ich hatte sehr früh schon keinen mehr und auch nie besonders heftig. andere haben es noch nach jahren hin und wieder.
soll auch vor kommen das es nach jahren wieder kommt.
das es an der einstellung liegt an persönlichen lebenslagen oder wie weit unten man war
meine einstellung war im ersten jahr eher wackelig, hatte heftige schiksalsschläge in den ersten trockenen jahren und auch großes privates glück und zimlich weit unten war ich auch bevor ich aufhören konnte
ich hab keine ahnung warum mich das nicht so getroffen hat. bin ich aber auch nicht bös wegen
allerdings weiß ich, das es mich trotzdem noch mal treffen könnte
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Kein Suchtdruck heißt übrigens nicht, daß ich nie an Alkohol gedacht habe. Aber das war dann so, daß ich das rational beenden konnte, weil ich ebenso wie du es nicht bei einem Glas belassen kann.
Suchtdruck hat dann ja nochmal eine ganz andere, viel intensivere Qualität.
Während meiner Therapie ging es z. B. halt genau an die Themen, die mich zum Trinken gebracht haben. Ergebnis: die Suchtmechanismen verlangen, ihren Weg zu gehen, um das Aushalten vermeintlich erträglicher zu machen. Gut, daß ich mich in einem geschützen Raum aufgehalten habe und meine Therapeuten auch außerhalb der üblichen Sitzungen immer ein offenes Ohr für mich hatten ebenso wie meine Mitpatienten und das gesamte Klinikpersonal.
Also, bei mir sind es nun etwas mehr als 3 Monate ohne Alkohol. Und der Saufdruck hält sich glücklicherweise in Grenzen. Gedanken ans Trinken sind schon immer wieder da, aber kein richtiges Verlangen. In der Silvesternacht war ich einmal kurz gefährdet. Jemand hatte mir einfach ungefragt Wein eingegossen und ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, das Glas leer zu trinken. Zum Glück habe ich das nicht getan.
Jedoch habe ich schon noch Angst, dass es zu Sitiuationen kommen kann, in denen ich schwach werden könnte. Besonders gefährlich sind für mich z.B. neue partnerschaftliche Bedingen denke ich, da jedes mal meine Gefühswelt extrem durcheinander gerät. Ich hatte es vor einigen Jahren schon mal geschafft mehr als vier Monate trocken zu bleiben, dann einen Mann kennengelernt, mit dem es von Anfang an viel Streit gab...und kurz darauf fand ich mich in der Situation wieder, dass wir Schnapps getrunken haben, weil die Stimmung zwischen uns so unerträglich war. Keine Rechtfertigung dafür wieder zu trinken - definitiv nicht! Was ich damit sagen will, ist jedoch, dass ich dieses mal darauf achten will, mich erst mal wirklich zu festigen, was die Trockenheit angeht, bevor ich mich wieder in Situationen begebe, die mich zu sehr aufwühlen. Schritt für Schritt...zunächst mit mir selbst zurecht kommen und neu "laufen lernen", und wenn ich das geschafft habe, kann ich mich gefühlsmäßig hoffentlich auch anderen Menschen gegenüber öffnen.
ich glaube auch dass ich es ganz alleine nicht schaffe. Ich würde es, wenn es ein "danach" geben würde. Also, was weiß ich, sechs Monate ohne und dann wieder "normal". Aber da ich das "danach" vermeiden möchte fehlt mir doch der große Umkrempler im Leben wenn ich mir nicht anderweitig Hilfe suche. Zumal ja mein Umfeld genauso bleibt wie zuvor und radikale Schritte in dieser Richtung auch kaum zu erwarten sind.
Ich weiß jedenfalls ziemlich genau wies dir geht. Bin ja mit meinen 3 Wochen auch noch kein alter Hase ...
ZitatGepostet von katha82 In der Silvesternacht war ich einmal kurz gefährdet. Jemand hatte mir einfach ungefragt Wein eingegossen und ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, das Glas leer zu trinken. Zum Glück habe ich das nicht getan.
Hm, ja das kommt mir bekannt vor. Aber ist doch ein gutes Gefühl dann nein zu sagen. Zumal es bestimmt nicht bei einem Glas bleiben würde. Bei mir würde dann mit Sicherheit ein "nu is auch egal" einsetzen.
Nein, vermutlich wäre es bei mir auch nicht bei einem Glas geblieben. Und wäre es bei einem Glas an dem Abend geblieben, hätte ich mir vermutlich eingeredet "klappt doch prima mit dem wenig trinken - in Zukunft dann sicher auch".
Dann wäre es vielleicht das mal darauf noch mal ein Glas gewesen, 2 Wochen später dann 2 oder 3. Und spätestens nach 1-2 Monaten wieder der Vollrausch. Diese Mechanismen kenne ich schon zu genüge von mir. Geniales Austricksen des Suchtgedächtnisses. Aber wahrscheinlich musste ich das ein paar mal mitmachen um jetzt endlich zu wissen, dass dieser Weg einfach nicht funktioniert und ich nie wie die Leute werde, die beim Ausgehen immer ihre zwei oder 3 Gläser Wein trinken und dann auf Wasser umsteigen. Entweder nur Wasser (oder meinetwegen auch Cola, Saft oder sonstiges) oder Unmengen von Alkohol!
Ein erstes und letztes Glas gab es bei mir nie. Wenn das erste Gläschen getrunken ist, bricht das ganze selbst erbaute Kartenhause bei immer zusammen. Man motiviert sich ja an den erreichten trockenen Tagen bzw. Wochen und wenn das fehlt ist es immer mit mir durchgegangen - nach dem Motto: eins oder 20 ist jetzt auch egal, morgen wieder nichts!! Gelappt hat es dann mit Morgen nie. Mal schauen wie es jetzt so wird? Ich hab jetzt 2 Monate rum und bin sehr gefestigt. Der Unterschied zum Alleingang ist jetzt das Wissen und die tolle Unterstützung meiner Familie und der Suchtberatung. Saufdruck hab ich bis jetzt nur einmal gehabt aber ich hab immerwiederkehrende Selbstzweifel ob das alles so richtig ist. Bis du wirklich so krank das du 2 x die Woche zur Suchtberatung zu rennen und eine Therapie zu beantragen musst - oder schiess ich "Mit Kanonen auf Spatzen"
mein Saufdruck hielt sich etwa 1 Jahr, d.h. Krise mit 3 Monaten, Krise mit 6 Monaten. Krise mit 1 Jahr fiel aus. Danach kam eigentlich gar nichts mehr in dieser Richtung. Drollig war, dass mir nach etwa 3 Jahren klar war - woher weiß ich nicht, aber es war plötzlich gewiss!!, eine Einleuchtung? - dass ich nach oberhalb 1 Jahr mich hätte nicht mehr fürchten müssen. Davon völlig unberührt ist die allgegenwärtige Obacht auf Alk enthaltende Dinge, das ist eine völlig andere Kiste. Max