Hallo Zusammen, möchte mich kurz vorstellen, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Söhne (20+26). Der Ursprung meines Lebens begann in einer alkoholkranken Familie!Großvater, Vater, div. Onkel waren Alkohol abhängig. Meine Mutter die Co-Abhängige. Habe 5 Geschwister. Drei Schwestern und zwei Brüder. Zwei Schwestern nach diversen Entzügen immer noch am saufen. Der Vater mit 80 Jahren immer noch heimlich am saufen.Mußte in der Familie schon früh Verantwortung übernehmen. Die Mutter trösten und auf die kleinen Geschwister aufpassen (ich war 6 Jahre als alles anfing). Vom Vater als kleine Kinder schwer mißhandelt und von der Mutter psychisch unter Druck gesetzt alles zu verschweigen. Eine Schwester (4 Jahre älter) fing mit 18 Jahre an zu trinken und ich hab mich verantwortlich für sie gefühlt. Wenn sie nachts betrunken bei mir anrief und sich das Leben nehmen wollte bin ich mitten in der Nacht hingefahren und hab aufgepaßt. Ich selbst hab damals gelegentlich auf Feiern und Festlichkeiten getrunken und hab mir geschworen immer auf mich aufzupassen das es mir nicht passiert. Ging auch immer gut. Dann fing die andere Schwester (6 Jahre jünger) an zu saufen und das ganz massiv. Auch sie rief mich immer an und heulte und klagt mir ihr Leid. Ich war auch immer für sie da. Dann rief mich ständig meine Mutter an und erzählte von den Sauftouren meines Vaters. Ich übernahm auch als ich selbst meine Kinder hatte wieder für alles die Verantwortung. Dann fing wohl meine Saufkariere an Erst trank ich um Spaß zu haben, zu vergessen und mit meiner fröhlich zu sein. Die Kinder waren klein und haben sich gefreut, wenn ich freitags nicht mehr so traurig war, sondern (dank Alkohol) mit ihnen Späßchen gemacht habe. Leider schlug die Stimmung bei mir nach einigen Jahren des Freitags trinken in Wut und Agressivität um. Suchte zunehmend Streit mit meinem Mann und ich nahm so nach und nach die Auswirkungen meines Vaters an (verbal).Mittlerweile haben sich meine Kinder von mir weit entfernt. Meine letzte Saufnacht war am Samstag. Ich habe zu meinem Sohn (26) gesagt, er solle aus meinem Leben verschwinden und das ich ihn hassen würde. Nach dem Erwachen hab ich mich bei ihm entschuldigt, aber er hat gesagt, dass es gesprochene Worte sind, die man nicht mehr vergessen kann. Seit dem Tag bin ich nüchtern und hab mir Hilfe gesucht. Montag (Selbsthilfegruppe) und heute eine Motivationsgruppe mit Therapeuten. Werde die Entgiftung zu Haus machen und freue mich, das ich zusätzlich hier meine Sorgen mitteilen darf. Danke für`s teilen.
Nein, ich habe den Streit nicht als Kurzschlußreaktion und als Grund für den Entzug genommen. Hab endlich begriffen, dass ich Kontrollverluste habe und manchmal bis zur Bewußtlosigkeit getrunken habe. Bin manchmal im Wohnzimmer aufgewacht und wußte nichts mehr. Bin so umgefallen. Ich habe ja seit Jahren immer Freitags getrunken, danach ja ständig entgiftet bis zum nächsten Freitag. Im letzten Jahr habe ich auch 3 - 4 Wochen gar nichts getrunken. Nur seit ca. 6 Wochen jeden 3. Tag. Am Samstag sind die 7 Tage der Entgiftung vorbei und ich weiß, das ich mit Hilfe und Unterstützung der Gruppen und dieses Forums, es schaffe. Bin auch ehrlich mit meinen Freundinnen umgegangen. Habe sie informiert was mit mir los ist. Habe mich das nie getraut, vorher und bin jetzt erleichtert, das ich ehrlich war.