wollte mich nach 3 Jahren auch mal wieder melden. Hab hier schon meine Karriere beschrieben: Kurzfassung von damals: * 35 Jahre, verheiratet, 2 gesunde Kiddis * guter Job, sozial eingebunden - alles supi * aber 10 Jahre Kampf gegen den Alk.
Vor Jahren versucht aufzuhören, alles lief gut - ich fühl mich ja viel besser und schaffe das schon. Viel Sport und Eigenmotivation. Alle hier sagten: "Ohne Hilfe schafft man es nicht" ich glaubte das nicht. Natürlich wieder abgeschmiert.... es wurde immmer schlimmer! An freien Tagen gesoffen wie ein Loch - morgens, mittags, abends! Hab immer heimlich Bier gekippt und mehr und mehr die Kontrolle verloren. Die Arbeit hat gelitten und die Familie noch viel mehr. Nach freien Tagen hab ich es oft nur mit Mühe zur Arbeit geschafft und war völlig verkatert. Hab mich bis zum segenreichen Feierabendbier durchgequält.
Dann Anfang Dezember 2010 wieder ein Absturz. Ich kam morgens nicht mehr aus dem Bett, hatte keine Kraft mich anzuziehen und zur Arbeit zu fahren... null Antrieb!
Hab mir gesagt, es REICHT jetzt.... ich will mir und meinen Kindern irgenwann wieder in die Augen sehen können.
Nach 10 Jahren ohne Krankenschein zum Arzt gefahren ( Gott war das schwer ). Ich habe es ihm erzählt. Er hat mich krank geschrieben und ich sollte zur Entgiftung in ein Krankenhaus. Im Krankenhaus kein Bett frei - da hab ich die Caritas angerufen und um Hilfe gebeten. Seitdem hab ich keinen Tropfen mehr getrunken. Ich bin nicht ins Krankenhaus gegangen, sondern habe mich für eine ambulate Langzeittherapie entschieden. Auch privat hab ich reinen Tisch gemacht und es allen, mir wichtigen Menschen, die es nicht sowieso schon gemerkt haben, mein Problem gebeichtet.
Natürlich ist für mich jetzt alles neu. Hab zweimal die Woche Gespräche ( 1x Gruppe, 1 x Einzel ) in Vorbereitung auf die Therapie.
Ich hoffe, dass ich jetzt endlich den richtigen Weg eingeschlagen hab, obwohl er sicher noch lang und schwer wird. Ich will hier keine Ratschläge geben aber ich bin sicher, dass es ohne fremde Hilfe einfach nicht geht. Man kämpft und kämpft und am Ende, so war es immer bei mir, gewinnt der Sch... Alkohol.
Hab noch viele Fragen und hoffe, hier Leute mit Erfahrung zu finden, die mich vielleicht ein wenig begleiten und mir wertvolle Tipps geben können!
Rambo75 , willkommen zurück. Ich finde das hört sich gut an wie du das angehst. Ich habe auch eine ambulante Therapie gemacht und es hat bis heute "gewirkt" . Ist erstmal ungewohnt so in der Gruppe gewesen aber ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Wünsche dir alles Gute und viel Kraft.. lg Ruby
Es ist super schwierig einzusehen, dass man schon zu weit abseits der Weges ist um es alleine zu schaffen. Ich möchte nicht mehr dagegen ankämpfen und mir den ganzen Mist selber schön reden. Nach all den Jahren fehlt mir dazu einfach die Kraft. Ich hab jetzt Hilfe auf dem Weg zur "zufriedenen Abstinenz" und da will ich hin!! Sicher kostet es viel Überwindung aber über den Punkt der Scham bin ich hinweg. Der Weg zu Arzt war mit der schwerste in meinem Leben oder auch der letzte Ausweg!
