ich meine in euren eigene worten, keine medizinische ergoogelbaren antworten?
ist das eine pychische erkrankung, stehen immer unverarbeitete traumata dahinter? nur stoffliche abhängigkeit? reicht "nur" nicht mehr trinken aus, damit es einem gut geht..ist man abhängig von einem stoff, hat da etwas anderes wie beziehung überhaupt platz im leben? wenn ja, auf augenhöhe scherlich nicht, oder?
ich habe lust eure meinungen erfahrungen zu lesen, jenseits von wikipedia-definitionen!
für mich also als mutter eines kindes, dessen vater alkoholiker ist, ist es ein alptraum.. ist es nicht nur alkoholtrinken, sämtliches verhalten ist davon durchwuchert und in unserem fall, aknn ihm, so denke ich, nur durch eine tiefenpsychologische herapie geholfe werden, dass er endlich tun kann, was er als kind verpasst hat, um seinen toten pappa trauern.... saufen ist sein kanal, sein mittel sich stark zu fühlen, sein betäubungsmittel!
Alkoholismus ist, wenn man aus unerfindlichen, nicht ermittelbaren Gründen so viel und so lange immer wieder und immer mehr Ethanol trinken muß, dass man an den Folgen dieser Vergiftung jämmerlich verenden wird, wenn nicht etwas Unerklärbares die Sucht auf unerklärliche Weise und für ungewiß lange Zeit stoppt.
Meine Kurzerklärung für mich selbst bzw. Dich.
Und für mich hoffe ich, dass die lange Zeit andauert, bis was auch immer meine Moleküle nicht mehr zusammenhält und sie wieder auseinderfallen lässt.
Nick
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
ZitatGepostet von DerNick Alkoholismus ist, wenn man aus unerfindlichen, nicht ermittelbaren (erklärbare, nicht rechtfertigende) Gründen so viel und so lange immer wieder und immer mehr Ethanol trinken muß, dass man an den Folgen dieser Vergiftung jämmerlich verenden wird, wenn nicht etwas Unerklärbares die Sucht auf unerklärliche Weise und für ungewiß lange Zeit stoppt.
Meine Kurzerklärung für mich selbst bzw. Dich.
Und für mich hoffe ich, dass die lange Zeit andauert, bis was auch immer meine Moleküle nicht mehr zusammenhält und sie wieder auseinderfallen lässt.
Nick
Das meinste aber jetzt nicht im Ernst, oder? Also Gründe findet man fast immer für alles... sei es in diesem Falle auch nur die Sucht... dann wäre ja eigentlich keiner alkoholkrank...
Keine Definition des Alkoholismus, aber ich denke, dass es Gründe gnügend gibt, den Kopf in den Sand zu stecken oder zu saufen, wenn 'man' sich hoffnungslos und kaputt fühlt; zu wissen, das man damit alles nur noch verschlimmert und es trotzdem tut, dass ist für mich Sucht... ...aber ich finde die medizinischen Erklärungen schon i.O., da Gift und Beeinflussung miteinhergeht...
da ließe sich viel drüber schreiben über die verschiedenen Gesichter meiner Drogensucht.
Ganz spontan: die immerwährende Bereitschaft, mich zu berauschen mit Substanzen die meine Wunsch-Welt kreiren(sollen), der Versuch jemand sein zu wollen der ich nicht bin - und dann im Laufe der Zeit die unheilvolle Woge der Gegenstömung, die ihre eigene Zerstörung mit sich führt und meine Träume zunehmend verblassen lässt - und ans Licht bringt,wie sehr die destruktive Auswirkung auf mich und mein Umfeld Realität ist...
LG
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
ZitatGepostet von Clara Fall ist das eine pychische erkrankung
Ja, immer! Eine rein körperliche Abhängigkeit gibt es nicht bei Alkoholismus. Das Körperliche ist nur das Zuckerl, das manche noch obendrauf bekommen, wenn sie schon längst abhängig sind
stehen immer unverarbeitete traumata dahinter?
Traumata nicht unbedingt, denke ich. Aber in jedem Fall ein gewisses Ungleichgewicht emotionaler Art.
nur stoffliche abhängigkeit?
Nein, alles mögliche kann abhängig machen. Arbeit,Sex, Schokolade, Glücksspiel. Die Ursachen sind immer: siehe eine Antwort weiter oben.
reicht "nur" nicht mehr trinken aus, damit es einem gut geht..
Wieso sollte es das? Das Bekämpfen der Symptome ohne Kurieren der Ursachen führt nicht zur Gesundung.
ist man abhängig von einem stoff, hat da etwas anderes wie beziehung überhaupt platz im leben? wenn ja, auf augenhöhe scherlich nicht, oder?
ich unterscheide für mich zwischen Saufen und Alkoholismus.
