur" peinlich, teilweise aber auch mehr als gefährlich waren. und mich darüber freuen, dass ich bei diesem punkt gar nicht erst angelangt bin, an dem ich die körperlichen erscheinungen habe, die ihr hier beschreibt.
Obwohl ich ja zumindest die alkoholbedingten Depressionen (habe gerad bei Ralfi noch gelesen, dass er sie auch zu Entzugsyptomen rechnet) auch zur Genüge kenne. Nach einem Alkoholabsturz dachte ich in den letzten Jahren immer noch tagelang danach, mir wird es nie wieder gut gehen, mein Leben ist überflüssig und ich sei der schlechteste und schwächste Mensch der Welt...Nach 3-4 Tagen ließ diese Weltuntergangsstimmung jedoch langsam wieder nach und es kamen wieder ein paar positive Gefühle durch.
für mich liest sich das so, helft mir, ich will weitersaufen.
stell dich doch mal nach einer durchzechten nacht vorm spiegel, und schaue dir mal ganz tief in die augen. glaube mir, da findeste du die antwort. nur ehrlich mußt du sein.
ZitatGepostet von katha82 das könnte ich mir jetzt wieder als argument für mich selbst rauspicken, dass alles doch "noch gar nicht so schlimm" war und ich zu den "richtigen" säufern nie gewählt habe.
Ich hab' meine starke psychische Abhängigkeit von dem Zeug ziemlich deutlich wahrgenommen und mir hat das gereicht. Aber jeder, wie er mag
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
ZitatGepostet von katha82 Obwohl ich . . . Depressionen . . . Nach einem Alkoholabsturz dachte ich in den letzten Jahren immer noch tagelang danach, mir wird es nie wieder gut gehen, . . . ...Nach 3-4 Tagen ließ diese Weltuntergangsstimmung jedoch langsam wieder nach und es kamen wieder ein paar positive Gefühle durch.
Da hast du meine letzten Saufjahre gut beschrieben. Fuinde ich als Lebensinhalt nicht so toll! Das würde ich als Entzug rechnen. Einen sog. Kater kenne ich kaum, bis zu 3 Promille war immer alles ohne weitere Beschwerden. Im Gegenteil, ich konnte immer herrlich im psychischen Mus baden. Was heißt hier Realität?!! Bis es dann rapide bergab ging. Max
nein, da habt ihr mich falsch verstanden. Ich wollte damit genau das Gegenteil vom dem sagen, als dass ich weitersaufen will. Sondern eben, dass ich mir das NICHT als Argument rauspicke, sondern mir immer wieder all die anderen schrecklichen Sinne vor Augen halte, die der Suff für mich mit sich gebracht hat, damit ich bei meinem Entschluss bleibe. Bzw. auch, wie viel besser es mir in den letzten 5 Wochen geht ohne Alkohol!!! Deswegen habe ich geschrieben "könnte", WERDE es aber nicht tun