ZitatGepostet von Rambo75 Es ist super schwierig einzusehen, dass man schon zu weit abseits der Weges ist um es alleine zu schaffen. Ich möchte nicht mehr dagegen ankämpfen und mir den ganzen Mist selber schön reden. Nach all den Jahren fehlt mir dazu einfach die Kraft. Ich hab jetzt Hilfe auf dem Weg zur "zufriedenen Abstinenz" und da will ich hin!! Sicher kostet es viel Überwindung aber über den Punkt der Scham bin ich hinweg. Der Weg zu Arzt war mit der schwerste in meinem Leben oder auch der letzte Ausweg!
Ja, ich denke, das ist dann der Punkt. Auch ich bin einfach: müde. Ich kann nicht mehr. Ich habe kapituliert.
Ich habe mir alle möglichen und unmöglichen Kampfstrategien angetan. In "erfolgreichen" Phasen gekramt, versucht, Mechaniken wiederzubeleben, die vor rund 10 Jahren funktioniert haben, unterschiedliche Denkmuster versucht immer wieder anders zu kombinieren. Erfolglos.
Sei froh, dass Deine Familie noch bei Dir ist. Ich habe meine vor rund 2 Monaten verloren. Aber auch das kann ich mittlerweile positiver betrachten. Meiner Frau geht es so besser, schließlich musste sie mich zu lange ertragen.
Also hau rein und ich freue mich, dass Du mir indirekt zur Seite stehst.
Zitatschließlich musste sie mich zu lange ertragen.
nein, das musste sie nicht!
Gruß Ralf
Doch, das musste sie. Es ist ja keine Frage nach Schuld, sondern nach scheiss Mechanismen.
Edit: Ihre "vor mir große Liebe", der ein wunderbarer, aber sehr verletzlicher Mensch war und dem ich sehr nahe war, ist im Suff im 5. Stock besoffen über die Brüstung und abgestürzt, tot.
Das mal so.
Und sie hat nie das Saufen oder sonstige Missbräuche begonnen.
Wenn Du mir noch ein Wort gegen meine Frau schreibst, spring ich Dir mit nackten Arsch ins Gesicht.
Zitatschließlich musste sie mich zu lange ertragen.
nein, das musste sie nicht!
Gruß Ralf
Doch, das musste sie. Es ist ja keine Frage nach Schuld, sondern nach scheiss Mechanismen.
Edit: Ihre "vor mir große Liebe", der ein wunderbarer, aber sehr verletzlicher Mensch war und dem ich sehr nahe war, ist im Suff im 5. Stock besoffen über die Brüstung und abgestürzt, tot.
Das mal so.
Und sie hat nie das Saufen oder sonstige Missbräuche begonnen.
Wenn Du mir noch ein Wort gegen meine Frau schreibst, spring ich Dir mit nackten Arsch ins Gesicht.
[ Editiert von Komplex am 24.01.11 20:07 ]
Und aus den Mechanismen auszubrechen, wäre ihre Aufgabe gewesen. Du hast sie nicht dazu gezwungen.
Zitatschließlich musste sie mich zu lange ertragen.
nein, das musste sie nicht!
Gruß Ralf
Doch, das musste sie. Es ist ja keine Frage nach Schuld, sondern nach scheiss Mechanismen.
Edit: Ihre "vor mir große Liebe", der ein wunderbarer, aber sehr verletzlicher Mensch war und dem ich sehr nahe war, ist im Suff im 5. Stock besoffen über die Brüstung und abgestürzt, tot.
Das mal so.
Und sie hat nie das Saufen oder sonstige Missbräuche begonnen.
Wenn Du mir noch ein Wort gegen meine Frau schreibst, spring ich Dir mit nackten Arsch ins Gesicht.
[ Editiert von Komplex am 24.01.11 20:07 ]
Und aus den Mechanismen auszubrechen, wäre ihre Aufgabe gewesen. Du hast sie nicht dazu gezwungen.
Sie hat es ja nun getan. Eigentlich endlich, arme Sau.