Wo fängt man an? Geboren 1968 als uneheliches Kind, bis zum 4. Lebensjahr hauptsächlich bei den Großeltern aufgewachsen. Dann kam Onkel W in mein Leben. Meine Mutter heiratete Ihn und plötzlich hatte ich noch 3 Brüder. Mir war das von Anfang an nicht koscha, aber ich hatte mich zu fügen. Wir wohnten nun gemeinsam bei meinen Großeltern im Haus. Dann kam noch ein gemeinsames Kind dazu, und plötzlich waren wir eine 7 Köpfige Großfamilie. Ich hatte von Anbeginn nichts zu lachen, Widerspruch gleich Kieferbruch. Der alte Sack (Onkel W) hat sich als Vollalki geoutet. Irgendwie lebte ich mein eigenes Leben und war froh das ich noch meine Großeltern hatte, die mich immer wieder aufbauten wenn es Ärger gab. Tja, Schule, Lehre, Arbeit, Ehe, Wende, Arbeit, Arbeitslos usw. wie eigendlich bei jedem. Meine Säuferkarriere hat schon früh begonnen, so mit 14. Wie bereits gesagt habe ich mein eigenes Leben gelebt, bin auf Baustellen als Handlanger gegangen, war anerkannt als Mann und so konnte ich auch mit(arbeiten)saufen. Alk war wöchendlich present.
Ob in der Lehre oder auf meiner späteren Arbeit, in der Familie, Freunde usw alk-alk-alk. Etwa 1987 merkte ich das etwas nicht stimmt. Ich ging zum Hausarzt. Der meinte nur abwegig das er auch öffter mal einen hebt, das ist nicht so schlimm.
So lebte ich mein Alkileben, heiratete, Lebte vor mich hin mit allen Höhen und Tiefen die jeder von sich kennt. 1994 1. Langzeit, weitersaufen, 1996 2. Langzeit dann 13 Jahre trocken. Habe mich erfolgreich selbständig gemacht, eine neue Familie gegründet eben alles ok. Mitte 2009 dann der Rückfall. Ab und an mal was getrunken weil ich firmenmäßig Ärger hatte. Seit 2010 psychische Probleme die meine Sauferei noch verstärkten. Mitte 2010 3 Wochen Kurzzeit die nicht viel gebracht hat. Seit einer Woche versuche ich es erfolgreich im Alleingang. Meine Familie steht hinter mir. Werde jetzt mal zur Suchtberatung gehen und.........
Dies ist ein kurzer Abriss meines Lebens, und sehr ohne Einzelheiten. Ich denke jedoch dieser Beitrag ist für den Einen oder Anderen Rückfälligen hilfreich. - Keiner ist allein wenn er es nur will.
genau so sehe ich das auch, und bin noch auf einiges mehr stolz was ich in 13 Jahren Trockenheit geschafft habe. Meine alte SHG existiert nicht mehr. Mal sehen was die Suchtberatung bringt
Ich finde auch dass man als erstes die 13 Jahre sehen sollte, aber das tust du ja auch.
Was ich interessant finde, ist deine Aussage dass du beim Arzt warst und der dich im Prinzip abgeschmettert hat. Klar ist schon ne Weile her aber mir ist es trotzdem aufgefallen.
Ich war 2005 mal bei meiner HÄ und habe ihr erzählt dass ich so nicht mehr weiter machen möchte. Zudem hatte ich in dem Jahr echt was Blödes erlebt und hatte in dem Moment wirklich wieder schlimm angefangen zu saufen.
Sie hatte mich auch überhaupt nicht ernst genommen und nur gesagt, mei, wir trinken doch alle mal ein Bier zu viel. Das ist doch echt kein Grund sich Sorgen zu machen. Ich bin zu der nie wieder gegangen bis vor Kurzem als meine Schwiegermama hier umgefallen ist und ich sie nur schleunigst zum Arzt bringen wollte. Offenbar verstanden sich die beiden gut, denn wie ich erfahren habe ist 2005 auch der Mann dieser HÄ gestorben und sie hat zu viel getrunken und ist seit 2007 trocken. Wie sich die Kreise doch schließen. Na ja. Jedenfalls finde ich, wenn man selber das Gefühl hat das etwas nicht stimmt dann hat man wohl auch recht. Und Ärzte sind auch nur Menschen und haben vielleicht auch einen Grund, einen selber nicht allzu ernst zu nehmen.
Ich hoffe dass dein Alleingang funktioniert. Du hast ja auch gute Karten nach all der Zeit die du ohne ausgekommen bist! Ich wünsche dir jedenfalls alles erdenklich Gute!
Ja, das ist schon schlimm so einen Hausarzt zu haben. Ich habe dann ca. 2003 zu einer anderen HÄ gewechselt und das Erste was sie gemacht hat----mich zur Entgiftung geschickt. Da war eigendlich schon alles zu spät.
Es gibt viele Ärzte, nur wenn man hinter die Kulissen schaut sind auch viele darunter die ein Problem haben. Alk, Pharmaka etc.
und meiner hat gemeint, ich solle doch alkfreies Bier trinken und so schlimm könnte das ja nicht sein. Und ich hatte seinerzeit Entzüge durchlebt, wie noch nie zuvor.
Gut, ich habe auch einen Teil dazu beigetragen, weil ich ja nass war wie Sau und es mir wahnsinnig schwer fiel, überhaupt zu dem Thema was zu sagen. Im Grunde genommen wollte ich ja am liebsten trinken, aber keine Entzüge haben.
Ich wurde 3 Tage später zum entgiften eingeliefert. Ich rief meinen HA an und als er hörte, wo ich war, sagte er dann, dass wir dass ja auch so wollten. Er hat wohl die Ernsthaftigkeit meiner Situation schon noch begriffen.