Warum hab ich gesoffen? Kamen zwei an sich recht einfache Faktoren zusammen:
1) ich habs mir zu Hause abgeguckt bzw. dort gelernt und dann hab ich mir dazu passende Freunde gesucht 2) es hat mir Spass gemacht.
Wenn es mir keinen Spass gemacht hätte, ware es den gleichen Weg gegangen wie andere Dinge, die von "zu Hause" kamen - ich hätte es abgelehnt.
Ich war gerne besoffen - und ich hab keineswegs nur Probleme runtergesoffen, sondern ich hab auch schöne Tage damit noch schöner gemacht. Und weil das ja nicht reicht, andere Drogen dazu - macht das Ganze noch geiler.
Ich denke, zu Abhängigkeit gehört ein Stück Unfreiwilligkeit - folglich war ich kein Alki, so lange ich wirklich saufen wollte.
Erst so nach 15 bis 20 Jahren war ich nicht mehr so gerne besoffen. Da hab ich mir dann Trinkpläne gemacht. So lange das einigermassen geklappt hat (einige Jahre) gings auch noch.
"Gefühlt" abhängig war ich, als ich auch dann gesoffen habe, wenn ich das gar nicht mehr wollte. Das war aber erst am Schluss so und das war für mich ein Grund, damit aufzuhören.
Unter dem Druck der Angehörigen bzw. der Umwelt, das Saufen bleiben zu lassen, und weil der Trinker das nicht kann und vielleicht auch nicht will, er das aber vielleicht auch nicht klar sagen oder zugeben kann, dass er saufen will (weils dann nämlich Ärger gibt) oder muss (weil er das ja selbst nicht wahr haben will), kann so ein Säufer die tollsten Erklärungen für seine Sauferei finden.
Ich kann da aus eigener Erfahrung mitreden. Als ich mit dem Saufen aufgehört habe, hat sich das meiste von meinen angeblichen Saufgründen in Luft aufgelöst. Und das meiste, was ich meiner Frau erzählt habe, war Suffgeschwätz - nüchtern betrachtet nicht ernst zu nehmen.
Dafür sind mir dann nach dem Aufhören ein paar andere Sachen aufgegangen, die ich im Suff gar nicht mitgekriegt hatte ....wegen denen hab ich dann aber nicht mehr gesoffen, sondern ich habs als Herausforderung betrachtet.
Ich sag mal, mit dem Saufen angefangen hab ich mit relativ wenigen Problemen und die hätte ich vielleicht auch noch bewältigen können. Aber weil ich lieber gesoffen habe statt mich ihrer anzunehmen, sind es immer mehr geworden - und Saufen an sich ist ja auch ungesund.
ZitatGepostet von minitiger2 Zum Eingangsbeitrag noch was:
Unter dem Druck der Angehörigen bzw. der Umwelt, das Saufen bleiben zu lassen, und weil der Trinker das nicht kann und vielleicht auch nicht will, er das aber vielleicht auch nicht klar sagen oder zugeben kann, dass er saufen will (weils dann nämlich Ärger gibt) oder muss (weil er das ja selbst nicht wahr haben will), kann so ein Säufer die tollsten Erklärungen für seine Sauferei finden.
stimme ich zu, nur war mir das wurscht, was die anderen dachten, sagten. in meiner endphase wollte ich mich nur noch todsaufen. das aber erleben zu müssen, hat mich munter gemacht. erst als ich morgens in den spiegel sah, ein rotes und blaues etwas mich anguckte, bin ich munter geworden. da schoß es mir durch den kopf, was tust du dir an......... später erfuhr ich, dass ich fast erstickt wäre.
ZitatGepostet von u1953we in meiner endphase wollte ich mich nur noch todsaufen.
wenn ich besoffen war und mich nicht mehr unter Kontrolle hatte, hatte ich solche Gedanken auch.
Angst vor dem Leben "ohne", sag ich heute. Wo doch Saufen das Lebenselixier war, wie hätte das Leben ohne Suff je Spass machen können oder sich überhaupt aushalten lassen? Musste ja nicht mal jeden Tag sein, aber doch wenigstens...
Zitat "Gefühlt" abhängig war ich, als ich auch dann gesoffen habe, wenn ich das gar nicht mehr wollte. Das war aber erst am Schluss so und das war für mich ein Grund, damit aufzuhören.
Das trifft es sehr gut, und da habe ich auch gemerkt, es macht mir gar keinen Spaß, voll zu sein. Ganz im Gegenteil. Vielleicht liegt es auch daran dass es mir dann recht "leicht" fiel, aufzuhören. Ich war, und bin bis heute einfach nur froh, die Sucht los zu sein. Beim rauchen war es übrigens genauso.
[ Editiert von olsen am 07.12.10 10:07 ]
"Trinken" und "Trost". Fangen so ähnlich an, und hören so verschieden auf. (Frank Schulz)